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Apple – jetzt oder nie!

Ich habe mich gestern sehr bewusst aus der allgemeinen Diskussion um die lange überfällige Korrektur an den Märkten rausgehalten und einfach mal gar nichts geschrieben. Wenn alle Welt auf eine Korrektur wartet, dann ist die Wahrscheinlichkeit dass wir stattdessen genau das sehen was wir gestern gesehen haben eben sehr hoch. Eine kleine Korrektur mit anschließendem Bounce und neuen Hochständen – zumindest in den USA. Eine klassische Bärenfalle also, die zunächst angedeutet hat das die Indizes nun abstürzen werden, es sich dann aber spontan doch anders überlegt hat. Somit dürften mal wieder einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuss erwischt worden sein.

Bildschirmfoto 2013-02-06 um 08.03.22

Sowohl im Dow Jones als auch im S&P 500 wurden gestern kurzzeitig neue Höchststände produziert, die dazu geführt haben dass die von vielen Marktteilnehmern befürchtete Top Bildung in Form einer Schulter-Kopf-Schulter Formation nun aus charttechnischer Betrachtung aufgehoben wurde. Das heißt das Ziel für den S&P 500 bleibt weiterhin das in unserem kostenlosem Börsenbrief mehrfach beschriebene Niveau um die 1.525 Punkte Marke. Besonders auffällig war hingegen gestern die Stärke des Nasdaq, der in den letzten Monaten seinen beiden Index-Kollegen permanent hinterher gehinkt ist. Hier könnte sich nun ein echter Trendwechsel abzeichnen, der nicht zuletzt durch den Bounce bei der Apple Aktie angeführt wird. Achten Sie in den kommenden Tagen somit verstärkt auf die Performance der führenden Tech-Titel an der Wall Street!

Chart Apple Aktie kurzfristig

 

Wie Sie sehen können gab es bei der Apple Aktie gestern eine Kursbewegung, die nun darauf schließen lässt dass hier eine mögliche Trendwende eingeleitet wurde (zum Vergrößeren des Chart bitte 2 x draufklicken!). Dieser starke Anstieg deutet aus meiner Sicht sehr darauf hin, dass sich hier eine abschließende W-Formation bildet, die mit dem Überschreiten der Widerstandszone um die 462,- Dollar dann abgeschlossen wäre.  Die alles entscheidende Frage ist nun also, wie es bei Apple ab heute weiter gehen wird. Denn selbst nachdem diese mögliche Formation vollendet sein sollte, wartet noch ein Riesen Gap, das es zu schließen gilt auf die Aktie. Anleger sollten somit in den nächsten Tagen verstärkt auf die Kursmarke bei 466,- Dollar achten.

Hier wird sich aller Voraussicht nach spätestens entscheiden ob die Apple Aktie nun erfolgreich einen Boden ausgebildet hat, oder erneut nach unten abtauchen wird. Gelingt der Anstieg über die Marke von 466,- Dollar, dann winkt mutigen Anlegern eine schnelle Kursbewegung bis in den Bereich um die 513,- Dollar (Gap-Close), oder zumindest bis zur Abwärtstrend-Linie, die aktuell bei ca. 498,- Dollar verläuft. Fällt der Titel hingegen bereits heute wieder ab ,muss man davon ausgehen das die Abwärtsbewegung noch eine Weile anhalten wird. Entscheidend dafür ist die Abwärtstrendlinie, die ich Ihnen > hier < in den Chart eingezeichnet habe. Diese muss heute unbedingt überwunden werden…!

Marktausblick S&P 500 – kommt die Jahresend-Rally ?

Nach diesem harten Quartal mit einem gewaltigen Absturz auf nahezu allen Aktienmärkten, wollen wir natürlich alle gerne wissen, wie es bis zum Jahresende weitergeht. Eine schöne Jahresendrally würde uns allen sicher sehr gut tun. Niemand hat aber eine Glaskugel, auch ich nicht, aber trotzdem habe ich mir dazu natürlich ausführliche Gedanken gemacht, und den Markt aus allen Blickwinkeln analysiert. Am Ende entsteht daraus ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, dessen Ergebnis ich unseren Lesern nicht vorenthalten möchte, und das für mich persönlich die Grundlage meiner Positionierung Anfang Oktober sein wird. Da eine detaillierte Darstellung aller Parameter und Überlegungen in so einem Beitrag unmöglich ist, werde ich hier aber nur die Endergebnisse in stark vereinfachter Form und anhand des Charts des weltweit führenden Aktienindex S&P 500 darstellen können. Die unten genannten Wahrscheinlichkeiten sind natürlich nicht als exakte Werte zu interpretieren, sondern sollen nur grobe Orientierung ermöglichen.

Fundamental haben die Bewertungen vieler Aktien im deutschen Markt Niveaus erreicht, die langfristig hoch attraktiv sind. Selektives Stockpicking im deutschen Markt könnte also schon heute lohnend sein. Im amerikanischen Markt war der Absturz dagegen wesentlich schwächer ausgeprägt, was bedeutet das viele US Aktien noch einiges Potential nach unten haben.

Markttechnisch zeigt der deutsche Markt, nach seiner exorbitanten Schwäche im August nun endlich relative Stärke. Der DAX macht den Eindruck, als ob er nun einfach nach oben will. Im S&P 500 dagegen sehen wir eine deutliche Schwäche. Selbst die Mischung aus Window-Dressing zum Quartalsende, guten Arbeitsmarktdaten und der positiven Abstimmung im deutschen Bundestag konnte die amerikanischen Indizes am Donnerstag nicht nach oben bewegen. Ein klares Zeichen von Schwäche, das von der überdurchschnittlichen Schwäche des NASDAQ unterstrichen wird, zumal der NASDAQ normalerweise ein guter Frühindikator für künftige Bewegungen ist. Dies könnte ein schlechtes Omen für Anfang Oktober sein, wenn die Kaufprogramme wegbleiben, die nun zum Quartalsende bestimmte Kursmarken verteidigen.


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Charttechnisch haben wir beim S&P500 im Bereich um die 1120 Punkte eine ganz entscheidende Marke, an der der Markt bisher immer nach oben gedreht ist. Sollte diese Marke fallen, geht es mit hoher Wahrscheinlichkeit bis in den Bereich von 1020 herunter, der dem 2010er Tief entspricht, und gut unterstützt ist. Dieser Bereich, grob gesagt um die 1000 Punkte, ist dann die letzte Verteidigungslinie, wie man am langfristigen Chart sehr gut erkennen kann. Sollten wir die 1000 nicht halten können, hätte das dramatische Konsequenzen, und würde wahrscheinlich eine Jahre andauernde Baisse einleiten. Da ein grosser Absturz aber oft aus zwei Phasen besteht, mit einer Konsolidierung in der Mitte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir gerade erst in der Konsolidierung sind und uns der zweite Teil des Absturzes noch bevor steht.


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Saisonal steht das traditionell starke 4. Quartal vor uns und in diesem Quartal vereinen sich die Wünsche von Wallstreet, Notenbank und Regierung zu einer Einheit: die Kurse müssen hoch ! Sie müssen hoch um die Boni zu sichern, um die Reputation der FED zu retten und um Obama die Chance auf Wiederwahl zu ermöglichen. Es ist in meinen Augen riskant, sich dem vereinten Wunsch dieser Mächte in den Weg zu stellen. Allerdings steht uns nun mit dem Oktober ein traditionell schwacher Monat bevor, und die Wallstreet hat sicher nichts dagegen sich zunächst bessere Einstiegskurse zu verschaffen, um darauf aufbauend dann eine Jahresendrally zu starten.

Politisch spricht viel dafür, dass im Oktober eine Entscheidung hinsichtlich der Griechenland-Problematik fällt. Denn dann ist der EFSF endlich scharf geschaltet, und damit hätte das europäische System genügend finanzielle Firepower um eine geordnete Insolvenz Griechenlands abfedern zu können. Diese Entscheidung könnte dann auch der Wendepunkt sein an dem die Märkte zu einer Jahresendrally starten. Zusätzlich zu den oben genannten Faktoren hat Ben Bernanke aktuell sehr eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass er eine Deflation auf keinen Fall zulassen wird. Nach einem weiteren Absturz der Kapiatalmärkte könnte dann auch eine von den Anlegern ersehnte FED Intervention den Wendepunkt darstellen.

Das für mich wahrscheinlichste Szenario mit 50% ist ein Absturz des S&P 500 im Oktober bis in den Bereich 1020, mit nachfolgender Jahresendrally bis knapp unter die 1300 Punkte Marke. Mit 10% davon möglich, aber eher unwahrscheinlich, ist das der Absturz im Bereich von 1000 keinen Halt findet und wir weiter abtauchen. Bei sehr positiven politischen Nachrichten ist auch ein direkter weiterer Anstieg im Oktober möglich, aber nur mit 30% Wahrscheinlichkeit. Mit 20% eher unwahrscheinlich ist, dass wir auch im Oktober weiter in der Tradingrange bleiben und uns den kompletten Monat seitwärts bewegen. Das ist meine Sicht der Dinge auf den Oktober und bis zum Jahresende. Der DAX würde sich diesen Bewegungen nicht entziehen können, auch wenn wir nun die Chance haben, dass er gegenüber dem S&P 500 eine Überperformance erzielt.

Ich wünsche uns allen die richtigen Entscheidungen und viel Erfolg im Oktober ! (HS)

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