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C.A.T. Oil – nicht vergessen!

Der französische Ölmanager Maurice Dijols/Joma Industrial Source Corp. hat inzwischen 73,4 Prozent der C.A.T. Oil Anteile unter seine Kontrolle gebracht, womit auch klar sein dürfte dass das ehemalige Management des Öl- und Gasdienstleisters den Kampf um das Unternehmen verloren hat. Eine entsprechende Meldung darüber war gestern in der Presse zu finden. Somit haben sich offensichtlich bis heute bereits weitere 25,68 Prozent der Aktionäre entscheiden dass heute auslaufende Übernahmeangebot zu 15,23 Euro je Aktie anzunehmen.

Nun kann man sich natürlich durchaus fragen, auf was der verbleibende Rest von immerhin 26,6 Prozent der Aktionäre spekuliert. Und ganz sicher muss man sich dann auch die Frage stellen, ob ein Teil dieser verbliebenen Aktionäre das Angebot vielleicht doch noch auf den letzten Drücker annehmen werden, oder aber der festen Überzeugung ist, dass das Unternehmen eigentlich deutlich mehr wert ist?!

Das Risiko dabei ist klar… der Schuss kann auch nach hinten los gehen, wenn es zu einem sogenannten Squeeze Out kommt und die Altaktionäre dann eine Abfindung für Ihre Aktien bekommen, die auch unter dem aktuellen Angebotspreis liegt. Die Chance hier mehr rauszuholen, ist aber natürlich theoretisch ebenso gegeben, wenn ich persönlich auch nicht unbedingt der Meinung bin, dass dieses Umfeld mit deutlich fallenden Ölpreisen und einer Russland-Krise das geeignete dafür ist.

Aktuell notiert die Aktie noch bei 14,85 Euro, es würde mich aber nicht wirklich wundern, wenn wir heute den Ãœbernahmepreis von 15,23 Euro ebenfalls noch auf dem Kurszettel sehen. Spätestens hier werden sich dann ein paar „Verbliebene“ überlegen, ob Sie nicht doch schnell noch Kasse machen und sich nicht einer Ãœbernahme-Spekulation mit ungewissem Ausgang hingeben. Genauso wenig wundern würde mich ein fallender Aktienkurs als kleiner „Motivationsschub“ das Angebot doch noch schnell anzunehmen. Sollten Sie also noch CAT Oil Aktien in Ihrem Depot haben, werden Sie heute noch eine Entscheidung treffen müssen. Verkaufen, Halten oder Ihrer depotführenden Bank bis spätestens 24:00 Uhr eine entsprechende Weisung erteilen. Nicht vergessen!

CatOil – Spielball der Spekulanten?

Daran haben wohl die wenigsten noch geglaubt. Umso größer sollte die Überraschung für die Verkäufer der Aktie des österreichischen Ölservice Unternehmens C.A.T. Oil sein, auf die ich später in diesem Artikel noch kurz eingehen möchte. Trotz eines geradezu dramatischen Verfalls des russischen Rubels gelang es dem hauptsächlich in Russland aktiven Unternehmen den Gewinn im dritten Quartal deutlich zu steigern. Das Nettoergebnis wuchs dank einer höheren Auslastung der Bohranlagen um gute 40 Prozent, auf 23,9 Millionen Euro. Analysten waren im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung von einem Wert um die 16 Millionen Euro ausgegangen.

Auch die Prognose für das Gesamtjahr konnte sich durchaus sehen lassen. Man geht nun davon aus, dass der zu erwartende Umsatz zwar eher am unteren Ende der zuvor ausgegebenen Prognose sein wird, jedoch soll das operative Ergebnis eher das obere Ende der Prognose treffen. Konkret heißt dies, dass nun ein Umsatz von ca. 420 Millionen Euro und ein EBITDA von 120 Millionen Euro zu erwarten ist. Nachdem CatOil nach neun Monaten nun bereits 93,8 Millionen Euro bei einem Umsatz von 324 Millionen verdient hat, scheinen diese Ziele auch realistisch zu sein.

Alles in Allem muss man dem Management in diese Leistung in diesem politisch geprägten Umfeld wohl ein großes Kompliment aussprechen! Das der Aktienkurs der Cat Oil Aktie dennoch nicht so recht in Schwung kommen will, mag eher mit der offensichtlich geplanten Ãœbernahme durch den französischen Ölmanager Maurice Dijols zusammen hängen. Dijols hält über seine Gesellschaft Joma Industrial die Mehrheit am CATOil Großaktionär, der CAT Holding, der wiederum 48 Prozent an dem Unternehmen hält. Ich beobachte das bunte Treiben nun schon seit Wochen und gewinne immer mehr den Eindruck dass der Aktienkurs hier ganz gezielt bewegt wird…. wohingegen es keinerlei Anzeichen auf aktive Leerverkäufer bei der Aktie gibt!

Meine ganz persönliche Theorie ist somit: Das Pflichtangebot zu 15,23 Euro, von dem in der Presse lange Zeit die Rede war, ist immer noch nicht erfolgt. Die meisten Anleger dürften ein solches Angebot auch als geradezu lächerlich empfinden. Da sich das Pflichtangebot aber nach dem durchschnittlichen Aktienkurs der letzten drei Monate bemisst, ist es naheliegend dass dieses dann bei den aktuellen Kursen auch niedriger liegen könnte, wenn die Aktie nur lange genug unten gehalten werden kann. Kommt das tatsächliche Angebot dann zur richtigen Zeit, und der Käufer legt sogar noch eine kleine Schippe drauf, erscheint eine solche Offerte gleich in einem ganz anderen Licht…

Die eher mageren Handelsumsätze bei der Aktie würden ein solches Szenario natürlich begünstigen, weswegen bei der CAT Oil Aktie grundsätzlich immer etwas Vorsicht angebracht ist. Ob der Aktienkurs nun wirklich aktiv in eine Richtung bewegt wird, oder schlicht und ergreifend die Käufer für den Titel fehlen, kann nicht seriös beurteilt werden. Bei dem hier dargestellten Szenario handelt es sich also ausdrücklich um meine ganz persönliche Deutung der bislang bekannten Fakten. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es einfach zu viel Unsicherheiten gibt, die hier kursbewegend wirken und die Aktie – zumindest bis zu einem ernsthaft positiven Signal und Sachen Ukraine Krise – eher ein Spielball der Spekulanten bleiben dürfte.

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