Trotz aller positiver Tendenzen bei einigen Aktien in der vergangenen Handelswoche sollte man wohl noch ein wenig vorsichtig sein und das Schauspiel „Börsenerholung“ mit einer gesunden Skepsis betrachten. Denn, letztlich ist gar nicht so viel Positives passiert. Die Indizes konnten sich in Form einer klassischen ABC-Gegenbewegung, nach einer starken Abwärtsbewegung, zunächst einmal stabilisieren – mehr nicht!  Wie bereits in der vergangenen Woche geschrieben, wird es nun darauf ankommen wohin uns die nächste stärkere Bewegung bei DAX und Co. führen wird. Sowohl die Vorgaben aus Asien als auch die Charttechnik deuten eher darauf hin, dass es am Anfang dieser neuen Handelswoche zunächst einmal abwärts gehen könnte…
Aus rein saisonaler Betrachtung sollte die erste Hälfte des morgen beginnenden Monats September halbwegs versöhnlich verlaufen, wohingegen die zweite Hälfte grundsätzlich für weitere und deutliche Korrekturen anfällig ist. Sprich, die Bullen müssen es nun schaffen die Indizes in den nächsten beiden Handelswochen wieder in einen deutlich positiven Bereich zu befördern, sonst droht weiteres Ungemach. Von einer ernsthaften Trendwende sind wir aber selbst im positiven Falle wohl noch deutlich entfernt, da der Abwärtstrend im DAX auch dann wohl weiterhin Bestand hat. Mit den beiden kommenden Börsenmonaten September und Oktober steigt zudem statistisch die Crash-Gefahr deutlich an. Entsprechend vorsichtiges Agieren ist angebracht..!
Die zuletzt gestiegenen Aktienkurse müssen weiterhin als technisch bedingte Gegenbewegung auf die vorangegangenen starken Verluste betrachtet werden. Das Prinzip Hoffnung führte hier wohl eher zu den Kursanstiegen als andere Faktoren, denn die Notenbanken haben in den letzten Tagen allesamt sofort reagiert und entsprechende Nachrichten gestreut, um die Meute wieder zu beruhigen… 😉 Gekauft wurde unter anderem die Wette auf eine ausbleibende Zinserhöhung in den USA, sowie der mögliche Start eines QE4-Programms, ebenso wie ein noch einmal verstärktes Anleihe-Kaufprogramm der EZB. Ob dieses mögliche Versprechen, oder möglicherweise gezielt gestreuten Gerüchte allerdings noch in dem gewohnten Maße funktionieren werden, darf zumindest bezweifelt werden.
Dementsprechend werden sich verhältnismäßig viele Marktteilnehmer, die die jüngste Gelegenheit zum Kauf genutzt haben, nun auch entsprechend eng abgesichert haben. Genau dieser Umstand könnte nun dafür sorgen, dass die Kursausschläge nach unten noch einmal verstärkt werden. Für den Dax heißt dies aktuell, dass eine zu erwartende Abwärtsbewegung möglicherweise den Beginn eines ähnlichen Zyklus wie Anfang August darstellen könnte. Ich persönlich rechne hier nun mit der Wiederholung des im Chart dargestellten Musters, wobei ich (noch) nicht davon ausgehen würde, dass diesem Muster dann eine entsprechend dynamische Abwärtsbewegung folgen wird. Genauso wahrscheinlich ist hier noch, dass sich ein möglicher Doppelboden im Bereich der 9.300 Punkte Marke ausbilden wird. Doch dazu mehr, wenn es soweit ist…