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Favoritenwechsel – Facebook, Amazon, Netflix, Google und Tesla sind vorübergehend „Out“

Wie in meinem Beitrag gestern bereits erwähnt, bin ich eigentlich recht zufrieden mit der aktuellen Entwicklung an den Börsen. Vieles deutet nun darauf hin, dass an diesem Punkt zumindest eine ernsthafte Chance darauf besteht, dass die Kurse sich allmählich stabilisieren werden. Der Ölpreis pendelt sich über der 30,- Dollar Marke ein. Ob das so bleibt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Aber es wurden beim letzten Rücksetzer keine neuen Tiefs mehr ausgebildet. Zudem deutet sich eine Tassenformation an, die allerdings erst über einem Preis von ca 34,60 Dollar greift. Zuvor ist die Marke von ca. 33,55 Dollar nun wichtig um ein erstes Zeichen für wieder steigende Notierungen zu setzen. Der Anfang ist also gemacht…unter 29,70 Dollar sollte das schwarze Gold nun nicht mehr fallen, sonst droht ein weiterer Rücksetzer!

Apropos Gold – Auch hier wurde nun mal ein Zeichen gesetzt und viele der Goldminen-Aktien konnten stark zulegen. Dennoch möchte ich genau an dieser Stelle vor allzu großer Euphorie warnen, Denn in zwischen notiert das gelbe Edelmetall wieder an einer wichtigen Marke bei ca 1.150,- Dollar, an der sowohl die 200-Tage-Linie verläuft als auch der seit Januar 2015 gültige Abwärtstrend. Zudem wurde die Goldstärke auch durch den nachgebenden Dollar befeuert, bzw. in diesem Falle den stärker werdenden Euro. Beim Währungspaar EUR/USD wurde gestern nun auch die obere Begrenzung des Abwärtstrends erreicht. Sprich man muss nun abwarten ob der Ausbruch jeweils gelingen kann. Ich denke das wird erst einmal schwierig…

Bei den Aktien sind die sogenannten FANG-Aktien weiterhin besonders erwähnenswert. Gemeint sind hiermit die Aktien die hauptverantwortlich für die Rallye der letzten Jahre zeichnen. Facebook, Amazon, Netflix und Google. Alle Aktien sind zur Zeit kräftig unter Druck und das obwohl diese Unternehmen eigentlich durch die Bank besser als erwartete Ergebnisse geliefert haben. Ich hatte Ihnen ja bereits mehrfach geschrieben, dass man hier verstärkt hinschauen muss. Denn die Korrektur in den US Indizes hängt ebenso am Tropf diese Unternehmen wie die vorangegangene Hausse. Für mich gehört auch die Tesla Aktie ganz klar zu dieser Gruppe. Es müsste also aus meiner Sicht eher die FANGT Aktien heißen… Tesla ist ebenfalls kräftig unter Druck, dürfte aber spätestens im Bereich zwischen 150 und 160,- Dollar wieder fangen.

Es wird also vieles davon abhängen, ob sich die oben genannten Aktien nun demnächst stabilisieren können. Wenn Sie die Charts ansehen, könnte hier durchaus noch weiteres Korrekturpotenzial schlummern, wobei die Kursbewegungen in dieser Gruppe meist etwas irrational sind, da kommt man auch mit Charttechnik nur bedingt weiter! Die Frage ist somit eher wie diese wahrscheinliche, oder mögliche Korrektur nun ablaufen wird. Langsam und schleichend wäre ein gutes Zeichen, wohingegen schnell und heftig die Märkte noch einmal kräftig durchrüttle dürfte. Ich behaupte mal an dieser Stelle, dass aktuell ein Favoritenwechsel an den US Börsen stattfindet, was nicht heißen soll dass wir diese Aktien nicht bald wieder unter Börsenlieblingen sehen, aber das Kapital sucht sich gerade eindeutig andere Favoriten!

Wo diese neuen Lieblinge zu finden sind, verrät ein Blick auf den Rohstoffsektor. Alleine die Kursentwicklung bei Potash und Mosaic lässt bspw. für K+S Aktionäre heute eher Gutes erwarten. Andere Beispiele finden man im Stahl-Bereich. Zuletzt arg gebeutelte ThyssenKrupp oder Salzgitter Aktionäre können also wieder auf eine Trendwende hoffen, nachdem AK Steel und United States Steel gestern deutlich zulegen konnten, etc. Rohstoffwerte wie Rio Tinto, Anglo American oder BHP Billiton sind wieder interessant, ebenso wie Freeport McMoran nach dem jüngsten Anstieg beim Kupferpreis… Ich könnte die Liste noch weiter führen, das würde aber den Rahmen dieses Artikels etwas sprengen. Wichtig ist nur Sie für dieses Thema etwas zu sensibilisieren und da dürften diese Beispiele ausreichend sein.

Letztlich passiert also aktuell genau das was ich schon seit Längerem erwarte. Wie nachhaltig diese Bewegung allerdings nun sein wird, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Es ist ein Anfang und man sollte diese Sektoren jetzt ganz genau im Auge behalten und ggf. die Strategie neu ausrichten!

Liquidität und Rohstoffe – eine dynamische Mischung

In meinem Artikel hier zu den Konsequenzen der heutigen Notenbank – Aktion hatte ich es schon erwähnt. Den Zusammenhang zwischen Liquidität und den Rohstoffpreisen.

Ich halte das Thema für so bedeutend, dass ich ihm noch einen extra Artikel widmen möchte. Denn wer jetzt Geld verdienen will, kommt an dem Thema nicht vorbei. Denn die Notenbanken haben unmissverständlich klar gemacht, dass sie einen Liquiditätsmangel in keinem Fall zulassen werden. In der momentanen Situation fliesst diese Liquidität aber nicht in die normalen Verbauchermärkte, dafür ist die Konkurrenz und die Krise der Konsumenten dort zu gross. Bei den klassischen Inflationsindikatoren, die auf die normalen Preiskörbe gehen, ist daher auch Ruhe und wird es auch weiter sein. Die Inflation wird in meiner Erwartung auch dort ihr grausiges Haupt erheben und dann mit aller Macht, das dauert aber bis die Konjunktur die Kurve bekommt.

Aber irgendwo muss die Liquidität halt hin die verzweifelt Anlagemöglichkeiten sucht, und das ist immer der Ort mit der grössten erwarteten Knappheit. Und strukturelle Knappheit herrscht halt an den Rohstoffmärkten, der weltweite Kampf um Resourcen ist ja im vollen Gange und wird uns auf Jahrzehnte begleiten. Die Liquidität wird also mit Macht in diese Märkte drängen. Wer das nicht glaubt oder den Zusammenhang nicht sieht, dem möchte ich heute nach Handelsschluss mal die Kursbewegungen einiger ausgewählter Rohstoff-Aktien vors Auge führen, über die wir in der nahen Vergangenheit hier auf Investors Inside schon berichtet haben. Die folgenden Bewegungen sind die Kurssteigerungen alleine des heutigen Tages in USD, in Euro sieht es nicht viel anders aus.

Yamana Gold (CA98462Y1007) (Gold) +7,9%
Hecla Mining (US4227041062) (Silber) +10,8%
Arch Coal (US0393801008) (Kohle) +12,2%
Patriot Coal (US70336T1043) (Kohle) +19,9%
Freeport McMoran (US35671D8570) (Kupfer und Gold) +8,6%
Rio Tinto (GB0007188757) (Alles von Erz bis Kohle) +9,2%
Cameco (CA13321L1085) (Uran) +8,3%

Ich könnte endlos so weitermachen. Gegenüber diesen Anstiegen verblassen selbst die sensationellen +5% des DAX heute, nur besondere Fälle wie Rheinmetall mit +11% können da mithalten.

Das ist also die Sicht, die offensichtlich das „Fast Money“ auf die Aktion der Zentralbanken hat. Die Kursbewegungen sprechen eine eindeutige Sprache. Nicht die Banken sind die grössten Gewinner des Tages, sondern die Rohstofftitel. Dabei waren die Banken das eigentliche Ziel der Aktion der Notenbanken, höhere Rohstoffpreise haben die Notenbanken sicher nicht auf der Agenda. Ich nehme das sehr ernst und viele der Werte oben sind trotz dieser gewaltigen Bewegungen noch kaum von ihren Tiefstständen entfernt. Ein typischer Verlauf wäre in meinen Augen nach diesem Anstieg eine Konsolidierung, die bis maximal 50% des heutigen Anstieges wieder abgibt, bevor dann der nächste Schwung nach oben kommt.

Wie alle Wetten kann auch diese ganz anders kommen und volatile Bewegungen gehen nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Anlegen ist letztlich ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten ohne absolute Sicherheit. Aber mit der klaren Ansage der Notenbanken die Welt mit Liquidität zu fluten, ist die Wahrscheinlichkeit steigender Rohstoffpreise nun nach meiner Analyse deutlich höher als das Gegenteil ! Was die Absicherung angeht, haben viele der Aktien zusammen mit dem Tief von Anfang Oktober nun einen schönen Doppelboden ausgebildet, den man hervorragend zur Absicherung per Stop nehmen könnte.

Wer diese Wette zwar eingehen, aber nicht den DAX verlassen will, ist durch den Mangel an reinen Rohstofftiteln in Deutschland etwas beschränkt. Mit den Stahlwerten wie Thyssen-Krupp oder Salzgitter oder einer Heidelberg Cement, schlägt man aber in meinen Augen zumindest näherungsweise in die selbe Kerbe. Alle diese Titel werden unter steigenden Grundstoffen auch leiden, insofern ist der Effekt für diese Titel nicht nur positiv, das wird aber in meiner Erwartung von höheren Verkaufspreisen überkompensiert.

Ein positives Chance-Risiko Verhältnis verbunden mit der Möglichkeit einer markttechnisch bedeutenden Sicherungslinie wie es ein Doppelboden darstellt, das zeichnet einen guten Trade aus. Ich bin daher bei allen oben in der Liste genannten Aktien long, bei einigen schon länger, bei anderen seit Montag bzw. Dienstag, als ich wie hier in Artikeln beschrieben sofort auf die Rally gesprungen bin. Und meine Stops liegen etwas unter dem Doppelboden, bzw wo das Muster nicht so ausgeprägt ist unter dem Tief von letzter Woche. Wenn man seine Positionen so konsequent absichert, sind die Risiken nach unten auf 10-20% beschränkt. Nach oben ist aber viel mehr denkbar, wie der heutige Tag deutlich gezeigt hat.

Sollte der Markt nun weiter hochschieben, werde ich vor der EU Sitzung am 09.12.11 einige Gewinne mitnehmen, bzw die Stops dann näher an die Kurse heran schieben. Denn der 09.12.11 ist nun die nächste für mich derzeit erkennbare Hürde des Marktes, die auch für die Rohstoffwerte eine bedeutsame Wegscheide sein wird. (HS)

Rally ! – Was die Notenbanken Aktion für die Märkte bedeutet

Die Notenbanken fluten die Märkte in einer konzertierten Aktion mit weiterer Liquidität ! Gerade die europäischen und speziell die italienischen und französischen Grossbanken hatten es zuletzt schwer, überhaupt an USD Liquidität zu kommen, da massiv Gelder aus dem Euro – Raum abgezogen wurden. Durch die heutigen Massnahmen wird das Risiko einer derartigen Liquiditätskrise nun deutlich verringert. Damit scheint die Gefahr gebannt, dass die weltweite Konjunktur in einer Liquiditätsklemme zusammen bricht. Die dahinter liegenden grundsätzlichen Verschuldungsprobleme sind damit aber keineswegs gelöst, sondern erst einmal für kurze Zeit mit Unmengen an Papiergeld zugeschüttet.

Parallel dazu kam heute Vormittag die Nachricht, dass auch die chinesische Notenbank nun die Geldschleusen öffnet, in dem sie die Mindestreserve-Quote der Banken drastisch senkt und damit die Kreditvergabe antreibt. Auch in China, das schon heute ein massives Problem fauler Kredite hat, wird die Krise also damit „bekämpft“, dass die Medizin die die Krankheit auslöste, nun noch höher dosiert erneut verschrieben wird.

Viel wichtiger als die konkreten Massnahmen ist aber für die Märkte heute das eindeutige Signal, dass die Notenbanken weltweit geben. Es lautet :

–> Wir drucken so viel Geld wie nötig und decken damit jedes Problem zu ! Dont fight the FED ! <--

Diese Nachricht ist heute schon bei den Märkten angekommen und wird in den nächsten Tagen weiter einsickern. Die Märkte werden das als Signal sehen, dass eine Deflation als Szenario vom Tisch ist und werden nun einen inflationären Schub einpreisen.

Was sind die kurzfristigen Folgen bis Jahresende ?

Ich wage mal mutig einen Blick in die Glaskugel. Ich weiss ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, ich weiss aber, was Liquidität für die Märkte bedeutet. Wenn keine anderen störenden Faktoren dazu kommen, bedeutet das :

1. Rally ! Vagabundierende Liquidität bedeutet steigende Kurse. So einfach ist das. Nur ein Scheitern der politischen Bemühungen in Europa beim Gipfel am 09.12. kann diese Jahresendrally jetzt wohl noch gefährden. Ich glaube nicht, dass das passiert, der Einigungsdruck ist nun zu hoch. Sehr kurzfristig wäre eine Konsolidierung um 1-2% nach unten nach dem heutigen Schub wohl zwangsläufig, solange die Geldschleusen auf sind, bleibt der Rally-Modus aber wohl über den Tag erhalten.

2. Haupt-Profiteure werden Rohstoffe, Öl und Edelmetalle sein und damit alle Unternehmen, die diese harten Assets aus der Erde holen. Titel wie Rio Tinto, Freeport Mc Moran, Statoil, Arch Coal oder Barrick – um nur ein paar sehr bekannte Beispiele zu geben – sollte man also nun im Auge behalten.

3. Die Konjunkturwerte werden nur insofern stark profitieren, als sie nicht zu stark von steigenden Rohstoffpreisen abhängig sind. Die deutschen Autobauer mit ihrer hohen Preismacht im Luxussegment werden also sicher profitieren.

4. EURUSD wird steigen, die Liquidität der Wallstreet wird in weltweite Assets fliessen und damit den USD wieder schwächen. XAUUSD (Gold) wird deutlich steigen und den inflationären Schub vorweg nehmen.

5. Die Märkte werden nun bis zum Jahresende immer wieder von zufliessender Liquidität befeuert werden. Denn viele Institutionelle stehen im Moment an der Seitenlinie und sehen nun mit Schrecken, wie ihnen die Kurse weglaufen. Im Moment werden sicher gerade unzählige hektische Strategie-Sitzungen abgehalten und das Ergebnis dürfte wohl in der Mehrzahl sein: „wir müssen nun schnell rein in den Markt, wenn wir uns vor unseren Anlegern nicht zum Jahresende lächerlich machen wollen“. Das befeuert die Rally immer weiter.

Summa Summarum kann man sich ein Muster beim Marktverhalten im Oktober-Dezember 2011 – nach QE2 – holen. Was in dieser Phase stark stieg, wird nun wohl auch bis zum Jahresende steigen.

Und was kann diese Vorhersage bis zum Jahresende noch stören ? Zwei Dinge:

Erstens natürlich ein Scheitern des EU Gipfels am 09.12.11. Die Märkte haben nun einen positiven Abschluss eingepreisst. Kommen keine klaren Beschlüsse, sondern wachsweiches herum-eiern der Politik, dann hilft auch Liquidität nicht mehr. Ich glaube es nicht, aber ich wage da auch keine Voraussagen. Gott helfe unseren Depots, wenn dieser Termin in die Hose geht ! Sollte der Markt bis zum Gipfel gut laufen, ist es sicher keine schlechte Idee zum Gipfel etwas Risiko vom Tisch zu nehmen.

Und Zweitens das Thema Iran. Die Eskalation ist im vollen Gange, siehe Grossbritannien. Ob und wann es zu einem militärischen Konflikt kommt weiss keiner, das Risiko steigt aber jeden Tag.

Und was sind die mittelfristigen Folgen für 2012 und darüber hinaus ?

Genau die gleichen wie auch nach QE2. Diese Liquiditätsmassnahmen sind wie eine Droge, die dem Weltfinanzsystem in immer kürzerem Abstand und mit höherer Dosis gegeben werden muss um den Exit der Weltkonjunktur zu verhindern. An den Ursachen der Probleme ändert das nichts, nur an den momentanen Symptomen. Am Ende des Prozesses steht dann hohe weltweite Inflation und danach ein Reset des Finanzsystems. Ein Heroinsüchtiger ist auch noch nie dadurch „clean“ geworden, dass man ihm immer höhere Dosen der Droge spritzte. „Clean“ zu werden hat immer mit Schwerzen und Leid zu tun. Und dieser Moment ist unvermeidlich. Das gilt auch für die Welt, die nun von billigem Geld abhängig ist.

Meine schon mehrmals skizzierte langfristige Strategie wird damit bestätigt. Diese politisch induzierten Rallys muss man mutig zupackend mitnehmen. Und dann aber wieder schnell auf Kapitalerhalt und Sicherheit schalten. Denn jedes Strohfeuer geht irgend wann aus. Und dann kommt das tiefe, depressive Loch.

Bis dahin sollten wir uns aber an so einer Rally erfreuen und so viel mitnehmen wie wir können. Die Zukunft kommt auch ohne unser Zutun noch schnell genug…… (HS)

DAX, Eurostoxx, S&P500 & Co. – Ein Tag für die Geschichtsbücher !

Ich weiß, Sie erwarten nun tiefschürfende Analysen und Ausblicke, aber an diesem denkwürdigen Abend des 27.10.11 kann und will ich damit nicht dienen.

Ich finde an so einem Abend sollte man einfach mal nur die Zahlen für sich sprechen lassen und diese damit für die Nachwelt konservieren. Ich greife einfach mal ein paar herausragende Bewegungen heraus. Die folgenden Zahlen beziehen sich jeweils auf den letzten mir verfügbaren Kurs, teilweise also von 20Uhr, teilweise also von 22Uhr, teilweise aus den Futures-Märkten:

DAX +6%
Eurostoxx 50 +6%
S&P 500 +3,5%
Silber +5%
EUR/USD + 2%

Commerzbank + 16%
Deutsche Bank + 15%
Volkswagen + 10%
Heidelberg Cement + 8%
Arch Coal +8%
Freeport McMoran +10%
Rio Tinto +10%

Diese Zahlen sprechen für sich, mehr muss man zum 27.10.11 nicht sagen. Finanzaktien, Konjunkturaktien und Rohstoffe, das waren die ganz großen Gewinner des Tages. Glücklich kann sein, wer dabei war.

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie diesen Ausbruch mitgenommen haben. Gestern, vor der Entscheidung, waren wir im DAX noch im definierten Band von 5700-6100 und haben intraday sogar noch einmal Richtung 5900 geschaut. Ich hatte letzten Sonntag ->hier-< in einem Marktausblick geschrieben, dass wir nach dem Ausbruch aus dem Band je nach politischer Nachricht und damit Richtung ganz schnell die 6300 oder 5500 sehen werden. Das war offensichtlich noch untertrieben, denn nun sind wir 7% höher als beim Tief gestern, das nenne ich denkwürdig !

Und wer jetzt unbedingt von mir noch einen Ausblick will, für den habe ich noch 4 kurze Punkte zur Erinnerung an alte Börsenregeln:

1. Wenn der Markt einmal so ein Momentum entwickelt wie aktuell, dann ist es ganz schwierig diese Stampede wieder zu drehen, wie bei einer Stampede 4-beiniger Bullen mit Hörnern auch. Sprich es ist nun in meinen Augen unwahrscheinlich, dass der Markt von sich aus einfach so auf dem Fuß und ohne Ankündigung wieder nachhaltig nach unten dreht. Denn viele haben diese Bewegung verpasst und werden nun aufspringen und so die Kurse weiter treiben. Wenn der Markt wieder dreht, dann kündigt Mr. Market das in der Regel erst einmal in Form einer länger dauernden Topbildung an. Eine Jahresendrally Richtung 7000 im DAX ist nun also wahrscheinlich geworden und die Reflexe die beim Absturz im August / September richtig waren – sprich jeden Gewinn schnell mitzunehmen – dürften in den nächsten Wochen wohl nicht mehr gültig sein.

2. Auch wenn die aktuelle Bewegung mittelfristig die Börsenampeln wieder auf Grün gestellt hat, geht so eine Bewegung kurzfristig nicht tagelang so weiter und es wird definitiv schon in Kürze Gewinnmitnahmen geben, die bei diesem Hub den Markt auch mal schnell um 2-3% Intraday drücken. Solange wir aber im DAX die 6100 nicht wiedersehen, sehe ich das ganz entspannt und nutze diese Rücksetzer als „Buy the Dip“.

3. Wie immer bewegen sich die hoch kapitalisierten Bluechips in den Indizes am schnellsten, weil zunächst dort das Geld der Marktteilnehmer hinein fliesst. Wir haben alle nur zwei Hände um Kauforders einzugeben und die grossen Titel werden als erste ins Depot geworfen. Die vergleichbaren Titel der zweiten Reihe in MDAX und SDAX hängen etwas nach, das ändert sich bei jedem Bullenmarkt dann aber in der zweiten Phase. Hier liegen Chancen für die, die bei dieser Bewegung zu spät gekommen sind.

4. Die obigen 3 Sätze stehen nach wie vor unter dem Vorbehalt der Politik. Wir dürfen nie vergessen, dass wir es eben nicht mit einem „normalen“ Markt zu tun haben, der frei nach seinen eigenen Stimmungen schwingt. Wir haben immer noch einen hoch politischen Markt, der durch entsprechende Äusserungen und Taten ganz schnell und unvorhersehbar die Richtung ändern kann. Bei aller Euphorie und Hoffnung auf eine schöne Rally zum Jahresende dürfen wir das nie vergessen !

Und jetzt mache ich ein Flasche Wein auf, für mich war es – was meine Depots angeht – der beste Tag des Jahres 2011. Ein Prost auf den 27.10.2011 ! (HS)

Abschläge bei Continental, HeidelbergCement, und Hochtief..Aufschläge für Porsche und Rio Tinto

Katerstimmung bei den deutschen Fußballfans – ich möchte das Spiel mal kurz aus meiner Sichtweise mit..sehr schade, aber auch sehr müde, zusammenfassen. Von den Fußballern die gegen Argentinien gespielt haben, war gestern weit und breit nichts zu sehen. Aber egal, bereits heute wird über Deutschland als potenziellem Weltmeister 2014 geschrieben und gesprochen. Auch hier wird eben die Zukunft gehandelt, und die Vorfreude ist manchmal schöner als das tatsächliche Ereignis…Offensichtlich lag auch ich hier mit meiner Einschätzung nach dem letzten Spiel gegen Argentinien völlig falsch…ich bleibe doch lieber bei Aktien!

Dafür legten die US Börsen gestern einen überzeugenden Handelstag aufs Parkett. Was wir bereits für Dienstag erwartet hatten ist nun mit einem Tag Verspätung eingetreten, dafür aber umso deutlicher. Mit kräftigen Zuggewinnen von 2,82% bis 3,13% haben sich der der Dow Jones und der S&P 500 wieder zurückgemeldet. Der Dow Jones notierte zum Handessschluss auch wieder über der wichtigen Marke von 10.000 Punkten, beim S&P 500 wurde die obere Pivotzone bei 1.060 gestern in einem Rutsch wieder erreicht. Hier kann also auch noch einmal ein Rücksetzer kommen! Ob die Marke von 1.060 heute bereits überschritten werden kann, ist nach dem starken Anstieg von gestern eher fraglich. Kurzfristig ist nun aber wieder die Marke von 1.100 Punkten das Ziel.

Nun muss also auch die charttechnische Situation wieder komplett neu überdacht werden. Für den Dax heißt dies, dass mit dem Ãœberschreiten der 6.000er Marke nun zunächst die 6.100 Punkte angepeilt werden sollten, danach bei weiter freundlichem Verlauf ca. 6.250 Punkte Marke.Als Unterstützung sollte nun die bereits letzte Woche erwähnten 6.015 Punkte fungieren, die nach Möglichkeit nicht mehr unterschritten werden sollten. Diese könnte aber heute noch einmal getestet werden. Vorerst ist also alles wieder im Lot, außer natürlich die Welt der Fußballfans….

Bei unseren einzelnen Depotpositionen gab es in den vergangenen Tagen heftige Turbulenzen. Nachdem nahezu alle Werte bereits am Dienstag zu den Tagesgewinnern zählten war dann am gestrigen Handelstag genau das Gegenteil der Fall. Hohe Abschläge bei Continental, HeidelbergCement, und Hochtief, von 5 bis 7% in der Spitze, die wir für deutlich übertrieben halten, und unsere Positionen, wie im letzten Newsletter angekündigt, somit noch einmal aufgestockt haben. Wir halten die teilweise sehr widersprüchlichen Aussagen verschiedenster Analysten zu Conti schlicht und ergreifend für nicht maßgeblich, und verfolgen konsequent weiter unsere Strategie. HeidelCement und Hochtief litten gestern, genau wie Bilfinger Berger, unter den schlechten Vorgaben aus der Baubranche, bzw. schlechten Prognosen eines Konkurrenten. Beide Aktien sind nach unserer Meinung extrem überverkauft.

Ebenfalls aufgestockt wurden gestern die beiden Aktien von Porsche und Rio Tinto. Hier sehen wir kurzfristig enormes Potenzial, sollten die Börsen wieder nachhaltig nach oben drehen. Ebenso scheint sich die VW Vz. Aktie nun langsam wieder zu fangen, bzw. wieder in die richtige Richtung bewegen zu wollen. Für einen Handelstag wie heute ist die Performance allerdings schwach. Ich hätte hier heute Kurse über 73,- Euro erwartet. Wichtig ist, dass die VW Aktie zum heutigen Handelsschluss deutlich über 71,50 Euro notiert, da sich in den vergangenen Tagen hier ein Widerstand aufgebaut hat. Die Börsen bleiben schwierig, die Umsätze über die Sommermonate gering, und damit einzelne Aktien weiterhin anfällig für Schwankungen. Bleiben Sie vorsichtig und platzieren Sie ihre Stopps entsprechend. Noch ist die kommende Richtung nicht endgültig ausgemacht..

TradingUpdate Conti, HeidelCement

Jetzt wird es richtig spannend! Wie wir bereits vor ein paar Tagen geschrieben haben, könnte der Euro sich nun, nach seiner allmählichen Stabilisierung, erst einmal in ungeahnte Höhen aufschwingen. Heute wurde bereits die Marke von 1,24 zurückerobert. Tendenz weiter steigend. Die Wahrscheinlichkeit eines ShortSqueeze  wird auf Grund der extrem hohen Shortpositionen immer größer. Glaubt man den Fachleuten, dürfte gerade die nun anstehende Marke von 1,25 dabei eine entscheidende Rolle spielen. Manche Experten halten dann sogar nochmal einen schnellen Anstieg auf 1,35  für möglich. Sollte dieses Szenario eintreffen dürften wir dann auch eine extreme Rally in den Aktienmärkten erleben, die uns locker wieder in den Bereich der alten Höchststände führen kann.

Mittelfristig wird die europäische Leitwährung dann aber wieder deutlich schwächer tendieren, vorübergehend würde dies jedoch dem Markt extrem helfen wieder neues Vertrauen aufzubauen, dass vielleicht doch alles nicht ganz so schlimm ist, wie es uns die Medien glauben machen wollen. Bei aller Euphorie über die kräftige Erholung sollte man aber trotzdem weiter eine extrem vorsichtige Haltung einnehmen, und dementsprechend seine offenen Depotpositionen gegen erneute Rückschläge absichern. Die Euro-Bären werden sich nicht kampflos ergeben! Genauso wahrscheinlich wie das oben skizzierte Szenario ist es dann wohl, dass die Shortseller an der Marke von 1,25 einen erneuten massiven Angriff auf den Euro starten könnten. Natürlich ist uns die erste Variante deutlich sympathischer.

Nun aber zum Aktienmarkt…Die US-Börsen konnten sich gestern nach den guten Vorgaben aus Asien und Europa weiter deutlich erholen und haben entscheidende Marken wieder zurückerobert. Auch der erneute Schub in den  letzten Handelsminuten lässt eher erwarten, dass es heute weiter nach oben geht. Der S&P Future tendiert inzwischen wieder deutlich nach oben, man sollte aber mal einen Retest der 1.100Punkte Marke zum Handelsbeginn um 15:30 Uhr einkalkulieren. In Europa fehlen heute auf Grund eines Feiertages einige Vorgaben aus Asien, jedoch können sich die europäischen Aktienmärkte ebenfalls weiter positiv entwickeln. Die heute morgen noch befürchteten großen Gewinnmitnahmen sind verhältnismäßig bescheiden ausgefallen, und der Dax strebt erneut in Richtung 6.000 Punkte. Wir rechnen damit, dass auch diese Marke heute zum Handelsschluss wieder zurückerobert wird. Unterstützung bietet nun wieder die untere Begrenzung des Aufwärtstrends bei 5.880 Punkten.

Nach unseren beiden Fehlversuchen der letzten Woche ein Depot aufzubauen, die jeweils mit leichten Verlusten endeten, befinden wir uns nun nach dem dritten Anlauf wieder in einer sehr komfortablen Situation. Insbesondere die Aktien von VW und Rio Tinto, der Schweizer Rück und Porsche sind nun kräftig im Plus, sodass wieder vernünftige Stopp-Loss Orders im Markt platziert werden konnten. Heute scheinen nun auch die Aktien von Continental und HeidelCement nach oben ausbrechen zu wollen. Wie bereits gestern geschrieben sehen wir bei allen erwähnten Titeln nun wieder deutliches Aufwärtspotenzial. Es ist zu beobachten, dass sich Anleger nun zuerst einmal wieder auf Qualitätsaktien stürzen, sprich BlueChips kaufen, wozu wir Ihnen in dieser Situation auch überwiegend raten würden. Wir rechnen aber damit, dass auch die Nebenwerte wie bspw. Klöckner & Co. bald nachziehen werden…

An dieser Stelle möchten wir und einmal ganz herzlich für die vielen tollen Zuschriften, und das positive Feedback der vergangenen Tage bedanken. Wieder einmal haben unsere Leser in den letzten Tagen offensichtlich schönes Geld verdient und wir freuen uns natürlich sehr darüber. Auch wenn die Gewinne in unseren Depots schon alleine eine schöne Bestätigung sind, ist es wesentlich befriedigender, wenn auch Sie, liebe Leser, von unseren Empfehlungen profitieren können, und uns dies auch gelegentlich mitteilen. Das ist der Lohn unserer Arbeit im Blog und in diesem Newsletter, und motiviert und jeden Tag wieder aufs Neue weiter zu machen, und noch besser zu werden…. Vielen Dank nochmal an alle die uns geschrieben haben, und natürlich an alle die uns regelmäßig lesen!

TradingUpdate Conti, VW, HeidelCement, Klöckner, Rio Tinto, Porsche

Wieder einmal bestimmt die Politik die Märkte, und wie wir ja wissen haben politische Börsen kurze Beine..aber erst einmal möchte ich kurz auf die aktuellen Ereignisse eingehen. Der Aktienmarkt ist durch die neuesten Pläne zur Regulierung der Finanzmärkte heute weiter auf Talfahrt. In einer Hauruck-Aktion hat die deutsche Bundesregierung nun den Handel mit ungedeckten Leerverkäufen verboten. Grundsätzlich ist dies ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch darf man an der Sinnhaftigkeit eines solchen hektischen Alleingangs der Deutschen etwas zweifeln.

Grundsätzlich muss auch differenziert werden zwischen Leerverkäufen und ungedeckten Leerverkäufen. Während normale Leerverkäufe bei denen sich die Akteure die Aktien gegen Bezahlung leihen müssen durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, werden ungedeckte Leerverkäufe oder sogenannte „nacked shorts“ meistens nur von HedgeFonds benutzt um teilweise nicht mehr kontrollierbar große Summen am Markt zu bewegen. Und genau dies möchte man nun seitens der Politik in Zukunft verhindern. Das der überwiegende Teil der Hedgefonds ihren Hauptsitz in irgendwelchen Steuerparadiesen in der Karibik hat, macht eine Kontrolle aber weitestgehend aussichtslos. Hier kann also nur eine globale Lösung verhindern, dass hemmungslos weiter spekuliert werden kann.

Ungedeckte Leerverkäufe können also durchaus dazu führen, dass das Gleichgewicht der Finanzmärkte ins wanken geraten kann und sind auch nach meiner Auffassung in Zukunft weltweit zu verbieten. Denn schließlich geht es nur darum die Stabilität der Märkte wieder herzustellen, und dies wird nur gelingen, wenn man ALLE Faktoren die diese Stabilität gefährden könnten ein für alle Mal abschaltet. Der Maßnahmenkatalog sollte aber noch ein paar weitere Punkte enthalten damit das Konzept am Ende dann auch Sinn macht.

Ich bin aber kein großer Freund von der These, dass die Spekulanten an der aktuellen Situation schuld sind. Dies ist schlicht und ergreifend falsch, auch wenn uns die öffentliche Presse etwas anderes glauben machen will. Spekulanten decken vielmehr Missstände auf, die durch andere Faktoren verursacht worden sind, und versuchen dann ihren Nutzen daraus zu ziehen. Dies verschlimmert dann meistens das Problem noch, das ist richtig, ist aber nicht die Ursache des eigentlichen Problems. Rein moralisch betrachtet kann man also durchaus geteilter Meinung sein was das Handeln der Spekulanten anbelangt. Von den Politikern wurde hier ein dankbarer Sündenbock gefunden und vorgeschoben um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken…

Wie auch immer, mir persönlich bereitet die Hilflosigkeit unserer Landesführung eigentlich deutlich mehr Kopfzerbrechen als die wirtschaftliche Situation. Vorschläge wie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sind absolutes Gift für eine Volkswirtschaft, das weiß schon jeder BWL Student nach dem ersten Semester. Die geplante Kapital-Transaktionssteuer ist ein prima Mittel um die Leistungsträger, oder zumindest deren Geld aus dem Land zu treiben und künftig noch weniger Steuereinnahmen zu haben. Mal ehrlich fällt unseren Politikern wirklich nichts Besseres ein? Armes Deutschland! Was wir am aller nötigsten brauchen ist wohl jetzt eine Regierung die uns zumindest das Gefühl geben kann dieser anspruchsvollen Lage gewachsen zu sein, dann klappt auch der Rest wieder deutlich besser!

Vielleicht sollte man mal damit anfangen die Vorteile einer schwächeren Währung etwas mehr hervor zu heben. Unser Export dürfte bei anhaltender Entwicklung im dritten und vierten Quartal sehr deutlich davon profitieren können und ich rechne bei einzelnen Titeln mit einem deutlichen Umsatzschub. Es ist also durchaus sinnvoll sich an solchen Tagen bereits nach ausgesuchten Titeln umzusehen die Profiteure eines schwachen Euro sein werden und über günstige Bewertungskriterien verfügen. Den Rücksetzer heute morgen haben wir bereits wieder für erste Käufe genutzt. Continental, VW, HeidelbergCement, Klöckner & Co. sowie Rio Tinto, und Porsche sind nun wieder dabei. Natürlich werden diese Positionen aber spätestens heute Abend wieder sehr eng abgesichert!

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