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Michael Kors nach Zahlen fester – Was ist mit Coach und Gerry Weber?

Die Michael Kors Aktie konnte gestern nach der Zahlenvorlage für das abgelaufene Quartal um 10 Prozent zulegen. Allerdings bleibt vorab zu sagen, dass hier nicht unbedingt alles positiv ist was auf dem ersten Blick so positiv vom Markt gedeutet wurde. Und somit bleibt aus meiner Sicht erst noch abzuwarten wie sich die Aktie der Nobel-Modemarke heute am zweiten Tag nach der Quartalsbilanz „verhalten wird“ Was wir hier gesehen haben könnte also zunächst einmal eine kleine Erleichterungs-Rally nach den starken Kursverlusten der vergangenen Monate gewesen sein – mehr nicht! Angesichts der andauernden Probleme, bspw. in Form eines zu starken Dollars, ist hier wohl so schnell nicht mit einer nachhaltigen Wende zu rechnen…

Eine Stabilisierung auf diesem niedrigen Niveau ist durchaus möglich, womit mein Kursziel auf der Unterseite eventuell doch nicht mehr erreicht wird. Der positive Ausblick der Geschäftsleitung auf das Gesamtjahr hat erst einmal Schlimmeres verhindert, obwohl der Gewinn des Unternehmens weiterhin rückläufig ist. Im wichtigsten Quartal des Jahres hat Michael Kors insgesamt einen Umsatzrückgang um 9,5 Prozent zu verkauften, womit bereits das sechste Quartal in Folge rückläufige Zahlen verkündet werden mussten. Die Devise hier ist also eher „weniger schlecht“ als wirklich gut…

Gerry Weber Aktie vor der Entscheidung

Auch die Coach Aktie glänzte in letzter Zeit nicht gerade durch Kursgewinne. Insgesamt lassen die eher durchwachsenen Einzelhandels- Zahlen sowie die schleppenderen Geschäfte im Wachstumsmarkt China auch hier keine schnelle Erholung erwarten. Und so bleibt die Frage wie sich der Modekonzern Gerry Weber bei der nächsten Zahlenvorlage schlagen wird. Der Chart versprach zuletzt wieder anziehende Kurse, nach dem herben Absturz, wobei die wichtigen Trendlinien nach wie vor eher darauf hindeuten, dass wir auch hier noch einmal deutlich tiefere Kurse sehen werden. Wo genau diese möglicherweise liegen werden kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Aber ein erneutes Abtausch der Aktie könnte dann bis in den Bereich zwischen 19,- und 17,50 Euro führen.

Trotz aller positiver Analystenkommentare bleibt die Gerry Weber Aktie momentan maximal eine Halteposition, bis sich die charttechnische Lage etwas deutliche präsentiert und vor allem das Umfeld für Modekonzerne wieder freundlicher wird. Unter den momentanen Bedingungen dürfte es wahrscheinlich auch für die Westfalen schwierig werden deutlich positive Akzente bei der Zahlenvorlage zu setzen. Die jüngste Kurserholung deutet somit eher auf eine technische Gegenreaktion hin als auf eine nachhaltige Trendwende! Echte Kaufkurse sehen wir wohl erst wieder wenn es gelingt die Hürde bei 24,72 Euro zu überspringen… oder eben ein Stockwerk tiefer!

Wunschanalyse Polaris Industries Inc.

Firmenlogo Polaris Industries Inc.

Der Hersteller von ATVs und Schneemobilen trotzt den Rezessionsängsten und strotzt vor guten Zahlen. Die Superreichen unserer Welt kümmern sich nicht um Konjunkturzyklen, sie kaufen sich ihre Sportgeräte für den ultimativen Kick zu jeder Zeit und zu jedem Preis. Entsprehend kann die Polaris Industries Inc. durch ihre Preisgestaltung Wechselkursschwankungen und Rohstoffpreiserhöhungen leicht abfangen.

HARLEY-DAVIDSON ODER POLARIS INDUSTRIES

Das hat es noch nie gegeben: Bei der Abstimmung zur sharewise Wunschanalyse gab es diese Woche einen Gleichstand zwischen den Aktien von Harley-Davidson und Polaris Industries. Ich habe mich für Polaris Industries entschieden, weil ich Ihnen dieses weitgehend unbekannte Unternehmen gerne näher bringen möchte. Harley-Davidson hingegen habe ich bereits mehrfach in meinem Börsenbrief, dem Heibel-Ticker, vorgestellt.

DINGE, DIE KEIN MENSCH BRAUCHT

„Dinge, die kein Mensch braucht“. Das sind nicht etwa die Worte von Umweltschützern, die gegen Polaris Industries vorgehen, sondern von Polaris’Industries CEO Scott Wine. Er ist sich dessen bewußt, dass man ATVs (All Terrain Vehicels), Schneemobile und Victory Motorräder nicht mit Nutzenargumenten verkauft. Hier wird der reine Spaßfaktor angesprochen, vielleicht auch ein wenig Angebertum.

Für die meisten ist der Skiurlaub schon teuer genug. Wenn Sie dann schauen, dass einige Skireisen in die entlegensten Gebiete buchen und sich dort mit dem Helikopter hinbringen lassen, dann läuft vielen das Wasser im Mund zusammen. Doch noch einen Schritt ausgefallener ist der Winterurlaub mit einem Schneemobil. Hier müssen Sie ein entlegenes Schneegebiet erreichen und benötigen Transportmöglichkeiten für Ihr Spielzeug, das Schneemobil. Mit den 6.000 bis 10.000 Euro für das Schneemobil alleine ist es also nicht getan.

Doch es gibt immer Menschen, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld und da kommt so ein Luxussport gerade recht. Ich kann Ihnen hier lang und breit aufzeigen, welche Superreichen in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Vermögen verloren haben. Doch gleichzeitig gibt es neue Reiche und für ein Unternehmen wie die Polaris Industries Inc. ist es letztlich ziemlich egal, wie die Konjunktur gerade läuft: Es gibt immer Gewinner und darunter gibt es immer einen Teil, der sich für ausgefallene Sportarten begeistert.

Ganz ähnlich sieht es mit den Motorrädern aus, die in ihrer Ausgefallenheit und Ausstattung der Harley-Davidson kaum nachstehen. Und auch bei den Vierrädern für jegliche Gelände, mit denen der frühere Geländeausritt heute ersetzt wird, steht die Begeisterungsfähigkeit der Kunden im Vordergrund. Geschwindigkeit, athletisches Können und ein gewisser Kick beim Austesten der eigenen Grenzen ist Verkaufscocktail, der für einige Superreiche ausreicht, um nicht nach dem Preis zu fragen.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG SEIT NEUN QUARTALEN POSITIV

Das Unternehmen versteht es, die Erwartungen zu dämpfen und dann mit Fakten zu überzeugen. Schauen Sie sich einmal die vier letzten Schlagzeilen an, die ich im deutschsprachigen Internet zu Polaris Industries gefunden habe:

25. Januar 2012: Polaris Industries kann Gewinn und Umsatz deutlich steigern
18. Oktober 2011: Polaris Industries kann Gewinn verbessern
19. Juli 2011: Polaris Industries kann Gewinn verbessern
20. April 2011: Polaris Industries nach starken Zahlen gefragt

Und in dieser Zeit gab es steigende Rohstoffpreise, gab es Angst vor einer weltweiten Rezession und gab es einen schneearmen Winter. Trotz dieser schweren Marktbedingungen werden die Polaris-Produkte also kräftig gekauft.

Im jüngsten Quartalsbericht, am 25. Januar 2012, hat CEO Scott Wine vor dem schweren US-Markt gewarnt. Das Geschäft in den USA sei schwerer geworden, Wachstum verspreche man sich überwiegend durch Expansion ins Ausland. Unter dem Ausland versteht er vorwiegend die Schwellenländer Brasilien, Indien und Russland sowie Europa. Das sind Märkte, die derzeit von Honda mit ATVs und Schneemobilien dominiert werden.

Doch es sind riesengroße Märkte für Polaris Industries, in denen sich das Unternehmen derzeit erfolgreich ein immer größeres Stückchen des Kuchens sichert. Und das zeigt sich in der Umsatzentwicklung, so konnte der Umsatz im vierten Quartal 2011 um +26% gesteigert werden. Langfristig, also auf Sicht von fünf Jahren, rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich +17% pro Jahr in einem Markt, der bestenfalls einstellig wächst.

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