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Lanxess – Der Weg des maximalen Schmerzes

Während ich dem Gesamtmarkt in dieser Woche eher nur eine mäßige Performance zubilligen würde, gibt es natürlich Ausnahmen die beachtenswert sind. Die Lanxess Aktie ist eine davon. Deswegen hier nun kurz der Blick auf den aktuellen Chart, an einem ansonsten eher langweiligen Börsentag:

Lanxess Aktie Chart Analyse

Zuletzt hatte ich darüber berichtet dass hier das offene Gap (roter Kreis) noch geschlossen wieder muss, bevor es dann anschließend deutlich aufwärts mit der Aktie gehen sollte. Dieser Gap Close kam dann auch umgehend unter hohen Umsätzen, die Unterstützungslinie wurde noch einmal getestet und seitdem kennt die Aktie nur noch eine Richtung. Wie so oft stellt eine solche Bewegung den Weg des maximalen Schmerzes dar. Denn für Anleger die Ihre Positionen zu eng abgesichert hatten bedeutet eine schneller Kurswechsel wie dieser, dass die Positionen  ausgestoppt wurden. Die zu diesem Zeitpunkt deutlich gestiegenen Umsätze verraten dass genau dies die Absicht einiger Marktteilnehmer gewesen dürfte. Ein Schelm wer böses dabei denkt, dass kurz danach der Wechsel des Chefpostens bekannt gegeben wurde…!

Für Neueinsteiger hingegen war es genau der richtige Zeitpunkt in die Aktie zu investieren. Heute macht sich die Lanxess Aktie auf  das letzte Hoch aus dem November 2013 zu überschreiten. Ob dies bereits im ersten Anlauf gelingen wird kann erst heute Abend bzw. eigentlich erst morgen abschließend beurteilt werden. Die Chance dafür ist jedenfalls gegeben. Ich persönlich kann mir nun ebenso einen leichten Rücksetzer vorstellen, der dann den Henkel einer Tassenformation darstellt.

Letztlich scheint der weitere Weg für die Aktie nun aber relativ klar zu sein. Ich hoffe somit Sie sind der Kurzanalyse vom 22.01.14  und unserem TradingUpdate gefolgt und haben das Geschehen intensiv beobachtet und die richtigen Schlüsse daraus gezogen! Gelingt nun der Ausbruch nach oben liegen die nächsten Ziele bei 55,- Euro dann 59,- Euro und schließlich 62,40 Euro. Anleger die bereits investiert sind denken eventuell über eine Aufstockung der Position nach…!

DAX, S&P 500 und Co. – Ist das die Wende ?

Ist das heute die Wende und der Beginn einer kleinen Rally zum Jahresende, von der ich hier in diesem Post erst letzten Mittwoch geschrieben habe ? Erleben wir gerade die Wiederholung des 04.10.11, die ich in dem genannten Artikel skizziert habe ?

Kann sein, muss aber nicht. Vergessen Sie bitte nicht, dass viel wichtiger als die dynamische Bewegung des heutigen Tages die Bestätigung Morgen sein wird. Denn hier sind nun drei Dinge im Spiel. Auf der einen Seite eine extrem überverkaufte Markttechnik, die nach einem Bounce geradezu „gebettelt“ hat, worauf ich ja in den letzten Tagen hingewiesen habe. Auch die beiden „Buying on Weekness“ Tage im SPY hatte ich ja erwähnt und diese haben sich wiederum als guter Vorlauf-Indikator für solche Wendepunkte bewährt.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch jede Menge positive Hoffnungen, die in die diversen politischen Gerüchte rund um die Euro-Zone hinein interpretiert werden und die Lars hier in diesem Post ja beschrieben hat. Und zu guter Letzt die guten Daten aus den Kaufhäusern, nicht nur in den USA, sondern durchaus auch in Deutschland, die das Bild einer unmittelbaren Rezession in Frage stellen.

Die überverkaufte Markttechnik wird aber spätestens Übermorgen verschwunden sein. Damit fällt die Unterstützung durch die Markttechnik dann weg. Und dann wird sich zeigen, ob hinter den Gerüchten um die EU Zone mehr als nur eine verzweifelte Hoffnung ist. Erst dann, Morgen, spätestens Übermorgen, wird diese Rally den wahren Test erfahren.

In dieser Lage und an diesem entscheidenden Wegpunkt, möchte ich daher noch einmal ein paar wichtige Gedanken in Erinnerung rufen. Vieles davon haben wir in den letzten Tagen schon verschiedentlich gesagt, hier aber noch einmal gebündelt:

1. Wenn man von diesen dynamischen Gegenbewegungen profitieren will, muss man sehr früh und massiv aufspringen. Wer heute Morgen bei DAX 5580 den Mut hatte, wurde Intraday immer noch mit 3% belohnt. Und kann seine Stops in die Komfortzone ziehen und das weitere Geschehen ohne grosses Risiko beobachten.

2. Typischerweise wird sich Morgen am Vormittag eine erneute Chance eröffnen, wenn es kleine Gewinnmitnahmen auf die Rally von Heute geben könnte. Mglw passiert das auch schon heute. Auch diese Chance kann man in meinen Augen mitnehmen, aber nur mit sehr, sehr engen Stops, denn der Test dieser Rally wird definitiv kommen und zwar spätesten Übermorgen.

3. Im Moment haben wir alle Signale eines V-Bottoms wie am 04.10.11. Der Markt hatte in den letzten Monaten einige solcher V-Rebounds, insofern ist das gar nicht mal unüblich. Das liegt auch an den immer mehr dominierenden Algos, die Bewegungen verstärken und verlängern. Was nach dem 04.10.11 passierte – eine wochenlange Rally – wissen wir ja. Auch heute neige ich in Anbetracht der Dynamik und des Momentums des Rebounds eher dazu, der Rally mehr als nur einen Tag zu geben. Ich vermute da „geht“ noch was und halte es für wahrscheinlicher, dass das der Beginn einer umfangreicheren Bewegung ist, als das der Markt Morgen schon wieder wegbröselt. Trotzdem ist auch das „Bröseln“ sehr gut möglich.

4. Sollte die Rally den Test Morgen oder Ãœbermorgen bestehen und weiter hochschieben, wird der Performance-Druck der Institutionellen zum Jahresende extrem stark werden und immer wieder Geld in den Markt fliessen und damit die Rally befeuern. Um den Test zu bestehen, sollte der DAX die 5700er Zone Morgen im Wesentlichen halten können. Fallen wir deutlich und dauerhaft wieder unter 5650, würde ich den Test als verfehlt betrachten. Besteht der Markt aber den Test, dann ist die Jahresendrally da und ich vermute dann werden viele erstaunt über die Brutalität der Aufwärtsbewegung bis Weihnachten sein, denn wenn Geld so kurzfristig in „Torschlusspanik“ in den Markt schiebt, dann gibt es massive Ãœbertreibung nach oben. Dann sind die 6400 vom Oktober und etwas mehr wieder schnell in Reichweite.

5. Sollte die Rally kommen, sollte man diese definitiv mitnehmen, sich aber für 2012 davon nicht blenden lassen ! Gerade wenn es eine Art „Torschlusspanik“ gibt, werde ich diese Stärke nutzen um zum Jahreswechsel neutral positioniert zu sein. Und dann warte ich erst einmal ab, wie sich die Grosswetterlage weiter entwickelt.

6. Bei aller Markttechnik, wir dürfen nie vergessen: Dominiert wird das alles aktuell durch die Politik und eine falsche Nachricht und alles fällt in sich zusammen ! Jeder der diese Rally spielt, sollte sich dieses Risikos bewusst sein.

Ich wünsche allen ein gutes Händchen. Wenn es noch eine Jahresendrally geben sollte, dann ist das hier *die* Chance. Nun ist also äusserste Aufmerksamkeit gefragt ! Zögerlichkeit wird hier nach meiner Ansicht nicht zum Erfolg führen ! Eher beherztes Zupacken, verbunden mit konsequenter Absicherung nahe am Einstiegspreis. (HS)

Der Maßstab für Erfolg an den Börsen

Der Maßstab für Erfolg oder Misserfolg an den Börsen ist immer höchst individuell. Er hat mit den eigenem Risikoprofil, ebenso wie mit den eigenen Erwartungen zu tun.

Selbstverständlich ist es zum Beispiel völlig in Ordnung, eine Art „Absolut Return“ Ansatz für sich als Erfolgs-Maßstab zu nehmen. Jedes Minus empfindet man dann als Niederlage, auf der anderen Seite ist man aber auch bereit, in guten Jahren niedrigere Renditen als der Markt hinzunehmen um eine risikoarme Strategie zu implementieren.

Entscheidend ist halt nur, dass der Maßstab den man wählt, auch zu dem tatsächlichen Handeln passt. Wenn man zum Beispiel gerne Penny-Stocks handelt, wäre der obige „Absolut Return“ Maßstab für so ein Depot sicherlich völlig verfehlt.

Letztlich gibt es aber nur einen einzigen wirklich objektiven und unbestechlichen Maßstab – und das ist Mr. Market himself. Also das, was der Markt von ganz alleine schafft, wenn man keinen Finger krümmen würde.

Denn nur wenn man besser als der passende Vergleichsindex abschliesst (also eine sogenannte Ãœberrendite erzielt), haben die eigenen Entscheidungen ja einen Mehrwert gebracht. Wer also zum Beispiel einen Fond mit hoch kapitalisierten Aktien aus Europa anbietet, sollte fast jedes Jahr besser als der EuroStoxx 50 Index sein.

So leicht es sich aber anhört Mr. Market zu schlagen, so schwer ist es in der Realität, erst recht mit einem vollen Depot oder Fond. Nicht aus Zufall schafft es die Mehrheit der professionellen Fondmanager jedes Jahr nicht, ihren zugehörigen Vergleichsindex zu schlagen. Man könnte aus diesem Blickwinkel also mit Fug und Recht sagen, die Mehrzahl der professionellen Fondmanager scheint ihr Geld nicht wert zu sein und dürfte eigentlich gar keine Gebühren verlangen. Mr. Market ist eben ein verflucht harter Gegner.

Gerade in schwachen Jahren wie derzeit, erscheint es vielen Laien an der Seitenlinie ja als „einfach“ den Markt zu schlagen. Man müsste ja theoretisch nur aussteigen und nichts tun. Es ist aber lange nicht so leicht getan, wie gesagt. Ich denke alle aktiven Leser haben das ja hier in den letzten Wochen am eigenen Leib erfahren. Denn zunächst einmal rauscht man mit dem Markt runter, weil man an den Absturz noch nicht glaubt. Dann steigt man zwar aus, aber viel zu früh wieder ein, weil man zu viel Angst hat den Wideranstieg zu verpassen. Und am wirklichen Tiefpunkt ist die riesige Gefahr, dass man schlussendlich so demoralisiert und ausgelaugt ist, dass man genau dann nicht mehr zugreift, wenn man es unbedingt tun sollte. Wer also mit einem weltweit gestreuten Aktiendepot im Crash-Jahr 2008 nur 10% Verlust hatte, hat nach objektiven Maßstäben die weit bessere Leistung gebracht als der, der im Boom-Jahr 2009 nur 10% Gewinn hatte.

Dieser harten und unbestechlichen Wahrheit versuchen natürlich manche Fonds mit allerlei sprachlichen Girlanden aus dem Weg zu gehen, es würde ja das Geschäftsmodell in Frage stellen. Aber es ist nach meiner persönlichen Meinung so hart und einfach: wer Mr. Market in der Regel nicht schlagen kann, hat seinen Job als Fondmanager verfehlt.

Ein Leser dieses Blogs hat vor kurzem zu diesem Thema sinngemäss geschrieben: „Wenn ich in einem Jahr 10% Rendite habe bin ich zufrieden, selbst wenn der Markt 30% gebracht hat“. Aus der individuellen Sicht ist diese Haltung ebenso legitim wie menschlich verständlich. Viele denken so und das ist auch völlig in Ordnung. Jeder entscheidet für sich selber was für ihn zufriedenstellend ist und was nicht. Und natürlich fühlt sich jedes Plus subjektiv gut an und jedes Minus schlecht. Nicht ohne Grund sagt ein Sprichwort sinngemäss: „In Bullenmärkten ist es leicht sich als Held zu fühlen“.

Aber das ihre Kunden so denken, wissen eben auch die Fondmanager und das ist einer der Gründe, warum es so wenige wirklich herausragende Fonds gibt. Denn es ist für einen Fondmanager viel sicherer mit den Wölfen zu heulen und einfach nur den Index abzubilden als davon abzuweichen. Wenn der Markt gut läuft und er ist 2% schlechter, kräht da kein Hahn danach. Alle sind zufrieden. Warum dann also Risiken eingehen ? Und wenn es mal schlecht läuft, kann er die Schultern zucken und dem Kunden sagen „schauen Sie, es sind doch alle so abgestürzt“.

Wenn wir als Kunden also bessere Anlage-Produkte und Leistungen von den Banken wollen, dann werden wir die nur bekommen, wenn wir uns nicht durch netten Marketing-Text beeinflussen lassen, sondern diese Produkte immer gnadenlos am einzigen unbestechlichen Maßstab messen:

Der Performance von Mr. Market himself. (HS)

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