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Nordex – jetzt wird es wirklich kritisch!

Ich hatte es ja bereits in meinem letzten Artikel zur Nordex Aktie angedeutet und vieles spricht weiterhin für das negative Szenario… Heute erreicht die Aktie erneut die Nackenlinie, womit nun wohl unmittelbar eine Entscheidung ansteht. Ob das Kursziel von 18,25 Euro noch erreicht wird kann heute noch nicht gesagt werden, aber ich habe den Chart jetzt mal aktualisiert um darzustellen wohin die Aktie höchstwahrscheinlich in den kommenden Tagen fallen wird:

Norde Aktie Trendwende

Die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrend wurde jetzt etwas nach oben angepasst, um dieses kurzfristige Ziel etwas näher definiert zu können Aktuell kämpft die Aktie mit dem 50er Fibonacci Retracement, scheint diesen Kampf aber letztlich zu verlieren, womit die nächste Station dann die Unterstützungslinie bei ca. 20,70 Euro wäre. Trotz aller positiver Marktkommentare zu der Aktie bleibe ich somit skeptisch, ob die Trendwende nach oben demnächst gelingen kann. Viel mehr gehe ich inzwischen fest davon aus, dass die hier eingezeichnete rote Trendlinie als Mindestziel der laufenden Korrekturbewegung noch getestet wird. Wohlmöglich sehen wir sogar ein leichtes Unterschreiten in Richtung des 61,80er Retracements.

Sollte die Aktie also nicht demnächst wieder nach oben drehen und auf Tagesschluss-Basis über der Nackenlinie notieren, ist hier weiterhin Abwarten die bessere Strategie als frühzeitig auf einen Boden zu spekulieren! Fehlsignale sind selbstverständlich ebenso möglich. Erst ein Anstieg über 24,40 Euro würde das obern dargestellte Szenario aber hinfällig machen.

Deutsche Bank – Dreht sie oder dreht sie nicht..?

Ich mag sie nicht, die Aktie des größten deutschen Bankhauses, dennoch übt die Kursentwicklung immer wieder eine gewisse Faszination auf mich aus. Geht man nach den Skandalen der Vergangenheit, mit all seinen finanziellen Folgen, wäre ein Absturz in deutlich tiefere Kursregionen wohl schon lange angebracht gewesen. Auch die jüngsten Quartalszahlen mit Milliardenverlusten stimmen hier nicht gerade optimistisch, wenn man diese Daten beispielsweise mit amerikanischen Mitbewerbern vergleicht. Nun sitzt ein neuer Mann am Steuer der Deutschen Bank und offensichtlich will dieser nun endlich gründlich aufräumen, nachdem sich Breuer, Ackermann, Jain und  Fischen nach und nach verabschiedet haben. Dass die Probleme der Bank aus den Zeiten stammen, als diese Herren das Tun des Geldhauses zu verantworten hatten, scheint den Herren ohnehin inzwischen komplett entfallen zu sein…!

Nun ist es aber wenig hilfreich in alten Wunden herum zu stochern und sich darüber aufzuregen, dass die Dinge so sind wie sie sind. Viel mehr gilt es die Probleme der Bank aktiv anzupacken und vor allem neues Vertrauen zu gewinnen. Das hat die Bank wohl am auch nötigsten! John Cryan scheint der richtige Mann für diese Aufrage zu sein. Was aktuell angepackt wird macht Sinn, wird aber am Ende auch eine andere Deutsche Bank hinterlassen als wir sie bisher gekannt haben. Die DB wird aller Voraussicht nach nicht unbedingt ein Geldhaus sein, dass noch ganz oben in der Weltliga mitspielen kann. Dadurch wird aber auch der Druck entweichen ganz oben mitspielen zu müssen und gelegentlich zu unlauteren Maßnahmen zu greifen um dieses Ziel zu erreichen!

Deutsche Bank Aktie vor der Trendwende?

Der Chart der Deutschen Bank Aktie sieht nun wieder interessant aus. Zwar kann man hier noch nicht von echter Stärke reden, jedoch deutet sich hier eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation an, die dann wieder höhere Notierungen erwarten lässt. Hierzu müsste die Aktie allerdings zunächst einmal bis über die 26,- Euro Marke steigen und später den Ausbruch über die Nackenlinie schaffen. Noch ist es also deutlich zu früh um hier richtig optimistisch zu werden, aber der Hinweis sei mir bereits heute gestattet, um Ihre Aufmerksamkeit auf diese Situation zu lenken.

Sollte dieses Szenario in den kommenden Tagen oder Wochen so aufgehen, wäre das Ziel der Bewegung bei ca. 30,-  bis 31,- Euro zu finden. Damit würde sich die Aktie dann aber immer noch in einem intakten Abwärtstrend bewegen. Erst ein Ausbruch darüber macht den Weg frei für einen echten Trendwechsel. Wie oben bereits erwähnt, muss man sich aber wohl von dem Gedanken verabschieden, dass wir in naher Zukunft die alten Hochstände wieder sehen werden. Denn die Deutsche Bank wird künftig ein anderes Geldhaus sein und die Aufräumarbeiten noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Einen kleinen Vertrauensvorschuss in Form eines steigenden Aktienkurses halte ich hier nun aber wieder für möglich.

Die Apple Aktie auf dem Weg Richtung 75,- Dollar?

Ich möchte heute kurz Ihren Blick auf die Apple Aktie richten, die bereits seit einiger Zeit zur Schwäche neigt, obwohl operativ und fundamental alles in Ordnung ist. Apple überrascht sein Fans und Investoren nach wie vor mit Meldungen der Superlative am laufenden Band. Erst am vergangenen Wochenende des Verkaufsstarts für das neue iPhone wurde der Absatzrekord des Vorgängermodells mit dem neuen iPhone erneut deutlich übertroffen. Mit 13 Millionen verkauften Exemplaren am ersten Wochenende sollte man meinen, dass die Apple Aktie nach dieser Meldung deutlich zulegen konnte, aber das Gegenteil war der Fall.

Vorab sei gesagt… Es geht hier nicht darum zu analysieren warum der Kursverlauf der Aktie gerade so ist, sondern – wie immer – zuzuhören was einem der Markt sagt. Denn, mit einer normalen Argumentation, warum der Kurs eigentlich deutlich höher stehen müsste, kommt man hier ebenso wenig weiter, wie bei anderen Aktien die unterbewertet erscheinen. Der Markt sagt uns eindeutig, dass er die letzten Nachrichten des Konzerns nicht mehr so prickelnd fand, bzw. nicht ausreichend genug um weiter auf steigende Kurse zu setzen. Zumindest für den Moment scheint sich diese Sichtweise durchgesetzt zu haben. Die Umsätze sind normal, aber der „zerrissene“ Chart (viele Kurslücken) deutet auf extreme Unentschlossenheit der Anleger hin…

Apple Aktie Chartanalyse 2015

Apple Chart mittelfristig

Inzwischen hat sich somit ein intakter Abwärtstrend etabliert aus dem die Aktie immer kurzfristig nach oben ausbricht, letztlich aber dann wieder in diesen zurückfällt. Spannend in diesem Zusammenhang finde ich das mittelfristige Bild bei der Apple Aktie, dass ich Ihnen hier kurz zeigen möchte, damit Sie sich – wider aller positiver Gedanken zu dem Titel – über das Risiko bewusst werden. Deutlich zu sehen ist die monatelange Aufwärtsbewegung, die schließlich in einer mustergültigen Topformation endete. Aktuell scheint die Aktie nun eine rechte Schulter auszubilden, die abgeschlossen ist sobald der Bereich zwischen 104,- und 106,- Dollar nachhaltig unterschritten wird. Das rein rechnerische Kursziel aus dieser bestätigten Formation läge dann bei ca.  75,- Dollar! (134,55 Höchstkurs – 105,- Nackenlinie = ca. 30 Dollar Abwärtspotenzial)

Ich bin mir selbst nicht ganz sicher ob es dazu kommen könnte, aber man sollte es wohl auch nicht kategorisch ausschließen, zumal in diesem Bereich noch ein deutliches Gap auf Schließung wartet. Festzuhalten bleibt nur, dass die gegenwärtige Price-Action negativ ist und nicht mehr allzu viel Platz nach bleibt ist, bevor es dann aus charttechnischer Sicht wirklich brenzlig wird. Eine mögliche Auffangmarke sehe ich hier noch im Bereich um die 95,- Dollar, falls es zu einem Kursrutsch kommt. Entwarnung kann hingegen erst oberhalb von 116,- Dollar wieder gegeben werden. Bleiben Sie also vorsichtig und beobachten Sie nun ganz genau was bei Apple in den kommenden Tagen passiert. Denken Sie immer daran… nichts ist an der Börse unmöglich, auch wenn es noch so unwahrscheinlich erscheinen mag!

VW, BMW, Daimler, Barrick Gold, Euro, Dollar – Ein paar lose Gedanken zum Markt

Mr Market ist fies und hinterhältig, weswegen man grundsätzlich immer bestimmte Richtungswechsel anzweifeln sollte. Der Euro konnte sich in den letzten Tagen deutlich erholen, während die deutschen Indizes deutlich abgetaucht sind. Nun stellt sich die dringende Frage ob wir es hier mit einer nachhaltigen Bewegung zu tun haben oder aber erneut einem Fake, der möglichst viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischen soll. So zuletzt wohl geschehen bei den Privatanlegern, die sich nun doch endlich in den Markt getraut haben und vorrangig dann wohl auch Aktien der deutschen Autobauer gekauft haben. Der diesjährige Kursanstieg dieses Sektors beruht überwiegend auf dem schwachen Euro und einem fallenden Ölpreis. Beide Faktoren haben sich aber auf der kurzfristigen Ebene gedreht, weswegen wir insbesondere hier starke Verluste gesehen haben.

EUR/USD - Nur eine technische Gegenreaktion?

Es steht nun aber zu befürchten, dass dieser Kursanstieg beim Währungspaar EUR/USD nur von kurzer Dauer sein könnte und sich der Euro demnächst anschickt doch noch die Parität zum US Dollar vollenden zu wollen. Goldman Sachs hat gestern ein unverändertes Kursziel von 0,86 für den Euro ausgegeben, ich komme hier aktuell auf einem möglichen Wert von ca. 0,96 Dollar je Euro. Dieses Ziel würde aus technischer Sicht den größten Sinn ergeben (siehe Chart). Für die Automobilhersteller und deren Aktionäre würde ein solches Szenario dann wieder geradezu paradiesische Zustände offerieren. Vielleicht waren also die jüngsten Käufe in die fallenden Kurse bei VW, BMW, Daimler, Porsche und Co. doch kein so schlechte Idee, wobei die wenigsten Anleger wohl die nötigen Nerven aufbringen um auf ein solches Szenario zu setzen. Mal unabhängig davon, dass man einen so deutlichen Kursverlauf im Sinne des Kapitalerhalts wohl erst einmal verkaufen sollte…

Auch beim Gold ist die Situation ähnlich spannend. Der jüngste Anstieg der Notierungen für die Edelmetalle hat mich persönlich keinesfalls überzeugt. Auch die charttechnisch durchaus interessanten Ausgangssituationen bei den Goldproduzenten wie bspw. Barrick Gold ist ebenso wenig überzeugend, weswegen auch hier durchaus noch eine gesunde Skepsis angeraten ist. Der Ausbruch ist bislang nicht geglückt und nachdem die FED auch weiterhin keine Veranlassung sieht kurzfristig an der Zinsschraube zu drehen, bleibt die Situation weiterhin unverändert. Der Dollar dürfte bald wieder zur Stärke neigen, während Edelmetalle dann wieder schwächer tendiere könnten. Im Falle des Goldpreises droht dann sogar ein finaler Abverkauf unter die 1.000,- Dollar Marke, falls der Goldpreis nun einem erneuten Schwächeanfall erliegen würde…

Das Kursziel aus der Vollendung dieser möglichen SKS-Formation läge dann bei ca. 981,- US Dollar je Feinunze Gold. Das erneute Unterschreiten der Marke von ca 1.167 Dollar wäre ein erstes Anzeichen für ein solches Szenario, mit dem Rutsch unter die Nackenlinie bei 1.131, Dollar wäre dann sozusagen erst einmal „Land unter“ für den Gold- und Silbersektor!

Bisher sind dies nur ein paar lose Gedanken meinerseits, die man eventuell jedoch genau im Auge behalten sollte. Letztlich würde all dies schön zusammenpassen, zumal die wenigsten Investoren ein solches Szenario momentan auf dem Radar zu haben scheinen! Die kommenden Bewegungen bei dem Währungspaar und auch den Edelmetallen könnten also deutlicher ausfallen als den meisten Anlegern lieb ist. In diesem Sinne verabschiede ich mich mit diesem Denkanstoß zum Markt für diese Woche und wünsche ich jetzt schon ein erholsames Wochenende!

Die Korrektur ist da! DAX in Richtung 7.175 und S&P 500 runter bis auf 1.460 Punkte?

Heute melde ich mich aus gegebenem Anlass, und weil ich einige Emails besorgter Leser bekommen habe, mal wieder zu Wort, auch wenn ich grundsätzlich den nun endlich angekommenen Frühling genieße…Anfang diesen Monats habe ich Ihnen ja in der Investors Inside Newsletter Ausgabe und auch hier im Blog folgendes Fazit mit auf den Weg gegeben: „Die Frage ist nun also ob man noch versuchen sollte den letzten Euro aus der aktuellen Situation an den Märkten heraus zu pressen, oder aber lieber einen Schritt zurücktreten sollte? Denn die Risiken werden spätestens am Mitte des nun laufenden Monats aus saisonaler Betrachtung wieder zunehmen. Zudem startet nun die Berichtssaison für das erste Quartal des laufenden Jahres, die traditionell wieder etwas mehr Volatilität in die Märkte bringt….“ An dieser grundsätzlichen Einschätzung hat sich auch nichts geändert, bzw. die strukturelle Schwäche bei den meisten Aktien bestätigt diese Theorie.

Inzwischen hat die von mir erwartete Korrektur bei einzelnen Aktien und ganzen Sektoren nun kräftig Fahrt aufgenommen. Die US Indizes und auch der Dax notieren aber immer noch auf gefährlich hohem Niveau, während einzelne Titel sogar neue Tiefstände ausgebildet haben. Rohstoffe bleiben weiterhin unter Druck, ebenso wie die Edelmetalle, aber auch der Stahlsektor scheint seinen Boden noch (lange) nicht gefunden zu haben. Insgesamt sehen konjunktursensitive Branchen gerade alles andere als gut aus. Das Motto an den Börsen heißt damit ganz eindeutig wieder „Risk Off“. Die deutlichen Warnzeichen sind seit Wochen eigentlich nicht zu übersehen, weswegen ich ja auch erst einmal an die Seitenlinie getreten bin und es hier im Blog momentan etwas ruhiger zugeht.

Die spannende Frage an dieser Stelle ist also ob die Aktien bereits teilweise das vorweg genommen haben was bei den Indizes demnächst zu erwarten ist, oder ob man davon ausgehen sollte dass die aktuelle Schwäche bald ihr Ende findet und auch die Aktien dann zu einer neuen Rally ansetzten werden. Ich persönlich halte die erste Variante für deutlich wahrscheinlicher! Und während ich das hier gerade schreibe rutscht der Dax in einem erneuten Schwächeanfall unter die Marke von 7.500 Punkten und damit unter die Nackenlinie einer möglichen SKS Formation mit einem rechnerischen Kursziel im DAX bei ca. 7175 Punkten.

DAX Chart vor Korrektur

Dieses erste Kursziel für den deutschen Leitindex macht in dreifacher Hinsicht Sinn, denn zum einem liegt um die 7.200 Punkte eine noch offene Kurslücke, die noch geschlossen werden sollte… und zum anderen verläuft knapp darunter der seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend, der bei erfolgreichem Test eine solide Basis für einen weiteren Anstieg bieten könnte. Das Verlaufshoch aus dem Februar 2012 wäre eine weitere wichtige Marke die eine charttechnische Unterstützung bieten könnte. Ob der hier grün eingezeichnete Trend  im weiteren Verlauf dieses Sommers allerdings gehalten werden kann bleibt allerdings noch abzuwarten. Darüber zu spekulieren was in eine paar Wochen passieren könnte ist in Zeiten wie diesen reine Kaffesatzleserei. Kurzfristig halte ich das oben geschilderte Szenario aber für durchaus wahrscheinlich, denn die Situation beim S&P 500 sieht nun ähnlich kritisch aus:

S&P 500 Trendkanal

Das heißt, die Korrektur  könnte gerade erst begonnen haben, auch wenn einzelne Aktien bereits wieder „ganz unten“ sind. Eine weiterführende Korrektur in den USA, bzw. das Verlassen des aktuellen Aufwärtstrends beim S&P 500 nach unten, würde sicherlich auch die europäischen Indizes noch einmal kräftig rutschen lassen. Aktien die ohnehin schon wieder einen Großteil der Zuwächse in diesem Jahr abgeben mussten, könnten dann sogar noch einmal neue Tiefststände ausbilden. Es ist also weiterhin nicht die Zeit für Heldentaten indem man sich gegen den offensichtlich erschöpften Markt stellt. Bleiben Sie also auch weiterhin geduldig und warten Sie auf die richtige Gelegenheit!

Ich hoffe somit Sie sind meinem Rat von vor zwei Wochen gefolgt und haben Ihre Positionen entsprechend verkleinert, eng abgesichert oder gar ganz abgebaut. Natürlich hat meine Sichtweise auf die aktuelle Situation an den Börsen keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit, wie immer geht es nur um das Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Sollte es aber demnächst zu einer echten Korrektur an den Märkten kommen halte ich persönlich noch einmal Dax Stände zwischen 6.200 und 6.000 Punkten im Sommer für möglich. In den USA könnte man dann wohl von einer Korrektur des S&P 500 bis auf ca. 1.400 Punkte ausgehen. In diesem Sinne, bleiben Sie gelassen und genießen Sie den endlich eingetroffenen Sommer bis sich wieder die richtigen Gelegenheiten ergeben. Ich halte Sie auf dem Laufenden…!

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Commerzbank – Kursziel 1,17 oder 1,12 Euro?

Selten waren sich Analysten so uneinig über die Kursziele der Commerzbank Aktie. Die erneut angekündigte Kapitalerhöhung hat offensichtlich für deutliche Verwirrung unter den Fachleuten, ebenso wie bei den Privatanlegern, gesorgt. Während einige Analysten das Kursziel für Deutschlands zweitgrößte Bank schon bei einem Euro oder gar 70 Cent sehen, halten andere die geplante Kapitalmaßnahme für den richtigen Schritt in die richtige Richtung. Vom „ultimativen Befreiungsschlag“ bis zum „Supergau“ waren also alle Begrifflichkeiten in den letzten Tagen in der Presse zu finden. Satte 20 Prozent hat die Commerzbank vom Hoch zum Tief innerhalb eines Handelstages verloren, gestern ging der Abverkauf noch etwas weiter, und es steht nun zu befürchten dass das von mir am 21.02.2013 genannte Kursziel bei 1,17 Euro heute noch erreicht wird. Aus rein charttechnischer Sicht ist nun sogar ein weiteres Abtauchen bis an das All-Time Low bei 1,12 Euro vorstellbar.

CoBa Chart Kursziel

Wie Sie sehen können ist die zuvor eingezeichnete Schulter-Kopf-Schulter Formation aufgegangen. Da man die Nackenlinie aber nicht hundertprozentig genau definieren kann ist das rechnerische Kursziel aus dieser Formation auch nur als Richtwert zu verstehen. Die 1,17 Euro sind ein Anhaltspunkt, aber eben nicht in Stein gemeißelt. Wie Sie weiter sehen können wäre es durchaus „sinnvoll“ die beiden Verlaufstiefs noch einmal zu testen, und damit einen soliden Boden in Form eines Triple-Bottoms zu schaffen. Wenn ein Kurs so nah an so einer entscheidenden Marke notiert ist es erfahrungsgemäß sehr unwahrscheinlich, dass dieser Punkt nicht erreicht wird.

Auch wenn ich persönlich also davon ausgehe dass die genannten Kursziele kurzzeitig erreicht werden, würde ich dies eher als technische Reaktion werten als grundsätzlich davon auszugehen, dass der Kurs dort in den nächsten 12 Monaten verharren wird. Die Kapitalerhöhung hat erneut viel Staub aufgewirbelt und für große Verunsicherung unter den Anlegern gesorgt, soviel ist sicher. In welcher Form diese dann tatsächlich kommt bleibt hingegen noch abzuwarten.

Hier noch ein kurzer Überblick über die aktuelle Stimmungslage unter den Analysten:

Nach den jüngsten Entwicklungen ändern die Analysten von S&P Equity ihr Votum für die Aktien der Commerzbank nicht. Sie sprechen wie zuvor eine Halteempfehlung für den Bankwert aus. Auch beim Kursziel gibt es keine Neuerung, dieses liegt bei 1,55 Euro. Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für Commerzbank nun von 1,40 auf 1,10 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Verkaufen“ belassen. Die NordLB hat das Kursziel für die Aktien der Commerzbank nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung von 1,65 auf 1,25 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Halten“ belassen. Die US-Bank JPMorgan senkt das Kursziel für Commerzbank von 1,50 auf 1,02 Euro und stuft den Titel mit „Neutral“ ein. Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für Commerzbank Aktie nach der angekündigten Kapitalerhöhung auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 2,00 Euro belassen. Und die Investmentbank Morgan Stanley lässt die Einstufung für die Aktie bei „Underweight“ mit einem Kursziel von 1,15 Euro.

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