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Deutsche Bank…Und die Börse ist doch eine Einbahnstrasse…

…mag sich so mancher Beobachter des Geschehens an den Finanzmärkten in diesen Tagen denken. Unermüdlich schieben die Indizes nach oben ohne auch nur das geringste Anzeichen von Schwäche oder auch technischen Zwischenkorrekturen. Für die Perma-Bullen dieser Welt ein geradezu paradiesischer Zustand. Man muss nur beharrlich genug sein und seine Investments einfach stur laufen lassen – den Rest erledigen dann die Notenbanken…!

Mal ehrlich liebe Leser – Phasen wie diese sind mir unheimlich. An einem Punkt an dem die Märkte ganz offensichtlich auf den nächsten großen Wurf der Notenbanken warten, und diesen bereits im Vorfeld kräftig einpreisen, möchte ich mich an Spekulationen dieser Art nicht mehr beteiligen. Zum einen halte ich die Bewegung der letzten beiden Handelswochen für geradezu ungesund, wenn man die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet und sich die politischen Risiken verinnerlicht. Und zum anderen nähern wir uns mit großen Schritten der saisonal schwachen Jahreszeit, in der das Rückschlagspotenzial für die Märkte nun wieder deutlich steigt. Hinzu kommt noch dass die Notenbanken bereits den Großteil ihres Pulvers verschossen haben und es grundsätzlich nachdenklich stimmen sollte, wenn nun noch einmal eine Schippe drauf gelegt werde sollte…!

Selbstverständlich ist aber eine baldige Korrektur an den Märkten, nur aus diesen Gründen, nicht in Stein gemeißelt. Wenn Börse so einfach wäre, würden wir wahrscheinlich alle schon auf unserer Yacht durch die Karibik schippern. Dennoch würde ich in der aktuellen Situation sehr vorsichtig agieren und auch mal Gewinne mitnehmen.

Die heutigen Exzesse bei der Deutschen Bank Aktie zeigen mir einmal mehr dass wir aktuell ein sehr ungesundes Anlagerverhalten vorfinden. Die spontane Kapitalerhöhung zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt und Kurs zeigen dass der Druck auf die Banken immer noch entsprechend hoch sein muss. Dass die Deutsche Bank ihr Kernkapital aufstocken muss war hinlänglich bekannt, das dies nun aber noch schnell zum derzeitigen Aktienkurs geschieht heißt aus meiner Sicht nichts Gutes, hätte die Bank doch bis 2019 noch genügend Zeit dafür gehabt. Auch über den Ausgebekurs der neuen Aktien kann man sich durchaus wundern, ebenso wie über die leeren Versprechen von Fitschen und Jain die Erhöhung der Kernkapitalquote aus eigener Kraft schaffen zu wollen.

Den Aktionären ist all dies offenbar egal, denn de Aktie kann nach der heutigen Ankündigung um satte 7,7 Prozent zuzulegen, was nicht zuletzt wohl auf das solide Ergebnis des Berichtszeitraums zurück zu führen ist. Im ersten Quartal stieg der Gewinn der Bank  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn stieg um 28 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Insgesamt also ein durchaus respektables Ergebnis, hatte die Bank wegen hoher Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Vorquartal noch 2,5 Milliarden Euro Verlust geschrieben…Die Kapitalerhöhung dürfte nun aber für den einzelnen Aktionär einen Großteil dieser positiven Effekte bald aufzehren…

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