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Was ist los bei Klöckner & Co., Salzgitter, ThyssenKrupp und Posco?

Kaum eine Aktie wurde in den letzten Tagen so abgestraft wie die der Klöckner & Co. A. Auch heute gehört die Aktie wieder zu den großen Verlierern im deutschen Aktienhandel. Der Kurs von 14,50 Euro dürfte keinesfalls den Wert des Unternehmens widerspiegeln. Das gestrige Interview von Firmenchef Gisbert Rühl hatte nicht unbedingt dazu beigetragen neues Vertrauen in den Duisburger Stahlhändler zu vermitteln. Er prognostizierte schwerere Zeiten für die Stahlbranche und sinkende Preise. Das mag ja vielleicht richtig sein, jedoch ist der Zeitpunkt für ein solches Statement sicherlich alles andere als geschickt gewählt. Herr Rühl den man eigentlich sonst eher als zurückhaltenden Manager kennt hat sich hier wohl etwas vergallopiert und dürfte sich heute selber verwundert die Augen reiben über die Reaktion der Börse.

Kürzlich hatte Herr Rühl sogar mehrere Insiderkäufe in der Klöko Aktie getätigt, und das noch zu deutlich höheren Kursen. Heute wurde bekannt, dass der Norwegische Staatsfond sich inzwischen ordentlich beim Stahlhändler eingekauft hat und somit nun zweitgrößter Klöckner Aktionär neben dem Franklin Templeton Fonds ist der inzwischen knapp 10% des Unternehmens besitzt. Der erneute Einstieg des größten Fonds Norwegens mit über 5% der Aktien ist ein Vertrauensbeweis in die langfristige Qualität des Unternehmens und operativen Fähigkeiten des Managements. Der von der norwegischen Zentralbank verwaltete Norwegische Pensionsfond legt seit 1990 die Einnahmen des Landes aus der Erdölförderung in ausländischen Wertpapieren, überwiegend sehr konservativ an.

Auch wir halten den Kursverfall bei der Klöckner Aktie nach wie vor für hoffnungslos übertrieben und haben uns entsprechend positioniert. Hier wird gerade die gesamte Stahlbranche über einen Kamm geschoren. Als Stahlhändler ist Klöckner in der Lage wesentlich flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können als die reinen Hersteller wie ThyssenKrupp und Salzgitter. Aber auch die starken Abschläge bei den beiden Schwergewichten sollten nun langsam ein Ende finden und sind auf längere Sicht wieder interessant, ebenso wie der Stahlriese Posco…Sollte sich der Gesamtmarkt, und allen voran der Euro, also wieder fangen dürften auch die Stahltitel davon kräftig profitieren.

Trading Update VW, Porsche, Swiss Re, HeidelCement, Conti, Klöckner, Bauer

Am Samstag schreib ich in meiner Kolumne auf www.stock-world.de: „Ein Hauch von „Matrix“ und „Terminator“ wehte in der vergangenen Woche über das Börsenparkett. Die Maschinen übernahmen kurzzeitig die Kontrolle über die Welt, zumindest die Finanzwelt. Nun stellt sich natürlich die Frage nach dem warum und wieso, doch das eigentlich Schlimme ist, dass diese Frage offensichtlich auch heute, drei Tage danach, noch niemand beantworten kann. Das beunruhigt die Anleger weltweit wohl auch zu Recht! Ein System, das in Millisekunden die Gewinne eines oder mehrerer Jahre Vernichten kann ohne fundamentale Daten dabei zu berücksichtigen ist wohl alles andere als vertrauensbildend. Dieser (hoffentlich) einmalige Vorgang dürfte die Gemüter noch eine ganze Weile beschäftigen. Auch wenn der US Präsident schonungslose Aufklärung fordert bleibt ein fader Beigeschmack. Verschwörungstheoretiker haben wieder Hochkonjunktur und schütten damit weiteres Öl ins Feuer. Dies war ein Terrorakt – von wem oder was auch immer gesteuert ist zu lesen….ich denke das ist schlichtweg Quatsch!

Da ist mir die Theorie vom „Fat Finger Trade“ schon deutlich lieber. Demnach soll ein Trader mit besonders wurstigen Fingern aus versehen drei Nullen zu viel ins System gehackt, und somit mal eben für Kursverluste von schlappen 1.000 Milliarden Dollar gesorgt haben. Eine an sich schon unglaubliche Summe die von einem einzelnen Trader herrühren soll? Das liebe Leser ist wirklich besorgniserregend! Sollte dem so sein spielt es auch eher eine untergeordnete Rolle ob die dicken Finger und die drei Nullen zu viel oder aber die peinliche Verwechslung von „million“ und „billion“ Schuld an dem Desaster war. Es wird den Finanzmarkt verändern! Reformen müssen her und diese werden auch kommen. Es dürfte jedem klar sein das das Wohl dieser Welt nicht von solchen Faktoren abhängen darf, und ich bin mir sicher hier wird bald entschlossen gehandelt!“

Und prompt folgte heute, bzw. bereits gestern Abend die Antwort auf die Frage wie es an den Börsen nun weitergehen wird. Der IWF beschließt ein Rettungspaket für angeschlagene EU Länder in Höhe von 750 Milliarden Euro und beflügelt mit dieser Maßnahme die Börsen erneut. Damit sollte nun die unmittelbare Gefahr die sich aus der Schieflage Griechenlands ergeben, zunächst einmal gebannt sein. Dennoch bedeutet diese Maßnahme auch, dass es in Europa nun auch ans Eingemachte geht. Die Summe des Rettungspaketes ist in dieser Höhe sicherlich einmalig oder zumindest historisch bedeutend. Der Euro muss gerettet werden, koste es was es wolle, hieß es am Wochenende in den Medien. So spiegelt dieser Beschluss des Internationalen Währungsfonds weniger eine kreative Handlung, sondern viel mehr die Verzweiflung der EU Regierungen wieder. Damit dürfte nun auch des letzte Pulver verschossen worden sein..

Es besteht aber durchaus die berechtigte Chance, dass heute mal wieder ein entscheidender Wendepunkt markiert wird. Den Märkten gefällt diese Nachricht, es war also richtig am Freitag noch einige Positionen zu kaufen. Sicher war ich mir allerdings bis heute morgen nicht, ob dies eine gute Idee gewesen ist. Neben Porsche, Heidelberg und Conti sind nun auch wieder einige Aktien der Schweizer Rück sowie Bauer, Klöckner & Co. sowie VW in meinem Depot gelandet. Bei VW habe ich mich entschlossen, nun auf dem deutlich reduzierten Niveau, neben den Vorzugsaktien, die ich immer noch favorisiere, nun auch ein paar Stammaktien ins Depot zu legen. Die Porsche Aktie erreichte am Freitag wiedermal mit 34,80 Euro ein neuen historischen Tiefstand, das konnte ich mir bei aller Unsicherheit über die Klagewelle aus den USA nicht entgehen lassen. Wie Sie ja wissen hatte ich vor Tagen bereits darauf hingewiesen das die Porsche Aktie wohl mindestens bis auf 36,- Euro fallen dürfte..

Solar Millennium bleibt aber der einzige Solarwert im Moment den ich gekauft habe. Hier warte ich nochmal auf etwas niedrigere Kurse um aufzustocken.Werte wie Phoenix Solar, Centrotherm sowie Roth und Rau bleiben aber natürlich auf meiner Watchlist. Auf Grund der angespannten Situation in Europa bleiben für mich „echte“ Qualitätstitel zunächst die erste Wahl. Achten Sie, wenn Sie sich wieder in den Markt trauen also zunächst auf Qualität und vor allem Liquidität! Wir haben gesehen wie schnell es auch einmal runter gehen kann. Marktenge Titel sind dann sehr gefährlich. Im schlimmsten Fall wird man diese gar nicht los, oder der Stopp-Loss greift viel zu spät. Mit der heutigen Bewegung am Markt sieht das große Bild nun wieder deutlich besser aus. Alle Indizes dürften am Ende des Tages wieder in Ihren Aufwärtstrend zurückgefunden haben. Es ist also an der Zeit den nächsten Swing nach oben zu spielen..Die oben genannten Werte sind auch jetzt noch mittelfristig sehr interessant und bilden die Basis meines Depots..

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