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ProSiebenSAT1 wie weit runter geht es noch?

Der Chart der ProSiebenSAT1 Aktie verheißt derzeit nicht viel Gutes. Nach dem fulminanten Anstieg der Aktie nach der Krise um mehrere hundert Prozent befindet sich der Titel inzwischen in einer Konsolidierungsphase. Noch im März stand der Aktienkurs bei knapp 25,- Euro, wir haben damals bereits darauf hingewiesen, dass hier offensichtlich einige Anleger etwas zu euphorisch sind. ProSiebenSAT1 hatten seit dem Verlust der TV-Rechte für die europäische Fußball Champions League noch einmalt rund 15 Prozent an Börsenwert verloren. Erst gestern erreichte die Aktie ihr vorläufiges sechs Monats Tief bei  17,43 Euro, konnte aber im Tagesverlauf 2,9 Prozent zulegen.

Grund für den gestrigen Anstieg war die Meldung, dass man Stefan Raab, bzw, seine Produktionsfirma Raab TV, eine brainpool-Tochter für weitere fünf Jahre verpflichten konnte. Das lässt sich der Sender die stolze Summe von 185 Millionen Euro kosten. Damit dürfte Stefan Raab inzwischen einer der bestbezahlten Entertainer im deutschen Showbusiness sein. Raab ist inzwischen das Zugpferd des Senders geworden, und offenbar unverzichtbar, auch wenn die produzierten Formate in meinen Augen schon etwas ausgelutscht sind.

Für die Aktie bedeutet die Meldung zumindest eine kurzfristige Erholung. Hier muss sich nun zeigen, ob der Mitte Februar eingeschlagene Weg in Richtung der Unterstützung bei 16,10 Euro wieder aufgenommen wird, oder es gelingen kann die 20,- Euro Marke bald nach oben zu durchbrechen. Ich persönlich denke das hängt weniger von Stefan Raab als viel mehr vom Gesamtmarkt ab. Bei ca 19,30 Euro verläuft derzeit die 200-Tage Linie die es in jedem Fall wieder zu überwinden gilt. Gelingt dies nicht drohen weitere Verkäufe in Richtung der Unterstützung bei ca 16,- Euro. Fundamental betrachtet wäre die Aktie auf dem deutlich reduzierten Niveau dann aber wieder ein Kauf.

Alles raus aus ProSieben?

Zugegeben die Überschrift ist wirklich etwas plakativ, aber ich möchte trotzdem im Artikel auf ein paar Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Chart  und der aktuellen Lage des Unternehmens eingehen. Wir hatten den Titel bereits sehr früh nach dem Absturz im Depot und haben leider schon nach 250% Performance wieder verkauft. Nicht nur die fundamentale Situation sondern viel mehr die Schuldensituation des Unternehmens haben uns damals zum vorzeitigen Verkauf veranlasst. Es stand damals nach unserer Auffassung zu befürchten, dass der ProSieben Konzern nach dem Abzug von Permira als hoch verschuldete Hülle zurückbleiben könnte.. (Anmerkung von Investors Inside)

Die Aktie des MDAX- Konzerns konnte seit den Tiefstständen im März eine hervorragende Performance aufs Parkett legen. Von 88 Cent auf über 12 Euro ist wohl der Traum eines jeden Traders. Allerdings sollte man die aktuellen charttechnischen Gesichtspunkte nicht aus den Augen verlieren. Fakt ist der aktuelle Aufwärtstrend ist vorerst gebrochen. Der gleitende Durchschnitt 14 steht kurz vor dem Schneiden des gleitenden Durchschnitts 50 und das von oben nach unten. In der Charttechnik wird das als mögliches Verkaufssignal gedeutet. Auch der „Moving Average Convergence/Divergence“ Indikator löst so schnell kein Kaufsignal aus. Aktuell laufen die MACD-Linie und die Trigger-Linie parallel abwärts. Der Relative Strength Index bewegt sich in Richtung „Überkauft-Zone“. Angesichts dieser Faktoren würde ich als möglicher Anleger vorerst nicht in die ProSiebenSat1 Media AG einsteigen.

Anders sieht der Chart eventuell langfristig aus. Wenn man sich die Höchststände 2007 anschaut, dann merkt man schnell, wo die Reise hingehen soll. Verdopplungspotential, Kursziel 28 Euro!?  Ob das realistisch ist kann wohl derzeit niemand so genau sagen. Vorstandsvorsitzender Thomas Ebeling rechnet mit einem Wachstum im Werbebereich um die 2 Prozent jährlich, schwer vorstellbar, das diese Wachstumsraten deutliche höhere Kurse rechtfertigen werden. Die aktuellen Marktanteile habe ich euch einmal in der Grafik hochgeladen.

Man erkennt sehr schnell, dass die RTL-Gruppe und der ProSieben Konzern Marktführer sind. Eine solche Position verleitet natürlich immer zu fragwürdigen Machenschaften. Ich möchte das niemanden unterstellen, allerdings sieht das das Bundeskartellamt anders. Am 19.05.2010 wurden die Büroräume von RTL und ProSieben durchsucht. Verdacht: Preisabsprachen.  Nach Angaben der Behörden hätten sich beide Unternehmen darauf geeinigt, dass das digitale Free TV Programm nur  verschlüsselt und gegen Entgelt empfangen werden kann. Spekulativ orientierte Anleger können jetzt auf ein glückliches oder auch unglückliches Ende der Ermittlungen bei ProSiebenSAT1 wetten. Ich persönlich würde den Titel erst einmal nur auf die Watchlist setzen. Ein weiterer Rücksetzer bis in den Bereich um 10,- Euro erscheint möglich…(von Martin Brosy, boersenpoint.de)

ProSieben und Hugo Boss… ist die Gier wieder da?

…wird heute offiziell vom Handelsblatt verkündet, und bezogen auf die beiden dabei im Artikel erwähnten Aktien Hugo Boss und ProSiebenSAT1 dürften die Verfasser auch recht haben. „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“ lautet die Massage. Beide Unternehmen sind immer noch große finanzielle Probleme und einer extrem hohen Schuldenlast. Viel schlimmer noch sie befinden sich im Besitz eines Finanzinvestors der plant einen Gewinn aus dem baldigen Verkauf oder Teilverkäufen am Unternehmen zu machen. Nicht selten bleibt dann nach Abschluss der Transaktion nicht viel mehr übrig als eine nahezu leere Hülle des Unternehmens. Im Volksmund werden solche Leute auch Heuschrecken genannt. Ungeachtet dessen schmeißen Anleger momentan reihenweise Ihr sauer verdientes Geld in die Aktien dieser Unternehmen. Nun, es dürfte klar sein das diese Investitionen früher oder später ins wanken geraten werden. Fundamental begründet sind sie wohl eher nicht.

Das die Gier an den Märkten zurück ist kann ich so nicht bestätigen. Viel mehr beobachtet man immer noch Zurückhaltung was man unter anderem an den dünnen Umsätzen erkennen kann. Gier wird dann zu sehen sein wenn der Dax auch die nächste Marke nach oben genommen hat und somit die Pessimisten wieder in Aktien investieren lässt. Dann werden die die etwas mutiger waren und bereits vor Monaten eingestiegen sind teilweise denken, dass sie unverwundbar sind. Sie werden leichtsinnig und vergessen Ihre selbst auferlegten Regeln und machen Fehler. Dann wenn alle wieder von der Wahnsinnsrallye reden, und man in der Bildzeitung entsprechende Schlagzeilen auf Seite eins findet… dann kehrt die Gier zurück! Und wie immer folgt darauf die Angst und die Panik. Es ist der ewige Kreislauf der Börse, ähnlich wie Ebbe und Flut.

Das gilt auch für die beiden Aktien von Hugo Boss und ProSieben, nur wahrscheinlich deutlich früher als beim Gesamtmarkt. Man sollte nicht vergessen dass auch die Angst seltsame Blüten treibt. Noch immer gibt es deutlich unterbewertete Unternehmen im Markt deren Aktien sich seit den Tiefstständen  kaum bewegt haben. Noch immer liegen die Perlen auf dem Grabbeltisch. Machen Sie nicht den Fehler einem überkauften Trend hinterher zu laufen, sondern konzentrieren Sie sich auf die Perlen von morgen…Die Gier ist noch lange nicht zurück!

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