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Wird Mario Draghi liefern was er versprochen hat?

Die vergangene Handelswoche war mal wieder eher unspektakulär. Große Kursbewegungen blieben aus, und auch der Rücksetzer vom Donnerstag erwies sich einmal mehr als kurzes Intermezzo der Bären, die weiterhin nicht überzeugen können bzw. trotz der immer noch sehr dünnen Börsenumsätze eine weitere Chance verpasst haben das Bild zu drehen. Ben Bernankes Rede am Freitag brachte das erwartete Ergebnis – nämlich gar keines. Und das war am Ende auch gut so, denn eine konkrete Ankündigung für Anleihekäufe oder ähnliches hätte wahrscheinlich sogar mit einer „Sell the News“ Reaktion des Marktes geendet. Meine Erwartung dahingehend dass wir eher eine Bestätigung der bisherigen Aussagen der FED sehen werden, und damit die Hoffnung der Marktteilnehmer weiterhin aufrecht erhalten wird, hat sich somit bestätigt. Der Markt geht nach der Rede Benankes nun fest davon aus dass ein weiters QE3 Programm noch im September beschlossen wird…!

Am kommenden Donnerstag wird Mario Draghi seinen vollmundigen Worten „alles zu tun“ auch Taten folgen lassen müssen. Der Markt erwartet das sich der EZB Chef auch gegen den Widerstand Weidmanns und der Bundesbank dazu entschlossen haben könnte erste konkrete Details zu seinem Anleihekaufprogramm bekannt zu geben. Ich gehe davon aus dass zumindest mögliche Varianten vorgestellt werden, wenn diese auch noch an die ESM Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichtes gebunden sein dürften. Im Gegensatz zur Rede Bernankes ist das Enttäuschungspotenzial bei einer Verfehlung dieser Erwartungen aber auch deutlich höher. Denn letztlich hängt nicht nur Europa sondern auch die US Wirtschaft und der Rest der Welt an der Zukunft und Stabilität Europas. Mario Draghi dürfte sich dieser Verantwortung durchaus bewusst ist. Nicht zuletzt die Absage der Teilnahme an dem Notenbänker Treffen in Jackson Hole, wegen eines überhöhten Arbeitspensums, lässt darauf schließen dass hier nun auch an konkreten Umsetzungen zur Stabilisierung der Situation in Europa gearbeitet wird.


Für die kommende Woche erwarte ich zudem dass wir nun endlich eine deutliche Zunahme der Handelsaktivitäten an den Börsen sehen werden. Viele Marktteilnehmer sind aus Ihrem wohlverdienten Urlaub zurückgekehrt und dürften Ihre Tätigkeit bald wieder aufnehmen. Die Volatilität könnte also kurzfristig noch einmal etwas zunehmen. Am Montag wird in den USA der Labor Day gefeiert, die Börsen bleiben somit traditionell geschlossen. Gerade die positive Reaktion des US Marktes am Freitag – nach der Rede Bernankes – und vor allem vor dem langen Wochenende in Amerika, spricht weiterhin für steigende Aktienkurse am Anfang der Woche. Marktteilnehmer die immer noch an der Seitenlinie stehen, ebenso wie die Halter von Short-Positionen werden spätestens nach der Rede Draghis am Donnerstag extrem nervös werden, wenn der EZB Chef liefert was er versprochen hat.

Aus meiner persönlichen Sicht war die abgelaufene Handelswoche ein deutlicher Erfolg. Sowohl unsere Trading Position bei Jungheinrich hat sich weiterhin stabil durch alle Turbulenzen gehalten als auch Stada ist planmäßig nach oben ausgebrochen. Mit 16 und knapp 5 Prozent Plus liegen die beiden Positionen bereits in der Komfortzone. Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle, auch bei der Bauer Aktie deutet sich in Kürze ein ähnliches Setup an wie bei Stada… Noch besser sieht es bei unseren spekulativen Tading Tipp aus. Die Vestas Aktie die ich hier vor zwei Wochen vorgestellt habe, notiert seitdem satte 41,8 Prozent im Plus, der Trend ist absolut intakt. Nach dem deutlichen Rücksetzer des Seltene Erden Produzenten Molycorp habe ich auch hier eine erste Position aufgebaut die bereits 19 Prozent im grünen Bereich liegt. Ich hoffe Sie konnten an diesen Entwicklungen teilhaben.

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In diesem Sinne, es bleibt gerade in den kommenden Wochen ganz entscheidend wann man in welchem Sektor investiert ist. Ich werde Sie wie immer bei der Auswahl unterstützen und Sie natürlich auch auf Investors Inside regelmäßig über die wichtigsten Veränderungen auf dem Laufenden halten. Für den DAX hat sich in den letzten 8 Tagen nichts zu meiner Einschätzung von letzter Woche geändert. Somit gibt es hier auch nichts Neues zu berichten. Zunächst einmal wünsche ich Ihnen somit noch ein schönes Rest-Wochenende und einen guten Start in die kommende Handelswoche.

DAX Rebound – wenn dann jetzt!

Die lange erwartete Rede von Ben Bernanke, in Jackson Hole am Freitag, konnte die Märkte etwas beruhigen, und das trotzdem es wohl zunächst keine erneute geldpolitische Lockerung in den USA geben wird. Marktteilnehmer hatten bereits seit längerem auf diesen Tag hin gefiebert, nicht weil die Mehrzahl wirklich vorn einem erneuten „Quantitative Easing“, QE3 ausgegangenen ist, sondern viel mehr um vom Fed Chef zu hören dass noch nicht alle Pfeile der FED, zur Bekämpfung der Krise, verschossen wurden. Wichtiger als die sofortige Maßnahme  ist das Vertrauen in eine handlungsfähige Geldpolitik. Der Notenbanker stellte der Börse in Aussicht, die US-Konjunktur notfalls mit „neuen Maßnahmen“ zu stützen. Des Weiteren erklärte Bernanke, die nächste Sitzung der FED im September solle um zwei Tage verlängert werden, um über zusätzliche konjunkturstabilisierende Maßnahmen zu sprechen. Mit diesen viel sagenden und gleichzeitig nichts sagenden Aussagen ist es Ben Bernanke offenbar gelungen die Märkte vorerst zu beruhigen. Vielleicht können sich europäische Staatsoberhäupter davon mal ein Scheibchen abschneiden. Offensichtlich ist es doch sehr wichtig WIE man ein negatives Szenario verkaufen kann…

Nachdem nun auch der äußerst bedrohlich aussehende Wirbelsturm „IRENE“ die Ostküste der USA, und damit auch New York, nicht so hart getroffen hat wie erwartet, besteht durchaus Anlass zur Hoffnung, dass die Börsen heute weiterhin sehr positiv reagieren werden. Noch am Freitag Nachmittag ist man davon ausgegangen das IRENE New York mit voller Wucht treffen könnte. Zum ersten Mal in der Geschichte New Yorks sind die U-Bahnen still gelegt worden, auch die drei New Yorker Flughäfen waren über das Wochenende zu. Die erwarteten großen Verwüstungen in New York blieben aus. Allerdings waren in acht US-Bundesstaaten bislang mindestens 21 Todesopfer zu beklagen.

Nach wie vor beunruhigend bleibt aber die offensichtliche Schwäche des DAX gegenüber anderen Indizes. Offensichtlich werden Deutsche Blue Chips von ausländischen Investoren weiterhin eher verkauft. Ich persönlich finde diese Situation ja nahezu schon pervers. Sieht man sich die Indizes anderer europäischer Mitgliedstaaten an, und vergleicht die Entwicklung der darin gelisteten Unternehmen mit denen deutscher Vertreter, beschleicht einen doch ein recht seltsames Gefühl. Zieht man dann noch ein paar amerikanische Aktien zum direkten Vergleich hinzu verliert man auch noch den letzten Glauben an die üblichen Bewertungsmodelle – Verkehrte Welt! Der heutige Handelsbeginn im DAX sah wiedermal sehr viel versprechend aus, doch es dauerte keine viertel Stunde und die ersten Gewinnmitnahmen setzten ein. Insbesondere bei den Bankaktien ist die Verunsicherung immer noch sehr groß…hier sehe ich aber auch ein mögliches Rebound Potenzial!

Deutsche Aktien gehören derzeit also, trotz teilweise historisch günstiger Bewertung, nicht zur ersten Wahl der Anleger. Diesen Umstand muss man nicht nachvollziehen können, ihn aber zumindest respektieren. Letztlich werden sich fundamental günstige Aktien wieder erholen, und in den Aufwärtsbewegungen der Märkte entsprechend profitieren können. Für den DAX besteht nun eine gute Chance sich in den kommenden Tagen weiter in Richtung der 6.000er Marke zu bewegen, und von der Erholung der Wallsstreet etwas zu profitieren. Allerdings sollte man bedenken dass die Ankündigung Bernankes, im September über weitere Maßnahmen zu beraten, erneut große Erwartungen geschürt hat, die ebenso mit einer großen Enttäuschung enden könnten. Kurzfristig werden Anleger also Gewinne wieder einfahren, oder zumindest die bestehenden Positionen sinnvoll absichern können. Mittelfristig bleibt das Bild, insbesondere im Dax, eher negativ!

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Jackson Hole, oder die 100 Milliarden Dollar Frage

Am Ende dieser Woche steht für die Märkte eine entscheidende Wegmarke an – die jährliche Notenbanker Tagung in Jackson Hole. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung wird sicher Ben Bernankes Rede am Freitag 26.08.2011 sein. Letztes Jahr, zur selben Zeit, hat Bernanke hier QE2 angekündigt, und damit den Startschuss für eine monatelange Rally der Märkte gegeben. In diesem Jahr schaut der Markt, insbesndere nach den turbulenzen der vergangenen vier Wochen,  hin- und her gerissen zwischen Panik und Hoffnung auf Jackson Hole.

Was immer Bernanke also macht oder nicht macht, wird die Märkte danach mit Sicherheit massiv bewegen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit die weitere Tendenz an den internationalen Finanzmärkten bis zum Jahresende bestimmen. Für die  Märkte wird das Ereignis Jackson Hole somit die alles entscheidende 100 Milliarden Dollar Frage beantworten. Und für Trader, ebenso wie für Anleger, wird es deshalb extrem wichtig sein sich zu diesem Zeitpunkt richtig zu verhalten und die  richtigen Entscheidungen zu treffen .

Ich will mich hier nicht an den Spekulationen beteiligen, was die FED machen oder nicht machen wird. Dazu gibt es schon genügend Text überall im Web und ich habe dazu nichts wirklich viel Neues beizutragen. Ob die Programme der FED wirklich wirken (ich bezweifele das ) oder nicht, ist für Anleger zunächst auch völlig nebensächlich. Entscheidend ist nur wie der Markt – insbesondere also das BigMoney  – darauf reagieren wird. Die ganzen volkswirtschaftlichen Diskussionen zum Pro und Contra solcher Maßnahmen kann man also, mit einem Zeithorizont von ein paar Monaten, getrost überlesen, ohne als Anleger etwas zu verpassen. Volkswirte sind oftmals eher Kontraindikatoren für die Märkte 😉

Ich möchte statt dessen hier einige Gedanken zu möglichen Marktreaktionen mitteilen, die mir wichtig erscheinen:

1.       Mittlerweile hat der Markt wahrgenommen, dass QE2 keineswegs die Konjunktur in den USA positiv beeinflusst hat. Es wurden nur kurzzeitig die Asset-Preise aufgeblasen. Diese Luft entweicht gerade wieder. Deshalb würde eine einfache Fortführung des alten Programms als „QE3“ mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Markt nicht goutiert werden. Sollte Bernanke also einfach weiter machen, wäre das wohl eher ein Grund in den kommenden Wochen von weiter fallenden Kursen auszugehen.

2.       Das schlimmste Szenario wäre, wenn Bernanke dem Thema QE3 aus dem Weg geht und gar nichts dazu sagt. Das wäre verheerend und würde vom Markt als Hilflosigkeit der FED interpretiert.  Zudem würde wohl der Eindruck entstehen Benanke hätte sich dem politischen Druck seitens der Republikaner gebeugt. Ein Crash wäre dann vorprogrammiert – Dax Kursziele von 4.500 oder gar 3.000 Punkten wären dann möglich.

3.       Sollte Bernanke einen Bluff wagen, und mit gespieltem Selbstbewusstsein sagen das die Konjunktur kein weiteres QE mehr benötigt da die konjunkturellen Ängste übertrieben seien – wäre dies ein Ritt auf der Rasierklinge. Wie bei jedem guten Bluff kann es aber funktionieren und ausreichen die Märkte zu beruhigen. Ebenso gut kann eine solche Strategie aber auch nach hinten los gehen…

4.       Somit gibt es eigentlich nur ein Szenario auf das der Markt mit relativer Sicherheit mit einer Rally reagieren würde: Wenn Bernanke ein völlig neues Programm auflegt, dass in seiner Art und dem Umfang historisch beispiellos ist. Dies könnte beispielsweise der direkte Kauf von Assets, wie Aktien, durch die FED sein. Darauf würde der Markt mit Sicherheit begeistert reagieren!

Würde es alleine nach Ben Bernanke gehen, würde es mit Sicherheit eine Alternative 4 geben. Dafür hat er sich schon zu eindeutig festgelegt und letztlich geht es jetzt auch um seine ganz persönliche Reputation, und seinen Platz in den Geschichtsbüchern. Aber man darf nicht vergessen, dass Bernanke nicht mehr alleine der Herr der Entscheidungen ist. Die Opposition gegen sein Gelddrucken wächst und wächst, innerhalb der FED und politisch ausserhalb. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Bernanke am Ende gar nicht so kann, wie er selber gerne würde.

Letztlich wissen wir aber nicht, was am Freitag in Jackson Hole und darauf am Montag an den Märkten passieren wird. Alles ist möglich, sicher ist bisher aber nur extreme Volatilität.

Es bringt deswegen auch keinen wirklichen Vorteil, sich am  allgemeinen Wettraten selbsternannter „Gurus“ zu beteiligen. Wir sind alle keine Insider der FED, und werden es kurzfristig auch nicht werden. Es gibt aber einen Aspekt der das Potential hat für Anleger und Trader viel wichtiger zu sein – das Verhalten des Marktes in den Tagen vor Jackson Hole.

Wie fast immer kann man es im Vorfeld solcher strategisch wichtigen Entscheidungen als gesichert ansehen, dass die Planungen der FED bei BigBoys der Wallstreet durchsickern werden, und als direkte Folge daraus bereits in den tagen vor dem eigentlichen Ereignis das sogenannte „Frontrunning“ gibt. Die FED ist mit den Spitzen der Wallstreet zu stark verknüpft, als das so eine entscheidende Weichenstellung wirklich geheim bleiben kann. Ausserdem diskutiert Bernanke seine Pläne im Vorfeld mit Sicherheit mit dem Oval Office. Alleine schon dadurch steigt die Zahl der Mithörer exponentiell.

Wir müssen daher in dieser Woche den US Markt unbedingt sehr aufmerksam beobachten! Springt er weiter panisch hin- und her, spricht das für Unsicherheit, und dafür dass noch nichts durchgesickert ist. Bewegt sich der Markt aber diese Woche konsistent über mehrere Tage in die gleiche Richtung, schiebt der S&P500 also Richtung 1200 Punkte hoch, oder läuft dieser durch die Unterstützung bei 1100 nachhaltig nach unten, kann man davon ausgehen, dass hier wieder das BigMoney am Werk ist.

Dann sollte man sich in meinen Augen für die Woche nach Jackson Hole genau in die vorher eingeschlagene Richtung positionieren. Ein Musterbeispiel dafür war die Woche vor der Herabstufung des US Ratings – das Big Money wusste natürlich vorher schon längst was kommt. Es bleibt wie es ist… Die Märkte sind kein fairer Ort, und Frontrunning von BigMoney ist der Weg mit dem die grossen Gewinne erzeugt werden. Demenstprechend muss man als Kleinanleger versuchen in solchen Situationen dem großen Geld zu folgen, und nicht sich gegen den Trend zu positionieren.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Erfolg in den kommenden Tagen, und die richtigen Entscheidungen! Denken Sie immer daran: The Trend is your friend ! Das gilt auch wenn er nach unten zeigt! HS

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