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Game Over bei Washington Mutual

Die US Sparkassenlotterie ist offenbar zu Ende, zumindest die Spekulation auf einen ordentlichen Gewinn nach Bekanntgabe der Ergebnisse des unabhängigen Prüfers. Heute Nacht verkündete Joshua Hochberg die Ergebnisse seiner Arbeit. Zwar seien die Abläufe die zu der Zerschlagung geführt haben nicht optimal gewesen, dennoch gäbe es keinerlei Hinweise auf unzulässige Absprachen oder andere Unregelmäßigkeiten lautet sein Fazit. Hier einige Auszüge aus dem Statement:

The examiner further finds that the proposed Settlement will most likely result in no recovery for any classes of Shareholders under the Plan. The Examiner also concludes that further litigation concerning any disputed asset is highly unlikely materially to benefit classes that are ‚out of the money‘

Die Nachricht war wohl ein Schock für viele Anleger die so lange durchgehalten haben, und immer noch auf einen positiven Ausgang der WaMu-Story gewettet hatten. Dementsprechend setzten heute Morgen panikartige Verkäufe bei der Aktie ein. Mit einem Minus von über 65% ging die Aktie in den heutigen Handel. Für die meisten Anleger. einschließlich meiner Person, war der Bericht eine herbe Enttäuschung, für andere geht der Zock jetzt erst richtig los.

In der ersten halben Stunde wurden alleine an den deutschen Börsen bereits über 15 Millionen WaMu Aktien gehandelt. Einkaufkurse von 4 Cent lockten heute kurzfristig orientierte Zocker aufs Parkett, und wahrscheinlich werden die sogar Geld mit der Aktie verdienen. Diejenigen die auf eine fette „Abfindung“ gehofft haben sollten sich wohl eingestehen, dass die Rechnung nicht aufgegangen ist. Auch die Hoffnung, dass man sich nun mit diesen Forderungen an die FDIC statt an JP Morgan wenden könnte sind wohl eher Wunschdenken. In der Meldung hieß es hierzu:

The Examiner concludes that substantial legal impediments make it highly unliket that any claims against the FDIC would succeed. In addition the Examiner’s Investogation did not uncover facts sufficient to support a prima facie case for any claim against the FDIC, even if the legal impediments could be overcome. Significnatly, the Examiner finds that the bidding process for WMB was reasonably fair. The Examiner also finds that JPMC was the only bidder willing to anything for WMB’s assets without substantial government guarantees.

Die Aktionäre werden wohl, wie so oft,  leer ausgehen in diesem Spiel um das große Geld. Der nun vorgelegte Bericht, hat die Chancen der Aktionäre zumindest deutlich verschlechtert. Wir werden heute wohl versuchen noch etwas von unserem eingesetzten Spielgeld zu einem günstigen Zeitpunkt zurück zu bekommen, und schließen damit das Thema Washington Mutual ab. Die WaMu Aktie ist seit heute Nacht wirklich nur noch eine reine Zocker Aktie ohne wirkliche Substanz. Game Over!

Der Washington Mutual Zock geht in die entscheidende Phase

Am Montag ist es nun endlich soweit, Der unabhängige Prüfer Joshua Hochberg will die Ergebnisse seiner wochenlangen Prüfungin Sachen Washington Mutual vorlegen. Demnach könnte sich bereits am Montag entscheiden, ob Hochberg gewisse Unregelmäßigkeiten bei der Übernahme der ehemals größten Sparkasse der USA durch JP Morgan finden konnte, oder eben nicht. Natürlich wird das Ergebnis seiner Arbeit dann auch unmittelbar nach der Veröffentlichung im Aktienkurs zu finden sein. Sprich Totalverlust oder ordentlicher Kursaufschlag!

Sollte aus dem Bericht klar hervorgehen, dass bei der damaligen, und vielleicht deutlich überhasteten, Zerschlagung des Konzerns Fehler gemacht wurden, und der Kaufpreis den JP Morgan gezahlt hat deutlich zu niedrig für den damaligen Firmenwert gewesen ist, stehen die Chancen nicht schlecht, für eine entsprechende Abfindung der Aktionäre. Vorerst dürfte damit der Sanierungsplan den JPM vorgelegt hat wohl bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes dann nicht umgesetzt werden. Die Aktionärsvertreter könnten die Klage auf entsprechende Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe somit weiter verfolgen.

Wie auch immer dieses Spiel nun ausgeht, Montag dürfte wohl einer der spannendsten Tage in der WaMu-Story sein. Wenn man dabei sein möchte sollte man hier, wie schon mehrfach erwähnt, nur Spielgeld investieren, dessen Totalverlust man auch verkraften kann, oder Sie gehen lieber ins Spielcasino 😉

Intel, AMD, Samsung, JP Morgan, Google und GE im Fokus der Anleger

Diese Börsenwoche wird wohl die Entscheidung bringen..Nachdem die US Indizes sich am Freitag dann letztlich doch in die gewünschte Richtung bewegt haben, stehen die Chancen für den Dax in den kommenden Tagen nun die Marke von 6.300 bzw. 6.335 Punkten zu überwinden sehr gut. Die US Berichtssaison ist nun angelaufen, was für neue Impulse in einem in den letzten Wochen so richtungslosen Handel sorgen sollte. Der Aluminiumkonzern Alcoa hat ordentlich vorgelegt, bei den vom Softdrinkherstellers PepsiCo vorgelegten Zahlen gab es bereits einen leicht faden Beigeschmack. Nun warten die Anleger gespannt auf die Zahlen, und vor allem den Ausblick, der Halbleiterhersteller Intel, Advanced Micro Devices und dem südkoreanischen Elektronik-Hersteller Samsung. Bei allen drei Unternehmen sind die Erwartungen extrem hoch, und lassen somit leider auch Raum für Enttäuschungen. Dennoch wird gerade dem Halbleiter-Sektor momentan mit der stärkste operative Zuwachs zugetraut.

Die aktuellen Daten zu den Erzeuger- und Verbraucherpreisen geben am Donnerstag und Freitag Aufschluss darüber wie es um, das Thema Inflation in den USA bestellt ist. Auch die Daten der US-Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan, die beide am Freitag erwartet werden, dürften darüber entscheiden, ob die Märkte nun endlich aus der seit Monaten bestehenden Seitwärtsphase nach oben ausbrechen können. Etwas besorgniserregend ist hingegen das Ergebnis der letzten Sitzungen des IWF am Wochenende ausgefallen. Es dürfte nun klar sein, dass wir uns in der Phase eines internationalen Abwertungs-Wettlaufes der wichtigsten Währungen befinden. Welche Auswirkungen dies in den kommenden Wochen und Monaten haben wird ist noch nicht klar abzusehen. Die Amerikaner teilten auch bei dieser Sitzung wieder kräftig aus, und griff auch Europa und insbesondere Deutschland an. Dies aber wohl mehr aus einer eher schwachen Position heraus, da die Amis Ihr Pulver bereits weitestgehend verschossen haben, und nun auf „Hilfe“ von außen angewiesen sind. Aber dazu später mehr…

Außer den bereits genannten Halbleiterherstellern werden die US-Bank JPMorgan , der Internetkonzern Google und der Mischkonzern General Electric Auskunft über ihre Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal geben. Je nachdem wie also die Unternehmenszahlen und vor allem die Konjunkturdaten in dieser Woche ausfallen werden, könnte der Dax bis zum Ende der Handelswoche nach oben ausbrechen, und das Jahreshoch bei 6.387 Punkten eventuell nehmen, oder erneut an der 6.300 Punkte Marke scheitern. Sollte der Deutsche Leitindex  an dieser Marke erneut nach unten abdrehen, so wäre dies insgesamt der vierte gescheiterte Versuch gewesen, und man sollte etwas vorsichtiger werden. Ich gehe aber nach wie vor von einem Ausbruch nach oben aus!

Washington Mutual – macht JP Morgan einen Rückzieher?

Die Gerüchteküche um die insolvent gegangene US Sparkasse Washington Mutual brodelt weiter. Zuletzt sind die Umsätze in der Aktie wieder sprunghaft angestiegen und der Aktienkurs konnte auch im gestrigen Handelsverlauf noch einmal 11,5% auf 0,193 US-Dollar zulegen. Mit lediglich etwas mehr als 12 Millionen umgesetzten Stücken dürfte diese Umsatzzunahme aber nicht unbedingt als Kaufrausch bezeichnet werden. Dennoch, es gibt mal wieder Neuigkeiten.. laut dem Wall Street Journal spielt man bei JP Morgan nun laut mit dem Gedanken, das Geld, dass man für die Übernahme der ehemals größten Sparkasse der USA bezahlt hatte, zurückzufordern, ebenso wie weitere 6 Milliarden US Dollar, die als Folgekosten der Übernahme entstanden sein sollen. Angeblich hat das Investmenthaus eine entsprechende Eingabe beim Einlagensicherungsfond FDIC gemacht.

JP Morgan hat diese Gerüchte bislang noch nicht betätigt, dennoch stellt man sich die Frage was dran sein kann, an einem möglichen Rückzieher, und vor allem welche Auswirkungen dies dann für die Aktionäre haben dürfte. Die grundsätzliche Frage ist wohl eher, ob JPM überhaupt noch zurückziehen könnte, wenn man wollte. Ich halte dies für nahezu unmöglich, und wenn, dann sicherlich nicht mit einem Freifahrtschein a la „Gehe über Los und ziehe 6 Milliarden Dollar ein“ Der Verdacht liegt nahe, dass man nun, nachdem die Gegenwehr der Aktionäre stärker als erwartet ausgefallen ist, und der gesamte Sachverhalt erneut geprüft wird, offenbar seitens JP Morgan befürchtet, dass die daraus resultierenden Forderungen, extrem hoch sein könnten. Beträge von immerhin 30 Milliarden Dollar oder mehr stehen immer noch im Raum..

Auch könnte man, wenn sich diese Gerüchte bewahrheiten würden, annehmen, dass JP Morgan sehr wohl bewusst sein dürfte, dass die Übernahme damals in der ganzen Weltuntergangs-Hektik nicht unbedingt zu Gunsten der Altaktionäre abgelaufen ist, und man sich hier ein Filetstückchen US Finanzgeschichte zu einem Grabbeltisch-Kurs einverleibt hat. Dem entsprechend könnte JPM tatsächlich versuchen einen Rückzieher zu machen, weil die damit verbundenen Abfindungsrisiken derzeit nicht überschaubar sind. Ich möchte betonen, dass es sich hierbei um reinste Spekulation über die tatsächlichen Vorgänge handelt. In jedem Falle aber ist nun wieder neue Spannung in den Übernahmepoker hinein gekommen, und solche Geschichten versüßen den Aktionären die lange Wartezeit bis zur endgültigen Entscheidung..

Washington Mutual – es tut sich was!

Bereits vorgestern deutete sich bei der Washington Mutual neues „Leben“ in der Aktie an. Gestern dann zog der Aktienkurs noch einmal unter ordentlichen Umsätzen kräftig an und notiert nun wieder über der charttechnisch wichtigen Marke von 0,18 Dollar. Nicht dass die Charttechnik hier eine besondere Relevanz hätte, aber man konnte in den vergangenen Monaten immer wieder beobachten, dass diese Marke eine wichtige Rolle als Widerstand oder Unterstützung spielt. Die Dynamik in der WaMu Aktie hat wieder einmal deutlich zugenommen, die Umsätze ziehen wieder an und die Nachrichtenlage hat sich erheblich verbessert. Nachdem kürzlich der unabhängige Prüfer bestellt werden durfte um die Vorkommnisse, die damals zur Pleite der größten Sparkasse der USA geführt hatte, noch einmal näher zu untersuchen, schöpfen die Aktionäre neue Hoffnung auf eine dicke Abfindung.

Der von dem Prüfer vorgelegte Arbeits- und Untersuchungsplan lässt auf eine ernsthafte und sehr umfangreiche Prüfung des Sachverhaltes schließen. Alleine diese Tatsache scheint den Aktienkurs derzeit schon wieder zu beflügeln. Heute soll das zuständige US Konkursgericht nun darüber entscheiden, ob der Untersuchungsplan so genehmigt werden kann. Wir gehen davon aus, dass  das vorgelegte Dokument, trotz des Widerstandes durch JP Morgan, auch bei den Richtern uneingeschränkte Zustimmung finden wird. Weiterhin bleibt die WaMu Story also hochinteressant. Der nun bestellte Prüfer ist kein geringerer, als Joshua Hochberg, ein ehemaliger Abteilungsleiter des US-Justizministeriums, in der Abteilung für Betrugs- und Kriminaldelikte, und genießt das volle Vertrauen der Aktionäre. Wir bleiben weiterhin dabei – vom Totalverlust des eingesetzten Kapitals, bis hin zu mehreren tausend Prozent Rendite ist hier immer noch alles drin!

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General Electric, Intel top! – Bank of America, JP Morgan und Citigroup nicht wirklich..

Die Märkte spielen mal wieder Weltuntergang. Der Kursverlauf an den US Börsen am Freitag war alles andere als erfreulich, und zwingt natürlich auch uns die aktuelle Situation wiedermal komplett neu zu beleuchten. Was erwartet uns in der kommenden Handelswoche? Die Unternehmensdaten aus den USA waren überwiegend deutlich besser als dies vom Markt erwartet worden ist. Wir gehen davon aus, dass dies auch so bleiben wird. Besonders aussagekräftig sind hier wohl die ebenfalls am Freitag gelieferten Quartalszahlen von General Electric. Der amerikanische Mischkonzern, der von Kraftwerken über Kühlschränke bis Computertomographen so gut wie alles herstellt und darüber hinaus über ihre Finanzsparte einer der größten Finanzierer der Vereinigten Staaten ist, meldete einen Gewinn pro Aktie von 0,30 Dollar. Der Umsatz war zwar mit minus vier Prozent leicht rückläufig, dies konnte aber durch die eingeleiteten Sparmaßnahmen kompensiert werden. Der Ausblick auf steigenden Gewinnen und, eine höheren Dividende für das laufende Jahr sollten den Aktienkurs weiter beflügeln. GE gilt ähnlich wie allgemein als Gradmesser für den Gesamtzustand der amerikanischen Wirtschaft, ebenso wie Intel die Messlatte für die weltweite Computerindustrie darstellt.

Die Zahlen der US Großbanken waren allerdings nur auf den ersten Blick sehr gut. Zwar schrieben die Bank of America und JP Morgan wieder deutliche Milliardengewinne, diese waren aber überwiegend buchhalterischer Natur. Durch entsprechende Umbuchungen bei der Kreditvorsorge und Verkäufen von Unternehmensanteilen konnten also die gewünschten Zahlen erreicht werden, ob dies langfristig auch durch operative Gewinne untermauert werden kann bleibt weiter abzuwarten. Irgendwann wird auch das Tafelsilber ausgehen, und spätestens dann ist die zeit der Wahrheit gekommen. Das Wallstreet-Sorgenkind Citigroup machte seinem Image mal wieder alle Ehre. Die Einnahmen gingen stark zurück, trafen aber die Analystenschätzungen. Sie sanken von 33,1 auf 22,1 Milliarden Dollar. Die Prognosen lagen bei 22,16 Milliarden. Zurückzuführen war dieser Rückgang vorrangig auf die Citi Holdings, wo nur noch 4,9 Milliarden Dollar statt zuvor 16,8 Milliarden eingenommen wurden. Zusammenfassen kann mal wohl sagen, dass die produzierenden Konzerne deutlich besser laufen als angenommen, die Finanzkonzerne, aber noch lange nicht über den Berg sind.

Auch von konjunktureller Seite gab es mal wieder deutliche Störfeuer, die wohl letztendlich auch der Auslöser für den Kurssturz am Freitag gewesen sind. Allen voran war der von der Uni Michigan und Reuters ermittelte US-Verbraucherindex wohl das Zünglein an der Waage, von 76,0 Punkten im Juni fiel der Index überraschend stark auf 66,5 Punkte. Ein derart dramatischer Rückgang des Verbrauchervertrauens innerhalb nur eines Monats lässt nicht viel Gutes für den weiteren Verlauf der Konjunktur in den USA erwarten. Die Angst der Anleger vor einer deutlichen Verlangsamung des US Wachstums, oder gar dem erneuten Abtauchen in eine Rezession ist damit wieder allgegenwärtig. Wie soll man sich nun in den kommenden Tagen verhalten? Eine eigentlich sehr positive Situation hat sich an nur einem Handelstag in eine wiedermal sehr angespannte verwandelt. Charttechnisch befinden wir uns nun wieder im Niemandsland, sowohl ein erneuter Ansteig, als auch ein Abtauchen der Indizes ist nun wieder möglich.

Ich rechne am Montag spätestens nach dem Handelsbeginn in den USA mit einer technischen Gegenbewegung. Der Dax sollte nach Möglichkeit nicht wieder nachhaltig unter 6.000 Punkte fallen. Je nachdem wie stark oder schwach diese ausfallen wird, müssen wir dann unsere Swing Trading Strategie konsequent umsetzen..

viele Grüße Ihr

Lars Röhrig

JP Morgan, Solar Millennium, Gold und der Euro

Der gestrige Handelstag war leider nicht so erfreulich und hat die gute Serie von sieben aufeinander folgenden, und sehr positiven Börsentagen, jäh unterbrochen. Weitere Störfeuer von der US-Konjunkturfront führten zu einem Abrutschen der Indizes und natürlich auch diverser Aktien. Auch die auf den ersten Blick so hervorragenden Zahlen von JP Morgan sehen auf den zweiten Blick nicht mehr ganz so toll aus, und konnten letztlich nicht überzeugen. Die „credit-loss provisions“, also die Rückstellungen für faule Kredite in Höhe von 9,7 Mrd. Dollar im Vorjahr, sind nun auf 3,36 Mrd. Dollar in diesem Jahr gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 6,34 Mrd. Dollar. Sprich bei JPM wurden Rückstellungen in dieser Höhe aufgelöst. Dies generiert dann entsprechende „Erträge“ in der Quartalsbilanz, aber eben keine, die wirklich fließen, sondern reine Bucherträge. So gesehen kann ich die Euphorie der gesamten Wirtschaftspresse über dieses Zahlenwerk nicht unbedingt teilen.

Die Entwicklung beim Euro läuft hingegen planmäßig. Wie vor ein paar Tagen in unserem Newsletter geschrieben, ist das Erreichen der runden Marke von 1,30 das nächste logische Ziel der europäischen Gemeinschaftswährung. Durch die eher verhaltenen Konjunkturdaten aus den USA könnte dies eventuell heute sogar schon erreicht werden. Nach wie vor zu gut für unseren Geschmack hält sich hingegen der Goldpreis. Die Währungsturbulenzen der letzten Wochen scheinen sich vorerst erledigt zu haben, dieser Umstand sollte früher oder später auch beim Gold eingepreist werden. Nachdem sich ein nicht unwesentlicher Teil der weltweiten Goldbestände aber in spekulativen Händen befindet, kann die von uns erwartete Korrektur beim Goldpreis aber eventuell auch noch etwas auf sich warten lassen.

Noch immer regiert die Angst in den Köpfen der Anleger vor einem erneuten Abtauchen der Börsen in den sogenannten „Double-Dip“ Heute, nachdem die US Indizes ihre gesamten Tagesverluste bis zum Handelsschluss wieder gut machen konnten, bleibt die Lage aber weiterhin angespannt. Zwar sehen die US Futures momentan freundlich aus, und auch der Dax kann wieder etwas Boden gut machen, dennoch haben die asiatischen Börsen erneut kräftige Abschläge hinnehmen müssen. Ein Faktor den man nicht ignorieren sollte…Wir halten den gestrigen Kursverlauf, auch bei unseren Depotwerten, teilweise für komplett überzogen, und rechnen spätestens in der kommenden Woche wieder mit freundlicheren Kursen. Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass es auch heute noch einmal, zum Wochenende, zu einem Rücksetzer an den US Börsen kommen kann.

Die Aktie von Solar Millennium haben wir heute verkauft, nicht weil wir von dem Unternehmen nicht mehr überzeugt sind, sondern viel mehr weil uns momentan die Handelsaktivitäten bei der Aktie nicht gefallen. Unter Miniumsätzen wird der Kurs in die gewünschte Richtung getrieben, lautet unser persönliches Fazit nach der Lektüre des Orderbuchse der vergangenen Tage. Für einen nachhaltigen Anstieg scheinen die Umsätze in der Aktie einfach nach wie vor zu schwach zu sein. Ursprünglich wollten wir an der Position langfristig festhalten, warten nun aber lieber erst einmal ab wohin die Reise geht.

Eventuell werden wir bei Solar Millennium, wenn es sich in naher Zukunft noch einmal ergeben sollte, immer mal wieder eine Tradingpositionen aufbauen. Trotz der eigentlich positiven Nachrichten von gestern sind die Unsicherheiten bezüglich der Provisionszahlungen an UTZ Claassen, und deren Auswirkungen auf die Bilanz des Unternehmens immer noch existent. Dies könnte zu einem Verlust auf operativer Ebene führen, und dürfte somit den Aktienkurs dann noch einmal belasten. Vielleicht bietet sich nach der Veröffentlichung aller Fakten dann aber wieder eine längerfristig interessante Einstiegschance. Aufgestockt haben wir hingegen noch einmal bei Rio Tinto und HeidelbergCement. Ansonsten bleibt unser Depot zunächst unverändert..Wir wünschen allen Lesern bereits jetzt ein schönes und erholsames Wochenende!

Washington Mutual – Zermürbungstaktik bei JP Morgan?

Unglaublich aber wahr, erneut wurde die Entscheidung vom Gericht vertagt, dieses mal auf den 20. Juli. Erneut müssen sich also alle Aktionäre, die auf eine hohe Abfindung hoffen gedulden. Mit deutlicher Verspätung startete die gestrige Anhörung, sodass letztendlich dann keine mehr Zeit blieb die wichtigsten Tagesordnungspunkte zu erörtern. Eine Entscheidung könne noch nicht getroffen werden, weil weiterer Gesprächsbedarf zwischen den Parteien bestehen würde, hieß es. Die Richterin, Mary Walrath stimmte der Verschiebung somit erneut zu, verwies aber auch darauf, dass Sie die Sache nun bald zum Abschluss bringen wolle. So langsam sollte Miss Walrath ihren Ankündigungen wohl auch mal Taten folgen lassen, um glaubwürdig zu bleiben.

Die Aktionärsvertreter zeigten sich ebenfalls zufrieden, und hoffen wohl immer noch auf eine gütliche Einigung mit der Gegenpartei. Es wird sogar gemunkelt, dass es bereits ein Angebot gegeben haben könnte, welches aber zu niedrig gewesen ist. Kommt eine Einigung dann aber letztlich doch nicht zu Stande, bleibt immer noch der Antrag auf Bestellung eines neutralen Prüfers. Man darf also gespannt sein ob am 20.Juli dann etwas passieren wird. So langsam verlieren einige Anleger offenbar die Lust an dem Investment. Die Umsätze in der Aktie werden zusehends dünner, und die Kursschwankungen sind für Trader inzwischen uninteressant geworden. Vielleicht ist ja auch genau das die Strategie die bei JP Morgan dahinter steckt…? Also kein Showdown wie gestern geschrieben, sondern vielmehr Zermürbungstaktik?

Washington Mutual – der Zock wird verschoben..

Große Enttäuschung bei den Washington Mutual Aktionären, die auf eine schnelle Lösung bzw. Einigung gewettet hatten. Gestern wurde der entscheidende Termin ein weiteres Mal verschoben. Für heute war eigentlich die Entscheidung des US Konjunkturgerichtes, im Rahmen einer neuen Anhörung, der Aktionärsvertreter geplant. Hier hätte darüber entschieden werden sollen, ob es den Aktionären nun gestattet wird, einen unabhängigen Prüfer zu bestellen, der die Vorgänge, die zur Insolvenz der ehemals größten Sparkasse der USA geführt hatten, noch einmal genau zu prüfen. Die damit verbundenen uneingeschränkte Akteneinsicht für die Aktionäre soll dennoch in der heute stattfindenden Anhörung diskutiert werden. Diese Aussage finde ich allerdings sehr widersprüchlich!

Seit Wochen geht das Gerangel zwischen JP Morgan und den Aktionären hin und her. Das US Investmenthaus taktiert weiter, und hat nun eine erneute Verschiebung dieses Termins auf den 08.Juli bewirkt. Zeit scheint für JP Morgan ein wichtiger Faktor zu sein. Die Begründung man komme mit den Vergleichsverhandlungen gut voran, brauche aber noch etwas Zeit, scheint etwas schwammig und undurchsichtig zu sein. Das sehen anscheinend auch die Aktionäre so und trennten sich gestern im US Handel bereits von Ihren WaMu Aktien. Die Umsätze waren aber verhältnismäßig klein, und so nehme ich mal an, dass hier überwiegend die kurzfristig orientierten Spekulanten und ungeduldigen Kleinaktionäre auf der Verkäuferseite zu finden waren.

Grundsätzlich hat sich an den Umständen und unserer Einschätzung zu dem WaMu Zock nichts geändert. Es ist also erst einmal rein gar nichts passiert, ausser daß man wieder etwas länger auf eine mögliche Entscheidung warten muss. Wer die Aktie kennt, weiß das dieses Spielchen bereits seit der Insolvenz des Unternehmens so gespielt wird. Nach wie vor gilt also entweder man glaubt an einen positiven Ausgang dieser Spekulation und lässt diese einfach laufen, oder man lässt lieber die Finger davon, weil man einen Totalverlust fürchtet. Irgend etwas dazwischen wird es wohl dauerhaft nicht geben..die Zuhilfenahme von Charttechnik oder ähnlichem ist also eigentlich völliger Quatsch. Dennoch spielt für unseren Trade der Bereich zwischen 15 und 18 US Cents eine wesentliche Rolle..

Die Washington Mutual Party geht weiter

Satte 34 Prozent legte die Aktie von Washington Mutual gestern erneut zu. Die Umsätze in der Aktie zogen nun wieder deutlich an, und man könnte vermuten, dass es hier doch letztendlich noch zu einem positiven Ausgang für die Aktionäre kommen könnte. Insgesamt wurden 38 Millionen Aktien gehandelt, was verglichen mit den Volumina der letzten Wochen ungewöhnlich hoch ist. Die Aktie schloss dann gestern Abend auf Tageshoch bei 0,184 US Dollar, nicht zuletzt dieser Umstand deutet für den heutigen Handel auf weiter steigende Notierungen hin. Mit dem Überschreiten der Marke von 0,18 Dollar wurde ebenfalls eine charttechnisch wichtige Hürde genommen, diese kann heute noch einmal getestet werden, sollte aber nun nicht mehr nachhaltig unterschritten werden. Wenn doch, ist deutliche Vorsicht geboten..

Anleger spekulieren also wieder kräftig auf eine Abfindung in Höhe von mindestens 8,- Dollar je Aktie, manche Analysten sind sogar der Meinung, dass hier bis zu 11,20 Dollar drin sind, wenn sich JP Morgan auf einen Vergleich einlassen sollte. Der Aktienkurs von JP Morgen gab gestern entsprechend nach. In Deutschland wird die Aktie bereits wieder mit einem kräftigen Aufschlag zum gestrigen US Schlusskurs gehandelt. Nach wie vor würden wir aber dazu raten diese Aktie nur mit „Spielgeld“ an den entsprechenden US Börsen zu handeln, und zu versuchen ein paar „Zockerscheinchen“ zum Handelsbeginn in den USA ab zugreifen. Nochmal betonen sollte man aber auch, dass hier von einem Gewinn von mehreren tausend Prozent bis hin zum Totalverlust alles drin ist!

Washington Mutual Aktionäre machen Druck

Es ist zuletzt ruhig geworden um die Aktie von Wahington Mutual..Nachdem das Gesuch der Aktionärsvertreter, die damaligen Vorgänge um die Insolvenz und wahrscheinlich vorschnelle Übernahme der WaMu durch JP Morgan noch einmal genauer zu beleuchten, im ersten Anlauf gescheitert ist, wird nun ein neuer Anlauf vorbereitet.  In der letzten Handelswoche wurde bekannt, dass sie Aktionäre nun selber die Initiative ergreifen wollen, und die Umstände die zur Insolvenz der US Sparkasse geführt haben, genauer untersuchen werden. Das Konkursgericht hatte den Antrag der Aktionäre auf eine erneute, ordentliche Prüfung im ersten Schritt abgelehnt. Am Dienstag letzter Woche wurde nun ein entsprechender Antrag des Equity Committee bei Gericht eingereicht und gestern erneut ein Teilerfolg erzielt. Die Richterin des US Konkursgerichtes hat JP Morgan und die FDIC nun aufgefordert den Aktionärsvertretern uneingeschränkt Einblick in die Unterlagen zu gewähren.

Die Richterin zieht inzwischen auch noch eine nochmalige Prüfung der Vorkommnisse durch einen unabhängigen Prüfer in Betracht, sollten sich die beiden Parteien bis zur nächsten Anhörung am 17.06.2010 nicht einigen können. Die Risiken einer erneuten Prüfung scheinen für JP Morgen und die FDIC erheblich zu sein, und so rechnen Marktbeobachter damit, dass nun doch noch eine Einigung erzielt werden könnte. Im Gespräch für eine mögliche Abfindungshöhe der Aktionäre wären dann 8,- Dollar je Aktie. Dies ist der Betrag der von JP Morgan bereits schon einmal im Jahr 2008 angeboten wurde. Es könnte in den nächsten Tagen also durchaus noch einmal deutliche Bewegung in die Aktie kommen. Bereits gestern konnte die WaMu Aktie wieder leicht zulegen und die Umsätze ziehen wieder etwas an. In Anbetracht der Nachrichtenlage hätte man aber mehr erwarten können. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine reine Zockeraktie handelt bei der auch ein Totalverlust möglich ist..

Rückschlag für Washington Mutual Aktionäre

Heute ist mal wieder ein extrem spannender Tag für die Aktionäre der Washinton Mutual. Die Aktionäre die ihre Rechte bereits in den vergangenen Wochen deutlich gestärkt haben formieren sich nun wieder neu um von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer noch einmal die Vorgänge vor der Pleite des Unternehmens genau prüfen zu lassen. Dies weckte zunächst neue Hoffnungen, dass es doch noch zu einer angemessenen Entschädigung der Aktionäre kommen könnte. Insbesondere sollte nun noch einmal geprüft werden, welche Rolle der Einlagensicherungsfond damals bei der Übernahmen durch JP Morgan gespielt habe, bzw. ob eine Zerschlagung des Unternehmens zum damaligen Zeitpunkt erforderlich gewesen sei. Mit der erneuten Prüfung dieser Vorgänge wollten die Aktionärsvertreter beweisen, dass hier vorschnell gehandelt wurde und somit ein unnötiger Schaden für die Anleger entstanden sei.

Sollte dies der Fall, und nachweisbar sein, stünden die Chancen für eine Entschädigung durch die FDIC und oder JP Morgan nicht schlecht. JP Morgan hingegen versucht nun mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln diese erneute Prüfung zu verhindern, was darauf schließen lässt, dass etwas dran sein könnte an den Vorwürfen. Leider wurde dieses Gesuch der Aktionärsvertreter heute im ersten Anlauf vom Insolvenzrichter abgelehnt. Initiiert wurde diese erneute Prüfung von insgesamt 16 verschiedenen Investmentfonds die mit einer Gesamtsumme von 2.3 Milliarden Dollar an dem Unternehmen beteiligt waren. Eine Spekulation auf einen positiven Ausgang der WaMu Story wird somit vielleicht auf nun niedrigerem Niveau vielleicht wieder interessanter, dennoch ist es noch keineswegs sicher, dass der Fall überhaupt neu aufgerollt wird. Im ersten Anlauf ist man nun gescheitert…

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