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Dax und S&P 500 – Der gestrige Tag könnte bedeutend gewesen sein…

Nachdem die japanischen Börsen gestern ein wahres Feuerwerk abgefackelt haben, hat sich so mancher Marktteilnehmer die Frage gestellt, ob dieses Ereignis eine nachhaltige Wende an den Weltbörsen darstellen könnte. Nicht das der Nikkei nicht das Zeug dazu hat die anderen Weltbörsen nachhaltig zu beeinflussen, aber die dortigen Kursgewinne waren doch eher „hausgemacht“ und hatten somit nur geringen Einfluss auf die Entscheider an der Wall Street, wie man am Abend dann auch sehen konnte. Im heutigen Handel kommen die Kurse in Japan bereits wieder etwas zurück, wobei mir nach einem solchen Anstieg noch weitere Abschläge fehlen würden, um dissentiere etwas zu „bereinigen“. Etwa 50 Prozent eines solch starken Moves sollten im Anschluss wieder korrigiert werden, bevor dann möglicherweise der nächste Schub kommt.

Aber das nur am Rande, denn das eigentlich entscheidende Ereignis des gestrigen Tages war der erneute Schwächeanfall der US Börsen nach einem starken Start am Dienstag (nach dem Labour Day). Dieser Wochenverlauf ist im Ãœbrigen gar nicht so untypisch. Hintergrund ist, dass die meisten US Trader am Labour Day spätestens wieder zurück aus dem Urlaub kommen und am darauffolgenden Tag ihre Arbeit wieder aufnehmen. Voller Optimismus starten die Damen und Herren in den Jahresendspurt und kaufen erst einmal was das Zeug hält. Insbesondere dann, wenn die Kurse zuvor deutlich zurückgekommen sind! Kurz darauf folgt manchmal aber auch die Ernüchterung…

Der gestrige Albverkauf in den USA ist somit aus meiner Sicht bedeutend. Trotz einer Stabilisierung in China (die heute schon wieder etwas schwächelt…) und den starken Vorgaben aus Japan, reichte die Rallye nicht über den ersten Tag hinaus. Dies zeigt deutlich, dass die Bären in den USA das Zepter offenbar noch immer in der Tatze halten. Die direkte Entwicklung so mancher Highflyer-Aktie der letzten Monate spricht hier ebenfalls Bände. Aber darauf hatte ich ja schon mehrfach hier im Blog hingewiesen… Wir befinden uns somit nun – sowohl bei den US Indizes als auch beim Dax – in einer wieder einmal kritischen Lage aus charttechnischer Sicht, die ich Ihnen hier kurz aufzeigen möchte:

Der Dax steht mal wieder vor einer wichtigen Entscheidung

Dax mit möglicher Bärenflagge und Trendbruch

Es gelang den Bullen nicht die hier eingezeichnete Keilformation (lila) nachhaltig nach oben zu verlassen. Viel mehr muss das Verhalten des Index nun als Fehlsignal interpretiert werden, was nicht selten einen noch stärkeren Ausbruch auf der Unterseite mit sich bringt. Damit würde dann ggf. auch der hier eingezeichnete, kurzfristige Trendkanal nach unten verlassen, womit sich dieser als klassische Bärenflagge entpuppen könnte. Die Aussichten bei einem Bruch dieses Trends auf der Unterseite sind dann wohl zunächst als äusserst trübe zu bezeichnen. Rein rechnerisch ergäben sich aus dieser Konstellation Kursziele die noch einmal deutlich unter den letzten Tiefständen bei 9.300 Punkten liegen würden. Das von mir bereits in der letzten Woche genannte Kursziel in dem 8.000er Bereich würde dann in greifbare Nähe rücken, falls sich die Chartmuster wie oben dargestellt nach unten auflösen.

Noch ist es nicht soweit und auch heute wehren sich die Bullen mal wieder nach Leibeskräften. Dennoch, sollten Sie als aufmerksamer Beobachter sehr wohl registrieren, dass der DAX nun inzwischen zum dritten Mal an der Hürde bei 10.378 Punkten gescheitert ist. Die übrigen Chartkonstellationen sind daher – wie oben beschrieben – ebenfalls unbedingt beachtenswert. Spätestens beim erneuten Unterschreiten der 10.050 Punkte Unterstützung sollten Sie sehr vorsichtig werden. Löst sich der Keil nun erneut nach oben auf und es gelingt dem Markt ein neues Hoch über 10.380 Punkten auszubilden, ist durchaus noch ein Anstieg bis in den Bereich um die 10.600 Punkte möglich. Spätestens hier würde ich aber von einem erneuten Schwächeanfall des DAX ausgehen. Bleiben sie also wachsam..!

Weitere Turbulenzen im Dax und S&P zu erwarten – Krisenschutz mit den richtigen Aktien

Aus unserem letzten  Börsenbrief: Mit der erneuten Schwäche des US Marktes am Freitag wurden alle Kaufsignale wieder negiert. Insbesondere bei einigen BlueChips hat sich dieser letzte Handelstag der Woche extrem negativ ausgewirkt. Aus kurz zuvor generierten Kaufsignalen wurden umgehend wieder Verkaufssignale.  Somit befinden wir uns nun erneut wieder im charttechnischen Nirwana ohne klare Richtung, allerdings nun wieder mit deutlich negativer Tendenz. Die alte Tradingrange im S&P  zwischen 1100 – 1185 im S&P500 ist nun wieder aktiv, und es ist davon auszugehen, dass die technische Gegenbewegung in den USA bereits zu Ende sein könnte. Für den DAX heißt dies, nachdem der Index von der Erholung nahezu gar nicht profitieren konnte, dass hier nun weiteres deutliches Abwärtspotenzial besteht. Man sollte nicht verwundert sein, wenn das deutsche Börsenbarometer noch in diesem Jahr die 5.000 Punkte Marke deutlich unterschreitet.

Natürlich sind auch zwischenzeitliche Erholungen jederzeit möglich. Die Marktteilnehmer warten weiterhin gespannt auf das nächste Treffen der FED am 20. und 21. September. Nach den zuletzt katastrophalen Arbeitsmarktdaten, und einem historisch niedrigem Verbrauchervertrauen gehen nicht wenige Marktbeobachter davon aus, dass Ben Bernanke nun fast schon gezwungen sein könnte demnächst wieder die große Gelddruckmaschine an zuschmeißen. Das US Konsumentenvertrauen befindet sich inzwischen auf dem Tiefpunkt der letzten 25 Jahre und somit noch deutlich unter dem Niveau der Lehmann Pleite. Die FED könnte also mit einem QE3 Programm oder ähnlichem kurzfristig für Linderung sorgen. Langfristig wird aber auch diese Maßnahme das eigentliche Problem nicht lösen können, wie wir alle bereits wissen.

Ich persönlich bin noch nicht ganz davon überzeugt das wir in der kommenden FED-Sitzung etwas wirklich Konkretes hören werden. Viel mehr wird der FED Chef einmal mehr versuchen mit irgendwelchen Floskeln weiterhin Zeit zu gewinnen, und die Hoffnungen aufrecht zu halten. Wie auch die letzten Male könnte Ben Bernanke versuchen alles Weitere so zu verkaufen dass es vom Markt positiv aufgenommen wird. Ob dies allerdings erneut gelingen kann ist fraglich, auch wenn der Amerikaner darin offensichtlich deutlich geschickter ist als europäische Politiker. Bernanke sprach von weiteren Konjunktur stützenden Instrumenten, diese wird er nun zumindest konkretisieren müssen. Liefert die FED auch dieses mal nichts handfestes dürfte sich das sehr negativ auf die Märkte auswirken, und könnte einen weiteren Abwärtsschub auslösen.

Auch die Rede von Barack Obama am kommenden Donnerstag dürfte ein Ereignis sein auf das der Markt kurzfristig wetten könnte. Obama will den US Arbeitsmarkt reformieren und bis zu einer Million neue Arbeitsplätze schaffen. Die Rede wird mit Spannung erwartet, allerdings muss der US Präsident wohl schon ein ganz besonderes weißes Kaninchen aus dem Zylinder zaubern, da die Republikaner mit hoher Wahrscheinlichkeit versuchen werden diesen Plan massiv zu torpedieren. Wie wir in den letzten Wochen gesehen haben reicht Obama keine gute Idee mehr um etwas zu bewegen, nachdem die Mehrheit im Parlament verloren ging. Ebenso wie Europa muss sich die USA aus dem politischen Stillstand befreien und das Machtgerangel auf Kosten der Allgemeinheit beenden. Erst dann können Reformen auch sinnvoll umgesetzt werden, und wieder positive Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben!

Insgesamt bleibt die Stimmung am deutschen Aktienmarkt weiterhin sehr nervös. Morgen wird bedingt durch den Labour Day, ein Tag ohne Handel an den US Börsen sein. Somit wird es interessant sein zu sehen, wie sich der DAX ohne die Amerikaner, und nach wirklich schlechten Vorgaben, schlagen wird. Ich gehe davon aus das die Unterstützung bei 5.400 Punkten oder gar 5.350 Punkten noch einmal getestet wird. Der weitere Weg des Deutschen Leitindex ist somit sehr ungewiss. In jedem Fall dürfte der September 2011 ein bedeutender Monat werden. Die unglückliche Debatte um die Verabschiedung des zweiten Rettungspakets im Bundestag, die weitere Diskussion über die Lösung der Euro-Krise, und die offensichtliche Uneinigkeit der Regierungen im Euroraum, sowie das Notenbanktreffen der Fed und die Rede Obamas werden die Masse der Anleger weiterhin abwartend agieren lassen. Seit dem Wahlergebnis in Mecklenburg Vorpommern gestern ist auch ganz offensichtlich klar geworden was das deutsche Volk von der Handlungsunfähigkeit der aktuellen Regierung hält…

Ebenfalls mit weiterhin deutlichen Bewegungen muss man wohl am Devisenmarkt rechnen. Der Euro zeigte zuletzt deutliche Schwäche, was anhand der politischen Verwerfungen auch nicht weiter verwunderlich ist. Hierzu möchte ich Ihnen heute einen Langfrist-Chart Euro/Dollar aus einem amerikanischen Blog präsentieren, den ich durchaus sehr aussagefähig finde. Sollte es Europa nicht gelingen wieder Vertrauen für den Euro zu schaffen, und die amerikanischen Investoren zurück in den DAX zu „locken“, halte ich das unten gezeichnete Szenario für sehr wahrscheinlich. Ein Kursverfall gegenüber dem Dollar bis hin zu Parität könnte die Folge sein.

Zum Abschluss noch ein erneuter Hinweis auf den einzigen echten Bullenmarkt im Moment. Nicht nur Gold/Silber sind heute wieder um 3 bzw 4% gestiegen, sondern auch die Minen haben einen eindeutigen Ausbruch aus einer monatelangen Konsolidierung vollzogen. Während ich bei Gold immer noch von einer baldigen Korrektur ausgehe erscheinen einige Minenwerte jetzt durchaus interessant zu sein. Das ist zusätzlich eine hervorragende Möglichkeit seine sonstigen Aktienpositionen zu hedgen, und die Verluste in einem weiter fallenden Markt zu kompensieren. Lesen Sie dazu bitte auch die kürzlich im Blog erschienenen Artikel, zu Rohstoff- und Krisenaktien, in denen wir unserem Lesern interessante Aktien vorgestellt haben. Zusätzlich haben wir Über fundamental günstige High-Tech Schwergewichte berichtet, ebenso wie hochinteressante, internationale Spezialwerte.

Auch die letzten Insidertransaktionen können aber ein guter Hinweis darauf sein bei welchen Aktien kurzfristig mit einem Rebound zu rechnen ist. Es bleibt dabei, in dieser Martphase muss man extrem schnell reagieren, und ständig bereit sein die Meinung und Sichtweise der Dinge spontan zu ändern. Wir haben uns nun ebenfalls entschieden vorerst nur noch kurzfristig zu agieren. Insbesondere die Bankenaktien sind im Moment als hochspekulativ einzuschätzen. Wer hätte das noch vor wenigen Monaten von einer Deutschen Bank Aktie gedacht…?

Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche Börsenwoche und stets die richtigen Entscheidungen! Wenn auch Sie in Zukunft von unserem kostenlosen Börsen Newsletter profitieren wollen melden Sie sich bitte jetzt hier unverbindlich an!

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