Es tut sich etwas in der deutschen Stahlbranche! Gestern konnten die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co. gegen den allgemeinen Trend weiter deutlich zulegen und notierten am Abend um zwei Prozent höher. Nachbörslich setzte sich dieser Trend noch weiter fort. Mit ein Grund für die starke Performance waren Übernahmegerüchte um eine mögliche Übernahme durch den US-Konzern Reliance Steel. Letztlich konnte ich aber nichts wirklich fundiertes finden was diese Annahme wirklich stützen würde. Eine Übernahme würde eigentlich auch nach der kürzlich durchgeführten Kapitalerhöhung wenig Sinn machen, ist Klöckner doch selber strategisch eher so ausgerichtet zu übernehmen als übernommen zu werden. Alleine aufgrund der Marktkapitalisierung von Klöckner & Co. dürfte eine Übernahme für einen ähnlich großen Player wie Reliance kaum zu stemmen sein. Neben der Übernahmephantasie sollte man sich also lieber weiter auf die fundamentalen Daten des Konzerns verlassen. Und diese sind weiterhin hervorragend. Neben einer prall gefüllten Kriegskasse überzeugt uns das Unternehmen nicht zuletzt durch operative Erfolge sowie der Tatsache, das sich die positiven Effekte aus den letzten Übernahmen demnächst in der Bilanz niederschlagen dürften. Unser Kursziel bleibt zunächst bei 28,- Euro.
ThyssenKrupp macht heute durch einen größeren Verkauf eigener Aktien von sich Reden. Der deutsche Branchenprimus der Stahlbranche braucht dringend Geld um die Schuldensituation etwas zu entspannen. Nachdem der Verkauf der Schiffswerft Blohm + Voss kürzlich nun überraschend doch noch gescheitert ist nutzt man nun das derzeitig günstige Umfeld für Aktien um sich anderweitig Geld zu verschaffen. ThyssenKrupp hat allein kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 17,6 Milliarden Euro angehäuft. Der Industriekonzern schiebt zudem langfristige Schulden von rund 16 Milliarden Euro vor sich her. Die Nettoschulden sind seit dem 30. September um 2,7 Milliarden auf 6,5 hoch geschnellt, und genau diesen Posten möchte man nun reduzieren. Mit dem Verkauf von 49,5 Millionen eigenen Aktien an institutionelle Investoren sollen insgesamt 9,6 Prozent des Grundkapitals an der Gesellschaft veräußert werden. Händler taxieren den Verkaufskurs für das Aktienpaket zwischen 32,95 und 33,95 Euro. In dieser Range wird der Kurs wohl erst einmal verharren bis die Transaktion abgeschlossen ist. Die Unterstützung liegt momentan bei 33,30 Euro.