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Commerzbank besser als Deutsche Bank – jede Nachricht wird gefeiert…!

Wenn die Latte erst einmal ganz weit unten liegt, fällt es entsprechend leicht die Finanzwelt positiv zu überraschen. So geschehen wohl heute bei der Commerzbank Aktie deren Anhänger die Zahlenvorlage  die Anleger offenbar bereits vorbörslich begeistert. Das abgeschlagene Bankhaus hat im letzten Quartal 77 Millionen Euro verdient, und damit immerhin mehr als die Deutsche Bank! (…was natürlich mal wieder ein Riesen-Aufhänger für die Presse ist.) Von den Analysten wurden im Vorfeld durchschnittlich 63 Millionen Euro erwartet. Im Vorjahr wurde ein Wert von 67 Millionen Euro erreicht. Hört sich zwar nicht gerade bombastisch an, aber zumindest wurden die geringe Erwartungen übertroffen…! Haupttreiber für dieses Ergebnis war offensichtlich die geringe Steuerlast des Konzerns in Höhe von nur 3 Millionen Euro. (Vorjahr 115 Millionen Euro) Die Kernkapitalqoute konnte im Berichtszeitraum von 8,4 auf 8,6 Prozent gesteigert werden, was aber auch an der reduzierten Bilanzsumme der Bank lag.

Beim operativen Ergebnis hingegen musste ein Rückgang von 50 Prozent von 208 Millionen Euro auf nunmehr 103 Millionen Euro verkündet werden. Zwar profitierte die Bank wohl davon mit ihren schrumpfenden Beständen an Schiffs-, Staats- und Immobilienkrediten weniger Verlust erwirtschaftet zu haben, dennoch ist dieses Ergebnis aus meiner Sicht weit davon entfernt als „gut“ bezeichnet zu werden. Das dritte Quartal fällt somit operativ gesehen deutlich schwächer aus als erwartet, und setzt aus meiner Sicht die Negativserie bei der CoBa unvermindert fort. Insbesondere die weiterhin rückläufigen Kernbank-Aktivitäten und -Ergebnisse sind doch eher besorgniserregend.

Konzernchef Martin Blessing wirbt weiterhin um das Vertrauen der Anleger und führt seinen Sparkurs fort. Rund 5.200 Mitarbeiter der Bank müssen ihren Arbeitsplatz in den kommenden Monaten räumen. Das wird aber auch Kosten produzieren, die den Gewinn auch in den kommenden Quartalen deutlich belasten. Man sollte sich also wohl nicht allzu viel erwarten! Die vorbörslichen Kurse heute signalisieren dass offenbar einige Anleger nicht dieser Meinung sind. Das ist nicht ungewöhnlich in diesen Tagen, in denen schlechte Nachrichten von Unternehmen gefeiert, und ansatzweise getroffene Prognosen oder Erwartungen mit einem Kursfeuerwerk begrüßt werden. Befürchtet wurden im Vorfeld der Zahlen offenbar erneute Katastrophen, die dieses Mal ausgeblieben sind…  Herzlichen Glückwunsch Herr Blessing!..

Die Wacker Chemie Q2 Zahlen sind eher mau, die Solarkrise belastet weiterhin

Die Wacker Chemie AG hat heute nach der Vorlage der Quartalszahlen auch die Prognose für das Gesamtjahr gekappt. Der anhaltende Preisverfall in der Solarindustrie ebenso wie das schwächende Halbleitergeschäft haben auch das Ergebnis im letzten Quartal belastet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal musste ein Umsatzrückgang von 7,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro verbucht werden. Für das Gesamtjahr rechnet die Konzernleitung nun mit einem etwas geringerem Umsatz von 4,9 Milliarden Euro nach zuvor 5 Milliarden Euro. Etwas dramatischer stellt sich allerdings die Situation beim operativem Ergebnis dar.

Dieses sank auf Jahressicht um 26 Prozent auf 240 Millionen Euro was zu einem deutlich geringerem Gewinn von nur noch 60,6 Millionen Euro führte. Im Vorjahr konnte der Spezialchemie-Konzern noch einen Gewinn von 143 Millionen Euro verbuchen. Weiterhin prognostizierte die Konzernführung dass das operative Ergebnis in diesem Jahr wohl deutlich unter dem des Vorjahres liegen werde. Die Finanz- und Schuldenkrise haben die Risiken deutlich erhöht, hieß es. Insgesamt waren die harten Fakten so von den meisten Analysten zwar erwartet worden, der schwächere Ausblick hingegen dürfte heute zunächst neuen Verkaufsdruck bei der Wacker Chemie Aktie aufkommen lassen. Rutscht die Aktie dabei unter die wichtige Marke von 50,- Euro sind Kursziele um die 46,- Euro sehr wahrscheinlich.

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