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Conti leidet unter Nokian und Delticom – Merrill Lynch, Deutsche Bank, Lampe und Morgan Stanley bleiben positiv

Ich bin etwas verwundert darüber dass die Nachrichten, die unter anderem auch die Continental Aktie kurzzeitig zu Fall brachten immer noch nicht wirklich wahrgenommen werden. Deswegen möchte ich das hier kurz nachholen um Sie auf dem Laufenden zu halten. Nicht nur die negativen Acea-Zahlen und die Aussagen zu der Entwicklung bzw. dem Automobilabsatz in Europa dürfte für den Kurssturz von über 5 Prozent verantwortlich gewesen sein, sondern viel eher die Meldung des finnischen Mitbewerber Nokian Tyres. Dieser hatte am Dienstag gewarnt, dass der operative Gewinn im zweiten Halbjahr unter dem des Vorjahres liegen werde. Die Nokian Aktien brachen daraufhin um über 11 Prozent an der Heimatbörse ein und lösten eine wahre Flut von Kursstürzen bei nahezu allen namhaften Reifenherstellern aus. Ebenso wie bei Conti gaben auch die Aktien von Pirelli kurzzeitig deutlich nach.

Auch der Online Reifenhändler Delticom hatte heute nicht viel Gutes zu verkünden. Demnach ist der Umsatz wegen des schleppenden Winterreifen Geschäftes um stolze 12 Prozent auf Jahresbasis eingebrochen. Es konnten nun noch 87,2 Millionen Euro im letzten Quartal und damit 280,4 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres umgesetzt werden. Wesentlich dramatischer schlug sich diese Veränderung bei der operativen Marge des Unternehmens nieder. Statt der gewohnten 9,5 Prozent Ebit Marge sank die operative Rendite nun auf nur noch 4,9 Prozent. Die im Sommer bereits gesenkte Jahresprognose musste nun erneut gekappt werden…

Inzwischen hat sich der Continental Aktienkurs wieder etwas erholt, notiert aber immer noch unweit des letzten Tiefs. Wichtig wäre jetzt dass das vorangegangene Tief bei 77,- Euro, das nun unterschritten wurde, kurzfristig wieder überschritten werden kann um den charttechnischen Schaden einigermaßen in Grenzen zu halten. Aus meiner Sicht ist der jüngste Kursverlauf deutlich überzogen gewesen, denn schließlich besteht Continental schon lange nicht mehr nur aus dem Reifengeschäft. Wie wir alle wissen hat Conti in den letzten Quartalen hervorragende Zahlen geliefert. Ich gehe weiterhin davon aus dass das Unternehmen auch bei der nächsten Vorlage der Geschäftszahlen eher positive überraschen wird. Conti Chef Elmar Degenhart sieht sein Unternehmen weiterhin auf Kurs und hat diese Annahme gestern noch einmal bestätigt..

Die Analysten von Merrill Lynch haben das Kursziel für die Continental Aktie kürzlich bei 88,- Euro taxiert, die Deutsche Bank erwartet dass der Aktienkurs noch in den dreistelligen Bereich vordringen kann und bestätigte das Kursziel von 100,- Euro, ebenso wie das Bankhaus Lampe das Kursziel von 105,- Euro. Gestern hat Morgan Stanley den Conti Aktienkurs auf 98,- Euro taxiert. Diese positive Grundstimmung unter den Analysten sollte den Aktienkurs weiterhin stützen…!

Die Continental Aktie ist unter Druck

Bereits seit Tagen kann man eine  deutliche Schwäche der Continental Aktie beobachten. War die Aktie bis vor kurzem immer der Titel der sich nach einem Rücksetzer des DAX mit am schnellsten wieder erholt hat, ist dies offensichtlich nun anders. Auch der Verkauf von über 600.000 Aktien am Freitag zum Xetra Handelsschluss lässt nicht viel Gutes für die kommende Woche erwarten. Charttechnisch scheinen die Titel des Automobilzulieferers momentan angeschlagen zu sein. Auch wenn heute bereits die untere Begrenzung der Bollinger Bänder erreicht worden ist steht zu befürchten, das der Abverkauf noch etwas weiter gehen könnte. Kurzfristig orientierte Trader können bereits zu den heutigen Kursen auf einen Rebound spekulieren. Unterschreitet die Aktie jedoch demnächst auch noch die Marke von 65,- Euro, bzw. 64,80 Euro, sind  die Unterstützungen bei 62,10 Euro (hier verläuft derzeit auch die 200-Tage-Linie!), eventuell sogar bei 59,40 Euro die nächsten Ziele die wahrscheinlich angelaufen werden. Hier ist also derzeit Vorsicht geboten! Continental bleibt einer unserer Favoriten, die Aktie sollte nach der nächsten Bodenbildung dann wieder ein attraktives Investment darstellen und zum Jahresende wieder deutlich höher notieren.

Schaeffler will Conti Aktien verkaufen

Presseberichten zufolge will sich Schaeffler noch in diesem Monat von einem nennenswerten Aktienpaket des Automobilzulieferers Continental trennen. Die genaue Größe dieses Aktienpaketes steht offenbar noch nicht fest, letztlich will der Automechanik- und Wälzlager-Hersteller aber mehr als 50 Prozent an Conti behalten, hieß es. Derzeit hält das Familienunternehmen noch 75,1 Prozent an dem Hannoveraner Autozulieferer. Diese Meldung ist natürlich nicht ganz ohne, und könnte kurzfristig Druck auf die Aktie bringen. Bereits heute morgen taucht die Conti Aktie erneut bis auf die runde Marke von 60,- Euro ab, nachdem dieser Bereich sich gestern schon als gute Unterstützung erwiesen hat gehe ich davon aus, dass dieser auch heute wieder das Fundament sein wird.

Schaeffler dürfte die Aktien nicht ohne Plan in den Markt geben. Nach eigenen Angaben hat Schaeffler zumindest einen Großteil der Aktien für etwa 63,- Euro in der Bilanz stehen, und sicherlich wird man versuchen diesen Betrag bei einem Verkauf auch weitestgehend zu erreichen. Nach den heute veröffentlichten, hervorragenden Zahlen von Conti stehen die Chancen nicht schlecht, dass Schaeffler sogar etwas mehr für das Aktienpaket bekommen kann.

Im Geschäftsjahr 2010 setzte der Automobilzulieferer und Reifenhersteller insgesamt 26,047 Milliarden Euro um, was einer Steigerung von 29,6 Prozent entspricht. Nach einem negativen EBIT in 2009 von 1,04 Milliarden Euro kann Conti für das vergangene Jahr nun einen deutlich positives EBIT von 1,94 Milliarden Euro verbuchen. Ebenfalls gelang es der Continental AG die Nettofinanzschulden von 8,9 auf jetzt 7,32 Milliarden Euro deutlich zu verringern. Insbesondere den letzten Faktor halte ich für ganz wesentlich! Continental will trotz steigender Rohstoffkosten seine Schulden im laufenden Jahr weiter deutlich reduzieren. Am Ende des Jahres sollen die Verbindlichkeiten um mehr als eine halbe Mrd EUR auf weniger als 7 Mrd EUR schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart.

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