An diesem Wochenende erscheint der Marktbericht etwas später als gewohnt weil ich bewusst noch darauf gewartet habe das es Neuigkeiten aus den USA gibt. Nach ersten Berichten scheint sich nun eine Einigung in der letzten Minute ergeben zu haben, und somit scheint das Szenario auf das ich gesetzt habe aufzugehen. Laut US Medienberichten einigten sich die Verhandlungsführer nun auf eine Rahmenvereinbarung die einen Umfang von 3 Billionen Dollar haben soll. Die Schuldenobergrenze soll angehoben werden und weitere Maßnahmen bis nach der Wahl im Jahr 2012 verschoben werden.
Insbesondere dieser Punkt ist wichtig weil sich Präsident Obama damit zumindest teilweise durchgesetzt hat und nun nicht befürchtet werden muss das die Republikaner diesen Umstand für den nächsten Wahlkampf missbrauchen können – zumindest wohl nicht in dem Umfang wie es wohl offensichtlich geplant war. Letztlich würde ein solches Abkommen die Position Obamas wieder stärken, und vor allem Schlimmeres verhindert werden. Die Anhebung der Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Billionen US Dollar soll dennoch in zwei Schritten passieren, wobei der US Präsident bei der zweiten Erhöhung dann nicht mehr auf den Kongress angewiesen sein soll.
Steuererhöhungen enthält das geplante Maßnahmenpaket laut Medienangaben nicht, im Gegenzug war von sofortigen Einsparungen in Höhe von ca. einer Billion Dollar jährlich die Rede. Weitere Einsparungen beim US Haushalt in ähnlicher Höhe würden in Kürze beschlossen, hieß es weiter. Bislang sind diese Aussagen alle noch nicht offiziell bestätigt worden. Der Kongress tagt weiter. Heute gegen 19 bis 20 Uhr werden erste konkrete Ergebnisse erwartet. Man darf also durchaus gespannt sein.
Letztlich sind die Einzelheiten dieses Kompromisses – zumindest für die akute Situation in der er es eine internationale Katastrophe zu verhindern gilt – gar nicht so entscheidend. Wie ich ihnen in der vergangenen Woche bereits geschrieben hatte geht es, ähnlich wie in Europa, darum überhaupt eine Lösung zu finden und sich somit aus einer politischen Krise zu befreien. Dies scheint nun offenbar gelungen zu sein und die Börsen sollten das in der kommenden Woche entsprechend honorieren. Auch wenn ich nicht dazu neige mich zu früh zu freuen sondern auf die harten Fakten warte bin ich nun etwas entspannter 🙂
Natürlich würde ich mir wünschen das nun auch seitens der Ratingagenturen etwas Schützenhilfe kommt, und man in den kommenden Tagen oder Wochen auf weitere Herbstufungen verzichtet um den Finanzmärkten die Gelegenheit zu geben sich wieder zu stabilisieren. Die Berichtssaison läuft weiter auf Hochtouren, und auch in der komemnden Woche sind wieder einige spanndende Ergebnisse von amerikanischen und deutschen Unternehmen auf der Agenda. Bleibt also zu hoffen das man sich in den USA heute wirklich noch einigen kann, damit wir uns alle wieder auf das Wesentliche konzentrieren können.
Die Bankenewerte, die sich bereits am Freitag stark präsentiert haben dürften von dieser Entwicklung profitieren, denn nichts ist an der Börse so schädlich wie die Ungewissheit! Dieser „Risikofaktor“ scheint nun vorerst gebannt zu sein. Weiterhin gut laufen sollten auch die Automobilaktien die zusätzlich in dieser Woche Unterstützung von den BMW Zahlen bekommen. Technologiewerte sehe ich ebenfalls deutlich erholt. Bei Pharmawerten und anderen eher konservativen Investments wäre ich hingegen eher vorsichtig. Für die deutsche Pharmaindustrie gab es schlechte Nachrichten aus Griechenland. Medienberichten zufolge ist zu befürchten das deutsche Pharmawerte im Zuge der Sparbemühungen Griechenlands wohl auf Forderungen im Gesamtwert von 1,2 Milliarden Euro verzichten müssen…
In diesem Sinne wünsche ich ihnen allen eine erholsame und erfolgreiche Börsenwoche! Alles weitere sowie Trading Updates und berichte zu den einzelnen Aktien können Sie dann wie gewohnt auf Investors Inside lesen.