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Commerzbank kaufen oder verkaufen? – Lustiges Analysten-Rätselraten!

Die Commerzbank Aktie war gestern einmal mehr eine des meistdiskutierten Aktien des Tages, und das nicht nur aufgrund des nachvollziehbaren, leichten Kursverlustes bei der Aktie, sondern auch wegen der mutigen oder gewagten Prognosen einiger Börsenexperten. Auf der anderen Seite scheint sich hier nun wieder leichte Panik breit zu machen, was ich angesichts des Kursverlaufes und der zuvor erzielten Kursgewinne nicht wirklich nachvollziehen kann.

Börsenguru Hans A. Bernecker zeigte sich in einem Interview weiterhin zuversichtlich und geht fest davon aus, dass die CoBa Aktie innerhalb einer überschaubaren Zeitspanne auf 20,- Euro ansteigen wird. Heute meldet sich die UBS zu Wort und „hebt“ das Kursziel für die Commerzbank Aktie von 7,90 Euro auf 8,80 Euro mit dem Rating „Sell“ an. Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Commerzbank ebenfalls auf „Reduce“, mit einem Kursziel von 9 Euro belassen. Die BNP Paribas sieht den fairen Wert der Aktie bei 16,- Euro. Unterschiedlicher könnten die Meinungen der Experten also nicht ausfallen.

Es ist also nicht unbedingt ratsam sich bei der Investment-Entscheidung nach diesen Analysen zu richten, denn zum einen bietet das breite Spektrum der Meinungen keinerlei wirkliche Hilfestellung, und zum anderen haben Analysten ohnehin eher selten Recht, laufen mit Ihren Prognosen aber nicht ganz so selten dem Markt hinterher. Stattdessen scheint mir hier der gesunde Menschenverstand und eine objektive Sichtweise auf die Dinge der bessere Ratgeber zu sein. Achten Sie also lieber drauf was der Chart Ihnen sagt und lassen Sie sich nicht von der allgemeinen Panikmache anstecken.

Commerzbank Chart April 2014

Der Chart verrät schlicht und ergreifend, dass sich die Commerzbank Aktie nach wie vor in einem Aufwärtstrend befindet, der erst kürzlich wieder bestätigt wurde. Seit Anfang des Jahres konsolidiert die Aktie dabei den vorangegangenen starken Anstieg in einer Seitwärtsphase (blau), zwischen 11,86 Euro und 13,95 Euro. Gelingt ein Ausbruch aus dieser Range so dürfte das Signal entsprechend stark sein und sollte auch umgehen umgesetzt werden (in beide Richtungen!) Ein Bruch der hier eingezeichneten grünen Linie wäre somit ein erstes Warnsignal für die Bullen, ein Ausbruch aus der Seitwärstrange nach oben, sorgt für ein entsprechend starkes Kaufsignal.

Vieles spricht aus heutiger Sicht eher dafür, dass der Ausbruch nach oben gelingen wird, womit der alte Hase Bernecker dann wohl Recht behalten würde. Allerdings sei an dieser Stelle auch erwähnt dass 20,- Euro anhand der bisherigen Eckdaten ein sehr ambitioniertes Kursziel sind! Vorausgesetzt also, wir sehen keine weitergehende Korrektur an den internationalen Börsen, stehen die Chancen für einen erneuten Anstieg der Aktie gar nicht schlecht. Unter 12,50 Euro und spätestens am 11,85 könnte es aber ungemütlich werden. Das ist alles was Commerzbank Aktionäre zur Zeit wissen müssen. Den permanenten, medialen Lärm sollte man somit tunlichst ausblenden und sich auf das Wesentliche konzentrieren!

 

Dunkle Wolken über Yingli, Trina, Jinko und Canadian Solar?

Turbulente Handelstage für Solaraktien, insbesondere die chinesischen Branchenvertreter werden gerade etwas durchgeschüttelt. Denn, es ist offensichtlich doch nicht alles so rosig wie uns machen Medien zuvor glauben machen wollten. Nach der deutlich nach unten korrigierten Absatzprognose von Yingli Energie in der vergangenen Woche, folgte gestern auch die Trina Solar Führung diesem Beispiel und sorgte damit erneut für deutliche Verunsicherung, in dem momentan durchaus angeschlagenen Sektor. Nun dürften die Befürchtungen mancher Anleger durchaus groß sein, dass dies auch bei den beiden Anleger-Lieblingen JinkoSolar und Canadian Solar der Fall sein könnte.

Statt der zuvor noch angepeilten 670 bis 700 Megawatt konnten im ersten Quartal tatsächlich nur um die 550 MW abgesetzt werden. Eine genaue Zahl war leider nicht zu ermitteln, denn der Konzern erwartet den Wert irgendwo zwischen 540 und 570 Megawatt. Dennoch bleibt festzuhalten das es sich hierbei um einen sehr deutlichen Rückgang handelt, der die optimistischen Prognosen der vergangenen Monate durchaus in Frage stellt. Die Trina Solar Aktie verlor gestern erneut über 6 Prozent und notiert damit fast 50 Prozent unter dem Höchststand vom März diesen Jahres.

Positiv war sicherlich zu vermerken, dass es dem Solarkonzern gelungen ist die Bruttomargen auf seine Produkte deutlich zu steigen, was zu einem gewissen Teil auch den Umsatzrückgang kompensieren sollte. Nach einer Bruttomarge von zuvor 15 Prozent soll der Rohertrag bei den Trina Solar Produkten somit nun bei ca. 18 bis 20 Prozent liegen. Die deutlich reduzierte Absatzprognose hingegen wurde mit (vorübergehenden?) Verzögerungen bei den Auslieferungen nach Europa, aufgrund der noch nicht final beschlossenen Mindestpreise der EU, begründet. Tatsächlich sind aber nahezu weltweit die Modulpreise zuletzt deutlich zurückgegangen. Wie lange diese Entwicklung noch andauern wird ist derzeit nicht abzusehen.

Fazit: Solaraktien sind und bleiben nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Insbesondere die chinesischen Titel zeichnen sich weiterhin durch hohe Volatilität aus. Wie hier im Blog bereits mehrfach erwähnt war eine kleine „Anlegerpause“ in diesem Sektor also momentan durchaus die richtige Strategie. Nun muss sich demnächst also zeigen, ob es dem Jinko Solar Management gelungen ist, die eher konservative Prognose einzuhalten? Ich persönlich möchte mich hier im Vorfeld dennoch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, da es genügend andere Beispiele zuvor gehypter Branchen gibt, die aktuell zur Vorsicht mahnen!

Aus rein charttechnischer Sicht ist der Sektor deutlich angeschlagen, eine technische Gegenreaktion aber jederzeit wieder möglich. Wie weit dieser dann führen kann, oder ob es zunächst noch ein Stockwerk tiefer geht, bleibt allerdings noch abzuwarten. Das immer wieder beworbene und sehr niedrige KGV bei den Aktien ist, unter den gegebenen Umständen aber vielleicht nicht unbedingt der richtige Gradmesser um hier eine vorschnelle Investitions-Entscheidung zu treffen!

Commerzbank besser als Deutsche Bank – jede Nachricht wird gefeiert…!

Wenn die Latte erst einmal ganz weit unten liegt, fällt es entsprechend leicht die Finanzwelt positiv zu überraschen. So geschehen wohl heute bei der Commerzbank Aktie deren Anhänger die Zahlenvorlage  die Anleger offenbar bereits vorbörslich begeistert. Das abgeschlagene Bankhaus hat im letzten Quartal 77 Millionen Euro verdient, und damit immerhin mehr als die Deutsche Bank! (…was natürlich mal wieder ein Riesen-Aufhänger für die Presse ist.) Von den Analysten wurden im Vorfeld durchschnittlich 63 Millionen Euro erwartet. Im Vorjahr wurde ein Wert von 67 Millionen Euro erreicht. Hört sich zwar nicht gerade bombastisch an, aber zumindest wurden die geringe Erwartungen übertroffen…! Haupttreiber für dieses Ergebnis war offensichtlich die geringe Steuerlast des Konzerns in Höhe von nur 3 Millionen Euro. (Vorjahr 115 Millionen Euro) Die Kernkapitalqoute konnte im Berichtszeitraum von 8,4 auf 8,6 Prozent gesteigert werden, was aber auch an der reduzierten Bilanzsumme der Bank lag.

Beim operativen Ergebnis hingegen musste ein Rückgang von 50 Prozent von 208 Millionen Euro auf nunmehr 103 Millionen Euro verkündet werden. Zwar profitierte die Bank wohl davon mit ihren schrumpfenden Beständen an Schiffs-, Staats- und Immobilienkrediten weniger Verlust erwirtschaftet zu haben, dennoch ist dieses Ergebnis aus meiner Sicht weit davon entfernt als „gut“ bezeichnet zu werden. Das dritte Quartal fällt somit operativ gesehen deutlich schwächer aus als erwartet, und setzt aus meiner Sicht die Negativserie bei der CoBa unvermindert fort. Insbesondere die weiterhin rückläufigen Kernbank-Aktivitäten und -Ergebnisse sind doch eher besorgniserregend.

Konzernchef Martin Blessing wirbt weiterhin um das Vertrauen der Anleger und führt seinen Sparkurs fort. Rund 5.200 Mitarbeiter der Bank müssen ihren Arbeitsplatz in den kommenden Monaten räumen. Das wird aber auch Kosten produzieren, die den Gewinn auch in den kommenden Quartalen deutlich belasten. Man sollte sich also wohl nicht allzu viel erwarten! Die vorbörslichen Kurse heute signalisieren dass offenbar einige Anleger nicht dieser Meinung sind. Das ist nicht ungewöhnlich in diesen Tagen, in denen schlechte Nachrichten von Unternehmen gefeiert, und ansatzweise getroffene Prognosen oder Erwartungen mit einem Kursfeuerwerk begrüßt werden. Befürchtet wurden im Vorfeld der Zahlen offenbar erneute Katastrophen, die dieses Mal ausgeblieben sind…  Herzlichen Glückwunsch Herr Blessing!..

Jetzt wird es spannend – gelingt der finale Ausbruch?

Jetzt wird es spannend! Die Meinungen über die weitere Richtung der Aktienmärkte könnten im Moment unterschiedlicher nicht sein. Während das eine Lager der Fachleute immer mehr davor warnt dass es bald zu einer deutliche Korrektur kommen müsste, scheint der Optimismus der Anleger im Moment keine Grenzen zu kennen. Auch gestern legten die US Indizes, nach den positiven Vorgaben und Nachrichten aus Europa wieder kräftig zu. Mit einem Schlussstand im S&P 500 von 1.308,04 Punkten wurde auch unsere Ziel von 1.304 Punkten nun erreicht. Somit hat der Index nun – zumindest theoretisch – Luft für einen weiteren Anstieg in Richtung 1.330 Punkte. Für den DAX gilt ähnliches Die Zielzone von 6.400 bis 6.500 Punkten könnte heute schon erreicht werden. Zumindest gehe ich von einem Test der 6.400er Punkte Marke aus. Hier wird sich nun entscheiden, ob es sich um ein klassisches Fehlsignal handelt, oder die Aktienmärkte wirklich genügend Stärke besitzen um weiter durch zu starten.

Genügend Liquidität für eine weitere Bewegung sollte durch die jüngsten Maßnahmen vorhanden sein. Fast schon kommt es einem so vor als ob es einen echten Anlagenotstand bei Anleger gibt, und deswegen die Kurse permanent steigen. Angeblich kehrt allmählich das Vertrauen in Europa zurück und somit auch das Geld ausländischer Investoren….Es gibt viele Theorien die versuchen den Anstieg an den Aktienmärkten zu erklären, letztlich gewinnt man aber den Eindruck dass alle Erklärungsversuche nur aus irgendwelchen Lehrbüchern stammen, und auch die hoch bezahlten Analysten nur im Trüben fischen. Ich mache es kurz, mir ist es egal! Ich akzeptiere und respektiere was der Markt mir sagt. Ich orientiere mich weiterhin an der Charttechnik, denn das ist der einzig verlässliche Indikator der letzten Monate gewesen. Und die Charts sagen einstimmig weiter long.

Auch wenn ich die Nachrichten natürlich nicht völlig ignorieren kann, und es gab in den letzten Tagen so einige Nachrichten die mir etwas zu denken geben. Das Bild kann sich sehr schnell wieder ändern, und dann sollte man auch entsprechend schnell reagieren. Ich möchte Ihnen in der nächsten Newsletter Ausgabe am Wochenende ein paar Gedanken zu möglichen Risikofaktoren aufzählen, möglichst ohne eine eigene Wertung mit einzubringen. Denn letztlich sollte jeder selber seine Schlussfolgerungen daraus ziehen können, oder zumindest danach wissen wo er in den nächsten Tagen und Wochen etwas genauer hinsehen muss. Für heute wünsche ich Ihnen erst einmal einen erfolgreichen Handelstag!

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