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Cyber Monday – Apple, Nokia und Research in Motion weiterhin im Fokus

Bedingt durch die Handelspause der US Indizes am Donnerstag und den sogenannten Black Friday am Freitag, war das Börsengeschehen zuletzt nur bedingt aussagekräftig. Heute ist somit wieder der erste richtige Handelstag, der umso spannender sein dürfte. Grundsätzlich gehe ich davon aus das die positive Tendenz an den Aktienmärkten uns auch in dieser Woche erhalten bleibt, wenn nicht wieder irgendwelche politischen Störfeuer dazwischen kommen. Weiterhin beherrschen sowohl die Diskussion in den USA über die Fiskalklippe als auch die Beratungen in Europa über den nächsten Schuldenschnitt für Griechenland die Medien. In beiden Fällen rechen ich nicht mit einer kurzfristigen Lösung. Die politische Zitterpartie dürfte somit mindestens noch bis Mitte Dezember anhalten. Auf der positiven Seite haben wir in dieser Woche jeden Tag eine sogenannte POMO Buy Aktion der US Notenbank FED, die den Markt gut unterstützen sollte.

Wie (fast) immer werden wird die Woche aber erst einmal etwas schwächer beginnen, um die Nachrichten vom Wochenende zu verarbeiten, bevor sich dann die wahre Richtung zeigt. Am heutigen Cyber Monday sind zudem alle Augen auf den US Einzelhandel gerichtet. Die Verkaufszahlen am Black Friday fielen nicht so stark aus wie es die Fachleute erwartet hatten. Mit 11,2 Milliarden Dollar waren die Ausgaben der shoppingwilligen Amerikaner um 1,8 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Allerdings wurde dieser Minderumsatz durch das Online Geschäft locker kompensiert. Insgesamt konnten die Online Verkäufe um 26 Prozent auf über eine Milliarde Euro gesteigert werden. Im Fokus der Anleger und der amerikanischen Konsumenten stehen dabei in dieser Holiday Saison die Hersteller von Unterhaltungselektronik, Smartphones , Tablets und Co. Wie jüngste Umfragen gezeigt haben wünschen sich die meisten Kinder und auch Erwachsenen in den USA Produkte aus diesem Bereich zum Weihnachtsfest. Ganz oben auf der Wunschliste der Amerikaner stehen Apples iPad, iPod Touch, iPad mini und auch das iPhone. Aber auch andere Anbieter können bei den Käufern mit überzeugenden Produkten punkten…!

So wurde am Freitag bekannt dass beispielsweise Nokia mit seinem neuen Lumia 920 einen echten Verkaufsschlager gelandet hat. Nach bisher noch unbestätigten Meldungen sollen seit der Markteinführung Anfang November bereits 2,5 Millionen Einheiten dieses Gerätes bestellt worden sein. Im Vorquartal wurden von allen Nokia Geräten gerade einmal 2,9 Millionen Einheiten bestellt. Die Nokia Aktie reagierte auf diese Meldungen entsprechend positiv. Dennoch stößt die Aktie nun an erste ernst zu nehmende Hürden, die es noch zu überwinden gilt (siehe Chart oben), bevor man von einem nachhaltigen Turnarround bei der Aktie sprechen kann. Ob dies im ersten Anlauf gelingen kann bleibt aus meiner Sicht zunächst fraglich, denn auch im späten US Handel ist die Aktie an der hier deutlich sichtbaren Hürde gescheitert. Bricht die Nokia Aktie aber letztlich über 2,80 Euro aus, dann wäre ein weiterer Anstieg bis auf 3,10 und später 4,17 Euro theoretisch denkbar.

In Vorfreude auf eine ähnliche Entwicklung beim Blackberry Hersteller Research in Motion, sobald der neue Blackberry 10 ab Februar an den Markt kommt, stieg die Aktie der Kanadier sogar noch deutlicher und beendete den Handel am Freitag mit einem deutliche Plus von 14 Prozent, bei 11,70 Dollar. Damit liegen wir mit unserem Depotwert RIMM nun schon fast 75 Prozent vorne…Die Apple Aktie sprang im späten Handel ebenfalls wieder an, verbuchte aber zunächst nu einen kleinen Gewinn. Das könnte sich allerdings in der kommenden Woche ändern! Denn, wie oben schon angedeutet stehen die Produkte des Marktführers weiterhin ganz oben auf der Wunschliste, was sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegeln wird. Lesen Sie dazu mehr > hier < ! Jüngsten Schätzungen zufolge ist das kleine iPad wahrscheinlich der Renner bei den Kids und wäre damit ein weiters Produkt aus dem Hause Apple dass die gewohnt hohen Wachstumsraten des Konzerns auch in Zukunft sichert.

Ich hatte Sie ja darauf hingewiesen dass insbesondere die Apple Aktie für den Kursrutsch in den letzten Wochen verantwortlich gewesen sein dürfte. Nun sehe ich eine sehr gute Chance dafür, dass sich diese Situation genau umkehren wird. Gelingt nun ein weiterer Anstieg der Aktie über die Hürde und das noch offene Gap bei 580,- Dollar dürften Anschlusskäufe und Shorteindeckungen folgen. Dies wird dann auch die US Indizes unterstützen, bzw. weiter steigen lassen. Die Ausgangslage für die kommende Woche ist also gar nicht mal so schlecht. Entscheidend wird sein wie die Verlaufszahlen im Einzelhandel am Wochenende ausgefallen sind, und ob es gelingen kann den S&P 500 wieder über die wichtige Marke von 1.435 Punkten zu buxieren. Denn dann würde sich das Bild wieder deutlich aufhellen und eine kräftige Jahresendrally wäre wieder im Bereich des Möglichen. Zum Vergrößern des Chart mit allen relevanten Marken bitte klicken.

Dax Prognose – Angst vor dem Sprung über 7.000

Heute korrigiert der Markt zum Handelsstart etwas durch, was grundsätzlich nach dem starken Anstieg der letzten Tage auch gesund ist. Gestern wurde unsere Trading Ziel im S&P 500 mit dem Erreichen der  Marke von 1.403 Punkten abgearbeitet, im DAX fehlt mir allerdings noch der Test der runden 7.000er Marke von unten, um die aktuelle Bewegung erst einmal abzuschließen. Runde Marken üben immer wieder eine gewisse Faszination und Anziehungskraft aus. Aus diesem Grund rechne ich persönlich auch nicht mit einer stärkeren Korrektur bevor dieses Ziel zumindest touchiert wurde. Grundsätzlich wird die Luft aber nun aus charttechnischer Sicht schon sehr dünn. Der DAX sollte demnach das gesteckte Ziel noch erreichen können, dann im Anschluss aber erst einmal auf 6900, 6850 oder gar 6720 korrigieren, bevor der Aufwärtstrend dann wieder aufgenommen werden kann.

Ein möglicher Zeitpunkt für die Korrektur könnte aus meiner Sicht der Freitag sein. Hier steht auch die nächste größere POMO Sell Action der FED auf dem Programm. Entscheidende Konjunkturdaten aus China und den USA sehen wir allerdings schon morgen. Neben dem chinesischen Verbraucherpreisindex und dem Erzeugerpreisindex die schon nachts um 3:30 Uhr unserer Zeit veröffentlicht werden, dürften mal wieder die Handelsbilanz der USA sowie die Anträge auf Arbeitslosenhilfe  für verstärktes Interesse der Anleger sorgen. Aus diesem Grund möchte ich mich hier noch nicht so genau festlegen wann es zu einem Rücksetzer kommt. Wichtig ist es aus meiner Sicht darauf zu achten wann der DAX die 7.000er Marke erreicht. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte man wohl kurzfristig etwas vorsichtiger werden.

Mario Draghi – Retter oder Plünderer? Wende oder Strohfeuer? Der Tag danach…

Die Reaktionen an den Börsen sprachen gestern eine deutliche Sprache. Nach der Ankündigung Mario Draghis dass man den Euro in jedem Fall retten und erhalten will, und dem vollmundigen Spruch dass die Maßnahmen der EZB dazu reichen werden, hausierten die Börsen weltweit. Die Aktienkurse stiegen, die Indizes konnten sich daraufhin von ihren kritischen Marken lösen. Zuvor sah die allgemeine charttechnische Situation bei DAX, S&P und Co. extrem brenzlich aus. Die Indizes drohten abzukippen, ein massiver Kursrutsch lag in der Luft. Doch dann kam Super Mario… „Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten“, sagte er und schob noch einen Satz nach der die Märkte in Euphorie versetzte: „Und glauben Sie mir, das wird reichen.“ Dieser Satz hat die gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Mario Draghi hat es geschafft ohne einen Euro Einsatz zu verhindern dass die Märkte zusammenbrechen – Dafür gebührt ihm – zumindest aus taktischer Sicht – wohl Respekt.

Die Meinungen von Wirtschaftsfachleuten und Politikern zu diesem Statement fallen jedoch sehr unterschiedlich aus. FDP-Finanzexperte Frank Schäffler zeigt sich im Handelsblatt erzürnt: Draghi sei „kein Retter, sondern ein Plünderer des Spargroschens der Bürger“. Auch die Neue Zürcher Zeitung äusserte sich eher skeptisch zu dem Auftritt Draghis: „Die Probleme der Euro-Zone seien primär nicht geldpolitischer Natur, und die EZB werde daran alleine wenig ändern können.“ Fazit: Draghi werde den Euro alleine nur in den Zerfall begleiten können.

Aus meiner persönlichen Sicht hätte eine solche Ankündigung in einem früheren Stadium der Krise weitaus mehr Sinn gemacht. Dann wäre vieles noch zu verhindern gewesen und weitaus weniger Geld bei unsäglichen Rettungsversuchen verbrannt worden. Heute stellt sich die Gesamtsituation nun weitaus kritischer dar als bspw. noch vor einem Jahr. Draghi ist letztlich aus heutiger Sicht nur noch der letzte verzweifelte Verteidiger eines gescheiterten Plans, vor ein paar Monaten hätte er noch der „große Retter“ des Euro werden können. Heute wirken solche Aussagen eher wie eine Verzweiflungstat.

Ich halte die Rede des EZB Chefs somit eher für eine weitere Beruhigungspille für die Märkte, die genauso wenig funktionieren wird wie alle anderen politischen Ankündigungen der letzten Monate, wenn nicht Taten und eine zügige Umsetzung folgen. Der (Reform-) Druck auf die Regierungen der angeschlagenen Südländer dürfte seit gestern somit wieder deutlich gesunken sein. Das ist aus meiner Sicht eine wirklich schlechte Entwicklung! Denn gerade dieser Punkt sollte nicht mehr in der Öffentlichkeit diskutiert werden, weil er wieder und wieder Unruhe in die Kapitalmärkte bringt. Durch die letzten Ankündigungen der EZB dass nun die Politik am Zuge sei bevor man etwas unternehmen werde waren die Fronten zuvor eigentlich geklärt. Doch dann kam Super Mario… und hat nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit der EZB einmal mehr in Frage gestellt.

Man darf also heute durchaus gespannt sein welche Haltbarkeit die jüngsten Aussagen Draghis nun haben werden. Der gestrigen Euphorie wird wahrscheinlich schon heute etwas Ernüchterung folgen. Wenn sich die ersten schlauen Köpfe Gedanken darüber machen was denn eigentlich gestern passiert ist…!?!  Zudem stehen wir mal wieder vor einem Wochenende an dem viel passieren kann. Wie auch in den letzten Wochen rechne ich – insbesondere nach einem Tag wie gestern – mit Gewinnmitnahmen an den US Börsen. Aus rein charttechnischer Betrachtung war die gestrige Kurserholung, nach den starken Verkäufen zum Beginn dieser Woche, zudem nicht mehr als eine technische Gegenbewegung. Heute steht noch eine große POMO Sell Aktion Der FED auf dem Programm, die die Kurse zusätzlich belasten dürfte. Abschließend habe ich noch ein kleinen statistischen Hinweis für Sie …In den letzten 8 Handelswochen haben die Börsen am Montag immer mit einem deutlichen Minus eröffnet…!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute die richtigen Entscheidungen!

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