RWE – wie erwartet
E.ON und RWE bleiben die großen Verlierer der aktuellen Hausse. Nach den schlechten Vorgaben von E.ON gestern waren wohl auch bei RWE heute keine großen Erwartungen mehr vorhanden. Die Quartalszahlen der beiden Versorger zeigen einen ganz deutlichen Trend und dieser dürfte auch bis auf Weiteres Bestand haben. RWE und E.ON verdienen, bedingt durch die sinkenden Strompreise und die wachsende Konkurrenz alternativer Stromanbieter immer weniger. Bereinigt um diverse Sondereffekte der Vorquartale fielen die Zahlen rein operativ betrachtet wirklich schlecht aus. U.a ein Rückgang des Stromabsatzes um vier Prozent ließ das Betriebsergebnis um rund 31 Prozent auf nur noch 2,9 Milliarden Euro schrumpfen. Für das Gesamtjahr zeigte sich RWE somit nun skeptischer als ursprünglich geplant. Der Konzern erwartet einen Rückgang des Betriebsergebnisses auf ca. 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro und einen Nettoergebnis von nur noch 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro. Diesen Erwartungen sollten die Anleger wohl auch weiterhin entsprechend Rechnung tragen.
Salzgitter- endlich wieder schwarze Zahlen
Analysten hatten beim Stahlhersteller wieder einmal mit einem Verlust gerechnet. Umso positiver wirkt die heutige Bekanntgabe der Quartalszahlen bei der das Unternehmen nun endlich wieder einen kleinen Gewinn in Höhe von 3,8 Millionen Euro verkünden konnte. Im Vorjahr stand hier noch ein kräftiger Verlust von 67 Millionen Euro in den Büchern. Das Sparprogramm „Salzgitter 2015“ dass dem Konzern jährliche Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro bringen soll, zeigt also bereits erste Wirkung. Operativ bleibt die Lage weiterhin etwas angespannt. Salzgitter erlöste im dritten Quartal 2,26 Milliarden Euro und damit rund 2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde ansatzweise aufrecht erhalten. Statt den ursprünglich angepeilten 10 Milliarden Euro Umsatz rechnet man nun nur noch mit rund 9 Milliarden. Alles in allem waren dies durchaus Zahlen die neue Hoffnungen auf eine Trendwende wecken und einen Kauf der Aktie auf diesem ermäßigten Niveau durchaus rechtfertigen.
K+S – positive Ãœberraschung
Der Düngemittel-Hersteller Kali und Salz hat heute nicht nur positiv überrascht sondern auch gleich seine Prognose für das Gesamtjahr nach oben angepasst. Sowohl der Gewinn als auch der Umsatz konnten im dritten Quartal wieder gesteigert werden. Analysten hatten mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Unter dem Strich wurden wieder 76 Millionen Euro nach 72 Millionen Euro im Vorjahr verdient. Das EBIT für das Gesamtjahr soll nun zwischen 580 und 640 Millionen Euro liegen, der Umsatz soll zwischen 3,7 und 3,9 Milliarden Euro betragen. Ob das nun einen vorbörslichen Kurssprung von teilweise über 6 Prozent rechtfertig sei dahingestellt. Zumindest stimmt aber die Richtung wieder, womit man durchaus auf diesem Niveau erneut auf einen Turanarround bei der Aktie spekulieren kann.
Nordex – vor dem Sprung?
Lange wurden die Zahlen des Windanlagenbauers erwartet. Nachdem das Unternehmen zuletzt eigentlich nur mit positiven Nachrichten aufwarten konnte, sollten sich diese Nachrichten auch irgendwann im Aktienkurs wiederfinden. Und dem war auch so: Der Umsatz wurde in den ersten neun Monaten des Jahres um stolze 20,5 Prozent auf 1,266 Milliarden Euro gesteigert. Das EBIT konnte in diesem Berichtszeitraum auf knappe 60 Millionen Euro verdoppelt werden. Der Konzern erwartet somit nun einen um etwa 10 Prozent gesteigerten Umsatz von bis zu 1,75 Milliarden Euro für das Gesamtjahr Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige Marktteilnehmer hier noch mehr erwartet haben. Dementsprechend muss man den heutigen Kursverlauf bei der Nordex Aktie sehr genau beobachten. Ein Sprung über die 14,82 Euro setzt neues Potenzial bis in den Bereich um die 16,- Euro frei, obwohl sich diese Marke weiterhin als harte Nuss erweisen könnte.