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Aurubis und Freeport McMoRan als Vorbote für Schlimmeres?

Wer sich gestern über den doch recht deutlich negativen Kursverlauf bei der Aurubis Aktie gewundert hat, finden die Antwort auf die Frage: „Warum?“ ganz schnell in folgendem Chart… Ebenso erwischte es den US amerikanischen Mitbewerber Freeport McMoran und viele anderer Rohstoffunternehmen, ins besondere natürlich die Kupfer-Produzenten.

Was Sie hier sehen ist der langfristige Kupfer Chart. Nachdem der Kupfer-Preis nun geschlagene vier Jahre mit dem Abwärtstrend gekämpft hat, ist er schließlich aus dem fallenden Dreieck nach unten ausgebrochen und hat diesen Trend gestern dann sehr überzeugend bestätigt. Das ist zum einen natürlich nicht gut für die oben genannten Kupfer-Produzenten und weckt zum anderen völlig neue Befürchtungen, die die meisten Anleger so noch gar nicht auf dem Radar haben dürften.

Kupfer Preis stürzt ab

Langfristige Preisentwicklung des Kupfer-Preises

Die Rede ist von einer deutlichen Abschwächung der Weltwirtschaft, die hier nun bereits im zweiten wesentlichen Sektor eingepreist wird. Somit liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei dem geradezu dramatischen Ölpreisverfall der letzten Wochen eben nicht nur um eine Spekulation der Saudis, einen Angriff der Amerikaner oder ähnliches gehandelt haben könnte. Die Börsen in den USA reagierten gestern entsprechend auf diesen neuen Bedrohungsfaktor und schickten die Indizes deutlich in die Tiefe, bevor eine spätere Erholung eintrat.

Die Aktien aus dem Sektor verloren geradezu dramatisch an Wert und dürften sich so schnell wohl auch nicht von diesem Schock erholen. Viel mehr bleibt die Frage offen ob sich der Kupfer Preis auf diesem Niveau wieder fangen kann, oder aber auch das letzte wesentliche Verlaufstief noch unterschreiten wird, bevor wir erneut historisch tiefe Kurse sehen werden.

Bleiben Sie also vorsichtig da draussen – insbesondere in diesen Sektoren!

Aurubis rettet Salzgitter – Mal wieder…!

Ich hatte es ja bereits heute morgen vorbörslich in unserem Live-Ticker angedeutet – Die Salzgitter Zahlen geben aus meiner Sicht wenig Anlass zur Freude, wohingegen der Anteil des Gewinns, den die Aurubis-Beteiligung einmal mehr dazu beigetragen hat, aufhorchen lassen sollte. Und so kam es dann auch – Europas größte Kupferhütte hat bei einem rückläufigen Umsatz deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Während also Salzgitter noch deutlich von einem echten Turnaround entfernt sein könnte, scheint dieser bei Aurubis bereits gelungen zu sein.

Vorstandschef Peter Willbrandt zeigte sich heute erstmals seit langem wieder sehr zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr Ende September einen Gewinnanstieg verkünden zu können. Zwar gingen die Erlöse im abgelaufenen Quartal um knappe 10 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro zurück, dennoch konnte der Gewinn (EBIT) in diesem Zeitraum deutlich von zuvor zwei auf nun 56 Millionen Euro gesteigert werden. Im Chart sieht das Ganze dann so aus:

Aurubis Chart Analyse Ausbruch

Der Aktie ist heute der Ausbruch aus dem seit Mai bestehenden Abwärtstrend nach oben gelungen. Die erste psychologische Marke die es nun wieder zu überwinden gilt ist die Hürde bei knapp unter 40,- Euro. Sollte dies in den kommenden Tagen gelingen würde ich nun davon ausgehen dass die hier eingezeichnete schwarze Linie das Kursziel aus der aktuellen Bewegung darstellt. Dies liegt irgendwo im Bereich um die 41,50 bis 42,- Euro. Erst ein Ausbruch über diesen Bereich würde die Bodenbildung bei der Aktie dann endgültig abschließen und höchstwahrscheinlich in absehbarer zeit wieder bis in den Bereich um die 45,50 Euro führen.

Fällt die Aktie hingegen wieder in den alten Trendkanal zurück wäre dies zunächst eher negativ zu werten. Ein baldiges Schließen der hier eingezeichneten Kurslücke wäre dann sehr wahrscheinlich. Ich bleibe optimistisch für die Aurubis Aktie und setze weiterhin auf das Ausbruchs-Szenario. Dabei ist es aber durchaus möglich dass der Abwärtstrend zunächst noch einsmal von oben getestet wird.
Fazit: Mit dem heutigen starken Signal sollte der Grundstein für eine kleine Rallye in Richtung der 40,- Euro Marke oder darüber gelegt sein. Für die Salzgitter Aktie hingegen, bin ich nach wie vor eher skeptisch was die nähere Zukunft anbelangt…

Aurubis und Salzgitter – Hop oder Top

Auch wenn die Aktie heute EX-Dividende handelt, sollte man den Abschlag bei Aurubis ernst nehmen. Nicht nur die aktuelle Nachrichtenlage sondern auch die charttechnische Situation mahnt hier nun deutlich zu erhöhter Vorsicht. Ich bin vor einigen Wochen eigentlich davon ausgegangen dass der Tiefpunkt der Aktie erreicht wurde. Die neuerliche Schwäche und der Kursverlauf in den letzten Wochen, lassen mich aber inzwischen an dieser etwas zu optimistischen Einschätzung stark zweifeln.

Europas größte Kupferhütte leidet immer noch massiv unter sinkenden Metallpreisen und einigen Schwierigkeiten mit der Anlage in Hamburg, sowie einer allgemein schleppenden konjunkturellen Lage in vielen Regionen dieser Welt. Solange von dieser Seite keine nachhaltige Besserung in Sicht ist, dürfte sich auch am aktuellen Aktienkurs wohl nicht viel nach oben bewegen. Ganz im Gegenteil… hier ist inzwischen eine charttechnische Konstellation entstanden, die durchaus das Zeug hat die Aurubis Aktie zunächst noch einmal ein Stockwerk tiefer zu schicken.

Chart Dr. Copper 4 Jahre

Der Kupferpreis, s.o. – einer der besten Indikatoren für die wahre Entwicklung der Weltwirtschaft (neben all dem was uns die Politiker und Institute so präsentieren..) zeigt bislang keinerlei nennenswerte Erholungstendenz, auch wenn man momentan davon ausgehen kann, dass hier kurzfristig ein Boden gefunden sein könnte. Aber ganz klar ist, dass die momentan am Markt erzielbaren Preise für Kupfer wohl bei weitem nicht ausreichen werden um Aurubis aus dem Tal der Tränen zu holen.

Aurubis Aktie Chart langfristig

Charttechnisch sieht die Situation für Aurubis Aktionäre somit wie folgt aus: Wie man in den langfristigen Chart sehen kann, befindet sich die Aktie aktuell unmittelbar an der unteren Trendlinie. Bereits Ende letzten Jahres wurde diese verletzt, konnte aber kurzzeitig wieder zurückerobert werden. Nun stehen wir erneut vor der spannenden Frage ob diese wichtige Linie dauerhaft halten wird. Eine übergeordnete Schulter-Kopf-Schulter Formation lässt zudem befürchten dass hier im Falle des Unterschreitens dieser Linie deutlicher Abwärtsdruck aufkommen könnte.

Die hier eingezeichnete blaue Linie stellt hingegen den entscheidenden Widerstand nach oben dar, denn es zu überwinden gilt um Schlimmeres zu verhindern. Gelingt dies demnächst kann kurzfristig Entwarnung gegeben werden, gilt es hingegen nicht, steigt die Wahrscheinlichkeit für deutlich tiefere Kurse aus meiner Sicht auf über 80 Prozent. Für die Salzgitter Aktie wäre dieses Szenario dann ebenso ungünstig wie die inzwischen deutlich reduzierte Dividende, da das Unternehmen maßgeblich an Aurubis beteiligt ist.

Letztlich weiß ich also nun nicht, ob es sich um eine gute Kaufgelegenheit bei der oder den beiden Aktie handelt, oder man lieber die Reißleine ziehen sollte, wenn man bereits investiert ist. Die kommenden Tage werden es wohl zeigen…. In diesem Sinne – Hopp oder Top liebe Aurubis Aktie!

Commerzbank, ABB, Drägerwerk und Aurubis im Fokus

Commerzbank spart sich ins Plus

Die Commerzbank hat heute die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2013 vorgelegt und konnte die Erwartungen des Marktes damit schlagen. Das operative Ergebnis lag im Berichtszeitraum bei 725 Millionen Euro, Im Jahr 2012 wurden allerdings noch 1.170 Millionen Euro verdient. Die viel beachtete Eigenkapitalrendite bei 9,5 Prozent. Risiken wurden weiter reduziert, die Risikovorsorge wurde von 1.660 Millionen auf nunmehr 1.747 Millionen Euro erhöht. Insgesamt also ein für CoBa Verhältnisse solides Ergebnis, das der Markt heute vorbörslich mit einem weiteren Plus von 2,3 Prozent auf 13,70 Euro quittiert. Man darf allerdings gespannt sein wie sich die CoBa Aktie in den nächsten Tagen weiter entwickeln wird, da knapp über diesem Kursniveau einige charttechnische Hürden warten. Eine enge Gewinnabsicherung dürfte jetzt durchaus Sinn machen.

ABB schwächelt

Der Energie- und Automationstechnikkonzern ABB hat sein Umsatzziel für das laufende Jahr gesenkt. Wegen schwacher Nachfrage und immer noch schleppender Konjunktur hat das schweizer Unternehmen seine Wachstumsprognose von zuvor 5,5 bis 8,5 Prozent jährlichem Wachstum nun auf 4 bis 5 Prozent deutlich reduziert. Die Ziele für die operative Marge wurden zwar aufrecht erhalten, können aber laut Firmenchef Ulrich Spiesshofer nur euch entsprechende Sparmaßnahmen erreicht werden.  Im Jahr 2013 konnte der Umsatz noch um 6 Prozent auf 41,8 Milliarden Dollar gesteigert werden. Für 2014 sollte man sich aber wohl nicht allzu viel erwarten.

Drägerwerk – wie befürchtet aber etwas besser als erwartet

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk leidet- wie andere Konzerne auch – unter dem starken Euro. Im Geschäftsjahr 2013 ist der operative Gewinn somit um satte 13 Prozent auf 200 Millionen Euro zurück gegangen. Der Umsatz hingegen blieb mit 2,4 Milliarden Euro auf hohem Niveau. Die Marge lag bei 8,5 Prozent. Die Drägerwerk Aktie dürfte sich heute, in einem ansonsten eher schwachen Umfeld, nach den „soliden“ Zahlen gut behaupten.

Aurubis – noch schlechter als erwartet

Das kann man von der Aurubis Aktie heute wohl eher nicht erwarten. Denn Europas größte Kupferhütte ist – bedingt durch Produktionsprobleme – im ersten Quartal deutlich in den negativen Bereich gerutscht. Das Ergebnis implodierte regelrecht von 148 auf nur noch 4 Millionen Euro während der Umsatz um satte 17 Prozent einbrach. Am Ende bleib ein Verlust in Höhe von 52 Millionen Euro übrig. Da hilft auch ein von der Geschäftsleitung immer wieder betont positiver Ausblick auf das Gesamtjahr langsam nicht mehr. Woher der Optimismus kommt ist angesichts des aktuellen Kupfer Charts ebenso unverständlich!

Salzgitter und Aurubis solide, ThyssenKrupp bedenklich…

Die Salzgitter AG meldete heute die Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Etwas schwächer als von Analysten erwartet entwickelte sich dabei das operative Ergebnis des Konzerns mit einem Minus von 15,5 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 44 Millionen Euro in den Büchern stand. Darin enthalten sind 28 Millionen Euro Ergebnisbeitrag von Europas grösstem Kupferkonzern Aurubis, an dem Salzgitter beteiligt ist. Der Umsatz konnte hingegen weiter kräftig zulegen. Im ersten Quartal des Jahres setzte Deutschlands zweitgrößter Stahlkocher mit  2,6  Milliarden Euro um, was einer Steigerung um 13 Prozent entspricht. Das Ergebnis wurde insbesondere durch einen Röhrenauftrag aus dem Iran, der nicht umgesetzt werden konnte, sowie die schwächeres Stahlpreise im Jahr 2011 belastet, hieß es in der heutigen Pressemeldung.

Die Konzernführung zeigte sich aber sehr optimistisch für das Gesamtjahr, und rechnet mit einer weiteren Belebung des Geschäftes sowie wieder steigenden Stahlpreisen. Bereits zum Jahresanfang 2012 haben die Notierungen für Stahl wieder angezogen. Zudem konnte Salzgitter den Fehlenden Auftrag im Röhrengeschäft bereits jetzt durch eine entsprechende Order aus Australien kompensieren. Die Eigenkapitalquote von 43 Prozent sowie 642 Millionen Euro Nettofinanzposition bilden eine nach wie vor äußerst solide Basis für die Zukunft des Konzerns, hieß es.

Alles in allem dürfte damit die Durststrecke der deutschen Stahlkonzerne allmählich zu Ende gehen. Insbesondere auch die gestern veröffentlichten Zahlen der Beteiligung an Europas größter Kupferhütte Aurubis entwickelt sich weiterhin sehr erfreulich, und zeigt das der Trend in dem Sektor nun wieder allmählich nach oben dreht. Hervorzuheben ist wohl auch dass die Handelssparte von Salzgitter einen wesentlichen Beitrag zu dem Geschäftsergebnis beigetragen hat, was für mich persönlich die Theo unterstreicht dass Stahlhändler wie Klöckner &Co, vorübergehende Marktschwächen am besten abfedern können. Das heute gelieferte Zahlenwerk von Salzgitter, insbesondere der um 300 Millionen Euro deutlich gesteigerte Umsatz, würde ich als solide bezeichnen. Wenn die Stahlpreise nun weiter steigen, dürfte sich dies auch überproportional positiv auf die künftigen Bilanzen des Konzerns auswirken.

Die momentan sehr niedrige Börsenbewertung der Salzgitter AG dürfte nach den Zahlen, und vor allem dem positiven Ausblick bald der Vergangenheit angehören. Hier sollte nun so langsam alles schlechte eingepresst sein und genügend Raum für positive Ãœberraschungen bestehen…Etwas mehr Sorgen muss man sich da wohl als ThyssenKrupp Aktionär machen. Noch immer schreibt der Konzern hohe Verluste, die aus den Stahlwerken in Brasilien und den USA herrühren. Die Verschuldung des Konzerns ist inzwischen auf 6,5 Milliarden Euro angewachsen. Der Verkauf der defizitären Edelstahlsparte an den finnischen Mitbewerber Outokumpu dürfte da kurzfristig wohl nur wenig Entlastung bringen.

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