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Dia Aktien des Tages: Apple, Lanxess, Wacker Chemie, Lufthansa und HHLA

Ein kurzes Marktupdate nach dem durchaus überraschend-freundlichen Börsentag gestern: Grundsätzlich befinden wir uns nun, aus rein charttechnischer Betrachtung der Indizes, im Niemandsland. Der Nikkei konnte sich etwas erholen, notiert aber aktuell an einer starken Widerstandslinie und auch beim Dax  und den US Indizes sehen wir eine ähnliche Situation. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass wir gestern nur eine technisch bedingte Gegenbewegung gesehen haben. Bitte behalten Sie das im Hinterkopf. Unabhängig davon gibt es heute mal wieder ein paar interessante Setups:

Apple gab bekannt, dass man den jüngsten Kursrücksetzer dazu genutzt hat eigene Aktien im Wert von 14 Milliarden Dollar zurück zu kaufen. Insgesamt wurden damit Anteilscheine im Wert von 40 Milliarden Dollar in den letzten zwölf Monaten erworben. Firmenlenker Tim Cook zeigt sich weiter optimistisch und betonte erneut, dass dies ein klares Signal an den Markt sei. Apple steht ganz klar hinter was die Firma macht und sowohl kurz wie mittelfristig plant. Man darf gespannt also sein! Auch ich rechne damit dass in diesem Jahr „The Next Big Thing! präsentiert wird. Die Aktie notiert vorbörslich bei 525,- US Dollar.

Bei Lanxess haben wir heute zum Handelsbeginn einen schönen Sprung über die Hürde bei 50,- Euro gesehen. Damit notiert die Aktie nun auch wieder über der 200-Tage-Linie und könnte den Schwung nach oben demnächst verstärken. Ein erstes Kursziel nach erfolgreichem Ausbruch auf Tagesschlussbasis läge hier im Bereich um die 55,- Euro. Bereits investierte Anleger ziehen Ihren Stopp etwas nach und denken ggf. über eine Aufstockung der Position nach. Neueinsteiger können bei einem Intraday- Rücksetzer heute ein Tänzchen mit einer Erstposition wagen.

Weiterhin stark präsentiert sich die Wacker Chemie Aktie deren letztes Quartal die Kuh sozusagen vom Eis bekommen hat. Ohne die Zuwächse zum Jahresende wäre die Bilanz wohl deutlich negativ geworden, was dann auch keinesfalls die aktuelle Bewertung rechtfertigen würde. Wie es hier weiter geht bleibt somit aus meiner Sicht noch abzuwarten. Zumal ich im Moment eher davon ausgehen würde dass die Solar 2.0 Euphorie kurzzeitig etwas abebben sollte. Die Aktie ist inzwischen mehrfach am Ausbruchsniveau gescheitert. Vorsicht!

Lufthansa bekommt einen neuen Chef. Mit Carsten Spohr übernimmt ein erfahrener Mann den Vorstandsvorsitz von Christoph Franz. Die Aktionäre freut es, denn sie danken den Führungswechsel mit einem Zuwachs von zwei Prozent im Aktienkurs. Der Chart der Aktie sieht nun wieder sehr konstruktiv aus. Erst ein Sprung über die Hürde bei 18,50 Euro setzt aber dann neue Energien in Richtung 19,70 bis 20,- Euro frei. Zu erwähnen ist hier auch das immer noch offene Gap im Bereich um die 16,10 Euro.

Die gestern veröffentlichten Zahlen vom Hamburger Hafenbetreiber HHLA waren gewohnt schwach. Zwar besteht durchaus die Möglichkeit dass sich dies nach der Elbvertiefung ändern könnte. Unter den momentanen Gegebenheiten besteht allerdings auch weiterhin kein triftiger Grund die Aktie im Depot zu haben. Langjährige Leser wissen, dass ich schon seit Kursen um 35,- Euro und mehr vor einer langen und lähmenden Phase bei der Aktie überzeugt bin.  Der Titel ist aus meiner Sicht einfach immer noch zu teuer!

Commerzbank in schwerer See – wird das Gap jetzt geschlossen?

Bankenwerte gehören in diesen Tagen erneut zu den Verlierern an den Börsen. Die Angst um eine Eskalation der Situation in Europa bleibt offenbar, trotz aller Bemühungen der Notenbanken, das zentrale Thema. Auch die Commerzbank Aktie konnte sich diesem Trend nicht entziehen und gab in der abgelaufenen Handelswoche erneut kräftig ab. Hinzu kam noch dass die Nachrichtenlage bei der Bank in den letzten Tagen sehr gemischt war. Zwar ist die Expansion nach China aus langfristiger Sicht durchaus sehr positiv zu sehen, dennoch gab es auch Nachrichten die weitere Belastungen für die Bankbilanz bedeuten.

Zuletzt konnte man in der WELT lesen, dass die CoBa von der Krise der Seefrachtlogistik offenbar deutlicher getroffen wurde als man bislang angenommen hat. Die Presse berichtete über Kredit- Ausfallkosten und Wertberichtigungen in Höhe von 441 Millionen Dollar aus der 92 prozentigen Beteiligung der Deutschen Schiffsbank. Nicht ohne Grund plant die Commerzbank Führung um Martin Blessing das Volumen der Schiffsfahrtbeteiligung bald auf fünf Milliarden Euro reduzieren…

Mit einem Kurs um die 1,70 Euro hat sich die Aktie nun weit von der Ausbruchszone entfernt. Kurse von 2,- Euro oder gar darüber sind somit kurzfristig nicht mehr zu erwarten. Viel mehr ist ein Test der unteren Begrenzung jetzt sehr wahrscheinlich. Ich gehe somit davon aus, dass auch das Gap unter 1,65 Euro nun bald noch geschlossen werden könnte. Eine weitere massive Unterstützung liegt bei 1,44 Euro. Diese sollte aber erst erreicht werden wenn die Börsen wieder in den „Krisenmodus“ übergehen. Bislang ist der Rücksetzer im DAX noch als gesunde Korrektur zu bezeichnen.

Das Gap bei 1,623 Euro sollte sich aber spätestens eine hervorragende Einstiegschance in die Aktie, für alle Nachzügler die den Kursanstieg von über 80 Prozent im Januar verpasst haben, ergeben. Langfristig betrachtet spielt es wahrscheinlich auch eine untergeordnete Rolle ob man die Commerzbank Aktie nun bei 1,65 oder 2,- Euro gekauft hat, denn ich erwarte in den kommenden Jahren deutlich höhere Notierungen. Die Commerzbank ist operativ auf einem guten Wege eine grundsolide Bank zu werden, die sich künftig verstärkt auf das klassische Bankgeschäft konzentrieren will. Dies beweist auch die nun angekündigte Verstärkung der China Aktivitäten der Bank. Auch die Abwicklung der Eurohypo wird sich im Nachhinein als echter Meilenstein erweisen…

Wer also noch einen Einstieg in diese spannende Story sucht sollte sich bei den oben dargestellten Marken auf die Lauer legen, oder diese Marken zumindest beobachten.

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