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Deutsche Bank im Krisen-Modus – erste Anzeichen von Panik!

Liebe Leser…noch ein mal kurz ein paar Worte zur Deutschen Bank, weil ich das Thema für sehr wichtig halte….So langsam brennt die Luft möchte man sagen! Die Deutsche Bank entwickelt sich immer mehr zu dem berühmten „schwarzen Schwan“ für die Finanzmärkte. Die wildesten Spekulationen machen inzwischen die Runde und offensichtlich werden die Anleger immer unsicherer darüber, was die nahe Zukunft an den Aktienmärkten bringen könnte…das Risiko für einen Kursrutsch steigt deutlich!

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DAX Chartanalyse – logarithmisch oder arithmetisch?

Nach meiner gestrigen Darstellung der aktuellen Situation im S&P 500 und auch im DAX, möchte ich heute Ihren Blickwinkel auf eine andere Art von Beobachtung richten, die man gelegentlich auf den Seiten einiger Charttechnicker finden kann. Es geht weiterhin um die spannende Frage wo genau, oder wenigstens ungefähr, wir uns im aktuellen Börsenzyklus befinden KÖNNTEN. Ob demnächst ein starker Rücksetzer, eine Konsolidierung oder die Fortsetzung der starken Aufwärtsbewegung zu erwarten ist kann auch dadurch nicht abschließend beurteilt werden. Dennoch ermöglicht diese Art der Analyse aber zumindest einen anderen Blickwinkel auf so manchen Chart.

Um sich ein etwas klareres Bild zu verschaffen nutzen manche Charttechniker bei der Betrachtung eines Trends oder übergeordneten Musters gerne die logarithmische Darstellung eines Charts. Das hat auch durchaus in manchen Fällen seine Daseinsberechtigung. Denn anstelle der arithmetischen Betrachtung (Die Veränderung des tatsächlichen Punktenstandes oder Kurses) eines Charts, bildet dieser dann die prozentuale Veränderung eines Index oder einer Aktie ab.

Der Unterschied ist schnell anhand eines einfachen Beispiels erklärt… Steigt der DAX von 5.000 auf 6.000 Punkte hat er 20 Prozent zugelegt, ein Anstieg von bspw. 7.000 Punkten auf 8.000 Punkte entspricht aber nur einem Zuwachs von 14,2 Prozent. Diese unterschiedlichen Wertzuwächse werden in einem arithmetischen Chart also nicht entsprechend dargestellt, weil in beiden Fällen 1.000 Punkte hinzu gewonnen wurden. Der Gewinn für den Anleger war aber im zweiten Fall deutlich geringer.

 

Dax Chart langfristig logarithmisch

 

Dennoch möchte ich Ihnen heute kurz zeigen, warum ich die Beurteilung der aktuellen Lage auf der logarithmischen Basis für ungeeignet halte. Unabhängig davon, verschafft ein logarithmischer Chart jedem Anleger aber ein etwas besseres Bild davon, wie stark der Anstieg des Dax in den letzten 12 Monaten tatsächlich gewesen ist und alleine das ist schon eine wichtige Erkenntnis. Denn schenkt man den medialen Super-Rally-Artikeln und TV Beiträgen allzu viel Aufmerksamkeit, ohne das Gehörte ins rechte Licht zur rücken, kann man als Anleger schon mal leicht die Orientierung verlieren…!

Der Chart zeigt den DAX in der wöchentlichen Darstellung. Hier habe ich – genau wie gestern – ein paar Linien eingezogen die als Orientierungshilfe dienen sollen. Der Trend ist klar aufwärts gerichtet, wenn auch deutlich zu erkennen ist, dass die prozentuale Dynamik in der Aufwärtsbewegung 2009 bis 2011 deutlich größer war, als dies in der aktuellen Hausse-Phase der Fall ist. Denn hätten wir heute eine ähnliche Dynamik, müsste der DAX bereits bei ca. 10.500 Punkte stehen (siehe Projektion in pink) Auch vom zeitlichen Ablauf wäre der übergeordnete Zyklus (türkis) bereits im Juli beendet gewesen, wenn man davon ausgeht dass sich Zyklen in ähnlicher Weise wiederholen.

Am Ende sollte man auch nicht vergessen, dass es sich bei dem durch die Lehman-Pleite verursachten Absturz der Börsen bis in das Jahr 2009 hinein, um ein ungewöhnliches Ereignis gehandelt hat, dass zu vorübergehenden Übertreibung nach unten führte. Diese Übertreibungsphase wurde in der Hausse 2009 bis 2011 weitestgehend korrigiert und war somit auch entsprechend dynamisch. Gleiches ist dann im Jahr 2011 noch einmal durch die Euro Krise entstanden. Der erste Anstieg war somit auch hier dynamischer als der stetige Zuwachs des Jahres 2013.

Grundsätzlich stellt sich mir also die Frage, warum man den DAX heute eher aus logarithmischer als aus arithmetischer Sicht betrachten sollte? Dies würde ja auch bedeuten, dass die Gewinne und damit die Bewertungen aller im Deutschen Leitindex gelisteten Unternehmen, entsprechend linear wachsen müssten. Was sicherlich nicht der Fall ist und schon gar nicht in diesem Umfeld!

Somit habe ich mir erlaubt am Ende noch einen weiteren Zyklus in den Chart einzuzeichnen, denn ich – wenn überhaupt -für wahrscheinlicher halte als einen direkten Anstieg bis an die obere Begrenzung des Trendkanals. Mit einem so dargestellten und möglichen Kursverlauf wäre dann auch den diversen Wellen-Theorien genüge getan und am Ende würde die Projektion auch unter logarithmischen Gesichtspunkten wieder etwas mehr Sinn ergeben. Grundsätzlich halte ich aber einen rein mathematischen Ansatz zu Berechnung von künftigen Kurszielen bei einem Index für eher unsinnig. Bei einem global aufgestellten Unternehmen mit entsprechend stetigen Gewinnen mag das andres sein.

Denken Sie also daran, wenn Sie demnächst mal wieder einen logarithmischen DAX Chart präsentiert bekommen.

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  • dax logarithmisch

EZB Chef Draghi – was für ein Eigentor!

Der gestrige Tag fing mal wieder ganz hoffnungsvoll an, und es hätte eine gute Woche für eine Stabilisierung der Börsen werden können, wäre da nicht Mario Draghi gewesen, der mit seinen Aussagen erneut für große Verunsicherung bei den Anlegern sorgte. Wir erinnern uns…Erst kürzlich hat der geschickte Taktiker Draghi bereits im Vorfeld des letzten EU Krisengipfels viel dafür getan das die Erholung der Märkte nicht allzu stark ausfällt, indem er weitere Ankäufe von Anleihen kriselnder Euro-Staaten im große Umfang ausgeschlossen hat.

Gestern nun glänzt der Italiener erneut. Der neue EZB-Chef Mario Draghi hatte am Nachmittag verkündet, dass der Ausblick für die Euro-Zone mit sehr hoher Unsicherheit behaftet sei, und die Finanzstabilität im Euro-Raum so stark gefährdet ist wie nie zuvor seit der Lehman-Pleite im Herbst 2008. Das ist genau das was Anleger hören wollen, Herr Draghi! Nicht dass wir Anleger das nicht schon wüssten, aber es war doch gut das wir noch einmal von offizieller Seite daran erinnert wurden, damit dieser Umstand nicht in Vergessenheit gerät. Denn bei dem illustren Treiben an den Kapitalmärkten in den letzten Wochen könnte man ansonsten vielleicht versucht sein sich der Unbeschwertheit hinzugeben.

Wie ich in meinem letzten Artikel zum Thema Stabilitätssünden geschrieben habe ist der Refinanzierungsbedarf einiger Südeuropäischer Länder in den nächsten Wochen extrem hoch. Die Umsetzung dieser zwingenden Vorhaben dürfte nach den gestrigen EZB-Aussagen nun umso schwieriger werden. Die Quizfrage ist also einmal mehr, wer als Staatsanleihen-Käufer den Retter spielen muss, wenn diese kein anderer haben will? Die Antwort entsprechend einfach – Die EZB.

Man darf sich nun ernsthaft fragen ob hinter den Aussagen Draghis Naivität oder System steckt. Statt einmal die Bazooka rauszuholen und dem Markt unmissverständlich klar zu machen das man den Anleihenmarkt mit unbegrenzten Mittel stützen wird, hat man sich nun offenbar dafür entschieden letzten Endes wieder deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen indem tröpfchenweise operiert wird. Vielleicht sucht die EZB aber auch nur händeringend nach einer Legitimation um dann doch das zu tun was sie eigentlich nicht tun darf???

Letztlich verstärkt sich nicht nur bei Anlegern sondern bei allen Menschen in Europa wohl das Gefühl das unsere Politiker absolut hilflos in Ihrem Tun sind. Wer die Aussagen des EZB Chefs ebenso wie die der IWF Chefin in den letzten Wochen etwas intensiver verfolgt hat, dem muss einfach Angst und Bange werden. Wer die Boulevardpresse liest bekommt unweigerlich Depressionen, 2012 soll nach Meinung fast aller Experten ein weiteres Horrorjahr werden, und nicht zuletzt der Maya Kalender weist sowieso auf ein baldiges Ende der Welt hin.

Bevor Wir uns aber nun mit Selbstmordgedanken tragen möchte ich noch einen kurzen Blick auf die Realität werfen, und aufzeigen dass wir doch in einer lebenswerten Börsenwelt leben. Irgend einer muss ja auch mal was positives sagen. Diesen Part will ich gerne übernehmen. Der deutsche Arbeitsmarkt ist stabil wie niemals zuvor. Deutsche Unternehmen erwirtschaften Rekordgewinne am laufenden Band und sind historisch günstig bewertet. Der Export zeigt bislang keine Ermüdungserscheinungen ebenso wie die Auftragslage im Maschinenbau etc. Die US Konjunktur hingegen zeigt inzwischen deutliche Anzeichen einer nachhaltigen Erholung, undundund….

Kurzum die Situation ist deutlich besser als man annehmen könnte! Das Jahr 2012 wird schwierig ohne Frage, aber nicht hoffnungslos, und vielleicht sogar sehr chancenreich. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung und halten Sie vor allem nach unterbewerteten Aktien Ausschau, denn davon gibt es inzwischen mehr als genug. Zur richtigen Zeit sollte ein Einstieg in die richtigen Titel dann alle Turbulenzen der letzten Wochen und Monate schnell vergessen machen.

Für heute gilt erst einmal dass die asiatischen Märkte, nach dem Kim Jong Rücksetzer gestern, auf leichtem Erholungskurs sind. Dies sollte auch bei uns wieder für eine entsprechende Beruhigung sorgen. Bei den US Börsen hingegen bin ich mir da nicht so sicher, da das Verlaufsmuster der Indizes seit Tagen das gleiche ist…In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erneut sehr spannenden Handelstag. (P.S. Achtung dieser Artikel enthält eine gewisse Portion Ironie!)

Deutsche Bank und Commerzbank mit Soffin-Phantasie

Es bewegt sich etwas in der politischen Landschaft Europas – endlich!. Während Angela Merkel und der französische Staatspräsident am Wochenende vor die Kameras traten und, erneut viel redend und letztlich nichtssagend, beteuerten dass sie in Sachen Schuldenkrise und Rekapitalisierung der Banken eng zusammenarbeiten wollen, war von Wolfgang Schäuble bereits zu vernehmen, dass das griechische Problem vielleicht doch größer werden könnte als ursprünglich angenommen. Eine abschließende Beurteilung könne man aber erst abgeben, wenn der für Ende Oktober erwartete Bericht der Troika vorliege. „Es gibt ein hohes Risiko, dass sich diese Krise weiter zuspitzt und ausbreitet“, sagte Schäuble. Das Thema Schuldenschnitt, und die möglichen Folgen, insbesondere für die europäischen Banken, wird jetzt öffentlich diskutiert, und das wiederum deutet stark darauf hin dass dieses Ereignis auch bald eintreten könnte. Wir haben bereits am Wochenende in unserem Newsletter intensiver mit dem Thema beschäftigt. So langsam scheinen sich die einzelnen Puzzle-Teile zusammen zu fügen…

Die Frage die sich viele Anleger nun stellen dürften ist welche Auswirkungen ein solcher Schritt auf die Kapitalmärkte, und insbesondere auf die beiden deutschen Großbanken, Commerzbank und die Deutsche Bank, haben wird. Diese grundsätzliche Frage was in den kommenden Wochen an den Kapitalmärkten passieren wird, kann wohl heute niemand im Moment seriös beantworten. Dennoch hat der Fall Dexia Bank nun offensichtlich auch die letzten, trägen Gemüter in der Politik wachgerüttelt. Die Dexia war in der vergangenen Woche als erstes offizielles Opfer der „neuen“ Schuldenkrise in Schieflage geraten, und musste nun vom der belgischen Staat aufgefangen werden. Die Rufe nach einer Wiederauflage des Bankenrettungsfonds Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) wurden somit immer lauter.

Denn auf europäische Banken kommen wegen der Schuldenkrise voraussichtlich höhere Abschreibun­gen als bislang erwartet zu, und wenn offiziell darüber gesprochen wird kann man meistens davon ausgehen das die Abschreibungen letztlich deutlich höher sein werden! Der IWF errechnete kürzlich einen zusätzlichen Rekapitalisierungsbedarf für europäischen Geldhäuser in Höhe von bis zu 200 Milliarden Euro. Allerdings verwies man auch gleichzeitig darauf, dass im Falle einer weiteren wirtschaftlichen Eintrübung der Wirtschaft in Italien, Spanien oder Frankreich, die Summe auch wesentlich höher ausfallen könne. Insbesondere französische Banken stehen gerade wegen Ihrer verhältnismäßig hohen Engagements in Griechenland im Kreuzfeuer.

Im Jahr 2008 wurde der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) nach der ­Lehman-Pleite eingerichtet, um in Krisensituationen den kurzfristigen zusätzlichen Kapitalbedarf der Banken zu decken. Ziel und Zweck des Soffin ist es eine systemische Krise zu verhindern. Nach der Lehman Pleite stellten Bund und Länder deutschen Instituten insgesamt 50 Milliarden Euro Kapitalhilfen zur Verfügung. Heute denkt die europäische Führung nun erneut über einen solchen Rettungsfond nach. Der Markt scheint dies positiv aufzunehmen. Vorbörslich reagiere die Futures heute positiv auf die politischen Neuerungen, insbesondere der Euro kann deutlich profitieren.

Die beiden deutschen Bankenwerte legen vorbörslich kräftig zu…mal schaun ob das so bleibt! Grundsätzlich bleiben wir bei unserer verhalten positiven Einstellung bei den beiden Aktien der deutschen Banken, und gehen davon aus dass diese nicht zu dem Kreis der ernsthaft stützungsbedürftigen Institute gehören werden. Eine Zusage für eine staatliche Unterstützung im Bedarfsfalle sollte sich kurzfristig eher positiv und stabilisierend auf die Aktienkurse auswirken…was ja von politischer Seite auch durchaus so gewünscht ist.

Die Gildemeister Aktie ist unter Druck

Eine der schwächsten werte im MDax ist heute die Aktie des Weckzeugmaschinenbauers Gildemeister. Grund für den heutigen Schwächeanfall sind die Aussagen von Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza in einem Interview das er kürzlich der Financial Times Deutschland gegeben hat. Demnach erwartet der Firmenchef im nächsten Jahr signifikante Auftragsrückgänge zwischen 20 und 30 Prozent. Das zu erwartende Minus sei allerdings zum Teil auch auf den statistischen Basiseffekt, wegen des bereits erreichten hohen Auftragsniveaus, zurückzuführen, hieß es in der Meldung weiter. Einen deutlichen Einbruch der Geschäfte, wie nach der Lehman Pleite erwartet Kapitzka hingegen nicht. Die Aktionäre von Gildemeister waren heute dennoch „not amused“ über diese Prognose, und schickten den Aktienkurs um über fünf Prozent in die tiefe. Gildemeister bleibt jedoch, trotz gekürzter Prognose, eines der interessantesten Unternehmen aus dem deutschen Maschinenbau. Grund genug sich den Titel heute einmal etwas näher anzusehen…

Mit dem heutigen Kursrutsch hat die Aktie ein deutliches Verkaufssignal generiert. Entscheidend für den weiteren Verlauf dürfte sein ob die 11,- Euro verteidigt werden können. Hier verläuft die 30-Tage Linie, die nach Möglichkeit nicht erneut unterschritten werden sollte. Gelingt dies nicht dürfte relativ Zügig die letzte Unterstützung bei 10,20 Euro angelaufen werden. Wir gehen kurzfristig von einer weiteren Schwäche des Titels aus, die bis in den Bereich um die 10,- Euro führen dürfte. Die aktuelle Unterstützung bei 10,20 Euro hat bislang gehalten, auch wenn Diese beim Kursrutsch des DAX unter die wichtige Marke von 5.000 Punkten kurzzeitig unterschritten worden ist.

Fundamental betrachtet erscheint die Gildemeister Aktie weiterhin attraktiv zu sein. Das hohe Wachstumstempo des vergangenen Jahres konnte aber auf Dauer nicht gehalten werden, und das verwundert angesichts der aktuellen Währungsturbulenzen und Rezessionsängste auch nicht weiter. Entscheidend dürfte nun sein wie erfolgreich das Unternehmen die letzten Monate des Jahres  absolviert. Gelingt also ein Rebound an der genannten 10,- Euro Marke dürften sich hier mittelfristig wieder interessante Einstiegschancen ergeben. Erst bei Kursen über 12,- Euro kann aber, aus charttechnischer Sicht, wieder Entwarnung gegeben werden.

…unmoralische Gewinne an den Börsen

Schrecklich – die Bilder aus Japan sitzen tief in den Köpfen der Menschen, und das wohl zu Recht. Auch ich fühle mich heute etwas ohnmächtig, und tue mich sehr schwer damit zum Tagesgeschäft – Börse überzugehen. Ich habe mich entschlossen heute nur das notwendigste zu machen, sprich Positionen kontrolliert weiter abzubauen und mich in den kommenden Tagen eher etwas zurück zu halten, und eher zu beobachten. Die Situation in Libyen ist auch alles andere als beruhigend. Inzwischen hat sich die arabische Liga dafür ausgesprochen eine Flugverbotszone zu errichten, was nichts anderes heißen würde, als das sich die Situation auch dort bald zuspitzen könnte. Militärische Interventionen könnten Gaddafi in die Enge treiben und zu weiteren Kurzschlusshandlungen veranlassen.

Verwunderlich ist die vermeintliche Stärke der europäischen Indizes sowie die der US Futures bis jetzt schon. Ob dies so bleiben wird bleibt abzuwarten, ich bin da eher skeptisch. Insbesondere die Situation in Japan ist weiter sehr unklar. Wie immer hat man das Gefühl, dass die Medien hier bewusst gesteuert werden und die japanische Regierung nicht wirklich transparent informiert. Eine weitere Tsunami-Warnung ist herausgegeben worden. Ich hoffe dringend, dass diese sich nicht bewahrheiten wird, da sich die Situation in den Atomkraftwerken durch eine neue Welle schlagartig dramatisch zuspitzen könnte. Was dies für die Menschen in Japan bedeuten würde kann sich jeder wohl denken.

Persönlich bin ich eher der Meinung, dass dies Entwicklungen an den europäischen Börsen irgendwie unmoralisch ist. Alles in allem ist dies sicherlich keine Situation die mich veranlasst heute daraus irgendwelche Gewinne zu ziehen. Weder aus der Not Japans, der neuen Diskussion in Deutschland über einen baldigen Atomausstieg, oder einer möglichen kriegerischen Auseinandersetzung im nahen Osten möchte ich Kapital schlagen. Das mögen einige Leser vielleicht dumm oder unprofessionell finden, und vielleicht haben Sie damit in gewisser Weise auch Recht. Dennoch möchte ich mir meine Moralvorstellungen weiterhin erhalten!

In Stunden wie diesen gibt es für mich aber wichtigeres als Gewinne an der Börse. Wenn uns die Ereignisse in Japan eines gezeigt haben sollten, dann ist es wohl, dass es die Profitgier der Menschen diese Welt letztlich zerstören wird, und das sich einige Dinge auf dieser Welt ganz schnell ändern müssen wenn diese Welt auch noch für unsere Kinder lebenswert sein soll. Ich bin vorerst komplett aus der Börse ausgestiegen. Warum die Japaner heute nicht einfach Ihre Börsen geschlossen haben kann ich mir ehrlich gesagt nicht erklären. Das dürfte ähnlich dumm gewesen sein wie zu denken dass die Lehman Brothers Pleite keinen nennenswerten Einfluss auf die Kapitalmärkte haben wird – von Moral möchte ich hier gar nicht reden!

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