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Öl belastet weiter – Deutsche Bank, VW, K+S, Dürr und Daimler im Fokus

Die Börsen bleiben unter Druck, insbesondere so lange der Ölpreis keine nachhaltige Trendwende vorweisen kann. Auch gestern haben wir somit wieder einmal ein regelrechtes Massaker in den USA gesehen. Ich gehe aber auch davon aus, dass diese Bewegungen jenseits des Atlantik eher hausgemacht sind und nicht alle zwingend etwas mit dem Ölpreis-Verfall zu tun haben. Denn letztlich kommen nun nahezu alle Aktien, wie Tesla, Amazon und auch die Biotechnologie Branche unter Druck die die Rallye an den US Börsen jahrelang befeuert haben. Und das ist prinzipiell gut so, denn die teilweise astronomischen Bewertungen dieser Unternehmen nähern sich nun zusehends einem eher „normalen“ Bereich. Auffällig ist aber in diesem Zusammenhang  auch, dass der DAX sich mehr und mehr von der allgemeinen Schwäche der Märkte in Asien und Amerika abkoppeln kann! Somit hier ein kurzes Trading Update zu ein paar interessanten Aktien…

Die Deutsche Bank Aktie hat heute das von mir bereits im Oktober 2015 dargestellte mögliche Kursziel bei ca. 15,35 Euro nun erreicht, bzw. leicht unterschritten. Damit ist nun ein wesentliches Ziel auf der Unterseite abgearbeitet worden. Leider hat sich meine letzte Annahme einer möglichen Umkehr im Bereich um die 16,- Euro nicht bestätigt. Ein gewisses Restrisiko sehe ich hier nun noch bis in den Bereich von ca. 14,85 Euro, wobei alles was wir ab jetzt an weiterem Kursverfall sehen werden, wohl dann auch deutlich überzogen ist. Ausschließen sollte man eine weitere Schwäche aber nicht grundsätzlich. Inzwischen sind die Chancen auf eine technische Gegenreaktion nun deutlich höher als ein weiterer Kurssturz. Nach wie vor ist die Aktie eine die man nicht im Depot haben muss – wenn doch, dann wohl aber jetzt so langsam…

Bei VW läuft es nach wie vor nicht gerade rund. Auf dem amerikanischen Absatzmarkt musste man – wahrscheinlich aufgrund des Abgasskandals – nun einen deutlichen Absatzrückgang hinnehmen. Insgesamt verzeichnete die Automobilbranche den stärksten Monat seit zehn Jahren, was grundsätzlich aufhorchen lässt! Mit den jüngsten Zahlen aus den USA wird aber auch klar, dass die Krise bei dem VW Konzern wohl offenbar doch etwas am Vertrauen der Verbraucher gerüttelt hat! Denn andere Premium Autobauer schafften zumindest noch leichte Zuwachsraten oder nur leichte Rückgänge. Bei VW sackten die Verkäufe hingegen im Januar um stolze 14,6 Prozent ab. Die Aktie ist weiterhin unter Druck und nähert sich nun aus charttechnischer Sicht wieder dem kritischen Bereich um 100,- Euro. Ein Unterschreiten wäre sicherlich extrem negativ zu werten. Heute wurde erst einmal das letzte verbliebene Gap geschlossen, die Charttechnik bleibt negativ!

Die K+S Aktie ist gestern ebenfalls erneut abgeschmiert. Grund hierfür waren die Diskussionen um einen möglichen Rauswurf des Unternehmens aus dem DAX beim alljährlichen Wechsel der Zusammenstellung der Indizes. Am 3. März wird dann darüber entschieden ob möglicherweise der Medienkonzern ProSiebenSAT1 Media diesen Platz einnehmen wird. Bei den Unterföhringern läuft es weiterhin rund, was man von Kali und Salz im Moment nicht gerade behaupten kann. Dennoch würde ich genau an dieser Stelle nun auf eine Gegenbewegung der K+S Aktie setzen. Denn aus charttechnischer Sicht wurde mit 18,30 heute eine wesentliche Unterstützung abgearbeitet, die halten sollte. Rein fundamental betrachtet ist die Aktie ohnehin nicht gerade teuer, auch wenn die Rahmenbedingungen im Moment nicht wirklich optimal sind. Einen neuen Ãœbernahmeversuch durch Potash würde ich im Moment ausschließen. Aus heutige Sicht wäre die Annahme des damaligen Angebotes wohl aber eine gute Idee gewesen…

Völlig überverkauft erscheint mir nun auch die Dürr Aktie auf diesem Niveau zu sein. Zwar ist die Aktie gestern charttechnisch klassisch durchgefallen, die heutige Gegenbewegung lässt aber erahnen, dass es sich hier möglicherweise um eine klassische Bärenfalle gehandelt haben könnten. Achten Sie somit auf die langfristige Unterstützungslinie, die aktuell im Bereich um die 58,- Euro zu finden ist. Ein Rücklauf über 58,35 Euro würde diese Theorie aus meiner Sicht bestätigen..

Ähnlich stellt sich die Situation bei der Daimler Aktie dar. Die Aktie der Stuttgarter ist im Moment wohl der solideste Titel den man im Automobilsektor kaufen kann. Das September Tief wurde bei der Aktie heute erfolgreich getestet, somit stellt sich auch hier die ernsthafte Frage ob ein erster Kauf  sinnvoll sein könnte. Die zuletzt beobachtete relative Schwäche der Aktie hat sich inzwischen in relative Stärke gewandelt…!

Fazit: Viele Charts sehen inzwischen nach Kapitulation aus, was auf der anderen Seite demnächst wieder deutliche Chancen für Mutige bieten könnte. Das Umfeld ist allerdings weiterhin als „äusserst mies“ zu bezeichnen und somit muss man auch entsprechend vorsichtig agieren. Japan und China schwächeln, haben nun aber wieder interessante Rebound-Leves erreicht. Sorge bereitet den Anlegern zusehends aber der erneut stark eingebrochene Ölpreis, der auch gestern wieder hauptsächlich verantwortlich für den Rutsch an der Wall Street gewesen sein dürfte.

Somit bleibt alles bis auf Weiteres wie im Katastrophenmonat Januar – das mögliche Absturzszenario oder aber die Chancen auf eine kräftige Gegenbewegung. In jedem Fall ist hier nun ein kühler Kopf und eine ruhige Hand gefragt, denn auch die oben beschriebenen Situationen bei einzelnen Aktien sind nur ein Anhaltspunkt und in einem Markt wie diesem lediglich als Orientierungshilfe zu sehen. Wer aktuell also lieber gar nichts macht und auf die richtigen Signale wartet ist somit zumindest deutlich entspannter als diejenigen die sich mit diesem Markt rumschlagen müssen..!

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