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DAX 8.000 wir kommen? – Bayer, Linde, Merck, VW, Deutschen Bank und ThyssenKrupp im Fokus

Wieder einmal liegt ein etwas turbulenter Wochenstart hinter uns, der die Besonderheiten dieses Marktes erneut deutlich offenbart hat. Die Aufregung um eine mögliche Rückkehr Berlusconis an die Spitze der italienischen Regierung scheint aber nun erst einmal wieder verflogen zu sein. Natürlich sollte man diese Entwicklungen in Italien nun wieder etwas genauer im Auge behalten, um nicht irgendwann im Frühjahr des Jahres 2013 böse überrscht zu werden, aber aus meiner persönlichen Warte stellt das eher persönlich motivierte Ansinnen von Herrn Berlusconi (noch) keine ernsthafte Bedrohung für die Märkte oder den Heilungsprozess des italienischen Haushaltes dar. So hat es dann wohl auch der Markt gestern nach anfänglicher Schockstarre gesehen… In den USA konzentriert man sich weiterhin eher auf die hauseigenen Probleme. Noch immer gibt es keine Einigung, die eine Lösung bei der Vermeidung des sogenannten Fiscal Cliff erkennen lassen würden. Sicherlich ist dies auch ein wesentlich bedeutenderes Ereignis für die Märkte als eine mögliche Rückkehr Bunga Bunga´s…!

Trotz der immer knapper werdenden Zeit, um eine Lösung für den künftigen US Haushalt zu finden, präsentieren sich die Märkte weiterhin sehr stabil. Unterm Strich hat sich das große Bild damit wieder deutlich hin zu einem positiven Trend verändert. Der DAX konnte neue Jahreshöchststände ausbilden und ist eindeutig aus der seit Ende August bestehenden Seitwärtsbewegung ausgebrochen. Die nächste und letzte Hürde, die es nun noch zu überwinden gilt ist die runde Marke von 7.600 Punkten, dann wäre der Weg theoretisch frei bis zu den alten Höchstständen bei 8.157 aus dem Jahr 2007. Allerdings wird dies nur gelingen wenn auch die US Indizes weiterhin mitspielen, wie ich > hier < skizziert hatte.  Der MDax konnte gar jetzt schon ein neues Allzeithoch markieren!

Mit dem Anstieg des der deutschen Indizes auf neue Höchststände geraten viele Fondsmanager und Vermögensverwalter nun endgültig gewaltig unter Druck. Wir können heute wohl davon ausgehen dass der DAX am Ende dieses Jahres 2012 eine hervorragende Performance hingelegt haben wird. Viele institutionelle Investoren, die sich an dieser Benchmark messen lassen müssen, sind aber immer noch nicht ausreichend positioniert -was wohl insbesondere bei den großen Versicherungsgesellschaften mal wieder der Fall sein dürfte. Spätestens zum Jahresende erwarten Fachleute somit nun noch einmal eine Welle der Depotbereinigung (Window Dressing), die auch in den kommenden Wochen bei den guten Werten des Jahres für Unterstützung sorgen sollte. Die Underperformer 2012 hingegen werden wohl auch weiterhin verkauft.

Im Dax stehen die Favoriten für einen solchen Jahresendspurt somit wohl fest. Aktien wie die von Bayer, Linde, Merck und VW, aber auch die der Deutschen Bank sollten allesamt einen guten Jahresausklang erleben. Alleine schon eine weiterhin gute Performance der genannten DAX Schwergewichte würde auch ausreichen um den Index weiterhin in die Höhe zu treiben. Von Analysten neu herumgereichte Kursziele von 8.000 Punkten oder gar mehr, sind aus meiner persönlichen Sicht nun auf Sicht von einigen Wochen nicht mehr unrealistisch…!

Im Fokus der Anleger stehen in dieser Woche sicherlich auch die Aktien der ThyssenKrupp AG. Heute wird das Unternehmen nun endlich die Zahlen für das zurückliegende Quartal vorlegen. Ich persönlich gehe nicht unbedingt davon aus dass wir Anleger hier mit positiven Ãœberraschungen rechnen können – um es mal vorsichtig auszudrücken! Neben den bekannten Problemen in Nord- und Südamerika kämpft der größte deutsche Stahlkocher auch noch mit einer spontanen Umstrukturierung des Vorstandes und einem Skandal bezüglich jahrelanger Preisabsprachen im Schienengeschäft. Vorstandschef Heinrich Hiesinger versucht diesem ganzen Sumpf nun entschlossen entgegen zu treten, was sicherlich auch gut ist! Die Folgen all dieser Ereignisse werden sich aber wohl noch etwas länger in den Bilanzen des Konzerns widerspiegeln. Die Zahlen werden es zeigen. Ich warte hier weiterhin ab!

Am Mittwoch beginnt die letzte FED Sitzung des Jahres,  von der sich die Anleger nun neue Erkenntnisse  über die Fortführung oder gar Aufstockung der Operation Twist erwarten. Eigentlich würde diese geldpolitische Maßnahme nun zum Jahreswechsel auslaufen. An den Finanzmärkten wird aber fest damit gerechnet, dass Zentralbankchef Ben Bernanke das Stimulierungsprogramm durch eine weitere Finanzspritze ersetzen wird. Sicherlich ist diese Entscheidung, neben dem ganzen Gerangel um die Fiscal Cliff, eine der wichtigsten, die den weiteren Weg der Märkte in den kommenden Wochen beeinflussen wird. Um den Mittwoch herum kann es also noch einmal zu leichten Turbulenzen am Aktienmarkt kommen. Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass wir erneut eine freundliche Börsenwoche erleben werden.

Dennoch gibt es auch ein paar Faktoren die ich eher negativ werten würde. Hier ist Vorsicht geboten, bzw. sollte intensiv beobachtet werden wie sich die hier genannten Faktoren kurzfristig entwickeln. Noch immer sind die getätigten Börsenumsätze sehr gering. Der Volatilitäts-Index, VIX oder auch das „Angstbarometer“ genannt notiert hingegen auf dem niedrigsten Stand seit langem, was inzwischen auf eine gewisse Sorglosigkeit der Anleger schließen lässt. Das ist ehrlich gesagt etwas beunruhigend! Der Goldpreis gibt, trotz der eigentlich saisonal bedingt positiven Muster, weiterhin nach oder tendiert zumindest schwach, und der Ölpreis, der ebenfalls zu dieser Jahreszeit eher anziehen sollte, war einer der großen Verlierer der letzten Woche. Insgesamt bleibt uns also das bereits seit Monaten bestehende verzerrte Bild der Märkte weiterhin erhalten. Dementsprechend vorsichtig sollte man nach wie vor agieren.

Zahlenreigen – Deutsche Bank, Deutsche Börse, Bayer, Merck, SAP, Puma, Volkswagen, Daimler

Deutsche Bank, Deutsche Börse, Bayer, Merck, SAP, Procter & Gamble, Dow Chemical, Unilever, Santander, Sanofi Aventis, UBS, Amazon, Puma. Credit Suisse, Boeing, Volkswagen, Daimler – das sind die wichtigsten Unternehmen in dieser Woche die allesamt Ihre neuen Quartalszahlen vorlegen werden. Wie schon gestern geschrieben dürfte es spannend sein zu beobachten wie sich der Dax in dieser Woche schlagen wird.

Zum Einen liegt eine turbulenten Handelswoche hinter dem Deutschen Leitindex, der sich letztlich getrieben durch gute Zahlen aus dem High-Tech Sektor nach einem Absacker zum Wochenbeginn wieder deutlich erholen konnte, und zum Anderen drohe nun langsam verstärkt Gewinnmitnahmen bevor es in den Wonnemonat Mai geht, der ja bekanntlich an der Börse eher negativ verläuft. Bereits am Montag konnte man in China sehen, dass es verstärkt zu Verkäufen an den Aktienmärkten gekommen ist.

Die Zahlenwerke der Unternehmen werden also auch in dieser Woche wieder den Ton angeben. Großartig negative Überraschungen erwarten wir hier nicht. Die Frage ist vielmehr ob die Unternehmen die hohen Erwartungen des Marktes noch übertreffen können und somit dem Aktienmärkten noch einmal neue Schubkraft verleihen werden, oder nicht. Insbesondere bei den Banken- und Finanztiteln darf man gespannt sein ob dies gelingen kann, da ein Großteil der Anleger nun verstärkt darauf gesetzt hat, dass sich diese Nachzügler im Börsenjahr 2011 besser entwickeln werden als der Durchschnitt..

Der Dax hat jetzt Kurspotenzial bis 7.200 Punkte

Auch ein Ausbruch der Indizes in den USA zeichnete sich bereits am Freitag Abend ab, und wird heute durch die Futures bestätigt. Der S&P 500 konnte endlich, wenn auch nur knapp, die Hürde von 1.182 Punkten im Schlussspurt überwinden. Der Nasdaq zog ebenfalls noch einmal kräftig an, und könnte nun die wichtige Marke von 2.500 Punkten in der neuen Handelswoche hinter sich lassen. Das sieht alles weiterhin sehr gut aus! Lassen Sie Ihre Gewinne weiter laufen..

Im Dax haben wir nun ein theoretisches Potenzial von weiteren 600 Punkten vor uns. Das blau markierte Rechteck zeigt die 6-monatige Seitwärtsspanne,  die jetzt nach oben verlassen wurde. Projizieren wir diese Trading-Range nach oben, ergibt sich ein theoretisches Kursziel für den DAX von 7200 Zählern, welches bis Anfang nächsten Jahres erreicht werden könnte. Auch die Gefahr eines erneuten Abrutschens unter 6.000 Punkte dürfte damit vorerst gebannt sein. Auf der Unterseite sollte der DAX die 6200 Punkte nun nicht mehr signifikant unterschreiten.

Auch diese Woche könnte mit einer Vielzahl von Quartalsberichten aus Dax, MDax und SDax sowie einigen Konjunkturdaten aus Europa und den USA eine sehr erfreuliche für Aktionäre werden. Am Dienstag legt der Pharmakonzern Merck die Zahlen zum abgelaufenem Quartal vor. Hier wird eine fünfzig prozentige Steigerung des Gewinns erwartet. Am Mittwoch werden SAP, die Deutsche Börse sowie die Deutsche Bank über Ihr drittes Quartal berichten. Besonders interessant dürfte dabei für Anleger wohl das Zahlenwerk des Bankenriesen sein.

Diesen Donnerstag geben dann Bayer, BASF, Lufthansa und Daimler Einblick in Ihre Bücher. Insgesamt legt damit knapp ein Viertel aller Dax-Unternehmen in dieser Woche Zahlen vor. Interessant könnten aber auch die Zahlen ausländischer Branchenkollegen sein. Beispielsweise wird ebenfalls am Dienstag der weltgrößte Stahlhersteller Arcelor Mittal über seine Geschäfte berichten, was erfahrungsgemäß auch direkte Auswirkungen auf ThyssenKrupp, Salzgitter und Co, haben dürfte..

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