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China stemmt sich gegen den Ausverkauf…

Griechenland hat sein Reformpaket eingereicht, dass nun wohlwollend geprüft wird. Ansicht keine überraschende Nachricht, jedoch darf man gespannt sein ob diese Maßnahmen nun ausreichen um die Geldgeber zufrieden zu stellen. Letztlich bleibt der griechische Poker damit erhalten und die häppchenweise Kapitulation der Linken Regierung sollte auch weiterhin kritisch beäugt werden. Ich persönlich sehe hier keinen echten Fortschritt. Dennoch, besteht hier nun die grundsätzliche Möglichkeit dass man sich einigt, womit uns aber das Thema Griechenland dann wohl auch in den kommenden Jahren erhalten bleibt…!

Das kursbestimmende Thema ist und bleibt aber der chinesische Aktienmarkt, der sich auch heute wieder deutlich erholen konnte. Gemessen an den vorangegangenen Verlusten fällt die Erholung moderat aus. Vergessen sollte man dabei wohl auch nicht, dass die von der chinesischen Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Stützung des überhitzten Marktes durchaus eine gewisse Sprengkraft haben. Wurde der Markt zuvor durch gewisse Maßnahmen immer weiter nach oben katapultiert, stellt sich heute die Frage wie man den Verfall der Kurse nun nachhaltig aufhalten kann. Denn letztlich bedroht die Dynamik des Kursverfalls die gesamte Weltwirtschaft. Ein weiteres Abtauchen der chinesischen Aktienkurse und der damit einhergehende Kaufkraftverlust der Chinesen kann also von niemandem gewünscht sein. Insbesondere nicht von stark exportorientierten, westlichen Unternehmen!

Mit einer freien Entwicklung des Marktes hat das natürlich nicht mehr viel zu tun, aber das kennen wir ja bereits seit Jahren … und das nicht nur aus China! Zur „Rettung“ des angeschlagenen chinesischen Marktes scheint im Moment also jedes Mittel recht zu sein. Heute war zu lesen, dass Versicherungskonzerne dazu „überredet“ wurden massiv Geld in den Kapitalmarkt zu Pumpen. Die Rede war hier von zunächst ca. 17 Milliarden Euro, die verstärkt in Standardwerte investiert wurden. Zuvor wurde es den großen Akteuren am Markt verboten innerhalb der nächsten 6 Monate Aktien zu verkaufen, was sicherlich ein Spiel mit dem Feuer darstellt, denn fallen die Kurse dennoch weiter, dürfte das ein oder andere Finanzinstitut am Tag X mächtig in Schieflache geraten und muss dann wohl erneut vom Staat gestützt werden…!

Und nicht zu vergessen sind aktuell immer noch knapp die Hälfte aller chinesischen Aktien vom Handel ausgesetzt, was per se keinen objektiven Blick auf den tatsächlichen Zustand des inneren Marktes möglich macht! Es sei also noch einmal darauf hingewiesen, dass die aktuelle Situation in China – nicht der mögliche GREXIT – der eigentliche schwarze Schwan sein könnte, der die Gesamtsituation an den Weltbörsen grundsätzlich verändern kann. Ich behaupte nicht dass es so kommen muss, aber das Potenzial für eine deutliche Korrektur an den Märkten war in den letzten fünf Jahren nie höher.

Es kann also nicht schaden die neu eingegangenen Positionen dementsprechend eng abzusichern – insbesondere wenn man chinesische Aktien oder deutsche Autobauer im Depot hat 😉

Politische Börsen haben doch lange Beine !

Die letzten beiden Handelstage hatten schon etwas von einer typischen Kapitulation der Anleger vor dem anscheinend unaufhörlichen Abwärtstrend. Und ich persönlich kann diese Reaktion prinzipiell sehr gut verstehen, auch wenn diese teilweise doch etwas irrational erscheinen. Offenbar spielte es für viele Investoren auch keine große Rolle dass einige Aktien bereits auf einem Mehrjahrestief oder gar unter den Niveaus nach der Lehman Pleite notieren. Die Anleger haben weiter verkauft oder wurden klassisch abgefischt. Charttechnisch wichtige Unterstützungen wurden reihenweise, kurzzeitig unterschritten, und so ist es prinzipiell nur logisch und konsequent so vorzugehen. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht das gerade solche entscheidenden Marken sich immer wieder für den Einstieg mit einer ersten Position  bewährt haben. Auffällig waren aus meiner Warte auch die immer dünner werdenden Umsätze bei den Aktien. Die Zahl der Verkaufswilligen nimmt langsam ab, die der Kaufwilligen aber noch nicht wirklich zu. Vielleicht ändert sich das ja in der nun kommenden Woche wieder? Eine Zunahme der Umsätze sollte unbedingt beobachtet werden! Denn, wie ernst die aktuelle Lage ist verdeutlicht wohl dieser Chart:

Der S&P 500 hat inzwischen sämtliche Trends durchschlagen, die kurz- oder mittelfristig relevant waren. Am Donnerstag/Freitag wurde das 61,80er Fibo Retracement zweimal erfolgreich getestet, die anschließende Kursbewegung war aber noch viel zu schwach um nun ernsthaft von einem deutlichen Bounce ausgehen zu können. Aus technischer Sicht wäre dieser aber längst überfällig gewesen. Ein Minimalziel ist nun also ein schneller Rücklauf  über den in der letzten Woche beschriebenen „Point of no Return“ bei 1.365 Punkten und ein anschließender weitere Anstieg in die Zone um die 1,380 Punkte um einen weiteren Absturz zu verhindern.

Es bleibt dabei: Letztlich haben wir wiedermal eine überwiegend politisch motivierte Börse, wie ich Ihnen bereits im letzten Newsletter erläutert habe. Das sollte Sie immer bedenken. Schon die leiseste Andeutung einer Einigung in den USA dürfte zu einer massiven Verbesserung der Stimmung unter den Anlegern beitragen. Ein erneut zähes Ringen um Einfluss und politische Macht wird hingegen zur Folge haben das die Märkte weiter nachgeben oder gar abstürzen werden. So ist es eben, der Markt erzwing auf seine ganz spezielle Weise eine Entscheidung…! Griechenland dürfte da eher ein Nebenschauplatz bleiben. Saisonal betrachtet befinden wir und nun am Ende der Berichtssaison und am Anfang einer wieder stärkeren Börsenphase. Von einer Jahresendrally mag ich an dieser Stelle aber vorerst nicht mehr reden. Denn, die Situation im Nahen Osten ist auch wenig hilfreich in diesen Tagen. Eine weitere Eskalation und der Einmarsch der Israelis in den Gaza Streifen könnten die gesamte Region erneut destabilisieren. Hohe Ölpreise und weiter Unsicherheiten an den Kapitalmärkten wären dann die direkte Folge.

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