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Wer verkaufte am Freitag 90 Millionen Commerzbank Aktien?

Der Hexensabbat am Freitag hatte es in sich. Schon seit längerem sind an einem Verfallstag nicht mehr so viele Optionen, Futures und Aktien gehandelt worden. dabei war der eigentliche Verfallszeitpunkt der Optionen auf einzelne Aktien gar nicht mal so spannend, sondern viel mehr die Xetra Schlussauktion bei der bei einigen Aktien ungewöhnliche Ordergrößen zu verzeichnen waren. So gingen beispielsweise bei der Commerzbank Aktie zur Schlussauktion noch einmal satte 90.778.644 Aktien zu einem Kurs von 3,063 Euro über den Tisch. Bei einem Gesamtumsatz von 164 Millionen Aktien an diesem Tag scheint mir das doch eine bemerkenswerte Größenordnung zu sein. Immerhin entsprach der Gegenwert dieser Order ungefähr 275 Millionen Euro!

Die Frage dürfte also jetzt sein ob es sich hierbei um eine entsprechende Short-Eindeckung gehandelt hat, und die Aktie der Commerzbank somit höchstwahrscheinlich vor einer deutlichen Erholungsbewegung steht, oder aber ob sich hier eine große Adresse, in der Annahme das die Beteiligung der Commerzbank an den Rettungsplänen für Griechenland sich deutlich negativ auswirken wird, von einem größeren Aktienpaket getrennt hat, oder gar erneut short gegangen ist. Ich tippe mal auf zweiteres, da ansonsten der Aktienkurs wohl zum Handelsende noch einmal deutlich angezogen hätte.

Am Freitag wurde außerdem bekannt, dass der Finanzstabilitätsrat (FSB) der den 30 systemrelevanten Banken dieser Welt höhere Kapitalanforderungen auferlegen will die Commerzbank zu den wichtigsten Instituten dieser Welt zählt. Hierdurch würde wohl weiteres Eigenkapital für die Bank erforderlich werden, was angesichts der erst kürzlich stattgefundenen Kapitalerhöhung ein schwieriges Unterfangen werden dürfte. Natürlich ist dies alles mal wieder sehr spekulativ, jedoch bleiben wir weiterhin bei unserer vorsichtigen Einschätzung zu der Aktie. Ein Neueinstieg drängt sich nach wie vor nicht auf…

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