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Goldcorp, Newmont Mining und Barrick Gold – Die große Trendwende beim Gold?

Was ist heute nicht alles wieder zu lesen in den Medien…Selbstverständlich ist dem aufmerksamen Trader das Schauspiel beim Goldpreis und dem dazugehörigen Kursverlauf bei den Minenaktien nicht entgangen. Somit war der Tag zumindest bemerkenswert, da hier zum einen neben den charttechnischen Unterstützungen wohl auch noch die Nerven einiger Großanleger gerissen sind. Was aber zu diesem Zeitpunkt grundsätzlich nichts Neues war, da bereits seit Tagen schon einige Nachrichten um den Gold-Superbullen John Paulson die Runde gemacht haben. Zuletzt war überigens zu hören, dass er nun von Goldinvestments abraten würde…! Das typische Verhalten nach einer schweren Niederlage – Kapitulation.

Hedgefonds-Manager Paulson hat sich mit Gold in diesem Jahr kräftig verspekuliert und am Ende dann wohl auch kapituliert. Zumindest war „brandaktuell“ überall zu lesen dass Herr Paulson in diesem Jahr 65 Prozent mit seinem PFR Gold Fund verloren hat – was aber auch schon seit Juli diesen Jahres bekannt ist! Betrachtet man die Goldpreisentwicklung seit Juli dürfte der Verlust seines Fonds wohl noch deutlich höher ausgefallen sein. Unabhängig davon, hat sich auch Goldman Sachs kürzlich wieder einmal zu Wort gemeldet und einen Goldpreiseinbruch von 15 Prozent für das kommende Jahr voraus gesagt. Natürlich blieb auch diese Aussage – wie beim letzten Mal – nicht ohne direkte Wirkung auf die Kurse der Goldminenbetreiber und den Goldpreis selber.

Soweit so gut… auch ich hatte am Wochenende angefangen eine Newsletter-Sonderausgabe zum nach wie vor aktuellen Thema Goldpreis-Entwicklung, Inflation, Deflation unter mittelfristigen Gesichtspunkten zu schreiben, die ich aber dann nicht vollendet habe, weil A die Zeit für mein Fazit noch nicht gekommen war und B der Artikel einfach viel zu lang und komplex geworden ist. Eine überarbeitete Version folgt aber in Kürze. Heute möchte ich nun kurz auf den aktuellen Stand der Dinge hier eingehen, da ich schon wieder Prognosen für eine große Trendwende und Ähnliches gelesen habe, was ich anhand der vorliegenden Daten für deutlich verfrüht halte.

Gold Chart aktuell mit Trends Fibo und Zielmarken

Dieser Chart ist für Investors Inside Leser nicht neu und ich habe Ihn schon mehrfach hier veröffentlicht und immer wieder aktualisiert. Lassen Sie sich bitte nicht von den vielen Linien irritieren, die ich hier im Laufe der Zeit eingezeichnet habe, da diese allesamt noch Relevanz haben, bleibt das vorerst auch so. Ausschlaggebend ist momentan der hier eingezeichnete blaue Abwärtstrend über den ich im letzten Newsletter berichtet hatte. Verschiedene Projektionslinien verweisen zudem nach wie vor auf einen baldigen Test der unteren Begrenzung dieses Trendkanals. Dabei sind zwei Linien für den gestrigen Handelstag sehr interessant und wohl auch ausschlaggebend für den Kursverlauf gewesen. Zum einen die dunkelgrüne Linie, die den mittelfristigen Abwärtstrend seit Ende Januar 2013 markiert und zum anderen die blaue waagerechte Unterstützungslinie, die ein signifikantes Verlaufshoch aus dem Dezember 2009 markiert. Diese Marke ist im Übrigen aus rein charttechnischer Sicht mindestens genauso relevant wie die runde Marke von 1.000,- Dollar!

Es ist also grundsätzlich möglich, dass wir auf dieser Basis nun erst einmal wieder steigende Goldnotierungen sehen könnte, da der Kurs gestern an genau dieser Marke nach oben gedreht hat. Grundsätzlich spricht auch die gestrige Kapitulation der Bullen (…damit meine ich nicht nur John Paulson!),  ebenfalls dafür dass es sich um den möglicherweise finalen Abverkauf gehandelt haben könnte. Eine neue Hausse in diesem zarten Stadium der möglichen Bodenbildung auszurufen halte ich aber für äusserst optimistisch bis vorschnell. Denn, auf dem Wege dorthin gibt es aus rein charttechnischer Betrachtung noch so einige harte Nüsse zu knacken – und erst dann wenn dies gelungen sein sollte, wird eine Trendwende daraus! Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer!

Gold - Das große Bild

Um das etwas genauer beurteilen zu können muss man sich das große Bild noch einmal ansehen… Wie man deutlich sehen kann, befinden wir uns aktuell höchstwahrscheinlich in einer Ãœbertreibung nach unten, die nicht zuletzt durch die Marktverzerrung  der aktuellen Geldpolitik der Notenbanken verursacht wurde. Wie man ebenfalls deutlich sehen kann, befanden wir uns zuvor in einem markttechnischen Ãœbertreibungsphase die durch Angst der Anleger vor den Kollaps und natürlich auch diverse Spekulanten angetrieben wurde. Aus dieser Betrachtung heraus sind wir also aktuell zumindest auf einem guten Wege der Gesundung des Goldmarktes. Die „normale“ Kursentwicklung innerhalb der Konsolidierungsphase definiert dabei wieder schwarze Trendkanal, der kürzlich aber nach unten durchbrochen wurde.

Deutlich zu erkenne ist hier auch die rote Aufwärtstrendlinie die die Normalität bei der Goldpreisentwicklung darstellen soll. Und Sie können ebenfalls sehen, dass sich diese beiden gegensätzlichen Bewegungen nun allmählich aneinander annähern. (Im Übrigen ist dies ein Szenario auf das ich bereits im August 2012 bei Kursen um die 1.800,- Dollar je Unze hingewiesen habe, aber das nur nebenbei.) In den nun kommenden Tagen wird es also wichtig sein zu beobachten, ob es dem Goldpreis gelingen kann wieder zurück in den schwarzen Trendkanal zu finden oder nicht. Dies wäre erst wieder bei Kursen oberhalb der 1.288,- Dollar der Fall. Die schon länger hier dargestellte Linie bei 1.268 Punkten stellt einen ersten wesentlichen Meilenstein einer solchen Bewegung dar. Alle Notierungen unterhalb dieses Niveaus sind somit irrelevant und deuten eher darauf hin, dass die Unterseite des blauen Trendkanals doch noch getestet wird, was wiederum dem Rutsch bis unter die 1.200er Marke entsprechen würde.

Fazit: Halten Sie also weiterhin ihr Pulver (noch) trocken, wenn es darum geht mittels ETFs oder auch der Direktanlage in Aktien auf eine Trendumkehr beim Goldpreis zu setzen, bis die Lage etwas klarer wird. Die oben genannten Goldminen-Betreiber konnten sich,  zwar gestern intraday wieder erholen, zeigen aber heute bereits wieder Schwäche und notieren allesamt unter wichtigen charttechnischen Unterstützungen. Einzig die große Kauforder über 5 Millionen Aktien bei Barrick Gold zur Tagesmitte verdient hier wohl gesonderte Erwähnung. Hier scheint sich etwas zu tun, weswegen die Aktie nun auf meiner Intensiv-Watchlist ist.

Der Sektor insgesamt verdient in den kommenden Tagen und Wochen unbedingt Ihre erhöhte Aufmerksamkeit, da ich davon ausgehe dass sich hier demnächst entscheidende Veränderungen ergeben werden. Mehr dazu in der bald erscheinenden Sonderausgabe des Investors Inside Newsletters. Bis dahin vergessen Sie bitte nicht, dass die Kräfte die hier wirken mächtig und unberechenbar sind. Eine entsprechende Risikokontrolle bleibt – gerade in diesem Bereich – unerlässlich!

Bezogen auf die Investition in physische Edelmetalle, in Form von Barren und Münzen die Sie bereit sind längerfristig zu halten, ergeben sich nun aber wieder sehr interessante Möglichkeiten um nach und nach die Bestände aufzubauen oder aufzustocken. Und nicht vergessen (!) beim Kauf von Silber-Münzen und Münzbarren wird zum Jahreswechsel die Mehrwertsteuer von derzeit noch 7 auf 19 Prozent erhöht, was man zwar auch dann noch umgehen kann (bitte lesen!)  Ein vorgezogener Kauf könnte sich aber dennoch lohnen!

K+S – Bringen die Zahlen den Kursschub?

Die negative Berichterstattung zur K+S Aktie will einfach nicht richtig abreißen. Nachdem nun gegen Ende der letzten Handelswoche etwas Ruhe eingekehrt war, stellen heute schon wieder so einige Medien Vermutungen zu den morgigen Quartalszahlen an. Nicht das dies ungewöhnlich wäre bevor konkrete Daten anstehen, aber es ist schon teilweise etwas nervig dass hier in alle Richtungen spekuliert wird anstatt einfach mal abzuwarten wie die Daten ausfallen werden. Ich jedenfalls wüsste nicht warum diese nun deutlich schlechter ausfallen sollte als bisher angenommen…Der Ausblick auf die kommenden Quartale wird entscheiden sein – sofern überhaupt einer geliefert wird. Allerdings stelle ich mir hier eine seriöse Prognose zum momentanen Zeitpunkt auch etwas schwierig vor.

Unternehmenschef Norbert Steiner hat am Wochenende noch einmal darauf hingewiesen, dass sich durch die Ankündigung Uralkalis aus der Vertriebsallianz auszusteigen keinerlei Preisänderungen bei Kali ergeben haben. Vorsorglich wurde aber zunächst einmal die Prognose des Düngemittel-Konzerns gekappt, da offenbar Preissteigerungen auch nicht unbedingt zu erwarten sind. Steiner verwies ebenfalls noch einmal darauf, dass K+S neben dem Kali-Geschäft auch noch die Salz-Sparte betreibe, was das Unternehmen grundsätzlich etwas weniger anfällig für die Folgen von Preisschwankungen mache, als manche Konkurrenten….Er sei aber weit weg von jeglicher Panik, sagte der Manager. „Wir arbeiten ruhig und strukturiert an den Aufgaben, die sich stellen.“

Ich denke so sollte man es als Anleger auch erst einmal halten. Das ganze Stochern im Nebel hat wirklich keinen große Sinn…Somit konzentriere ich mich lieber auf das was ich sehen kann:

K+S Chart mit Trendlinien

Nach dem deutlichen Fehlstart mit der K+S Aktie, die auch mir zunächst nur Verluste beschert hat, bin ich nun wieder mit einem durchschnittlichen Einkaufskurs knapp unter der 17,- Euro Marke dabei. Die Aktie steht inzwischen wieder unmittelbar vor einem deutlichen Kaufsignal in Form einer Untertassen-Formation (Cup and Handle). Wenn die Zahlen halbwegs passen, sollte auch der Ausbruch nach oben, und die Bestätigung des Kurszieles aus dieser Formation, klappen! Hier kann es sich also lohnen den Aufbau einer Langfristposition zu wagen. Allerdings nur mit einer entsprechend engen Risikoabsicherung!

Das Put-Call-Ratio hat sich bei der Aktie ebenfalls wieder deutlich verbessert, auch wenn die Short-Positionen zunächst weiter in der Überzahl sind. Genau hier liegt aber erfahrungsgemäß oftmals auch eine erhebliche Chance auf einen erheblichen Short-Squeeze. Eine wichtige Marke dürfte dabei der Bereich um die 19,40 darstellen. Kann diese überwunden werden, sollte auch das von mir anvisierte erste Kursziel bei ca. 20,60 Euro schnell erreicht sein. Selbstverständlich darf man bei allem Optimismus hier nicht die Negativseite ausser Acht lassen. Bei negativen Überraschungen stellt die hier im Chart eingezeichnete Linie eine wesentliche Marke dar, die nicht deutlich unterschritten werden sollte.!

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