Die Commerzbank Aktie ist heute erneut kräftig unter Druck, nachdem bekannt wurde dass Deutschlands zweitgrößtem Bankhaus erneut Ärger mit der US Justiz ins Haus stehen könnte. Offenbar stößt der vermeintlich etwas zu lockere Umgang mit dem Thema Geldwäsche bei der CoBa den Amerikanern nun sauer auf. Die Staatsanwaltschaft in New York habe entsprechende Ermittlungen gegen die Commerzbank eingeleitet – hieß es heute in verschiedensten Pressemeldungen. Das die Amerikaner bei diesem Thema wenig Spaß verstehen, ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Somit befürchten Anleger nun eine weitere drakonische Strafe gegen das Geldhaus, nachdem bereits vor Kurzem erst bekannt wurde, dass wegen mutmaßlichen Verstösen gegen US Sanktionen ebenfalls eine hohe Geldstrafe zu erwarten ist. Fachleute gehen davon aus dass eine Verletzung der US Sanktionen mit mindestens 500 Millionen Euro bestraft werden könnte. Die Rückstellung der Bank für solche Fälle dürfte deutlich niedriger sein…
Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die Aktie damit wieder in einem Bereich der sehr entscheidend für die weitere Entwicklung ist. Wie wichtig die aktuell getestete Unterstützungslinie ist verdeutlicht der obige Chart. Immer wieder konnte die Aktie im Bereich um die 11,88 Euro eine entscheidende Wende vollziehen. Heute nun scheint diese massive Unterstützung ernsthaft in Gefahr zu sein. Ein Rutsch unter den Bereich 11,75 Euro zum Handelsschluss wäre somit erst einmal deutlich negativ zu werten und würde wohl folgendes Szenario auslösen…
Die hier rot eingezeichnete Linie stellt dem mittelfristigen Aufwärtstrend dar, der nun zumindest noch einmal getestet werden könnte. Noch naheliegender wäre sogar ein kurzzeitiges Unterschreiten dieser Linie bis auf die nächste Unterstützung im Bereich um die 10,72 Euro. Gelingt hier dann der Rebound, wäre dies wohl das perfekte Setup für einen Wiedereinstieg in die Aktie in Form einer inversen SKS-Formation. Zuvor sollte aber erst einmal abgewartet werden wie hoch die Strafen der US Justiz ausfallen werden, bzw. gehe ich davon aus dass man seitens der Bank letztlich versuchen wird einen entsprechenden Vergleich zu schließen um reinen Tisch zu machen.
Fazit: Die Unsicherheiten über die tatsächliche Höhe der möglichen Strafe dürften die Aktie bis auf Weiteres belasten. Mit dem heutigen Bruch der 200-Tage Linie hat sich das Bild wieder deutlich eingetrübt und mahnt zur Vorsicht. Das hier kürzlich beschriebene Setup wurde fast vollständig abgearbeitet. Jetzt gilt es erst einmal wieder auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.