Tag Archives: Jordanien

Bauer AG – Eine herbe Enttäuschung

Erneut enttäuscht der Spezialtiefbau Konzern Bauer seine Anleger. Mit dem heute veröffentlichten Zahlenwerk zum dritten Quartal dürfte deutlich geworden sein, dass mit dieser Aktie wohl auch in den kommenden Monaten keine großartigen Gewinne erzielt werden können. Wegen der weiterhin schwachen Nachfrage im Spezialmaschinen-Geschäft, schlechter Witterung zum Jahresbeginn und Problemen bei einem Brunnen-Projekt in Jordanien, bei dem der Konzern auf ca. 20 Millionen Euro „Sonderkosten“ sitzen geblieben ist, wurde die Prognose für das Gesamtjahr erneut gekappt.  Die Bauer AG erwartet nun für das Jahr 2013 einen Verlust nach Steuern von ca. 20 Millionen Euro nach einem Gewinn in Höhe von 25,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll weiterhin bei ca. 1,5 Milliarden Euro liegen.

Bauer Chart 3 Jahre

Der letzte Kursanstieg der Aktie wurde mit den heute gelieferten Daten wieder komplett vernichtet, der charttechnische Ausbruch also erneut im Keim erstickt. Man muss wohl nicht extra betonen, dass die heute abgelieferten Zahlen eine große Enttäuschung darstellen. Die Aktie ist entsprechend mit über 16 Prozent Minus deutlich unter Druck und dürfte nun wohl wieder den unteren Bereich der seit nunmehr über 2 Jahren bestehenden Seitwärts-Range (rot) anlaufen.

Es ist wie es bereits die letzten Jahre immer wieder mal war. Die Konzernleitung der Bauer AG muss deutlich mehr tun um wieder Anleger für den eigentlich sehr interessanten Konzern zu gewinnen. Dazu gehört nach meiner Auffassung eine etwas transparentere und regelmäßigere Informationspolitik, ebenso wie deutliche Einsparungen und der Ausbau von innovativen Geschäftsfeldern wie bspw. die Tiefbohrungen für Geothermie, etc. Die heute angekündigten und etwas halbherzigen Einsparungen in Höhe von 20 Millionen Euro dürften somit eher ein Tropfen auf den heißen Stein sein… und nicht wirklich geeignet um die Anleger ernsthaft zu beruhigen…!

Es fehlt an Schwung..Warten auf den US Arbeitsmakt, und hoffen auf Ägypten

Seit Tagen pendeln die Indizes um die entscheidenden Marken herum. Zwar bildeten DAX und Co. auch neue Höchststände aus, so richtig überzeugen konnten die Kursbewegungen aber nicht. Im Gegenteil lassen sich bereits erste Ermüdungserscheinungen erkennen. Der amerikanische Technologiesektor zeigt bereits Schwäche. Dem Nasdaq 100 gelang es gestern nicht mehr an den Widerstand bei 2.335 Punkten heran zu laufen. In den vergangenen Monaten spielte der Index des öfteren eine Vorreiterrolle für den Gesamtmarkt. Nun muss weiter beobachtet werden wie sich der Technologiesektor in den kommenden Tagen verhält.

Der S&P 500 sowie der Dow Jones konnten gestern noch einmal über den wichtigen Marken von 12.000 und 1.300 Punkten schließen was erst einmal positiv gewertet werden sollte. Können diese Marken nun jedoch nicht nachhaltig überwunden werden ist eine Topbildung wahrscheinlich und somit steigt auch die Möglichkeit einer entsprechenden Korrektur. Nach wie vor bin ich nicht der Meinung, dass diese dann besonders heftig ausfallen sollte. Viel mehr könnten sich dann wieder sehr interessante Einstiegskurse für die nächsten Börsenmonate ergeben.

Die Krise im Nahen Osten scheint von der Börse und ihren Akteuren bereits abgehakt zu sein, obwohl sich diese offenbar doch als Flächenbrand entpuppt. Inzwischen gehen auch im Jemen und Jordanien die Menschen auf die Straße. Die Rückschläge an den Börsen waren zwar nur von kurzer Dauer jedoch sollte man sich davon nicht täuschen lassen, da die Stimmung jederzeit und schnell kippen kann wenn es zu weiteren Eskalationen kommen sollte. Die Bevölkerung in den beschriebenen Ländern leidet besonders stark unter den dort herrschenden Regimen und den steigenden Rohstoffpreisen, und macht weiterhin nun mobil. Ein Szenario, dass bereits von großen Schriftstellern vor Jahrzehnten dargestellt wurde..

Auch für uns wird eine Ausweitung dieser Krise Folgen haben. Mit dem Suez Kanal wäre einer der wichtigsten Welthandelswege blockiert und würde somit für eine weiter Teuerung unserer Produkte durch erhöhte Transportkosten sorgen. Europäische Unternehmen könnten deutliche Einbussen bei Umsatz und Gewinn verzeichnen weil Sie die für die Herstellung benötigten Rohstoffe und Bauteile nicht mehr rechtzeitig erhalten, und somit nicht produzieren können. Der Ölpreis ist seitdem wieder dramatisch gestiegen und heizt somit die Inflationsraten weiter an. Es ist also schon alleine aus diesem Grund falsch anzunehmen, das diese Krise weit weg ist. Einmal unabhängig von den schrecklichen Ereignissen, den Toten und Verletzten, geht uns alle dies politische Situation im Nahen Osten etwas an!

Das weitere Geschehen an den Börsen wird also auch davon abhängen wie sich die Lage im Nahen Osten weiter entwickeln wird. Die heutige Veröffentlichung der US Arbeitsmarktdaten könnte ebenfalls ein wenig Klarheit bringen wohin die Reise kurzfristig gehen wird. Obwohl die Statistik nicht wirklich aussagekräftig ist wird dieser weiterhin eine sehr hohe Bedeutung beigemessen. Viele Amerikaner dürften inzwischen nicht mehr bei der Zählung der Arbeitslosen erfasst werden weil sie die Hoffnung auf einen Arbeitsplatz aufgegeben haben. Somit ist die Arbeitslosenstatistik zwar nicht objektiv, sieht aber eventuell momentan besser aus!

Top