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Gewinnwarnung bei Leoni schockt die gesamte Branche…

Wer heute auf den Kurszettel schaut dürfte doch etwas verwundert sein, denn die Gewinnwarnung bei Leoni hat offenbar die gesamte Automobilbranche erfasst. Händler und Analysten zeigen sich ebenfalls geschockt, deuten die gelieferten Zahlen doch auf eine tiefer gehende Schwäche in bei den Automobil-Verkäufen hin. Die neue Handelsbilanz aus China versprühen zudem ebenfalls wenig Optimismus, was insbesondere für die Autobranche Gift ist! Leoni begründet die aktuelle Schwäche entsprechend mit einer schwächeren Nachfrage und Problemen im Bordnetz-Segment. Zudem sei der Gewinn im dritten Quartal wegen höherer Kosten deutlich eingebrochen, hieß es in der Meldung. Dieser fällt mit nur noch 30 Millionen Euro deutlich schwächer aus als zuvor prognostiziert…

Die Gesamtjahresziele für Leoni wackeln nun ebenso, da man ursprünglich von einem operativen Ergebnis in Höhe von ca. 200 Millionen Euro ausgegangen ist. Auch die Prognose für den Umsatz wurde nun von 4,8 auf 4,6 Milliarden Euro gekappt. Die EBIT-Marge soll nun deutlich unter den angepeilten sieben Prozent liegen, was für mich auch darauf hindeutet, dass gewisse Automobilhersteller hier zuletzt neu verhandelt haben könnten. Somit bleibt die Frage ob es sich bei der geringeren EBIT-Marge nun um einen dauerhaften Faktor handelt, an den sich die Aktionäre gewöhnen müssen.

Leoni mit Gewinnwarnung

Leoni ist und bleibt einer der aussichtsreichsten Zulieferer in der Automobilbranche. Die heutige Gewinnwarnung trifft aber sehr überraschend auf dem Markt, nachdem das Unternehmen erst kürzlich noch die Ziele für das Gesamtjahr bestätigt hatte. Die Prognose für 2016 wird wohl ebenfalls neu überarbeitet. Der damit einher gehende Vertrauensverlust der Anleger dürfte in den kommenden Wochen schwer wiegen, weswegen davon auszugehen ist, dass die Aktie zunächst sehr volatil bleiben wird. Zumindest solange bis der Markt die neuen Daten abgewogen und eingepreist hat.

Ich persönlich gehe nun davon aus, dass zumindest das letzte Verlaufstief bei ca. 37,25 Euro noch getestet wird. Möglicherweise sehen wir auch einen weiteren Kursrutsch in Richtung des langfristigen Aufwärtstrends (hier rot eingezeichnet). Kurse um die 34,50 bis 35,- Euro sollten also in naher Zukunft bei der Leon Aktie nicht ausgeschlossen werden.

Eine alte Börsenweisheit besagt: „Kaufe einen Absturz nie am ersten Tag sondern frühestens am dritten…“ 😉

Aurubis und Freeport McMoRan als Vorbote für Schlimmeres?

Wer sich gestern über den doch recht deutlich negativen Kursverlauf bei der Aurubis Aktie gewundert hat, finden die Antwort auf die Frage: „Warum?“ ganz schnell in folgendem Chart… Ebenso erwischte es den US amerikanischen Mitbewerber Freeport McMoran und viele anderer Rohstoffunternehmen, ins besondere natürlich die Kupfer-Produzenten.

Was Sie hier sehen ist der langfristige Kupfer Chart. Nachdem der Kupfer-Preis nun geschlagene vier Jahre mit dem Abwärtstrend gekämpft hat, ist er schließlich aus dem fallenden Dreieck nach unten ausgebrochen und hat diesen Trend gestern dann sehr überzeugend bestätigt. Das ist zum einen natürlich nicht gut für die oben genannten Kupfer-Produzenten und weckt zum anderen völlig neue Befürchtungen, die die meisten Anleger so noch gar nicht auf dem Radar haben dürften.

Kupfer Preis stürzt ab

Langfristige Preisentwicklung des Kupfer-Preises

Die Rede ist von einer deutlichen Abschwächung der Weltwirtschaft, die hier nun bereits im zweiten wesentlichen Sektor eingepreist wird. Somit liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei dem geradezu dramatischen Ölpreisverfall der letzten Wochen eben nicht nur um eine Spekulation der Saudis, einen Angriff der Amerikaner oder ähnliches gehandelt haben könnte. Die Börsen in den USA reagierten gestern entsprechend auf diesen neuen Bedrohungsfaktor und schickten die Indizes deutlich in die Tiefe, bevor eine spätere Erholung eintrat.

Die Aktien aus dem Sektor verloren geradezu dramatisch an Wert und dürften sich so schnell wohl auch nicht von diesem Schock erholen. Viel mehr bleibt die Frage offen ob sich der Kupfer Preis auf diesem Niveau wieder fangen kann, oder aber auch das letzte wesentliche Verlaufstief noch unterschreiten wird, bevor wir erneut historisch tiefe Kurse sehen werden.

Bleiben Sie also vorsichtig da draussen – insbesondere in diesen Sektoren!

Tesla unter Druck – der steinige Weg von der Vision zur Realität

Gestern nach Börsenschluss hat der US Elektroauto-Hersteller die Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert, die für die euphorischen Anhänger und Anleger wohl einen ersten ernsthaften Dämpfer darstellen dürften. Kurzum, die hoch gesteckten Ziele konnten nicht erreicht werden. Zwar haben es Elon Musk und seine Mannen fertig gebracht im dritten Quartal 5.500 Exemplare des Model S auszuliefern, was ansich schon mal eine respektable Leistung darstellt! Jedoch verblieb der Konzern auch nach einem deutlich gesteigertem operativen Ergebnis immer noch in den roten Zahlen. Nach einem Verlust in Höhe von 111 Millionen Dollar im Vorquartal fiel somit immer noch ein deutliches Minus von 38 Millionen Dollar an. Zudem hatten Analysten mit ca. 5.800 verkauften Fahrzeugen kalkuliert.

Anleger hatten sich hier offensichtlich mehr erwartet und sind wohl teilweise davon ausgegangen dass das Unternehmen nun allmählich in die schwarzen Zahlen kommen sollte. Bei einem deutlich – auf das Neunfache – gesteigertem Umsatz in Höhe von 431 Millionen Dollar, ist diese Marke aber offensichtlich noch nicht erreicht. Die Aktie rauschte nachbörslich in die Tiefe und verlor in der Spitze bis zu 11 Prozent. Zuvor war der Titel vor den Zahlen erneut stark gekauft worden.

Aus charttechnischer Sicht sieht es für die Tesla Aktionäre nun sehr kritisch aus, sofern nicht auch dieser Rücksetzer wieder umgehend gekauft wird. Nach dem nachbörslichen Kurssturz befindet sich der Titel nun wieder im Bereich der hier eingezeichneten blauen Trendlinie, die unbedingt halten sollte. Gelingt dies nicht, droht auch einmal ein deutlicherer Kursrutsch bis in den Bereich um die 115 bis 125 Dollar. Aus fundamentaler Betrachtung spricht momentan ebenfalls nicht viel für die zuletzt erzielten Aktienkurse. Selbst Elon Musk hat kürzlich, und wohl nicht zufällig unmittelbar vor der Zahlenbekanntgabe, öffentlich bekannt gegeben, dass er den Aktienkurs seines Unternehmens für zu ambitioniert hält – längerfristig erwartet der Visionär allerdings schon Kurse in diesen Regionen, aber erst wenn das operative Geschäft entsprechend ausgebaut wurde.

Die Warnung Musks wollte keiner so richtig hören, was für mich persönlich ein weiters Sinnbild für die Gier ist, die wir am Markt momentan vorfinden. Heute Nacht dürfte aber so einigen Anlegern klar geworden sein, dass das hohe Tempo der selbst gesteckten Ziele bei Tesla nicht ohne ein paar Schlaglöcher auf dem Weg dahin zu halten sein wird. Dennoch bleibt die Tesla-Story hochspannend und man sollte Visionäre wie Elon Musk niemals unterschätzen. Ein ernsthafter Rücksetzer würde der Aktie aus langfristiger Sicht sicherlich mal gut tun und ein wenig spekulative Luft aus dem Titel entweichen lassen. Denn, auch das gehört zu einer aussergewöhnlichen Wachstumsstory – nach der ersten Euphorie kommt Ernüchterung bevor dann irgendwann richtig Geld verdient wird!

Alles schaut auf die Apple Aktie !

….Die größte Enttäuschung der letzten Woche dürfte wohl der 20%ige Gewinneinbruch bei Google gewesen sein. Die Cash Cow der Wallstreet hat zum ersten Mal so richtig enttäuscht. Gleiches fürchtet der Markt nun wohl auch im Falle Apple. Denn der Aktienkurs folgt weiterhin dem technischen Muster dass ich Ihnen in unserem kostenlosen Börsenbrief bereits vor zwei Wochen vorgestellt habe. Bitte >hier< noch einmal nachlesen!

Nach wie vor messe ich der Entwicklung des Aktienkurses von Apple eine enorme Bedeutung bei. Deswegen möchte ich heute Ihre Aufmerksamkeit auch noch einmal kurz auf dieses Thema lenken. Denn am Freitag hat nicht zuletzt der Kursrutsch bei Apple dafür gesorgt dass die US Indizes entsprechend schwach aus dem Rennen gegangen sind. Ob wir es nun also mit einer ausgedehnteren Korrektur zu tun haben werden, oder ob es sich lediglich um eine technisch bedingte Korrektur handelt, die beendet ist wenn auch die Apple Aktie wieder nach oben dreht, werden wir wohl bereits in der kommenden Woche wissen. Dass die Apple Aktie das von mir vor zwei Wochen genannte Kursziel von ca. 605 Dollar erreichen wird betrachte ich als so gut wie sicher. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 609,84 Dollar! Die spannende Frage ist aber aus meiner Sicht immer noch: Was ist wenn die Apple Aktie doch weiter korrigiert? (Zum Vergrößern des Chart bitte 2x klicken)

 

 

Wie immer ist das ganze natürlich ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, möchte ich an dieser Stelle vorausschicken. Ich gehe immer noch davon aus dass sich die Aktie der 605 ,- Dollar Marke nähern wird und damit zunächst das Measured Move Target aus der aktuellen Chartformation erreicht ist. Die Dynamik der Bewegung vom Freitag dürfte einige Apple Fans schon etwas beunruhigt haben. Auch wenn die Aktie erneut ganz oben auf der Liste der bei Schwäche gekauften Aktien stand, bleibt für mich die Frage offen ob es das dann schon gewesen ist. Ich halte zumindest einen Test der runden Marke von 600,- Dollar für möglich, da solche Marken oftmals eine magische Anziehungskraft ausüben. Darunter wären noch das 61,80 Fibonacci Retracement bei 592,- Dollar ebenso wie das letzte signifikante Tief bei 565,- Dollar als mögliche Kursziele denkbar. Der seit Jahren bestehende Aufwärtstrend verläuft (unten rechts eingezeichnet!)  nun bei ca. 500,- Dollar. Dies ist auch der Bereich in dem dann nach erfolgtem Einstieg die Stopps platziert werden sollten.

Ob diese Marken noch erreicht werden kann ich Ihnen natürlich auch nicht verbindlich sagen. Oftmals ist es aber so dass sich Anleger bei so teuren Aktien etwas schwer mit den tatsächlichen Relationen tun. Deswegen noch einmal eine Hilfestellung an dieser Stelle von mir. Eine Korrektur bis auf 565,- Dollar wären, ausgehend vom Schlusskurs am Freitag, lediglich ca. 7 Prozent. Erinnern Sie sich bitte daran was mit Google diese Woche passiert ist. Es ist also theoretisch möglich, sollte Apple mit den Quartalszahlen enttäuschen! Auch ein Test des langfristigen Aufwärtstrends ist „nur“ ca. 17 Prozent entfernt. Der mittelfristige Trend seit Dezember 2011 wurde bereist gebrochen, was nicht gut ist.

Ich habe in den letzten Monaten immer wieder auf die Bedeutung der Apple Aktie für die Entwicklung der US Indizes (insbesondere des Nasdaq natürlich!) hingewiesen. Der Multi Milliarden Dollar Konzern und die daran hängende gesamten Lieferkette für iPad, iPhone & Co. werden den weiteren Weg der US Indizes in den kommenden Tagen maßgeblich beeinflussen. Am kommenden Donnerstag, den 25.10.2012 wird Apple seine Quartalszahlen vorlegen und dabei wohl auch einen Ausblick auf das Weihnachtsquartal und das Gesamtjahr liefern. Der zu erwartende Aktienkurs der nächsten beiden Tage könnte sich also, in Erwartung guter Daten, als hervorragender Einstiegskurs in eine Aktie erweisen, die jeder schon immer haben wollte. Die relevanten Marken habe ich Ihnen genannt, handeln müssen Sie nun selber.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die richtigen Entscheidungen und eine erfolgreiche Börsenwoche!

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

Metro Aktie nach Kursrutsch kaufen?

Die Metro Aktie bricht heute nach einer Gewinnwarnung um über 10 Prozent ein. Wegen des schlechten Konsumumfeldes in Europa kappte Deutschlands größter Handelskonzern heute seine Gewinnprognose auf 2 Milliarden Euro, nachdem man seitens des Konzerns noch bis vor kurzem davon ausgegangen war dass die selbst gesteckten Ziel von 2,372 Milliarden Euro Gewinn erreicht werden. An dieser Stelle muss ich noch kurz erwähnen dass ich persönlich die Erreichung dieses Ziels immer angezweifelt habe. Nun ist die Katze sozusagen aus dem Sack. Beim Umsatz möchte Metro Chef Koch allerdings noch keine Abstriche machen. Er hält die zuvor genannten 66,7 Milliarden Euro immer noch für erreichbar, bzw, will diese Marke sogar übertreffen.

Insbesondere die Kaufzurückhaltung bei Non-Food-Produkten macht dem Konzern weiterhin zu schaffen. Soll heißen die Umsätze bei Unterhaltungselektronik, u.a. bei der Tochter Media Markt sind wohl weiterhin rückläufig. Die neue Online Sparte dürfte demnach auch noch nicht den gewünschten Effekt gebracht haben. Auch der negative Geschäftsverlauf, insbesondere in Süd- und Teilen Osteuropas, sei weiterhin spürbar, hieß es in der Pressemitteilung. Aus meiner Sicht ebenfalls eine Tatsache die nicht weiter verwundern dürfte.

Die heutige Kursreaktion der Börsen halte ich trotz aller Negativnachrichten dann doch für etwas übertrieben. Sieht man sich den Verlauf des Metro Aktienkurses in den letzten Monaten an, so wird klar dass hier offensichtlich schon so einiges an schlechten Nachrichten eingepreist wurde. Ein Gewinn von 2 Milliarden Euro ist unter den gegebenen Umständen immer noch recht ordentlich. Die spannende Frage dürfte nun sein was am Ende davon übrig bleibt, wenn der Metro Konzern Ende Oktober seine Zahlen vorlegt. Im zweiten Quartal hatte Metro durch Sondereffekte in dreistelliger Millionenhöhe einen Verlust in Höhe von 28 Millionen Euro ausweisen müssen. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ebit konnte damals um 2,5 Prozent auf 314 Millionen Euro gesteigert werden.

Unter langfristigen Gesichtspunkten erscheint mir eine erste Position in der Aktie auf dem heutigen Niveau sehr interessant zu sein…Mal abwarten wie das Spiel in der kommenden Woche weiter geht, wenn sich die Gemüter wieder etwas beruhigt haben und die Anleger am Wochenende in Ruhe darüber nachdenken konnten.

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Kurs-Massaker bei Suntech, Trina, LDK, Yingli, Jinko Solar & Co.

Ein wahres Massaker erleben zur Zeit die Aktionäre von chinesischen Solarfirmen. Auslöser für den jüngsten Kursrutsch war vor zwei Tagen die Meldung dass Suntech Power möglicherweise Opfer eines Betrugs geworden ist. Dabei soll das Unternehmen einen Betrag von 560 Millionen Euro verloren haben. Zudem wird Suntech Power verdächtigt, verschiedene Wertpapiergesetze missachtet zu haben. Konkret geht es um Unternehmensmeldungen im Zeitraum vom 18. August bis zum 30. Juli 2012 zur Geschäftsentwicklung und der finanziellen Situation. Offensichtlich vermutet der Markt hier größere Unregelmäßigkeiten.

Auch bei Trina Solar läuft es alles andere als rund. Der Solarkonzern hat sein Prognose für das zweite Quartal deutlich gekappt, was insbesondere auf die Strafzölle und den damit verbundenen, schwachen US Markt zurückzuführen ist. Canadian Solar hat seine Prognose dementsprechend ebenfalls kürzlich gekappt. Die Liste der schlechten Nachrichten aus der Branche will nicht abreißen und schickte alle genannten Titel in den letzten beiden Handelstagen deutlich in die Tiefe. Hier ein kurzer Überblick da ich aus Platzgründen nicht alle Charts hier abbilden kann, auch in Textform:

Die Aktie von Yingli Green Energy korrigierten gestern noch einmal um 12,6 Prozent auf 1,60 USD und erreichte damit ein neues Allzeittief. Die Aktien von Suntech Power brachen um weitere 15,7 Prozent auf 1,13 USD ein, Trina Solar schlossen 2,5 Prozent leichter bei 4,72 USD. LDK Solar Aktien korrigierten noch einmal um 3,4 Prozent auf 1,42 USD, Jinko Solar Aktien fielen ebenfalls noch einmal deutlich um fast 8 Prozent. ReneSola schlossen 5,2 Prozent leichter bei 1,28 USD und China Sunergy beendeten den Handelstag mit einem Minus von 5,1 Prozent auf 1,67 USD.

Während also nun auch bei den chinesischen Branchenvertretern Weltuntergang-Stimmung herrscht konnte beispielsweise die amerikanische First Solar Aktie von dieser Entwicklung deutlich profitieren und legte gestern fast zehn Prozent zu. Allerdings ausgehend von einem ebenso dramatischen Kursniveau, verglichen mit den ehemaligen Höchstständen der Aktie. Wie weit der Absturz bei den chinesischen Aktien noch gehen kann bleibt abzuwarten. Bekanntlich ist ja bei „0“ Schluss und allzu weit sind einige der genannten Aktien nicht mehr davon entfernt. Grundsätzlich bleibe ich auch auf diesem deutlich niedrigerem Kursniveau bei meiner Meinung zu chinesischen Solaraktien. Spekulativ orientierte Anleger könnten jetzt ein paar Zockerpositionen wagen wenn sie sich über die Möglichkeit des Totalverlustes ihres Kapitals im Klaren sind. Alle anderen lassen lieber auch weiterhin die Finger davon!

Absturz bei Pfleiderer, Solarworld, Phoenix Solar und Praktiker – Was tun?

Heute gibt es gleich mehrere „alte Bekannte“ die durch einen ungewöhnlich hohen Kursabschlag auf sich aufmerksam machen. Allen voran wäre da wohl der traurige Niedergang des ehemaligen Weltmarktführers für Bodenbeläge, Pfleiderer zu nennen. Die Restrukturierung des Konzerns scheint zu scheitern. Das Oberlandgericht Frankfurt hat heute zugunsten der Anleihegläubiger entscheiden, und damit die Umsetzung der weiteren Pläne für einen Wiederaufbau des Unternehmens zunächst unmöglich macht. Seitens Pfleiderer prüft man heute somit die Notwendigkeit eines Insolvenzantrages. Der Aktienkurs brach daraufhin in der Spitze noch einmal um 50 Prozent ein. Anleger die auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen gesetzt hatten wurden bitter enttäuscht. Somit ist es wohl nach momentanem Kenntnisstand nur noch eine Frage der Zeit wann die Aktie der Pfleiderer AG vom Kurszettel verschwinden wird. Wir haben unseren Lesern bereits bei Kursen von knapp zwei Euro dringend geraten die Finger von der Aktie zu lassen!

Ein weiterer Kandidat auf der Liste der Aktien die man besser nicht anfassen sollte, war damals die Aktie der Baumarktkette Praktiker. Heute veröffentlichte das Unternehmen die Daten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Erwartungen der Anleger waren schon deutlich reduziert, die tatsächlichen Ergebnisse enttäuschten aber dennoch, und zeigen ein deutliches Bild der kritische Lage in der sich das Unternehmen seit geraumer Zeit befindet. Operativ wies Praktiker einen Fehlbetrag von 61,6 Millionen Euro vor Sondereffekten aus. Unterm Strich stand ein sattes Minus von 554,7 Millionen Euro in den Büchern. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit knapp 125 Millionen Euro sollten hier alle Alarmglocken angehen. Vorstandsvorsitzende Thomas Fox kämpft noch immer mit der Finanzierung der geplanten Restrukturierung. Das Sanierungsprogramm soll 300 Millionen Euro kosten. Wo die Mittel herkommen sollen, bleibt aber weiterhin unklar. Die Praktiker Aktie verliert heute über 10 Prozent. Das nächste Kursziel dürfte nun bei 1,60 Euro liegen.

Sehr bedenklich darf man inzwischen auch die Kursentwicklung der Solarworld Aktie finden. Charttechnisch ist das Papier inzwischen schwer angeschlagen, und auch operativ läuft es alles andere als gut für den deutschen Branchenprimus. Mit dem heutigen Kursrutsch um die 8,5 Prozent ist die Solarworld Aktie nun auch unter die nächste Unterstützung bei 2,71 Euro gefallen. Gelingt es nicht den Aktienkurs wieder über diese Marke zu hieven, droht ein weiterer Kursrutsch in Richtung 2,23 und 2,- Euro. Die Phoenix Solar Aktie konnte noch im Februar deutlich zulegen, bevor der Aktienkurs dann in sich zusammensackte, und heute ein neues Jahrestief markiert hat. Auch hier droht ein weiterer Absturz. Die nächste Unterstützung liegt bei 1,34 Euro, darunter winkt der Abstieg zum Pennystock. Phoenix Solar wird aktuell nur noch mit 12,3 Millionen Euro an der Börse bewertet.

Wir haben vor knapp einem Jahr über alle genannten Aktien berichtet, und alle auf unsere „NO GO Liste“ gesetzt. Leider haben wir damit Recht behalten, und ich hoffe für Sie, liebe Leser, dass sie unsere Warnungen auch ernst genommen haben. Weiterhin ist mit Solaraktien kein Geld zu machen, aber viel zu verlieren. Die Pleitewelle in dem Segment dürfte gerade erst begonnen haben. Bleiben Sie also weiterhin vorsichtig, und vor allem skeptisch. Und lassen Sie sich nicht von kurzzeitigen Kursanstiegen locken, denn die sind allesamt schnell wieder verkauft worden. Wir haben Quartalsende und Fondsmanager, die diese Verlustbringer noch im Depot haben, werden diese Verlierer nun aus Ihren Depots schmeißen, was die negative Entwicklung bei der ein oder anderen Aktie durchaus noch  beschleunigen kann. Wie schon mehrfach hier geschrieben, setzen Sie lieber auf die Gewinner der letzten Monate denn die werden auch die Gewinner des Gesamtjahres sein!

Nokia – charttechnisch schwer angeschlagen!

Seit der Ankündigung das Nokia sich nun zusammen mit Microsoft für den Kampf gegen Apple und Google rüsten will ist die Aktie des finnischen Handyherstellers regelrecht abgestürzt. Man will künftig  bei Smartphones auf das Betriebssystem von Microsoft aufsetzen hieß es in der Pressemeldung vom Freitag. Analysten sind sich einig, das eine Kooperation mit Google eventuell besser gewesen wäre. An der Börse kam diese Zusammenarbeit nicht besonders gut an. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass der einstige Weltmarktführer bei Handys die Entwicklung bei den Smartphones komplett unterschätzt, und den Anschluss an die Weltspitze verpasst hat. Aus diesem Grund gehört die Nokia Aktie bereits seit Jahren nicht zu unseren Favoriten im Technologiesektor, und wird auch nicht mehr beobachtet. Aus gegebenem Anlass habe ich mir aber dennoch den Chart heute mal wieder etwas näher angesehen.

Die Nokia Aktie ist charttechnisch massiv angeschlagen. Die aktuelle Unterstützung der Aktie verläuft bei 6,60 Euro. Diese wurde heute bereits mehrfach unterschritten. Damit wurde gleichzeitig ein neues Zehnjahres-Tief markiert. Gelingt es nicht den Aktienkurs hier zu stabilisieren so drohen weitere Kursverluste bis zunächst in den Bereich um die 5,75 Euro. Erst eine nachhaltige Rückkehr über 7,50 Euro würde das kurzfristige Chartbild wieder etwas aufhellen und könnte eine erneute Aufwärtsbewegung bis ca 8,50 Euro-Marke zulassen. Die Nokia Aktie ist mit einem aktuellen KGV von 11 moderat, aber nicht günstig, bewertet. Wir würden die Aktie unter den gegebenen Umständen vorerst nicht anfassen. Einen starken Rebound in den kommenden Tagen würden wir ausschließen, vielmehr stellt sich die Frage wie weit die Aktie im Zuge einer Konsolidierung des Gesamtmarktes noch fallen kann.

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