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DAX Rebound – wenn dann jetzt!

Die lange erwartete Rede von Ben Bernanke, in Jackson Hole am Freitag, konnte die Märkte etwas beruhigen, und das trotzdem es wohl zunächst keine erneute geldpolitische Lockerung in den USA geben wird. Marktteilnehmer hatten bereits seit längerem auf diesen Tag hin gefiebert, nicht weil die Mehrzahl wirklich vorn einem erneuten „Quantitative Easing“, QE3 ausgegangenen ist, sondern viel mehr um vom Fed Chef zu hören dass noch nicht alle Pfeile der FED, zur Bekämpfung der Krise, verschossen wurden. Wichtiger als die sofortige Maßnahme  ist das Vertrauen in eine handlungsfähige Geldpolitik. Der Notenbanker stellte der Börse in Aussicht, die US-Konjunktur notfalls mit „neuen Maßnahmen“ zu stützen. Des Weiteren erklärte Bernanke, die nächste Sitzung der FED im September solle um zwei Tage verlängert werden, um über zusätzliche konjunkturstabilisierende Maßnahmen zu sprechen. Mit diesen viel sagenden und gleichzeitig nichts sagenden Aussagen ist es Ben Bernanke offenbar gelungen die Märkte vorerst zu beruhigen. Vielleicht können sich europäische Staatsoberhäupter davon mal ein Scheibchen abschneiden. Offensichtlich ist es doch sehr wichtig WIE man ein negatives Szenario verkaufen kann…

Nachdem nun auch der äußerst bedrohlich aussehende Wirbelsturm „IRENE“ die Ostküste der USA, und damit auch New York, nicht so hart getroffen hat wie erwartet, besteht durchaus Anlass zur Hoffnung, dass die Börsen heute weiterhin sehr positiv reagieren werden. Noch am Freitag Nachmittag ist man davon ausgegangen das IRENE New York mit voller Wucht treffen könnte. Zum ersten Mal in der Geschichte New Yorks sind die U-Bahnen still gelegt worden, auch die drei New Yorker Flughäfen waren über das Wochenende zu. Die erwarteten großen Verwüstungen in New York blieben aus. Allerdings waren in acht US-Bundesstaaten bislang mindestens 21 Todesopfer zu beklagen.

Nach wie vor beunruhigend bleibt aber die offensichtliche Schwäche des DAX gegenüber anderen Indizes. Offensichtlich werden Deutsche Blue Chips von ausländischen Investoren weiterhin eher verkauft. Ich persönlich finde diese Situation ja nahezu schon pervers. Sieht man sich die Indizes anderer europäischer Mitgliedstaaten an, und vergleicht die Entwicklung der darin gelisteten Unternehmen mit denen deutscher Vertreter, beschleicht einen doch ein recht seltsames Gefühl. Zieht man dann noch ein paar amerikanische Aktien zum direkten Vergleich hinzu verliert man auch noch den letzten Glauben an die üblichen Bewertungsmodelle – Verkehrte Welt! Der heutige Handelsbeginn im DAX sah wiedermal sehr viel versprechend aus, doch es dauerte keine viertel Stunde und die ersten Gewinnmitnahmen setzten ein. Insbesondere bei den Bankaktien ist die Verunsicherung immer noch sehr groß…hier sehe ich aber auch ein mögliches Rebound Potenzial!

Deutsche Aktien gehören derzeit also, trotz teilweise historisch günstiger Bewertung, nicht zur ersten Wahl der Anleger. Diesen Umstand muss man nicht nachvollziehen können, ihn aber zumindest respektieren. Letztlich werden sich fundamental günstige Aktien wieder erholen, und in den Aufwärtsbewegungen der Märkte entsprechend profitieren können. Für den DAX besteht nun eine gute Chance sich in den kommenden Tagen weiter in Richtung der 6.000er Marke zu bewegen, und von der Erholung der Wallsstreet etwas zu profitieren. Allerdings sollte man bedenken dass die Ankündigung Bernankes, im September über weitere Maßnahmen zu beraten, erneut große Erwartungen geschürt hat, die ebenso mit einer großen Enttäuschung enden könnten. Kurzfristig werden Anleger also Gewinne wieder einfahren, oder zumindest die bestehenden Positionen sinnvoll absichern können. Mittelfristig bleibt das Bild, insbesondere im Dax, eher negativ!

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Die Autobauer VW, BMW, Daimler und Porsche bleiben erste Wahl!

Die Rede von FED Chef Ben Bernanke am Mittwoch war eigentlich nur eine weiter Bestätigung dessen was wir eh schon alle wissen. Etwas verwunderter war ich über die Aufregung der Börse nach der FED Sitzung. Klar war bereits im Vorfeld der Rede das es kein neues Aufkaufprogramm QE3 nach QE2 geben würde, zumindest zunächst nicht! Und wenn dann würde man dem ganzen sicherlich ein neues Etikett aufkleben und es anders nennen, damit die offensichtliche Niederlage der USA bei Ihren Bemühungen nicht allzu schmachvoll wird. Besser ist es da schon demnächst die Schuldenobergrenze der USA anzuheben – zumindest vorübergehend – um eine drohende Zahlungsunfähigkeit der USA zu verhindern. Auch ist die Botschaft Benankes nicht ganz klar, wenn man den Nebensätzen etwas mehr Beachtung schenkt. Denn die Notenbank will fällig werdende Wertpapiere dann in neue Staatstitel reinvestieren und damit ihr Portfolio an Bonds konstant hoch halten. Das heißt, auslaufende Bonds werden durch den Ankauf neuer Papiere ersetzt, was bedeutet, dass monatlich immer noch bis zu 20 Milliarden Dollar der FED in den Markt gepumpt werden, hmmm..

Die Inflation wird von Bernanke als eher nicht so relevant eingeschätzt, deswegen belasse man auch den Zinssatz bis auf Weiteres auf dem historisch niedrigen Niveau, hieß es zur Erklärung. Angesichts des immer noch schwächelnden Arbeitsmarktes und des danieder liegenden Immobilienmarktes bleibt wohl auch hier keine andere Wahl! Nun, den Aktienmärkten sollte es langfristig gut tun und dem Dollar verhalfen die Aussagen zu etwas mehr Stärke. Allerdings drückte das etwas düstere Bild das Ben Bernanke von der US Wirtschaft zeichnete am Feiertag erneut kräftig auf die Stimmung der Anleger. Nach dem Ausbruch am Mittwoch nach oben folgt also direkt eine neue Konsolidierung, um dann am Freitag bereits wieder einen Ausbruch zu simulieren. Verrückte Börsenwelt!!!

Ein weiteres bewegendes Thema in dieser Woche ist die beherrschende Stellung der US Ratingagenturen. Nachdem nun die Probleme in Griechenland zwar nicht gelöst aber verschoben wurden konzentriert man sich jenseits des Atlantiks bereits darauf neue Unruhe zu stiften. Mit Erfolg, leider! Italien ist der nächste Kandidat auf der Liste der Themen mit denen man von den Problemen des eigenen Landes, die noch viel größer sein dürften, nun ablenkt. Eine gewisse Systematik lässt sich hier wohl nicht leugnen! Die Presse umschrieb das Problem mit den Ratingagenturen heute so: „Die drei privatwirtschaftlich strukturierten Unternehmen beherrschen 95 Prozent des Marktes und verfügen über quasi hoheitliche Machtbefugnisse, indem sie die Kreditwürdigkeit souveräner Staaten beurteilen – und damit die EU-Politik auf Trab halten.“ Heute drohte die EU-Wertpapieraufsicht damit den Ratinghäusern Fitch, S&P sowie Moodys die Lizenz für Europa zu entziehen. Ich wäre unbedingt dafür, aber es müsste ein europäisches Pendant dazu geschaffen werden!

Das bringt mich auch gleich zum nächsten ganz erstaunlichen Punkt in der gesamten Diskussion. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug stellte sich US Finanzminister Timothy Geithner nun vor die Presse und warf den Europäern vor in Sachen griechischer Schuldenkrise nicht genug getan zu haben. Insbesondere die Atomkatastrophe von Fukushima sowie die europäische Schuldenkrise sei Schuld an der Misere in der die USA nun stecke. Die deutlich langsamere Erholung der US Wirtschaft hat nun also einen oder besser zwei Schuldige gefunden. Man sei ernsthaft besorgt über einen Flächenbrand wenn nicht entsprechend entschlossen reagiert werde, hieß es weiter! Es ist schon etwas dreist uns nun den schwarzen Peter zuzuschieben nachdem man die Krise in den USA durch die Pleite von Lehmann Brothers erst ausgelöst hat. Hätten die Amerikaner damals etwas mehr getan wäre dieser ganze Schlammassel wohl erst gar nicht entstanden. Vielleicht sollte Herr Geithner erst einmal die Ratingagenturen in den Griff bekommen die ständig neues Öl in das Feuer gießen, und nun durch unkontrollierten Übereifer die Probleme teilweise größer reden als notwendig, nachdem sie vor Ausbruch der Krise jahrelang gepennt haben!!!

Wer die nötigen Nerven bei all diesem politischen Hickhack mitbringt kann aber auch in solchen Marktphasen, in denen offenbar nichts mehr sicher zu sein scheint, mit dem richtigen Timing und der richtigen Aktienauswahl schönes Geld verdienen. Unsere vor kurzem eingegangenen Trades entwickeln sich bislang größtenteils sehr schön. Allen vorweg sei hier natürlich die Aktie von Porsche genannt, die seit der Aufnahme knapp 15% zulegen konnte. Das dürfte es aber noch lange nicht gewesen sein, ebenso wie bei den VW Aktien die beide mit 11% im plus notieren. Die Daimler Aktie folgt mit 9,2%, die Deutsche Bank hat leider gestern und heute die schönen Gewinne größtenteils wieder abgegeben, an unserer Einschätzung hat sich aber nichts geändert, weswegen wir hier unverändert investiert bleiben. Die kommenden Wochen dürften für Bankenaktien weiterhin nicht einfach werden, dennoch haben wir am Freitag für 2,90 Euro eine Erstposition der Commerzbank Aktie hinzugenommen, da unser Wunschkurs von unter 2,70 Euro wohl doch nicht mehr erreicht wird. Wenn doch werden wir weiter aufstocken.

Die kommende Börsenwoche dürfte nicht einfach werden, auch wenn wir weiterhin davon ausgehen das die Entscheidung über einen Ausbruch der Indizes nach oben unmittelbar bevor steht, oder sagen wir mal vorsichtiger, eine baldige Stabilisierung eintreten dürfte. Sollte sich diese Annahme bestätigen werden wir dann, zu gegebener Zeit, unser Depot mit weiteren Aktien ausbauen über die wir Sie dann wie gewohnt auf Investors Inside natürlich rechtzeitig informieren. Es zeigte sich auch in dieser Woche einmal mehr, dass die richtige Aktienauswahl entscheidend für Ihren Erfolg an der Börse ist. Achten Sie weiterhin auf echte Qualität, und lassen Sie sich nicht durch die momentan starken Tagesschwankungen aus dem Konzept bringen!

Auszug aus dem aktuellen Investors Inside Börsen Newsletter!

US Beige Book – droht Ungemach aus Japan?

Die gestern Abend in dem sogenannten Beige Book, dem Konjunkturbericht der US Notenbank vorgelegten Fakten lassen die Anleger aufhorchen. darin wird darauf hingewiesen, dass die Natur- und Atomkatastrophe in Japan deutlich größere Auswirkungen auf die US Wirtschaft haben dürfte als bislang angenommen. Die Mehrheit der zwölf Fed-Distrikte berichtete als erste direkte Auswirkung der Ereignisse in Japan von aktuellen oder demnächst zu erwarteten Störungen im Verkauf und bei der Produktion amerikanischer Produkte. Nun stellt man sich zwangsläufig die Frage warum das bei uns in Deutschland anders sein sollte. In den letzten Tagen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, das die aktuelle Börsenentwicklung offenbar nicht viel mit der „Außenwelt“ zu tun hat. Die warnenden Stimmen und die Zeichen mehren sich…

Aber noch einmal zurück zum Beige Book…Grundsätzlich hat sich die wirtschaftliche Stimmung in den USA weiter verbessert. Wichtig war auch, dass diese wirtschaftliche Stimmungaufhellung mit einer entsprechenden Verbesserung am US Arbeitsmarkt einher geht, und dies war offenbar der Fall, wenn auch nur zaghaft. Trotz eines weiterhin starken Preisdrucks, der von den deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen ausgeht, sei der Lohndruck aber gering geblieben, hieß es in der offiziellen Meldung. Die Konsumausgaben, von denen nahezu die gesamte US-Wirtschaft abhängt, seien in den meisten Distrikten moderat gestiegen. Dennoch kämpfen die USA nun verstärkt mit den drohenden Inflationsgefahren. Ein baldiger Zinsschritt wird nicht ausgeschlossen, auch wenn FED Chef Ben Bernanke vorerst an der Politik des Quantitative Easing festhalten will.

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