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Morningcall: Weiter im Aufwärtstrend, Commerzbank im Fokus

Auch gestern konnten die Börsen, nach zwischenzeitlichen leichten Turbulenzen, wieder etwas zulegen. Die kurzzeitige Enttäuschung der Märkte über die Entscheidung von EZB Chef Mario Draghi, die Zinsen nicht weiter zu senken, wurde am Abend wieder gekauft.Deutlich positiv beeinflusst wurde das Marktgeschehen gestern von der sehr positiv verlaufenen Anleiheauktion Spaniens und Italiens. Beide Verkäufe von Staatsanleihen erfreuten sich überraschen hoher Beliebtheit bei den Anlegern. Die Nachfrage war fast doppelt so hoch wie erwartet, während sich die Zinsen für die Anleihen Italiens seit Dezember halbiert haben. Der befürchtete Supergau bei den Refinanzierungsbemühungen der Staaten ist also nicht nur ausgeblieben sondern hat wohl alle positiv überrascht. Am heutigen Freitag steht bereits die nächste Auktion an. Dann will sich Italien mit der Emission vorwiegend dreijähriger Bonds bis zu 4,75 Milliarden Euro besorgen.

Auch die US Indizes vermitteln weiterhin das Bild eines intakten Aufwärtstrends, auch wenn die Umsätze immer noch verhältnismäßig dünn sind, und zur Vorsicht mahnen. Aus den USA kam gestern auch die Meldung dass der Umsatz im Einzelhandel im Dezember nur enttäuschende 0,1% zulegen konnte. Analysten hatten hier bis zu 0,5% erwartet. Ohne die stark gestiegenen Autoverkäufe wäre der Umsatz sogar um 0,2% zurückgegangen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren ebenfalls eine Enttäuschung. Diese ist in dieser Woche auf 399000 gestiegen und belastete die Märkte am Nachmittag auch in den USA. Dennoch gelang es den Indizes im positiven Terrain zu schließen, was wiederum als deutlich bullishes Zeichen gewertet werden kann.

Vorbörslich kann der Dax weiter zulegen. Gelingt es heute die 6.250 Punkte Marke zu überwinden stehen die Chancen auf einen weiteren Anstieg in Richtung 6.400 bis 6.500 Punkte nicht schlecht. Fällt der Index hingegen in Richtung 6.100 Punkte oder darunter ist äusserste Vorsicht geboten! Weiterhin im Fokus der Anleger dürfte die Commerzbank Aktie stehen. Neuen Berichten zufolge braucht das Bankhaus tatsächlich keine staatlichen Hilfen. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag!

Ben Bernanke spielt den Kennedy Twist…

Ben Bernanke hat sich kurzfristig für eine Instrument entscheiden das wir bereits aus den 60ger Jahren unter Kennedy kennen, um die Märkte zu beruhigen. Damit fällt das Mittel der Wahl eher schwach aus, und enttäuscht den Markt. Bereits beim ersten Versuch vor knapp 50 Jahren hatte der „Twist“ nur einen kurzzeitigen Erfolg. Bei dem als „Twist“ bekannt gewordenen Programm kauft die FED nun kurzfristig langlaufende Anleihen mit einer Laufzeit von 6 bis 30 Jahren, und verkauft gleichzeitig kurzlaufende Anleihen mit einer Laufzeit bis zu 3 Jahren. Dadurch soll sich der Zinssatz bei den Staatsanleihen langfristig positiv auswirken. Das Volumen des Ankaufprogramms wurde mit 400 Mrd. US-Dollar angegeben.

Den Zinssatz für den Leitzins ließ die FED unverändert, was vom Markt auch so erwartet worden war. Die Märkte quittierten die Nachricht heute zunächst mit einem Kursrutsch um ein knappes Prozent. Man darf also gespannt sein wie die US Börsen heute aus dem Rennen gehen werden. Letztlich war der Twist ein probates Mittel der FED um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, und dem Markt zu vermitteln dass es noch nicht an der Zeit ist das letzte Pulver zu verschießen…Sprich, das Signal Bernankes soll sein, dass die aktuelle Situation noch nicht so schlimm ist, und keine stärkeren Mittel erfordert. Mal sehen ob das reicht…!

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