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Arch Coal und Patriot Coal – Rebound im US Kohlesektor

Einer der wohl am meisten verprügelten Sektoren in den letzten Wochen und Monaten war der US Kohlesektor. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Durch das sogenannte Fracking wurde eine neue Technologie entwickelt um an bislang unzugängliche Gasvorkommen zu gelangen. Diese werden nun verstärkt abgebaut und machen den klassischen Energielieferanten wie Kohleproduzenten ernsthafte Konkurrenz. Hinzu kommt noch dass diese neue Technologie von der Obama Regierung aufgrund des geringeren Emissionsausstoßes intensiv gefördert wird. Als erste Reaktion auf diese Veränderung am Energiemarkt sind die Preise für Natural Gas und Kohle extrem gefallen. Anbieter wie Chesapeake Energie, die dieses Verfahren entwickelt haben, wurden somit Opfer ihres eigenen Erfolges. Und natürlich haben die wegen des plötzlichen Überangebotes deutlich fallenden Preise bei Gas auch Ihre Spuren bei der Konkurrenz hinterlassen, den Kohleproduzenten.

Was sich auf den ersten Blick als eine wundersame Mehrung der Energieressourcen der USA darstellt hat aber auch eine Kehrseite. So ist es bislang keinesfalls erwiesen dass diese Technologie nicht auf lange Sicht die Böden und das Grundwasser extrem belastet und somit eine ernsthafte Gefährdung der Mensch in der Umgebung der Bohrlöcher besteht. Probleme können durch die eingesetzten Zuschlagstoffe und Flüssigkeiten entstehen, sobald diese aus den Rissen im Gestein ins Grundwasser übergehen. Hierzulande ist Fracking deswegen in einigen Regionen verboten. In den USA hingegen wo die Besiedlungsdichte deutlich geringer ist, werden die Erdgasvorkommen gerade intensiv ausgebeutet. Nicht ohne Folgen für den Preis…!

 

Jedoch haben auch die Gasförderer inzwischen erkannt dass das Überangebot nur das eigene Geschäft kaputt macht und dementsprechend schon damit begonnen ihre Fördermengen auf ein normales Maß zu reduzieren um Preisstabilität zu erreichen. Wie man im Chart oben sehen kann hat sich der Preis nach anfänglicher Übertreibung nach unten nun wieder etwas eingependelt. Spannend wird es wenn der Preis für Natural Gas wieder über der Marke von 3,- Dollar notiert. Hier liegt Fachleuten zufolge die Preisschwelle an der Kohle grundsätzlich mit Gas konkurrieren kann, und an dem die Kohleproduzenten dann auch wieder anfangen Geld zu verdienen. Ein weiterer Anstieg des Preises über diese Marke würde somit wie ein gehebelter Optionsschein auf die Kohleaktien wirken. Insofern ist es wichtig die Preisentwicklung bei Natural Gas in den kommenden Wochen genau im Auge zu behalten. Hierzu ist auch der UNG (United States Natural Gas ETF) geeignet den ich Ihnen hier gerne noch einmal einstelle:

 

Wir befinden uns in einem US Wahljahr was in diesem Falle für den genannten Sektor eine ganz entscheidende Rolle spielen könnte. Je nachdem wer die US Präsidentschaftswahl für sich entscheiden kann wird das Ergebnis wohlmöglich ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Gas- und Kohlebranche sowie andere Energiebranchen oder deren Zulieferindustrie haben. Unter Obama werden wohl weiter verstärkt die neuen Energieformen gefördert werden während der Herausforderer Mitt Romney insbesondere die klassischen Energielieferanten wie Öl, Kohle und Gas weiter ausbauen möchte. Unter Romney würden sich somit, aller Wahrscheinlichkeit nach, die Kohleaktien wieder deutlich besser entwickeln als unter Obama. Am Ende bleibt eine Investition in diesen Sektor also auch eine Wette auf den Ausgang der kommenden US Präsidentschaftswahl.

Mein Fazit: Der US Kohlesektor könnte nun vor einem Rebound mit deutlichem Kurspotenzial stehen. Ich bin nach wie vor fest überzeugt, dass wir es hier mit einem typischen Schweinezyklus zu tun haben, der in absehbarer Zeit wieder zu weit höheren Preisen führt. Erste deutliche Anzeichen sprechen dafür dass der Wendepunkt im US Energiesektor nun bald erreicht sein könnte, oder vielleicht schon überschritten wurde. Momentan bin ich mit ersten Positionen bei Arch Coal und Patriot Coal investiert, was sich bei beiden Aktien als richtig erwiesen hat.

Die Patriot Aktie hat seitdem um über 100 Prozent zugelegt, Arch Coal etwas mehr als 30 Prozent. Weitere Kandidaten werden folgen sobald sich der Trend bestätigt, bzw. der Preis von 3,- Dollar bei Natural Gas überschritten wird. Allerdings sollte man die Kandidaten sehr vorsichtig auswählen, da die Voraussetzungen für die Zukunft und die Risikofaktoren doch sehr unterschiedlich sind. Natürlich werde ich Sie in unserem kostenlosen Börsen Newsletter weiterhin über die Entwicklungen in dem Sektor auf dem Laufenden halten, bzw. berichten wenn ich neue Positionen in das Depot nehme.

Trading Update Alcoa, Nokia, Barrick Gold, Peabody, Arch Coal uvm.

Ich könnte noch ewig so weiter machen, möchte Sie aber nicht langweilen. Zum Abschluss möchte ich Sie aber gerne noch auf ein paar Aktien hinweisen die unmittelbar vor einer Trendwende stehen könnte. Darunter befinden sich echte „Sahnestückchen“ wie Alcoa und Nokia. Charttechnisch sieht insbesondere Alcoa jetzt richtig gut aus. Wer sich den Chart anschaut sieht was ich meine ;-).

Auch die  Barrick Gold Aktie ist für mich nahezu ein „Must Have !“ auf dem aktuellen Niveau. Zwar rechne ich auch in den kommenden beiden Wochen noch mit leichten Turbulenzen am Goldmarkt jedoch ist die Aktie inzwischen so günstig dass ich das Risiko nach unten für extrem überschaubar halte. Ich rechne nicht damit das der Goldpreis nun abstürzen wird auch wenn wir uns in einer breiten Konsolidierung befinden. In jedem Falle intensiv beobachten!

Nokia ließ in dieser Woche verkünden das man an einem Tablet bastle, dass sogar dem iPad Konkurrenz machen soll. Das Gerät basiert laut Unternehmensangaben auf der Software Windows 8 von Microsoft. Wenn die Finnen ihr Vorhaben bald konkretisieren sollte auch die Aktie weiter davon profitieren können. Ich bin mir zwar nicht sicher ob es Nokia gelingen wird im Tablet Markt ganz oben mitzuspielen, aber der Konzern fängt nun an die Versäumnisse der letzten Jahre zu korrigieren. Die neue Handyserie „Lumia“ scheint ebenfalls beim Verbraucher recht gut anzukommen

Ein weiterer hochinteressanter Sektor sind beispielsweise die nordamerikanischen Kohleproduzenten, die sich noch Anfang der Woche auf einem 35 Jahres Tief befanden! Schauen Sie sich mal die Aktien von Arch Coal, Peabody (BTU), Patriot Coal oder James River Coal an. Es sieht so aus als ob die Kohleaktien nun allmählich ihren Boden gefunden haben könnten und zu einem Rebound ansetzen. Noch kann hier keine wirkliche Entwarnung gegeben werden, aber eine intensive Beobachtung kann nicht schaden. Sollte der Schweinezyklus bei Kohle nun wieder nach oben drehen sind mit diesen Aktien kräftige Gewinne zu erzielen.

Auszug aus unserem kostenlosen Börsen Newsletter vom Wochenende

Alcoa – der Schweinzyklus oder warum man Aluminium im Auge haben sollte

Viele – auch ich – haben die Erwartung, dass die Wirtschaft in den USA in 2012 besser laufen wird und das Land langsam aus der Rezession kommt. Zumindest die aktuellen Wirtschaftsdaten deuten darauf hin. Und Schwergewichte wie General Electric nehmen das mit ihrer ausgezeichneten Kursentwicklung der letzten Wochen schon vorweg.

Wer jetzt also für 2012 noch auf den Rebound der US Industrie setzen, aber einer schon gut gelaufenen GE nicht mehr hinterher rennen möchte, der braucht eine Investment-Idee. Idealerweise eine Aktie, die von einem guten Management geführt wird, einen Hebel auf die US Grossindustrie hat, solide und am Markt liquide handelbar ist und die positive Bewegung bisher noch nicht mitgemacht hat. Vielleicht habe ich solche eine Aktie für Sie, schauen wir uns doch mal Alcoa an.

Alcoa (ISIN: US0138171014, Kürzel: AA) ist der Weltmarktführer für Aluminium mit weltweiten Kunden im Bereich Luftfahrt, Automobile, Bau, Militär usw. usw, also genau der klassischen Grossindustrie. Alcoa, wird als CEO von einem Deutschen geführt den Sie alle kennen sollten, Klaus Kleinfeld, Vorgänger von Peter Löscher bei Siemens.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 10 Milliarden USD, rund 25 Milliarden USD Umsatz und einem KGV von rund 10 wird Alcoa aktuell nur bei ca. 70% des Buchwertes gehandelt. Grund ist ein massiver Preisverfall im letzten Jahr, der durch starken Wettbewerb unter Aluminium-Schmelzen – unter anderem aus China – entstanden ist. Nun arbeiten aber viele dieser Schmelzen unprofitabel und müssen geschlossen werden, was das Angebot wieder verknappt. Auch Alcoa hat daher bei seinen Quartalszahlen einen kleinen Verlust für das 3. Quartal von 3 Cents pro Aktie ausgewiesen. Gleichzeitig stieg aber der Umsatz gegenüber dem Vorjahr trotz niedriger Preise deutlich und Klaus Kleinfeld äusserte sich in der Pressekonferenz optimistisch zu den Aussichten für 2012, er erwartet einen Anstieg der Nachfrage um 7% und sagt aufgrund der vielen stillgelegten Schmelzereien eine Versorgungslücke voraus.

Und was eine Versorgungslücke bedeutet ist wohl klar: stark steigenden Preise. Der Schweinezyklus schlägt auch hier halt zu und der wirkt immer in beide Richtungen. Die Phase der sinkenden Preise läuft für Aluminium möglicherweise soeben aus und die Börse registriert die Wende schon, in dem sie auf die Zahlen von Alcoa nicht mehr negativ reagiert hat. Die Chance ist also sehr hoch, dass Aluminium und damit Alcoa in 2012 eine rosige Zukunft bevor steht. Und im Kurs von Alcoa ist vieles Negative schon verarbeitet, eine wie ich meine ideale Ausgangslage für eine Investition.

Rein fundamental könnte man also schon heute eine Wette auf Alcoa wagen. Wer aber lieber warten möchte bis auch das Chartbild das bestätigt, muss sich noch gedulden bis der Kurs in die Regionen von 12 USD vorgestossen ist um eine Umkehrformation deutlich zu machen. Nur dann hätte man schon über 20% der Bewegung verpasst, weswegen ich persönlich diese Aktie primär aus fundamentaler Sicht betrachte, die Mechanismen von Angebot und Nachfrage (der Schweinezyklus) sind nun einmal universell und es spricht für mich viel dafür, dass Alcoa seine Tiefstkurse Ende 2011 gesehen hat.

Ich habe daher seit Heute 11.01.12 in meinem Investmentdepot einen ersten Fuss bei Alcoa drin. Und werde weiter aufstocken, wenn sich die Tendenz bestätigt. Mein Kursziel für 2012 liegt bei 15 USD und damit über 50% über den heutigen Kursen von 9,5 USD. Der gedankliche Stop liegt bei 8,4 USD und damit gute 10% unter den aktuellen Kursen. Mit 10% Risiko auf eine kleine Startposition kann ich gut leben, aufgestockt wird nur, wenn der Kurs wie erwartet nach oben dreht.

Und übrigens, sollte Klaus Kleinfeld Recht behalten und Alcoa 2012 wieder brummen, wird das wahrscheinlich auch für die US Kohletitel wie Arch Coal oder Peabody Energy gelten, deren Hauptkunden genau die stromintensive Grossindustrie der US sind. (HS)

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