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Uralkali macht Druck, K+S, Mosaic und Potash leiden – Was steckt wirklich dahinter?

Vladislav Baumgertner heißt der Mann, der gestern eine ganze Industrie weltweit in Angst und Schrecken versetzt hat. Die Rede ist natürlich vom Uralkali CEO der sich offensichtlich schon fast darüber zu amüsieren scheint dass nicht nur für zig Milliarden an Börsenverlusten verantwortlich zeichnet sondern auch sehr wohl bewusst ist  dass seine Firma diejenige mit den geringsten Produktionskosten in dem Segment ist. Einen Rückgang der Kalipreise könnte Uralkali somit wohl am besten wegstecken. Ob ihm die Uralkali-Aktionäre sein forsches Vorgehen aber danken werden ist die andere Frage, geschweige denn ob die eingeschlagene Strategie dauerhaft Erfolg versprechend ist. Die Uralkali Aktie ist auch heute wieder unter Druck.

Es wurde bereits gestern viel über die Motivation des CEOs spekuliert, sich auch ins eigene Fleisch zu schneiden. Dabei machten Vermutungen die Runde, man wolle eventuell verhindern dass einer der großen Rohstoffkonzerne wie Rio Tinto oder BHP Billiton in den Kalimarkt einsteigen weil dieser, nach einem entsprechenden Kursverfall der Kalipreise, dann unattraktiv wäre. Andere wiederum äusserten sich dahingehend, dass man eine Konsolidierung im Markt erzwingen will um selbst dann Marktanteile ausbauen zu können.

Ich gewinne bei diesem Interview irgendwie den Eindruck, dass es sich hier um einen kleinen Privatkrieg handelt, bei dem der Größere dem Kleinen mal zeigen möchte wo der Hammer hängt und dabei natürlich auch billigend in Kauf nehmen würde, dass dieser am Ende gar pleite geht. Das deute ich zumindest in die Äusserungen des Herren im Anzug hinein. Letztlich kann ich mich also des Eindrucks nicht erwehren, dass hier jemand ganz massiv und russisch zum Einlenken, in welcher Form auch immer, bewegt werden soll. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung… Aber sehen sie selbst und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Hier geht’s  zum Interview mit Vladislav Baumgertner auf Bloomberg TV.

Alcoa tiefrot, aber besser als erwartet

Wir befinden uns offensichtlich mal wieder in einem von Angst getriebenem Markt. Bereits im Vorfeld der US Berichtssaison ist die Stimmung so schlecht und die Erwartungen so negativ dass ich inzwischen eher davon ausgehe dass die Ãœberraschungen überwiegend auf der positiven Seite zu finden sein werden. Ich habe in den letzten Tagen unglaublich viele negative Artikel und Kommentare zu den Erwartungen für die verschiedensten Sektoren und Unternehmen gelesen wie schon lange nicht mehr. Vom schlechtesten Quartal seit Ausbruch der Krise war hier nicht selten die Rede, ebenso wie von einer nun anstehenden Marktkorrektur von bis zu 20 Prozent….

Gestern Abend nach Börsenschluss hat traditionell der Aluminiumkonzern Alcoa als erstes Unternehmen seine Zahlen vorgelegt. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um neun Prozent auf 5,8 Milliarden, Dollar. Angesichts eines Preisrückgangs bei Akuminium um 20 Prozent schon fast ein respektables Ergebnis. Dennoch musste der Aluminiumkonzern unterm Strich einen kräftigen Verlust in Höhe von 143 Millionen Dollar ausweisen. Ohne diverse Sonderpostene in Höhe von 175 Millionen Dollar wäre das Ergebnis sogar leicht positiv ausgefallen. Im Vorjahresquartal hatte Alcoa noch einen Gewinn von 172 Millionen Dollar verbucht, somit ist das Ergebnis trotz der Sondereffekte weiterhin rückläufig.

Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde gekappt. Statt der bisher 7 Prozent Wachstum rechnet Firmenchef Klaus Kleinfeld nun nur noch mit 6 Prozent. In den letzten Jahren war der Markt für Aluminium noch mit 10 Prozent gewachsen. Der Markt hatte offenbar noch schlimmeres erwartet und nahm diese zahlen positiv auf. Die Aktie konnte nachbörslich leicht zulegen. Ich persönlich kann diesem Zahlenwerk nicht viel positives abgewinnen, ausser das die Daten noch schlechter hätten ausfallen können. Herr Kleinfeld zeigt sich aber für die nahe Zukunft und bis zum Jahr 2020 weiterhin optimistisch:“Die Märkte scheinen derzeit mehr von Schlagzeilen denn von fundamentalen Daten getrieben zu sein, aber Alcoa bleibt auf die Dinge fokussiert, die in unserer Hand liege“ Kleinfeld rechnet mit einer Verdoppelung des Aluminium Marktes bis zum Jahr 2020…

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