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Fettes Minus bei der Deutschen Bank…!

Es hatte wohl niemand mit richtig guten Zahlen bei Deutschlands größtem Bankhaus gerechnet, aber was die Deutsche Bank heute abgeliefert hat dürfte dem ein oder anderen Analysten wohl doch sauer aufstoßen. Der Verlust im abgelaufenen Quartal beläuft sich auf 2,1 Milliarden Euro. Nicht nur die Höhe sondern auch der Grund der Sonderbelastungen die die DB im letzten Quartal verbucht hat sind dabei durchaus bemerkenswert. Insgesamt wurde das Ergebnis alleine durch die diversen Rechtsstreitigkeiten (und davon gibt es ja auch weiterhin genug!) um eine Milliarden Euro belastet. Sonstige „Sonderbelastungen“ wie die Kosten für die Umstrukturierung des Bankhauses oder auch des Skandals um manipulierte Referenzzinsen beliefen sich demnach auf weitere 1,9 Milliarden Euro.

Über das Jahr gesehen brach der Gewinn der Deutschen Bank damit um satte 85 Prozent, auf nur noch 655 Millionen Euro ein. Auch die Investmentbank fuhr im abgelaufenen Quartal einen Verlust ein, was ich angesichts des hervorragenden Quartals an den Börsen ebenfalls bemerkenswert finde. Die ohnehin schwächelnde Vermögensverwaltung blieb ebenfalls weiterhin ein Verlustbringer für Deutschlands größtes Bankhaus.

Viele der  heute sehr teuren „Problemfälle“ und Rechtsstreitigkeiten hat Anshu Jain wohl zu einem gewissen Teil direkt mit zu verantworten, da viele Prozesse in seinen ehemaligen Bereich, das Investmentbanking fallen. Ob mit diesem Quartalsergebnis nun aber schon alle Altlasten aufarbeitet wurden, wage ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Ich bleibe aber angesichts der Fülle von Verfehlungen und schwebenden Ermittlungen auch für die kommenden Quartale eher skeptisch. Der Imageverlust durch die verschiedenen Skandale sollte aus meiner persönlichen Sicht nicht unterschätzt werden.

Die beiden Vorstände Jain und Fitschen versprachen den Anlegern heute dennoch eine Dividende in gewohnter Höhe von 75  Cent, um die Anteilseigner weiterhin bei Laune zu halten. Aus meiner Sicht ein weiterer Schritt in die falsche Richtung..! Ob das am Ende reichen wird, um die Aktie auf dem aktuellen Niveau zu halten, bleibt noch abzuwarten. Nach dem heutigen Quartalsergebnis habe ich mein erwartetes Kursziel für die DB Aktie nun von 34 auf 32,50 Euro weiter reduziert – auch wenn der Markt heute Morgen offensichtlich anderer Meinung ist! Die Aussichten dass die DB nun doch erst einmal ohne Kapitalerhöhung ausommen will, reicht manchen Anlegern offenbar.

…Was ist nur aus den guten alten und völlig überzogenen Renditeversprechen Josef Ackermanns geworden?

Die Woche der Finanzaktien: Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One, Morgan Stanley

In der zurückliegenden Handelswoche hat der Markt den vorangegangenen starken Anstieg seit Dezember erwartungsgemäß weiter konsolidiert. Lediglich die Bankenwerte sowie auch die deutschen Autobauer konnten sich diesem Trend weitestgehend entziehen. Aber auch in den anderen Branchen fielen die Korrekturen bislang noch vergleichsweise harmlos aus, sodass keineswegs von einer Korrektur die Rede sein kann. Viel mehr ist die aktuelle Bewegung als durchaus gesunder Rücksetzer in einem ansonsten weiterhin bullishem Umfeld zu sehen. Jegliche Bemühungen der Bären wieder Kontrolle über diesen Markt zu bekommen sind bislang kläglich gescheitert.

Der S&P 500 befindet sich weiterhin in einem robusten Aufwärtstrend dessen Muster ich als typische 5-Wellen-Hausse sehen würde, die ich Ihnen hier noch einmal (blau) eingezeichnet habe. Demnach sollte und die laufenden Konsolidierung noch einmal bis in den Bereich um die 1.450 Punkte zurück führen und damit die vierte Welle dieser Bewegung vollenden. Im Anschluss sollten die Kurse wieder steigen und vielleicht sogar ein neues Hoch ausbilden. Erstes Ziel für dieses Szenario wäre dann die Marke bei 1.486 Punkten. Gelingt also der nachhaltige Sprung über das letzte Hoch bei ca 1.475 Punkten, wäre dies als sehr bullishes Signal zu werten. Dann halte ich auch das Erreichen der im letzten Newsletter genannten 1.525 Punkte im S&P 500 für sehr wahrscheinlich.

S&P Chart Analyse 130113
Natürlich soll auch das negative Szenario nicht ausser Acht gelassen werden – wie immer! Fällt die aktuelle Konsolidierung doch stärker aus als erwartet, (orange Linie) und scheitert der Index dann im Anschluss an der hier genannten 1.450 Punkte Marke, so droht ein weiterer Rücksetzer, der sogar dazu führen könnte, dass sich hier nun eine erneute Topbildung in Form einer Schulter-Kopf-Schulter Formation abzeichnet. Diesem Szenario würde ich allerdings unter den gegebenen Umständen eine Wahrscheinlichkeit von unter 30 Prozent einräumen! Denn, in der kommenden Woche werden nahezu alle namhaften US Finanzwerte Ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentieren.

Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One und Morgan Stanley dürften auf ein sehr erfolgreiches Quartal zurückblicken und die gute Stimmung im Finanzsektor weiter auf hohem Niveau halten. In der letzten Woche hat bereits Wells Fargo mit dem besten Unternehmensergebnis seit dem Bestehen des Unternehmens einen leichten Vorgeschmack darauf gegeben welche Größenordnung an Unternehmensgewinnen uns in der US Finanzindustrie bevor stehen könnten. Die Börsen sind im letzten Quartal hervorragend gelaufen und die Gewinne bei den Banken werden dies wohl auch widerspiegeln. Von dieser Seite sollte der Markt also eigentlich kräftige Unterstützung erfahren. Ebenso wie die für die nächste Woche geplanten Liquiditätsspritzen der FED! An jedem Tag der neuen Woche pumpt die Federeal Reserve Bank in Form der sogenannten POMO Aktionen frisches Geld in dem Markt!

Lediglich saisonal betrachtet befinden wir uns auch in der nun kommenden Woche eher in einem schwächeren Umfeld. In den letzten Jahrzehnten hat die nun anlaufende Woche, in der wir neben vielen Unternehmensdaten auch noch den Verfallstag am Freitag erleben werden, in den überwiegenden Fällen schwächere Ergebnisse produziert. Allerdings sollte man weiterhin davon ausgehen dass sich damit die Konsolidierungsbewegung lediglich noch etwas weiter fortsetzen wird, bevor die Indizes dann wieder Fahrt aufnehmen. Einzelne Sektoren, wie oben beschrieben, werden aller Voraussicht nach dabei sogar deutlich gegen den allgemeinen Trend positiv tendieren. Die Commerzbank würde ich allerdings nach den jüngsten Gerüchten um eine weitere Kapitalerhöhung erst einmal ausklammern.

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