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Salzgitter mit Verlust – wie gehts hier weiter?

Was ich gestern schon angedeutet habe ist heute Wirklichkeit geworden. Die Salzgitter Zahlen sind für mich wirklich eine herbe Enttäuschung. Ohne die Beteiligung an Aurubis wären diese wohl noch deutlich schlechter ausgefallen. Somit muss ich meine gestrige Aussage zum KGV der Firma heute revidieren. Dieser ist nicht extrem hoch sondern nun wohl vorübergehend nicht mehr vorhanden. Salzgitter rechnet für das Gesamtjahr nun nur noch mit einem „in etwa“ ausgeglichenen Vorsteuerergebnis. Nach neun Monaten konnte die Salzgitter AG 8 Milliarden Euro umsetzen, was einer ordentlichen Steigerung um 9 Prozent entspricht. Das EBIT betrug hingegen minus 42,6 Milionen Euro, nachdem der Stahlkonzern im Vorjahreszeitraum noch  169,1 Millionen Euro verdient hat.

Auch das Konzern-Ergebnis nach Steuern war mit minus 48,2 Millionen Euro negativ. Als Grund für diesen deutlichen Rückgang gab das Unternehmen die weiterhin schwache Stahlkonjunktur in Europa, niedrige Stahlpreise und hohe Einkaufspreise für Rohstoffe an. Zwar haben die heute veröffentlichten Daten in etwa den zuvor schon bekannt gegebenen Daten nahezu entsprochen Analysten hatten aber mit einem geringeren Verlust gerechnet. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann doch noch: Mit einer Eigenkapitalquote von 43 Prozent sowie 573 Millionen Euro Nettofinanzposition bleibt die finanzielle Situation des Unternehmens weiterhin solide. Dennoch sehe ich hier persönlich im Moment wenig Phantasie für steigende Kurse…

Salzgitter stürzt ab… Hier ist Vorsicht geboten !

Die Salzgitter Aktie ist heute nach einem sehr verhaltenen Ausblick deutlich unter Druck. Dabei waren die zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr gar nicht mal so übel, oder zumindest leicht besser als erwartet. Allerdings spielten auch hier gewisse Sonderfaktoren eine Rolle. Bei der Betrachtung des rein operativen Geschäftes kann man zumindest etwas nachdenklich werden. Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher hat das Jahr 2011 wieder mit einer deutlichen Steigerung bei Gewinn und Umsatz abgeschlossen. Der Nettogewinn legte auf 236 Millionen Euro zu, allerdings wurde dieser durch steuerlicher Sondereffekte aus einer Umstrukturierung, um rund 100 Millionen Euro erhöht. Der Umsatz legte um eineinhalb Milliarden auf 9,84 Milliarden Euro zu.

Vor allem die Rahmenbedingungen für Walzstahl- und Röhrenprodukte bezeichnete das Unternehmen weiterhin als günstig, jedoch zweifelt die Konzernführung offenbar daran das sich die jüngste Entwicklung auch im kommenden Jahr so fortschreiben lässt. Es dürfte aus heutiger Sicht herausfordernd werden, das Vorjahresniveau zu erreichen, teilte die Salzgitter AG heute weiter mit. Sollte es nicht zu einer Rezession kommen, dürfte der Umsatz stabil bleiben und das Ergebnis vor Steuern positiv ausfallen, hieß es weiter.

Zwar ist bekannt dass das Salzgitter Management seine Prognosen grundsätzlich eher konservativ formuliert, dennoch dürfte die Deutlichkeit der Aussagen so manchen Anleger heute verschreckt haben. Die Möglichkeit dass diese eher schwache Prognose noch verfehlt werden könnte und Salzgitter eventuell sogar rote Zahlen schreibt ließ die Aktie heute deutlich einbrechen. Der Aktienkurs sackte heute zunächst bis unter 42,- Euro ab, konnte sich aber bereits wieder leicht erholen. Aus charttechnischer Betrachtung ist dieser Rücksetzer nicht ganz ungefährlich, da der Kursrutsch die Aktie nun wieder unter die 200-Tage Linie befördert hat. Gelingt es nicht den Kurs heute über dieser Marke zu stabilisieren, dann droht ein weiterer Abverkauf in Richtung 39,60 und sogar 35,70 Euro. Ich rechne damit das zumindest die 40,- Euro Marke noch einmal getestet werden könnte.

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