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Lanxess – Warum fällt die Aktie wirklich?

Zum Abschluss des heutigen Handelstages möchte ich ihnen gerne noch einen Chart zeigen… Eine der Aktien im negativen Sinne war wohl ohne Zweifel die des Spezialchemie-Unternehmens Lanxess. Warum generiert die Aktie zunächst zwei kräftige Kaufsignale bei dem die 200-Tage-Linie von unten getestet wird und stürzt dann so jäh ab? Diese Frage wird sich so mancher Anleger heute wohl gestellt haben…

Nun, zum einen lag das wohl an den Analystenratings der letzten Tage. Die Aktie wurde zunächst von mehreren Analystenhäusern zum Kauf empfohlen, was den Anstieg unterstützt hat. Dann folgte heute umgehend eine Abstufung der Analysten von JP Morgen, die das Kursziel für die Lanxess Aktie nun sogar noch einmal von 37 auf 28 Euro gesenkt haben. Hauptargument war hier die deutlich reduzierten Ergebnisschätzung bis zum Jahr 2015 um bis zu fünfzig Prozent (!) Die JP Morgan Analysten liegen mit dieser Einschätzung sehr deutlich unter den Konsens-Schätzungen der Kollegen.

Ausgehend von den heutigen Kursen um die 46,- Euro wären die genannten Kursregionen ohne Frage ein ordentlicher Schluck aus der Pulle für die Bären… Grundsätzlich bin ich ja kein Freund von solchen vollmundigen Analysen, die zudem offenbar andere Kennziffern aufweisen als bei manchem Mitbewerber. Das spielt aber auch keine ernsthafte Rolle, denn letztlich hat der Markt immer Recht. Oder?

Lanxess Chart mit Gap

Nein, denn ich halte die heutige Kursbewegung eher für rein technisch bedingt. Wie man in dem Lanxess Chart deutlich sehen kann war hier noch eine Kurslücke (roter Kreis) zu schließen. Ich hatte Sie ja bereits damals bei der Entstehung dieses Gaps darauf hingewiesen… Diese Lücke wurde heute im späten Handel nun geschlossen. Die aus meiner Sicht spannende Frage ist nun also ob es sich tatsächlich um eine ernsthafte Abwärtsbewegung handelt, die uns noch deutlich tiefere Kurse beschweren wird, oder ob diese Lücke unbedingt noch geschlossen werden sollte, bevor der Ausbruch nach oben dann gelingen kann.

Ich halte somit einen Test der unteren Trendlinie (blau) morgen noch für sehr wahrscheinlich, was auch dem Erreichen des 76er Fibonacci Retracements entspricht, bevor die eigentliche Entscheidung dann fällt.

Auch ich kann Ihnen diese Frage nach dem weiteren Weg der Aktie natürlich nicht beantworten, aber die Zusammenkunft verschiedenster Ereignisse lassen mich hier aufhorchen. Das BlackRock bei Lanxess zuletzt seine Short-Position geringfügig erhöht hat, ist allerdings nur eine Randnotiz. Ob wir nun also eine gute Einstiegsmöglichkeit sehen oder aber den Beginn eine deutlichen Abwärtsbewegung, kann aus meiner Sicht nicht abschließend beurteilt werden. In jeden Falle bleibt die Situation bei der Aktie extrem spannend und sollte intensiv beobachtet werden!

Der Chart des Tages: Gold – Barrick Gold, Goldcorp, Newmont, Coeur Mining im Fokus

Zum Handelsschluss noch ganz kurz ein paar Anmerkungen zum Chart des Tages, der meiner Meinung nach ganz klar beim Goldpreis zu finden ist. Die meisten Marktteilnehmer dürften nicht mehr damit gerechnet haben, dass sich hier in absehbarer Zeit noch eine positive Kursbewegung ergeben könnte, und wie so oft passiert genau dann das Unglaubliche. Nachdem der steile Abwärtstrend (blau) bereits vor einigen Tagen verlassen wurde, bzw. in eine etwas flachere Formation übergegangen ist, konnte auch diese heute mit Schwung nach oben verlassen werden. Nicht dass ich nun allzu euphorisch werden würde, aber es ist durchaus bemerkenswert das dies gerade jetzt passiert, obwohl das sogenannte Tapering der FED unmittelbar bevor stehen soll. Auch der letzte US Arbeitsmarktbericht sollte eigentlich den Dollar deutlich stärken und somit für schwächere Notierungen beim Goldpreis sorgen…. Au contrair!

Goldpreisentwicklung kurzfristig

Nun gibt es so einige Theorien in den Medien zu dieser Kursbewegung die, angefangen von einer großen long Position COMEX Gold Futures von JP Morgan über eine extreme Nachfrage-Situation bei physischen Edelmetallen bis hin zu Eindeckungen der Notenbanken (insbesondere China) dazu geführt haben sollen. Letztlich ist das aber alles nur Schall und Rauch und sollte uns nicht interessieren. Denn den wahren Grund werden wir sowieso nicht erfahren. Viel wesentlicher ist es nun zu beobachten, ob diese Bewegung nun auch Bestand haben wird und Gold kurzfristig über die wichtige Marke von 1.268,- Dollar je Feinunze heben kann. Dann würde sich das Chartbild wieder etwas aufhellen, aber eben erst dann! Im weiteren Verlauf muss dann noch zügig wieder die 1.300er Marke angesteuert werden um wirklich eine Trendwende einzuleiten…

Wie auch immer… Insbesondere die Goldminen Aktien feiern heute eine ungeahnte Party, allen voran die Aktie von Barrick Gold, die bereits gestern zu einer kräftigen Erholungsbewegung angesetzt hat. Goldcorp. und Newmont Mining gehören ebenso zu den Tagesgewinnern wie auch einige kleinere Goldminenwerte. Der Silberpreis ist im Zuge dieses Kursanstieges wieder über die 20,- Dollar Marke geklettert und könnte nun einen neuen Anlauf auf den wichtigen Kreuzwiderstand bei ca. 21,40 USD versuchen. Einer der größten Profiteure ist somit heute auch die Aktie des Silberproduzenten Coeur Mining.

Sollte die Trendwende beim Gold nun also tatsächlich Bestand haben, werden wir das in den kommenden ein bis zwei Tagen sehen. Bis dahin sollte es ein wichtiger Indikator für Sie sein zu beobachten welche Aktie sich genau wie „verhält“. Welche Titel können am stärksten von dem Rebound profitieren etc. Denn es ist lange nicht mehr alles Gold was glänzt, bei den Minen-Aktien. Manche Produzenten haben massive Probleme und leiden deutlich mehr unter den dauerhaft niedrigen Preisen der vergangenen Wochen als andere. Einige dürften ernsthaft ums Ãœberleben kämpfen wenn der Goldpreis nicht bald wieder deutlich anzieht, andere wiederum befinden sich immer noch in einer einigermaßen komfortablen Situation.

Ich habe die interessantesten Titel aus dem Sektor in mühevoller Kleinarbeit in den letzten Wochen aussortiert und kann Ihnen vorab verraten, dass es durchaus sinnvoll ist hier sehr selektiv vorzugehen. Barrick Gold und die genannte Coeur Mining gehören aber in jedem Fall für mich persönlich zu den Premium Aktien in diesem Sektor! Wer das Risiko streuen will ohne sich diese Mühe machen zu wollen der bleibt bei den einschlägigen ETFs GDX, GDXJ und SIL oder SLV.

K+S – Jetzt antizyklisch einsteigen?

Bereits seit Tagen zeigt sich die K+S Aktie als einer der stärksten DAX Titel und auch heute führt der Salz- und Düngemittelhersteller die Top-Liste an. Gründe für die neue Stärke der Aktie lassen sich im Moment so einige finden. Angefangen von den kürzlich kursierenden Gerüchten, dass der US Konzern, The Mosaic Company, an einer Übernahme von Kali und Salz interessiert wäre, bis hin zu den nun teilweise deutlich nach oben überarbeiteten Kurszielen der Analysten, die in Ihrer ersten Panik offensichtlich etwas über das Ziel hinaus geschossen waren.

Namhafte Analysehäuser wie bspw. JP Morgan haben ihr Kursziel nun von zuvor 12,- Euro auf 21,- Euro „überarbeitet“ Wie hoch die Qualität solcher Analysen im Allgemeinen ist, darf jeder für sich selbst entscheiden..! Letztlich bleiben aber, sowohl die Ãœbernahme-Gerüchte als auch die Analystenmeinungen , ebenso wie auch die Prognosen über die Entwicklung der Kali-Preise oder auch Meldungen darüber welcher Hedgefonds wann welche Short-Position eröffnet oder geschlossen hat, reine Kaffesatzleserei.

Die Zahlenvorlage am 14.11.2013 soll nun Klarheit bringen. Auch hier sind die Hoffnungen allerdings wohl etwas überzogen, denn selbst das Management des Unternehmens dürfte, angesichts der kurzzeitigen Verwerfungen am Kali Markt und vor allen Dingen der weiterhin unklaren Situation in Russland, keinen klaren Blick auf die nahe Zukunft haben. Die Zahlen werden wohl schlecht bis grottenschlecht sein, was allerdings bereits hinreichend im Aktienkurs berücksichtigt wurde. Der Ausblick auf Kommendes ist somit wahrscheinlich aus den oben genannten Gründen auch eher wage. Eine klare Ansage der Konzernleitung wäre dennoch umso wichtiger und wird wohl der entscheidende Faktor für das Wohl oder Wehe der Aktie sein.

Bei einer Aktien-Story wie der von K+S spielt all das aber zumindest momentan eine eher untergeordnete Rolle, denn langfristig sollte der Konzern gute Gewinne in einem weiter wachsenden Markt verdienen. Kurzfristig könnten somit auch hier die Erleichterung über „...nicht so schlecht wie erwartete Daten„, überwiegen. Denn genau das ist es, was der Markt erwartet – eine Katastrophe, die aber bereits weitestgehend eingepreist sein dürfte. Hedge-Fonds haben sich entsprechend positioniert, was zusätzlichen Kurstreibstoff durch einen Short Squeeze bedeuten könnte, wenn die Position plötzlich gegen sie läuft.

Alles in Allem sehe ich hier gute Chancen für spekulativ orientierte Anleger,  auf deutliche Gewinne mit einem natürlich nicht zu verkennenden Risiko. Eher risikoaverse Anleger sollten vielleicht kurzfristig lieber an die Seitenlinie treten und sich erst positionieren, nachdem der Rauch sich wieder gelegt hat. Bei einem antizyklischen Einstieg vor der Zahlenvorlage müssen kurzzeitig starke Schwankungen und auch starke Verluste unbedingt einkalkuliert werden. Denn selbstverständlich ist auch ein deutliche Ausschlag in die andere Richtung möglich, wenn es die Konzernleitung nicht schaffen sollte den Druck auf die Aktie etwas zu reduzieren.

Commerzbank – Blessing überspannt den Bogen!

JP Morgan verzockt 2 Milliarden Dollar und reißt damit heute erneut den gesamten Bankensektor runter. Weniger die enorme Summe dürfte dabei die Anleger interessieren sondern viel mehr die offensichtliche Tatsache dass Banken nichts aus der Krise gelernt haben, und immer noch viel zu hohe Risiken mit den ihnen anvertrauten Geldern eingehen. Da hilft auch die öffentliche Entrüstung des Chefs Dimon über die Schlamperei im eigenen Hause nichts. Ein weiteres sehr trauriges Beispiel dafür dass Banker immer noch in den alten Mustern gefangen sind und sich die Welt schön reden, ist für mich persönlich die heutige Nachricht dass die Manager bei der Commerzbank bereits in diesem Jahr wieder Gehälter in Millionenhöhe beziehen sollen.

Ursprünglich wurden die Gehälter der Manager auf 500.000,- Euro pro Jahr gedeckelt, nachdem der Staat vor gut drei Jahren mit stolzen 18 Milliarden Euro zur Rettung der CoBa eilte und dies zur Bedingung machte. Diese Regelung sollte so lange gelte bis die Bank mindestens die Hälfte der Hilfszahlungen zurück gezahlt hat, und die Zinsen aus der verbleibenden Schuld regelmäßig bedient. Mit der Rückzahlung der 14 Milliarden Euro sind die Voraussetzungen dafür nun erfüllt. Auch die Kapitalanforderungen der Bankenaufsicht wurden kürzlich übererfüllt. Somit ist man in der Chefetage wohl der Meinung dass man eine „kleine Belohnung“ verdient hätte.

Doch zum Jubeln besteht wohl noch kein Anlass, denn die Risiken in Europa sind nach wie vor – oder mehr den je – existent und bedrohen die Commerzbank, sowie deren Aktionäre. Diese hat zwar ihr Engagement in Griechenland jetzt weitestgehend zurück gefahren, die Gefahr einer ungeordneten Pleite des Landes bleibt aber hoch. Besser gesagt: Gerade ist die Bank also dem existenzbedrohenden Chaos noch einmal entkommen und schon werden die Gehälter und Boni wieder herauf gesetzt. Den Aktionär wird dies nicht freuen, hat er doch den Löwenanteil für die Rückzahlungen an Vater Staat über die letzten Kapitalerhöhungen mitgetragen. Warum sollten sich die Manager nun, zu diesem äusserst ungeschickt gewählten Zeitpunkt, die Gehälter erhöhen?

Noch vor kurzem habe ich die Vorgehensweise, und die Konsequenz bei der Restrukturierung hier im Blog mehrfach gelobt. Sicherlich sieht die Welt für eine Commerzbank inzwischen schon wieder deutlich freundlicher aus als noch vor wenigen Wochen, aber es kann wohl in kleinster Weise davon die Rede sein dass die Bank schon am Ziel ist. Und somit finde ich persönlich auch eine verfrühte Gehaltszahlung auf Vor-Krisen-Niveau nicht nur unpassend, sondern völlig daneben. Herr Blessing ist auf dem besten Wege mit einer solchen Vorgehensweise das mühsam wieder zurückerlangte Vertrauen in das Unternehmen zu zerstören.

Wenn der Aktienkurs der Commerzbank mal wieder im Bereich der 6,- Euro Marke notiert, kann man davon ausgehen das die Bank es halbwegs geschafft hat und die Mehrheit der Aktionäre nicht mehr auf Verlusten sitzt. Dann wäre wohl ein guter Zeitpunkt zu alten Mustern zurück zu kehren, aber nicht vorher. Wenn der Staat, der derzeit immer noch zwangsweise 25 Prozent an dem Unternehmen hält, sein Engagement auf ein Minimum reduziert hat und wenn die Eurohypo abgewickelt sowie die europäische Schuldenkrise gebannt ist, dann haben die Manager wohl eine satte Gehaltserhöhung verdient, weil sie das Unternehmen sicher durch schwere See gesegelt haben. Nach meinem persönlichen moralischen Verständnis aber erst dann!

Kein Aktionäre hätte zu diesem Zeitpunkt wohl ein Problem damit, heute jedoch hat der Vorstand den Bogen eventuell für die meisten Anteilseigner überspannt…Und das ist nicht ungefährlich, sollte die CoBa noch einmal in rauches Fahrwasser kommen, und die Rückendeckung der Investoren dann ausbleiben!

Trading Update Dialog Semiconductor, Klöckner & Co. und Metro

Eine der wohl derzeit am meisten unterschätzten BlueChips in Deutschland dürfte die Aktie der Metro AG sein! Der Einzelhandelskonzern befindet sich gerade in einer Umstrukturierungsphase. Man trennt sich von unprofitablen Unternehmensteilen und expandiert verstärkt in die Märkte von Morgen. Unter anderem soll die Kaufhof-Tochter an die Börse gebracht werden, und die Real-Handelskette wird Presseberichten zufolge demnächst verkauft. Kaufhof unterhält bundesweit 123 Filialen, davon 110 Warenhäuser. Im vergangenen Jahr machte die Kaufhaus-Kette einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro. Auch die Kaufhof Immobilien gehören Metro, vor einem möglichen Börsengang wird also noch zu klären sein was mit diesen passiert. Eine Weitervermietung von Metro an den neuen Besitzer nach dem Börsengang wäre dann wohl der Königsweg!

Die Tochter Real erzielt einen Jahresumsatz von stolzen 11,5 Milliarden Euro, was ungefähr einem Sechstel des Metro-Gesamtumsatzes von 67 Milliarden Euro entspricht. Für beide Unternehmensteile sollte sich im aktuellen Umfeld, und aufgrund der zuletzt gelieferten Zahlen ein guter Preis erzielen lassen, was letztlich auch den Aktionären zugute kommen wird. Laut einer aktuellen Berechnung von JP Morgan könnte der Verkauf von Kaufhof und Real den Wert je Metro Aktie auf ca 64,80 Euro anheben. Die Analysten haben somit Ihre Kaufempfehlung heute erneuert. Charttechnisch scheint sich im Bereich zwischen 41,20 und 42,- Euro nun allmählich ein Boden auszubilden, wenn auch vorerst nur schwach! Fundamental betrachtet dürfte die Aktie aber auch ohne den Verkauf der Töchter zu günstig sein. Das Gewinnwachstum liegt bei geschätzten zehn Prozent und das KGV für 2012 bei nur 9,3.

Die Aktie von Klöckner & Co. hat nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung nun einen deutlichen Boden bei 19,20 Euro ausgebildet. Auf diesem Niveau befindet sich aktuell auch die 200-Tage-Linie und dient als zusätzliche Unterstützung. In den kommenden Tagen ist somit davon auszugehen, dass sich die Aktie zusammen mit der steigenden Durchschnittslinie nun weiter nach oben bewegen wird. Wir erwarten hier bald einen kräftigen Anstieg über die Hürde bei 20,- Euro , das erste Kursziel liegt dann bei 21,50 Euro, ab Kursen über 22,70 Euro dürfte der Weg dann wieder frei in Richtung der alten Höchststände sein. Fundamental ist die Aktie mit einem KGV für 2012 von 7,5 ein echtes Schnäppchen. Bedenkt man dann noch die prall gefüllte Kasse und die zusätzlichen Phantasien durch einen baldigen Zukauf sind Kurse von 28,- bis 30,- Euro wohl in greifbarer Nähe.

Und zum Schluss noch kurz zur Dialog Semiconductor Aktie, die sich in den letzten Wochen deutlich unter Druck befand. Nach einem kurzzeitigen Abtauchen bis auf 10,65 Euro hat sich die Aktie nun inzwischen über der 11,- Euro Marke stabilisiert. Hier scheint sich ein Boden gebildet zu haben. Der Slow Stochastik Indikator signalisiert bereits wieder ein baldiges Kaufsignal und auch der MACD ist unmittelbar davor einen neuen Impuls für Käufer zu geben. Nachdem wir davon ausgehen, dass die Griechenland Problematik sehr bald schon etwas in den Hintergrund treten könnte, und auch die Belastungsfaktoren durch Research in Motion lange nicht so deutlich ausfallen wie vom Markt befürchtet, sehen wir aktuell keinen Grund warum man die Aktie eines Unternehmens mit einem jährlichen Wachstum von 40% und einem 2012er KGV von 11 zu diesen Kursen nicht kaufen sollte.

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Bank of America, Citigroup, JP Morgan, Deutsche Bank – Bankenwerte unter Druck

Der US Markt beliebt nach d er Veröffentlichung der schwachen Konjunkturdaten weiterhin unter Druck. Im S&P 500 wurde gestern bereits die wichtige Unterstützung bei 1283 Punkten „abgearbeitet“ und nun darf man wohl gespannt sein ob es gelingen wird den inzwischen über verkauften Markt auf diesem Niveau wieder zu stabilisieren. Für den DAX könnten diese Vorgaben nun bedeuten, dass die runde Marke von 7.000 Punkten in den kommenden Tagen doch noch getestet wird, auch wenn heute zunächst eher mit einer leichten Erholung zu rechnen ist. Charttechnisch betrachtet wäre dies sogar zu begrüßen, da somit das Fundament für einen erneuten Anstieg etwas stabiler wäre. Für den S&P 500 würde dies dann bedeuten, dass die Zielmarke von 1268 Punkten eventuell doch noch erreicht werden könnte.

Auffällig war gestern insbesondere die Schwäche der Banken Aktien. Die Bank of America Aktie verlor noch einmal satte vier Prozent an Wert, ebenso wie die Citigroup, die sogar mit einem Minus von 4,47 Prozent zu kämpfen hatte. Ebenfalls zu den großen Verlierern an der Wallstreet gehörte die Aktie von JP Morgan mit einem Minus von 2,5 Prozent. Alle drei Titel sehen charttechnisch momentan zwar angeschlagen aus, sind somit aber auch interessante Kandidaten für eine Rebound-Spekulation sobald sich die Märkte wieder erholen. Sehen sie sich die Charts der beiden Banken an, den Jahreschart der Bank of America und den 3 Monats-Chart der Citigroup und sie werden sehen was ich meine 😉

Auch die Deutsche Bank Aktie konnte sich dem allgemeinen Trend nicht wirklich entziehen, wenn der Titel auch zum Handelsschluss wieder über der wichtigen 40,- Euro Marke gelegen hat. Heute darf man gespannt sein ob dies erneut gelingt. Bei 39,60 Euro liegt eine solide Unterstützung die noch erreicht werden kann. Die Deutsche Bank Aktie bleibt eines der solidesten Investments im Bankensektor, auch wenn die beiden amerikanischen Vertreter aus charttechnischer Sicht momentan interessanter erscheinen. Sollte also das oben genannte Szenario eintreten, sprich ein Test der 7.000 Punkte im Dax, respektive 1268 Punkte beim S&P 500 und die Märkte im Anschluss wieder nach oben drehen könnte sich bei allen genannten Titeln nun bald eine interessante Einstiegsgelegenheit ergeben.

Deutsche Bank Aktie sackt ab!

Die Deutsche Bank sieht sich nach jüngsten Presseberichten demnächst mit einer Klage der US Regierung konfrontiert. Worüber schon seit längerem immer wieder spekuliert wurde könnte somit bald Wirklichkeit werden. Die Deutsche Bank habe ihre eigenen Kunden im Zusammenhang mit Hypothekengeschäften betrogen lautet der Vorwurf. Noch heute Abend soll es dazu eine Pressekonferenz geben. Vor knapp zwei Wochen hatte der US Senat den Investmentbanken, darunter auch der Deutschen Bank, vorgeworfen Kunden absichtlich getäuscht, die Märkte manipuliert, und somit die Finanzkrise noch zusätzlich befeuert zu haben. Die Deutsche Bank will sich nun mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen eine Klage der USA zur Wehr setzen.

Der Aktienkurs des Deutschen Branchenprimus ist nach der Meldung kräftig unter Druck. Unter hohen Umsätzen werden die Stücke auf den Markt geschmissen, und verloren fast vier Prozent. Hinzu kam noch, das das amerikanische Investmenthaus JP Morgan den Zielkurs für das Deutsche Bank Papier lediglich von 41 auf 43,- Euro angehoben hat. Dass die Deutsche Bank die über Basel III vorgeschriebene Kernkapitalquote von 7% erst 2012, und damit später als die Mitbewerber erreichen dürfte, erlaube keine Neubewertung der Aktie, hieß es in der offiziellen Meldung. Wie sehr die drohende Klage gegen das Finanzhaus den Aktienkurs in den kommenden Tagen belasten wird bleibt abzuwarten. Vorerst drängt sich ein Kauf wohl nicht auf..

Befreiungsschlag bei der Commerzbank

Nun ist die Katze aus dem Sack! Bereits am Dienstag wurde über eine größere Kapitalerhöhung bei der Commerzbank spekuliert, heute folgte nun die offizielle Meldung. Die Commerzbank will ihre Schulden beim Rettungsfonds SoFFin bis Juni zurückzahlen. Insgesamt hatte sich das Geldhaus in der Krise 16,2 Milliarden Euro beim Bankenrettungsfonds geliehen. Durch eine Kapitalerhöhung um ca. 11 Milliarden Euro, eine Pflichtumtauschanleihe und die Wandlung weiterer stiller Einlagen in Aktien, will man nun kurzfristig 14,3 Milliarden Euro dieser Schulden wieder an den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung zurückführen. Diese Kapitalmaßnahme soll nach Angaben der Commerzbank von Ende Mai bis Anfang Juni durchgeführt werden.

Bereits heute beginnt die Commerzbank mit der Platzierung einer Pflichtumtauschanleihen im Höhe von 2,6 Mrd EUR bis 3,4 Mrd EUR im Wege eines Bookbuilding-Verfahrens. Wenn die vorgezogene Hauptversammlung am 6. Mai die geplanten Kapitalmaßnahmen dann final beschlossen hat, werden diese Anleihen automatisch in Aktien gewandelt. Ende Mai folgt dann die Kapitalerhöhung.

Diese soll überwiegend (8,25 Milliarden Euro) durch ein internationales Bankenkonsortium, bestehend aus der Deutsche Bank, JP Morgan und der Citigroup getragen werden. Der SoFFIn will sich auch weiterhin bei der Commerzbank engagieren und trägt weitere 2,75 Milliarden Euro, die in Commerzbank-Aktien umgewandelt werden, dadurch bleibt der Rettungsfonds  auch in Zukunft mit etwas über 25 Prozent an der Bank beteiligt, erhält also einen „Verwässerungsschutz“. Bis zum Jahr 2014 sollen dann aber auch die restlichen Verbindlichkeiten aus dem normalen Kapitaldienst der Bank an den SoFFin zurückgezahlt werden.

Unruhige Zeiten für Deutsche Bank, Commerzbank, Hypo und JP Morgan

Die Aktie der Deutschen Bank startete gestern zunächst hoffnungsvoll in den Tag, und das obwohl das Geldinstitut gestern vom Bundesgerichtshof abgewatscht wurde. Mehr als eine halbe Million Euro Schadensersatz muss die Deutsche Bank an einen Unternehmen zahlen, die dieses mit einem komplizierten Zinsswap-Geschäft verloren hatte. Nach dem höchstrichterlichen Urteil des BGH muss die DB nun auch Firmenkunden in Zukunft besser über mögliche Risiken bei Geldgeschäften aufklären. Nicht die eigentliche Höhe des Schadenersatzes dürfte dabei nun in den Chefetagen der Deutschen Bank für Nervosität sorgen, sondern viel mehr die Befürchtung, dass diese Klage Schule machen könnte. Ebenso ist der damit einhergehende Imageverlust  nicht ganz ohne, denn der BGH war der Meinung, dass die Bank die Anlageprodukte „bewusst zulasten des Anlegers“ konstruiert hatte. Die damit einhergehende öffentliche Diskussion über die wissentliche Ãœbervorteilung von Kunden hat auch Goldman Sachs kürzlich schon über sich ergehen lassen müssen, und nicht gerade gut dabei ausgesehen..

Das vom BGH gefällte Urteil könnte nun in der gesamten Branche für Unruhe sorgen, denn auch andere Geldinstitute wie die Commerzbank, die HypoVereinsbank oder JPMorgan stehen im Fokus, da sie ähnliche Zinsprodukte verkauft hatten. Das oberste Berufungsgericht setzt sich mit dem Urteil gegen alle vorangegangenen Instanzen durch und schafft somit die Voraussetzungen für weitere Klagen von Kommunen und mittelständischen Unternehmen die ebenfalls ordentliche Summen bei dieser Art von Geschäften verloren hatten. Eine weiterführende Klagewelle gegen die Deutsche Bank sollte also in die Anlageentscheidung in den kommenden Wochen mit einbezogen werden.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, kündigte bereits heute an, dass nun auch Städte Schadenersatzansprüche gegen die Deutsche Bank stellen könnten. „Die Städte haben in ihrer Not versucht, Finanzgeschäfte zu tätigen, die sehr risikoreich sind“. „Es ist nicht auszuschließen, dass nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs auch Schadenersatzansprüche von Städten bestehen.“ so Landsberg wörtlich. Die Aktie der Deutschen Bank gab gestern dann im Tagesverlauf alle Gewinne wieder ab und notiert heute zum Handelsbeginn nur noch knapp über der 40,- Euro Marke. Aus charttechnischer Sicht dürfte zunächst die Marke von 40,- Euro als psychologisch wichtige Marke fungieren, die nächsten Unterstützungen liegen aber erst bei 38,80 und knapp 36,- Euro.

Deutsche Telekom – Sieg oder Niederlage?

Manchmal ist es schon recht interessant mit anzusehen wie eine eigentliche Niederlage medial so aufbereitet wird, dass sie letztlich auf die meisten Menschen als Sieg wirken muss. So fragt man sich beim Durchlesen der Meldungen zur Deutschen Telekom momentan ernsthaft ob man da irgend etwas vielleicht nicht richtig verstanden haben könnte. Ausgang war die gestrige Meldung in der von dem Rückzug der Telekom aus dem amerikanischen Markt die Rede war. Der Verkauf der US Sparte an AT&T wurde groß gefeiert, schließlich gibt es ja auch bald einen Milliarden-Geldregen aus dem Verkaufserlös, und einen ordentlichen Anteil am weltgrößten Telekommunikationsanbieter AT&T.

Mit dem Geld wolle die Telekom unter anderem den stattlichen Schuldenberg von  rund 42 Milliarden  und ca. 12 Milliarden auf dann unter 30 Milliarden Euro reduzieren. Weitere fünf Milliarden Euro sollen in ein Aktienrückkaufprogramm investiert werden. Telekom Finanzvorstand Höttges stellt den Verkauf der US Sparte als wohl durchdachten strategischen Rückzug dar. Die Wahrheit dürfte wahrscheinlich etwas anders aussehen, und lässt zumindest vermuten, dass dieser Schritt aus der Not heraus geboren wurde. Dennoch muss man den Bonnern taktisches Geschick attestieren, da der Verkauf zumindest wohl zum richtigen Zeitpunkt, und vor allem zum richtigen Preis stattfindet.

Ein „Geschmäckle“ zu der Transaktion findet sich dann auch noch in einigen Presseberichten..So wird darauf hingewiesen, dass die US-Großbank JP Morgan zur Finanzierung des Deals einen Ãœberbrückungskredit von 20 Milliarden US-Dollar sicherstellen muss, und somit im kurzfristigen Bereich, erhebliche bilanzielle Kurzfrist-Risiken entstehen könnten. In dem vereinbarten Kaufpreis von 39 Milliarden US Dollar ist unter anderem eine Gebühr von 7,6 Prozent oder  3,0 Milliarden US-Dollar vereinbart worden, die im Falle einer Rückabwicklung fällig werden würde. Diese laut Vereinbarung in bar zu zahlende Strafe ist prozentual betrachtet die bisher höchste die jemals bei einer Ãœbernahme vereinbart wurde.

Die Kursgewinne des Titels in den vergangenen beiden Tagen halten sich nach der Meldung in Grenzen. Ich gehe nicht davon aus, dass es nun gelingen wird die Telekom Aktie durch eine Konzentration auf das Kerngeschäft kurzfristig zum echten Renditebringer zu wandeln, mal abgesehen von der Dividende. Genau diese Dividendenzahlungen aber dürften es wohl auch in Zukunft verhindern, dass der Aktienkurs nennenswert steigen wird. Auch die Gilde der Analysten übt sich doch eher in vornehmer Zurückhaltung. Ein überhasteter Einstieg dürfte sich hier nicht aufdrängen. Interessierten Anlegern rate ich vorher zu einem Blick auf den 10-Jahres-Chart 🙂 Kommt es zu einem erneuten Rücksetzer des Gesamtmarktes kann man immer noch ganz bequem zu günstigeren Kursen einsteigen – wenn man das denn möchte!

Die BILD schreibt heute unter dem Titel „Hype an der Börse“ Telekom: „Die Volks-Aktie ist plötzlich wieder da“ – das sollte einem eigentlich zu denken geben…

Washington Mutual – es gibt nochmal eine Verlängerung

Die Washington Mutual Story geht noch einmal in die Verlängerung! Ende diesen Jahres läuft die Frist für die ehemals größte Sparkasse der USA eigentlich ab. Das Konkursgericht hat gestern Nacht nun Washington Mutual, den Einlagensicherungsfond FDIC und JPMorgan Chase um eine Verlängerung der am 31. Dezember endenden Frist gebeten. Dies geht aus am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen des Konkursgerichtes in Delaware hervor. Die erweiterte Frist für die Entscheidung im Insolvenzverfahren solle einen weiteren Monat betragen, sprich Ende Januar soll dann die endgültige Entscheidung über die Auszahlung von sieben Milliarden Dollar an die Gläubiger feststehen.

Das Gericht soll bis zum Ablauf dieser Frist dann darüber entscheiden, ob die Einigung der drei Parteien über die Ansprüche auf Einlagen und Steuerrückzahlungen rechtens ist. Für die Aktionäre dürfte in diesem Spiel nichts mehr zu holen sein. Wir haben ja bereits nach den für die Aktionäre negativen Prüfungsergebnissen der Sonderprüfung dazu geraten hier aus zu steigen, und zu retten was noch zu retten ist. Zwar wird hier noch einmal auf Zeit gespielt und die Frist verlängert, für Aktionäre wird die Luft aber täglich dünner..

Wann notiert die Washington Mutual Aktie bei null?

Ich melde mich noch einmal zur WaMu Aktie zu Wort, da ich am Wochenende viele Anfragen diesbezüglich bekommen habe. Es gibt immer noch einige Marktteilnehmer die hier an einen positiven Ausgang glauben, und einige die trotz eines herben Verlustes ihre Stücke weiter halten wollen. Grundsätzlich spricht vielleicht nichts dagegen, wenn man die Positionsgröße so gewählt hat, dass ein Totalverlust zu verschmerzen ist. Wenn man also ursprünglich hier mit sagen wir mal 500,- Euro investiert war und die Position nun nur noch 200,- Euro wert ist, kann man diese vielleicht als eine Art Lotto-Dauerschein betrachten, und hoffen, dass letztendlich dann doch noch etwas positives für die Aktionäre dabei herauskommt.

Wenn man allerdings ernsthaft in diese Story investiert hatte, die nun nicht aufgegangen ist sollte man wohl eher den konsequenten Weg gehen und die Verluste realisieren. Auch ich war hier investiert, habe mich aber in der letzten Woche für einen Verkauf zu sieben US- Cent entschieden. Damit wurde ein Verlust von ca 50% realisiert, was ich persönlich in Anbetracht der Nachrichtenlage als durchaus gutes Ergebnis bezeichnen würde…Ich gehe bei WaMu nun davon aus, dass der Kurs eines schönen Tages wohl vom Handel ausgesetzt werden dürfte, und die Aktie danach auch nie wieder handelbar sein wird. Die Restbestände werden wohl als Depotleiche noch mehrere Jahre in einigen Depots schlummern, und irgendwann wird keiner mehr so genau wissen worin die Phantasie bei diesem Wert damals bestanden hat.

Vielleicht wird die Aktie also zu Lebzeiten niemals bei Null notieren, das hilft aber an diese Stelle eher wenig. Kurzfristig kann sich ein Zock mit Washington Mutual Aktien sogar noch einmal lohnen, das Risko das die Aktie vom Kurszettel verschwinden wird ist aber unkalkulierbar hoch. Für mich bleibt das Fazit…es war schön dabei gewesen zu sein, und ich drücke allen noch investierten die Daumen für die Zukunft! In den nächsten Wochen wird aller Voraussicht nach dem vorliegenden Sanierungsplan durch JP Morgan zustimmen. Und der bedeutet dann wohl das finale „Aus“ für die WaMu-Aktionäre.

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