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Die Commerzbank Aktie bleibt wohl auf lange Sicht eher kein „Kauf“

Ansich sind die heute präsentierten Zahlen der Commerzbank nicht weiter überraschend. Deutschlands zweitgrößte Bank hat weiterhin extreme Probleme im Privatkunden-Geschäft. Alleine in dieser Sparte, in der die Bank eigentlich gegenüber anderen Banken in Zukunft punkten wollte, brach der operative Gewinn um knapp die Hälfte auf nur noch 245 Millionen Euro ein. Weitere Abschreibungen führten dazu dass die CoBa nur noch einen Gewinn von 6 Millionen Euro ausweisen konnte. Na immerhin, dürfte sich so manch leidgeplagter Aktionär beim Lesen dieser Daten gedacht haben…! Dennoch klingt ein Gewinneinbruch um 99 Prozent im ersten Moment schon eher nach einem Pennystock, der kurz davor ist bald Insolvenz anmelden zu müssen, und nicht nach Deutschlands zweitgrößter Privatbank.

Natürlich ist die Commerzbank davon aber weit entfernt! Martin Blessing ist weiterhin bemüht die Bank zurück auf den Pfad der Profitabilität zu führern, betonte aber auch das es noch ein langer Weg werden dürfte, dies zu erreichen. Bis 2016 will der Vorstand nun operativ die Kehrtwende schaffen. Wegen der schlechten Ertragslage werden die Boni der Commerzbanker um bis 20 % gekürzt. Martin Blessing verzichtete sogar komplett auf seinen Prämienzahlung. Ob diese Solidaritätsbekundungen am Ende reichen werden bleibt allerdings abzuwarten. Der Gegenwind für Blessing und seine Mannschaft nimmt weiter zu. Es ist also durchaus möglich dass sich hier ein baldiger Führungswechsel bei der Commerzbank anbahnen könnte, sollten die gesteckten Ziele nicht schnell und effizient umgesetzt werden.

Wie heute in der „WirtschaftsWoche“ zu lesen war, findet auch der Aufsichtsratschef, Klaus-Peter Müller nun langsam deutlichere Worte, um seinem Unmut über die immer noch unbefriedigende Situation bei der Bank etwas Luft zu verschaffen. Zitat: „Eines ist klar: Wenn der Vorstand seine Ziele ohne sehr triftigen Grund verfehlt und die erwartete Leistung nicht bringt, muss der Aufsichtsrat handeln“ Deutlicher kann man es wohl nicht sagen.Auch der Ratingriese Standard & Poor’s zeigte sich heute wenig überzeugt von den Plänen Blessings. Demnach werde der Konzernumbau  deutlich komplexer und zeitraubender sein als zunächst gedacht. S&P drohte heute mit einer weiteren Herabstufung der Bank.

Es bleibt also wohl auch in den kommenden Jahren für Commerzbank Aktionäre – zumindest operativ – alles so wie es ist. Die Ertragslage bleibt schwach, und das bisschen Gewinn dass die Bank abwirft, dürfte auch in Zukunft für Abschreibungen und Aufwendungen für die geplanten Entlassungen verwendet werden. Ob die Restrukturierung dann im Jahr 2016 unter Martin Blessing erfolgreich abgeschlossen werden kann oder nicht, wage ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Zur Commerzbank Aktie habe ich hingegen eine klare Meinung, die ich Ihnen ja zuletzt auch mehrfach hier präsentiert habe.

Die Aktie kann sich am heutige Handelstag sogar relativ gut behaupten, nachdem nun die harten Fakten auf dem Tisch liegen. Mittelfristig ist hier aber wohl nicht mehr allzu viel Positives zu erwarten. Die Aktie bleibt daher, aus meiner persönlichen Sicht, weiterhin eine die man nicht im Depot haben muss! In zwei bis drei Jahren sieht das vielleicht schon wieder anders aus. Bis dahin ist das zu investierende Kapital aber wohl an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt…!

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  • commerzbank bald pleite

Commerzbank: Griechenland ist nicht zu retten, lieber gleich Schluss machen!

Wie bereits gestern geschrieben werden die Stimmen gegen eine Rettung Griechenlands immer lauter. Das eigentlich erstaunliche dabei ist dass sich nun verstärkt die betroffenen Kreditinstitute dafür aussprechen den Mittelleerstaat aus der Währungsunion zu entlassen. So hat sich der Aufsichtsratschef der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, nun offiziell für den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen, und auch von Deutsche Bank Chef Josef Ackermann sind zunehmend eher kritische Töne zur mittelfristigen Zukunft der Griechen in der Eurozone zu hören. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Griechenland einer massiven Abwertung bedarf, die es innerhalb des Euros nicht vornehmen kann. Wir können das durch Ausgleichszahlungen auch nicht ausgleichen“, sagte Müller kürzlich im Deutschen Anleger Fernsehen. Griechenland sei innerhalb des Euros nicht zu retten.

Im weiteren Interview spricht mir Herr Müller offen aus was viele denken. Die betroffenen Banken sollten ihr Griechenland-Engagement nach Müllers Ansicht direkt abschreiben, und damit war wohl eine 100 prozentige Abschreibung gemeint um nun endlich einen finalen Schnitt zu machen. Das weitere Rumgeeiere um eine offensichtliche und naheliegende, aber schmerzhafte Lösung wird den gesamten Euroraum nicht weiter bringen. „Wenn sie bei 70 bis 80 Prozent sind, und wahrscheinlich nochmals nach schießen müssen, dann können sie auch fragen, ob sie nicht gleich Schluss machen, also komplett abschreiben“, so Müller.

Klaus-Peter Müller rechnet in der Folge dann eher positiven Reaktionen an den Märkten. Seitens der Commerzbank ist man sich offenbar sicher dass man dies Problem auch zu 100 Prozent schultern könnte, und es zu keinen weiteren Ansteckungseffekten kommt. Die Märkte werden den Austritt Griechenlands verstehen, und sich nicht gleich auf den nächsten schwächelnden Eurostaat konzentrieren prognostiziert Müller. Da bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher. Wenn man sich die Renditen der Staatsanleihen Portugals ansieht so wurde bereits gestern neue Euro- Geschichte geschrieben….In diesem Sinne es wird mal wieder eine spannende Woche für Commerzbank Aktionäre.

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