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Dax Ausbruch – Wann erwachen die Bären wieder?

Wir befinden uns inzwischen in Woche sieben der aktuellen Rally, und der Markt  zeigt immer noch keinerlei Anzeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil, der Dow Jones markierte gestern ein neues Drei-Jahres-Hoch, nachdem die US Arbeitsmarktdaten deutlich besser ausgefallen sind als dies vom Markt erwartet wurde. Insbesondere die auf 8,3 Prozent gesunkene Arbeitslosenrate lässt vermuten dass die USA allmählich das Tal der Tränen durchschritten haben könnten. Und genau diese Vermutung wurde gestern an den Börsen auch kräftig gefeiert. Ein endgültiger Beweis für diese These steht aber noch aus. Wie ich Ihnen bereits in den letzten Ausgabe unseres Newsletters geschrieben habe, ist und bleibt es es aber trotz aller Begeisterung, die oberste Pflicht eines jeden Anlegers sich gegen eventuell Rückschläge abzusichern. Die Party geht offenbar weiter bis die Musik irgendwann aufhört zu spielen, und dann sollte man nicht der letzte sein der diese Party wieder verlässt.

In Europa scheint sich die allgemeine Stimmung am Aktienmarkt nun ebenfalls deutlich gebessert zu haben. Die großen Anleiheverkäufe der Club Med Länder verliefen bislang überwiegend sehr erfreulich, auch wenn hier sicherlich von politischer Seite etwas nachgeholfen wurde. Sorge hingegen bereitet nun Portugal. Die Bedenken dass neben Griechenland nun auch Portugal nicht mehr in der Lage sein könnte längerfristig auf eigenen finanzpolitischen Füßen zu stehen, äusserten sich in der abgelaufenen Woche durch Renditen 2-jähriger portugiesischer Staatsanleihen, mit einer Verzinsung von satten 18 Prozent. Portugal ist zwar bis 2014 durchfinanziert, dennoch sollte man wohl ein Auge darauf haben ob hier nicht der nächste Brandherd entsteht. Bis dahin sollten wir uns aber erst einmal der aktuellen Situation widmen, und uns auf dem Anstieg der Börsen konzentrieren um diesen möglichst effektiv auszuschöpfen.

Der Markt will anscheinend einfach nur noch nach oben. Es ist wieder mal der Weg des maximalen Schmerzes für alle die noch nicht investiert sind, die Rally nicht rechtzeitig erkannt haben, oder sich gar auf der Short Seite positioniert haben. Unsere Zielzone wurde somit nun überschritten. Wie weit die aktuelle Bewegung noch tragen kann lässt sich nicht mehr seriös prognostizieren. Aber solange dieser Trend nicht nachhaltig gebrochen wird ist es besser sich nicht dagegen zu stellen, und die Bewegung einfach als gegeben zu akzeptieren. Auch ich bin zwischenzeitlich mit einem ein paar Positionen wieder ausgestiegen und haben Teilgewinne gesichert. Aus heutiger Sicht vielleicht zu früh. Deshalb habe ich mich in der abgelaufenen Woche darauf konzentriert meinen Investitionsgrad wieder etwas zu erhöhen, und in Aktien einzusteigen, die noch gar nicht oder wenig gelaufen sind…Schauen Sie sich mal die Aktien von Metro, K+S, Deutsche Börse, usw. an.

Fazit: Der DAX liegt nach wie vor in einem stabilen Aufwärtstrend, so dass dieser grundsätzlich gute Chancen hat noch bis auf 6.850 Punkte anzusteigen. Positiv sieht auch der Euro Stoxx 50 aus, für den ein weiterer Anstieg bis 2.550 Punkte möglich wäre. Bis auf die Arbeitsmarktdaten vom Freitag lieferten die US Konjunkturdaten zuletzt ein eher gemischtes Bild, wenn auch mit grundsätzlich positiver Tendenz. Wie heißt es doch so schön „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ Noch immer schwebt auch das Damoklesschwert Griechenland über den Märkten, dass sollte zu keinem Zeitpunkt vergessen werden…Grundsätzlich bleibt der Markt damit also in einer Bias zwischen den wirtschaftlichen Rahmendaten und den Gegebenheiten am Aktienmarkt, und wird weiterhin getrieben durch die von den Zentralbanken zur Verfügung gestellten üppigen Liquidität.

Für den Moment ist die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes deutliches Abtauchen der Märkte in meinem Augen genau so hoch wie ein weiterer Anstieg. Denn die Bären befinden sich in einer Art Angststarre die sich, beim Erwachen dieser zotteligen Kuscheltiere, dann in einer weiteren und extremen Aufwärtsbewegung entladen könnte. Wie wir bereits am Freitag gesehen haben kann eine solche Bewegung dann sehr schnell gehen. In die Gegenrichtung allerdings auch, wie wir aus schmerzlicher Erfahrung des letzten Jahres wissen. Am Montag und Mittwoch wurden nun erneut ausgelöst durch starke Kursbewegungen zwei neue Gaps im S&P 500 hinterlassen die wahrscheinlich noch geschlossen werden müssen. Zumindest hat der Markt in den letzten Monaten konsequent darauf geachtet das solche Kurslücken im Chart nicht übermäßig lange verbleiben.

Für den Anfang der Woche kann ich mir durchaus vorstellen dass es nochmal ein paar Dips gibt, die man dann kurzfristig kaufen kann, wenn sie etwas heftiger ausfallen. Bitte vergessen Sie aber nicht diese Positionen sofort eng abzusichern. Der Markt muss auch mal wieder etwas Luft ablassen, und das wird er! Die Frage ist nur wann? Ein kurzfristiger Rücksetzer im Dax könnte noch einmal zu einem Retest der 6.600er Marke führen oder zurück in die Zielzone zwischen 6.400 und 6.500 Punkten (siehe Chart oben!) Im S&P 500 ist gar der Retest der 1.300er Marke vorstellbar.

In der kommenden Woche muss sich also nun zeigen ob wir uns langsam dem Finale nähern, in dem die Shorties entnervt aufgeben, und somit dem Schub in Richtung 6.850 Punkte oder mehr auslösen, oder ob die Märkte nun im Zuge der Unsicherheit um Griechenlands Schuldenschnitte auch mal wieder nachgeben werden. Die Entscheidung über die Höhe des HairCut, oder gar den Verbleib des Landes in der Eurozone, sollte jetzt immer mehr in den Fokus der Anleger rücken. Der Ausgang der griechischen Tragödie ist nach wie vor ungewiss, denn so langsam platzt einigen Beteiligten der Kragen in diesem Milliardenpoker. Die Worte des Eurogruppen-Chefs Jean-Claude Juncker am Wochenende waren mehr als deutlich…! Alleine schon aus diesem Grunde ist es, trotz aller Freude über steigende Kurse am Aktienmarkt, nicht ratsam sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Versuchen Sie einen ausgewogenen Mittelweg zu finden, der manche Chance auslässt, aber immer noch viel Spaß mit den bestehenden Positionen bereitet.

Goldreserven als Pfand…Warum nicht?

Bis heute frage ich mich persönlich warum unsere Kanzlerin, im Falle einer „Rettung Griechenlands“ oder Unterstützung Italiens und Portugals, strikt gegen den kürzlich gemachten Vorschlag von Arbeitsministerin von der Leyen ist, dass Länder denen wir ja angeblich nur vorübergehend etwas unter die Arme greifen wollen, uns Ihre teilweise enormen Goldreserven als Sicherheit hinterlegen müssen?!? Diesem Thema haben wir uns auch kürzlich in unserem Börsenbrief angenommen. Der Anteil der Devisenreserven in Gold liegt beispielsweise in Italien bei stolzen 71,9 Prozent oder 2.451,8 Tonnen, ebenso wie in Portugal mit 84 Prozent oder 382,4 Tonnen und auch Griechenland mit 78,80 Prozent oder 111,4 Tonnen Gold. (Quelle: Wikipedia)

Die Goldreserven – Ein Pfand mit der Option diesen jederzeit gegen entsprechende Rückzahlungen wieder auslösen zu können, wäre ein faires Geschäft für beide Seiten, und würde letztlich wohl auch die Steuerzahler überzeugen, dass das eingesetzte Kapital zumindest nicht völlig ohne Sicherheiten investiert wird. Im Umkehrschluss hießt dies aber auch das jeder weiter Euro den wir ohne klares Konzept, und ohne entsprechende Sicherheit in die Rettung Griechenlands stecken ein verlorener Euro sein wird.

Für die kommenden Generationen wird es einen wesentlichen Unterschied machen ob diese Krise nun mittels einem geordneten und freiwilligen Austritts Griechenlands (und evt. Portugals) aus der Eurozone wirklich beendet wird, oder ob letztlich am Ende eines langen Leidensweges für alle Beteiligten ein Finanz Tsunami das gesamtem Finanzsystem zum Neustart zwingt. Natürlich würde der Austritt eines Landes aus der Währungsunion auch zu Verwerfungen an den Kapitalmärkten führen, diese sollte aber eher kurzzeitiger Natur sein. Letztlich werden die Finanzmärkte einen solchen Schritt wohl mit deutlichen Aufschlägen honorieren. Auch die Griechen dürften langsam ein ernsthaftes Interesse an einem Austritt haben um eine unkontrollierte Pleite des eigenen Landes zu vermeiden.

Silber bald unter 30,- Dollar?

Es verspricht eine spannende Woche zu werden – Die Amerikaner überraschten den Markt am Freitag mit deutlich besser als erwarteten. Arbeitsmarktdaten, woraufhin sich nahezu alle Börsen sofort euphorisch nach oben bewegten. Doch die Ernüchterung kam prompt. Bis zum Handelsende gaben alle US Indizes einen Großteil der Tagesgewinne wieder ab, und notieren damit wieder an entscheidenden Chartmarken, bzw. Unterstützungen. Das mag natürlich auch daran liegen, dass die Zahlen vom Arbeitsmarkt auf den ersten Blick gut aussehen, aber letztlich die Qualität der neuen Jobs weiterhin deutlich abnimmt.

Die Aussagekraft der Payrolls ist also zur Zeit eher relativ! Der Dow Jones testete erfolgreich die Trendlinie bevor er wieder nachgab und auch der S&P 500 konnte sich nur mühsam zum Handelsschluss über die Unterstützungslinie retten. Noch immer ist hierfür die Zone bei 1339 bis 1344 Punkte relevant. Der S&P schloss bei 1340 nachdem er kurzzeitig bis auf 1335 Punkte abgetaucht war. Die nächsten Unterstützungen  liegen bei 1328, 1309 und 1300 Punkten.

Besondere Erwähnung sollte wohl der Rohstoffmarkt noch einmal finden. Der Einbruch beim Ölpreis, dem Gold- und insbesondere dem Silberpreis könnten Vorboten einer Konsolidierung am Aktienmarkt sein. Das eine deutliche Korrektur des Silberpreises überfällig war muss man nicht erwähnen, da dies nach dem vorangegangenen Anstieg eigentlich zwangsläufig passieren musste. Wer den ausgerufenen Kurszielen so manchen „Fachleute“ geglaubt hat musste die schmerzliche Erfahrung machen das es das schnelle Geld auch am Rohstoffmarkt nicht gibt! Silber dürfte noch bis 30,- Dollar, oder darunter, fallen bleibt aber dann langfristig wieder aussichtsreich..

Zwar bleiben auch die Aussichten für die Aktienmärkte auf Jahressicht insgesamt positiv, zwischenzeitliche Störfeuer sind aber nicht ausgeschlossen. Die Berichtssaison neigt sich langsam dem Ende zu, somit dürften neue, positive Impulse bald ausbleiben und der Markt wieder verstärkt auf die konjunkturellen Daten schauen. Sowohl die Nachrichten aus den schwachen europäischen Ländern wie Griechenland, Spanien oder Portugal als auch die Schuldenkrise der USA dürften somit wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken.

Die DAX Bilanz hingegen kann sich sehen lassen. Insgesamt 17 der 23 bisher veröffentlichten DAX-Ergebnisse haben positiv überrascht, und auch die Ausblicke auf das kommende Quartal haben überzeugt. Man kann also momentan davon ausgehen, dass nach einer Konsolidierung des Dax bis auf 7.250 oder 7.000 Punkte ein Einstieg vor der nächsten Berichtssaison lohnenswert sein sollte. In der nun kommenden Woche könnten kurzfristige Trades somit noch lohnenswert sein, ab der nächsten Woche spätestens rechne ich aber mit deutlich schwierigeren Zeiten.

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Deutsche Bank und Commerzbank profitieren von Portugals Anleihenemission

Heute gehören die beiden Aktien der Commerzbank sowie die der Deutschen Bank unter anderem zu den größten Gewinnern im Dax. Die Sorgen um eine mögliche Schieflage Portugals und der damit verbundenen Probleme bei der Refinanzierung haben heute deutlich nachgelassen, nachdem das Land ohne Mühe Anleihen im Wert von 1,25 Milliarden Euro am Markt platzieren konnte. Das hoch verschuldete Land vermeldete heute die Platzierung zweier Anleihen mit Laufzeiten von drei beziehungsweise zehn Jahren. Fachleute verwiesen zwar darauf, dass das platzierte Volumen zu gering sei um von einer echten Entwarnung zu sprechen, den Bankentiteln tat die Meldung aber offensichtlich gut. Gerade die Aktie der Deutschen Bank die im Vorfeld dieser Nachricht wieder verkauft wurden konnten sich heute deutlich erholen und notieren somit mit einem satten Plus von über vier Prozent über der wichtigen Marke von 42,- Euro. Zunächst scheint es also wiedermal Entwarnung für den Euroraum und die Schuldenkrise zu geben. Ob es sich hierbei um ein erneutes Strohfeuer handelt werden die nächsten Tage zeigen. Der Markt scheint insgesamt etwas heiß gelaufen zu sein…

Irland, Korea und ein gigantischer Börsenskandal..

…das war alles ein bisschen viel gestern..Die Sorgen um Irland sind wieder aufgetaucht, nachdem die meisten Marktteilnehmer wohl schon davon ausgegangen sind, dass dieses Thema jetzt vorerst abgefrühstückt sein dürfte. Das war aber noch nicht alles an Nachrichten aus Europa. Natürlich stürzt sich die Presse nun auf die weiteren Wackelkandidaten, genau wie beim letzten mal zur Zeit der Griechenland-Krise, und beschwört einen neuen Flächenbrand herauf. Portugal soll es nun sein, der nächste Kandidat dem die europäische Währungsunion unter die Arme greifen soll, um das Schlimmst zu verhindern. Nun ich kann mir zwar den Absturz des Euro mit dieser allgemeinen Hysterie erklären, die Schwäche der Wallstreet hingegen nicht.

Auch die weltweite politische Lage ist seit heute angespannt. Viele Marktteilnehmer sind außerordentlich beunruhigt über die militärische Auseinandersetzung zwischen Nord- und Südkorea. Berichten zufolge habe Nordkorea heute mehrere hundert Artilleriegeschosse auf eine südkoreanische Insel abgefeuert. Daraufhin sei das Feuer von Südkorea erwidert worden. Menschen sind zu Schaden gekommen, zwei Tote waren zu beklagen. Der Irrsinn in dem geteilten Land spitzt sich erneut zu. Auch wenn alle westlichen Regierungen dieses Vorgehen aufs schärfste verurteilten, gab es bislang keine Intervention eines Staates. Es geht um viel mehr als die Auseinandersetzung zweier langjähriger Feinde, es geht um zwei unterschiedliche Systeme die letztlich auch von den beiden Großmächten USA und China unterstützt werden. Eine Eskalation des Konfliktes könnte nicht nur die gesamte asiatische Region destabilisieren, sondern auch die beiden Großmächte in eine deutlich angespannte Situation bringen. Das ist allerdings beunruhigend!

Und als wäre das alles noch nicht genug war da auch noch ein einen Insider-Skandal, wie ihn die Finanzwelt bisher noch nicht kannte. Vor circa einem Jahr wurde der Gründer des Hedgefonds Galleon Group, Raj Rajaratnam, wegen Insiderhandels verhaftet, inzwischen ist er gegen Kaution auf freiem Fuß. Die Anklage des New YorkerBundesstaatsanwalts Preet Bharara lautete, dass die GalleonGroup Insidern von börsennotierten Unternehmen gegen Bezahlung die Insiderinfos abgekauft habe. Das Ausmaß dieser alles anderen als legalen „Handelsmethode“ ist gigantisch. Man darf gespannt sein wie das Urteil für die Verantwortlichen letztlich ausfallen wird.

Abschließend sei noch erwähnt, dass alle Konjunkturnachrichten, die heute über den Ticker kamen besser ausgefallen sind als erwartet, und das teilweise deutlich. Als Resumé des gestrigen Tages bleibt also, das die sonstigen Nachrichten wohl ein bisschen zu viel des Guten für die Gemüter der Anleger gewesen sind. Fundamental bleiben wir weiterhin auf Kurs. Der heutige Rücksetzer könnte also eine interessante Einstiegsgelegenheit werden, denn politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Heute dürfte es noch einmal holprig werden, dann stehen erneut eine ganze Reihe von Kunjunkturdaten auf der Agenda. Unter anderem der ifo-Index. die US Anträge auf Erwerbslosigkeitsunterstützung, der Michigan Sentiment Index und die Zahl für die verkauften neuen Häuser in den USA. Am morgen dürften wir dann wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser geraten. Die Amerikaner feiern Thanksgiving. Traditionsgemäß schläft der Handel um diesen Feiertag etwas ein…Ich gehe aber davon aus, dass wir ab Montag wieder steigende Börsen sehen dürften..

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