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Commerzbank und Apple – Ready for the (Dead Cat) Bounce?

Gegensätzlicher könnten zwei Aktien wohl kaum sein. Während die Commerzbank Aktie nun schon seit Jahren nur noch fällt, stieg die Aktie des iPhone Herstellers Apple nahezu unaufhörlich und erreichte fast täglich neue Höchstkurse – bis vor Kurzem. Auch in der letzten Handelswoche war in den beiden genannten Aktien wieder ordentlich Bewegung, wahrscheinlich sehr zum Leidwesen der noch beteiligten Aktionäre. Beide Aktien verloren deutlich an Wert und beide Aktien haben entscheidende Chartmarken getestet bzw. unterschritten. Erst einmal kein gutes Zeichen, aber! Beide Aktien sind inzwischen auch hoffnungslos nach unten überdehnt, sprich überverkauft. Die späte Reaktion der US Börsen am Freitag Abend hat gezeigt das eine solch überverkaufte Situation meist nach einem letzten Peak nach unten dann auch ganz schnell wieder in die Gegenrichtung ausschlagen kann. Das beste Beispiel dafür war die Apple Aktie, die zunächst auf 505,- Dollar abgesackt ist und am Ende des Tages dann bei knapp 530,- Dollar notierte.



Damit ist zwar keinesfalls sicher das wir es hier mit einer echten Trendwende zu tun haben, denn schließlich betrug das Plus auf Tagesbasis gerade einmal 0,39 Prozent, nachdem Apple zuvor allerdings schon mit rund vier Prozent im minus lag. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine technische Gegenreaktion damit erhalten. Die Apple Aktie hat mit der Kursbewegung vom Freitag ziemlich genau 200,- Dollar vom Jahreshoch abgegeben. Aus rein technischer Sicht besteht hier nun also eine gute Möglichkeit das die Aktie zumindest ca. 50 Prozent der vorangegangenen Bewegung wieder korrigiert. Ein Anstieg bis an die 600,- Dollar Marke, oder gar darüber scheint nun theoretisch möglich zu sein. Wichtig ist in jedem Falle eine Rückeroberung der Unterstützungs- oder Nackenlinie bei ca 535,- Dollar, um die Aktie wieder zu stabilisieren. Was dann im Anschluss passieren wird, kann aus heutiger Sicht nicht seriös beurteilt werden. Noch immer droht hier , wie schon mehrfach erwähnt, eine Top Bildung in Form einer großen SKS Formation zu entstehen… Auch ein erneutes Abrutschen nach einem kräftigen Bounce, mit dann anschließend neuen Tiefständen erscheint aus heutige Sicht sehr wahrscheinlich zu sein…! Für den Moment steht aber fest dass die weitere Entwicklung bei der Apple Aktie einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der US Indizes haben wird. Also unbedingt beobachten!

 

Was heißt das nun für die Commerzbank Aktionäre? Sollte es nun gelingen die Bewegung der US Indizes vom Freitag aufzunehmen und kurzzeitig zu verstärken, dürften wir einen zunächst Bounce des breiten Marktes erleben. Der S&P 500 kann aus technischer Sicht dann wieder auf 1.380 Punkte ansteigen, für den DAX würde dies bedeuten dass die wichtige Marke von 7.200 Punkten eventuell noch einmal von unten getestet wird. Auch die Commerzbank Aktie kann sich dann sicherlich nicht diesem positiven Umfeld entziehen. Wichtig ist nach wie vor die Marke von 1,30 Euro, besser wäre ein Überscheiten der 1,38 Euro um wieder etwas Stabilität bei der Aktie zu generieren. Allerdings muss ich dazu sagen dass der regelrechte Absturz der Aktie in den letzten Tagen wohl nicht nur bei mir tiefe Spuren hinterlassen hat. Mein Vertrauen in eine nachhaltige Wende des Unternehmens und damit auch der Aktie, wurde zuletzt etwas zu sehr auf die Probe gestellt. Das Potenzial für kurzfristig kräftige Gewinne ist nun wieder vorhanden, langfristig investieren werde ich hier aber wohl nicht mehr. Da scheint mir mein Kapital bei Apple doch besser angelegt zu sein, denn in dem Commerzbank Chart kann man nun wirklich nichts positives mehr entdecken. Auch ein nun möglicher Bounce könnte somit bei der CoBa lediglich ein sogenannter Dead Cat Bounce werden..

Was ich Ihnen mit dem Vergleich zwischen Apple und der Commerzbank sagen will, bzw. als kleinen Rat in dieser Woche mit an die Hand geben möchte… ist, dass die einzig sinnvolle Konsequenz aus der aktuellen Situation meiner Meinung nach die ist, das man die sogenannten Depotleichen und Aktien von denen in naher Zukunft nicht viel Gutes zu erwarten ist, nun auf diesem deutlich reduzierten Niveau gegen Qualitätstitel austauschen sollte. Das erscheint mir auf jeden Fall erfolgsversprechender als weiterhin an alten Denk- und Verhaltensmustern fest zu halten.

Ich wünsche Ihnen für die kommende Woche die richtigen Entscheidungen!

Politische Börsen haben doch lange Beine !

Die letzten beiden Handelstage hatten schon etwas von einer typischen Kapitulation der Anleger vor dem anscheinend unaufhörlichen Abwärtstrend. Und ich persönlich kann diese Reaktion prinzipiell sehr gut verstehen, auch wenn diese teilweise doch etwas irrational erscheinen. Offenbar spielte es für viele Investoren auch keine große Rolle dass einige Aktien bereits auf einem Mehrjahrestief oder gar unter den Niveaus nach der Lehman Pleite notieren. Die Anleger haben weiter verkauft oder wurden klassisch abgefischt. Charttechnisch wichtige Unterstützungen wurden reihenweise, kurzzeitig unterschritten, und so ist es prinzipiell nur logisch und konsequent so vorzugehen. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht das gerade solche entscheidenden Marken sich immer wieder für den Einstieg mit einer ersten Position  bewährt haben. Auffällig waren aus meiner Warte auch die immer dünner werdenden Umsätze bei den Aktien. Die Zahl der Verkaufswilligen nimmt langsam ab, die der Kaufwilligen aber noch nicht wirklich zu. Vielleicht ändert sich das ja in der nun kommenden Woche wieder? Eine Zunahme der Umsätze sollte unbedingt beobachtet werden! Denn, wie ernst die aktuelle Lage ist verdeutlicht wohl dieser Chart:

Der S&P 500 hat inzwischen sämtliche Trends durchschlagen, die kurz- oder mittelfristig relevant waren. Am Donnerstag/Freitag wurde das 61,80er Fibo Retracement zweimal erfolgreich getestet, die anschließende Kursbewegung war aber noch viel zu schwach um nun ernsthaft von einem deutlichen Bounce ausgehen zu können. Aus technischer Sicht wäre dieser aber längst überfällig gewesen. Ein Minimalziel ist nun also ein schneller Rücklauf  über den in der letzten Woche beschriebenen „Point of no Return“ bei 1.365 Punkten und ein anschließender weitere Anstieg in die Zone um die 1,380 Punkte um einen weiteren Absturz zu verhindern.

Es bleibt dabei: Letztlich haben wir wiedermal eine überwiegend politisch motivierte Börse, wie ich Ihnen bereits im letzten Newsletter erläutert habe. Das sollte Sie immer bedenken. Schon die leiseste Andeutung einer Einigung in den USA dürfte zu einer massiven Verbesserung der Stimmung unter den Anlegern beitragen. Ein erneut zähes Ringen um Einfluss und politische Macht wird hingegen zur Folge haben das die Märkte weiter nachgeben oder gar abstürzen werden. So ist es eben, der Markt erzwing auf seine ganz spezielle Weise eine Entscheidung…! Griechenland dürfte da eher ein Nebenschauplatz bleiben. Saisonal betrachtet befinden wir und nun am Ende der Berichtssaison und am Anfang einer wieder stärkeren Börsenphase. Von einer Jahresendrally mag ich an dieser Stelle aber vorerst nicht mehr reden. Denn, die Situation im Nahen Osten ist auch wenig hilfreich in diesen Tagen. Eine weitere Eskalation und der Einmarsch der Israelis in den Gaza Streifen könnten die gesamte Region erneut destabilisieren. Hohe Ölpreise und weiter Unsicherheiten an den Kapitalmärkten wären dann die direkte Folge.

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