In den letzten Tagen machen immer mehr Gerüchte und Presseberichte über die zukünftige Ausrichtung der Commerzbank die Runde. Daran lässt sich gut erkennen welche Bedeutung dem Investorentag am 08. November beigemessen wird. Der Markt erwartet hier offensichtlich griffige Konzepte um den Weg der Bank in die Zukunft, vor allem aber aus der Krise (!), zu ebnen. Heute war zu lesen dass die Commerzbank die Öffnungszeiten ihrer Filialen ausweiten möchte. Dabei will das Bankhaus insbesondere in den Zeiten für seine Kunden da sein in denen der normale Arbeitnehmer auch seinen Bankgeschäften nachgehen könnte, sprich abends, mittags und am Wochenende. Der Vorschlag von dem heute in der Süddeutschen Zeitung berichtet wurde dürfte aber wohl spätestens an der Zustimmung der Gewerkschaft scheitern.
Commerzbank-Chef Martin Blessing ist weiterhin offensichtlich aktiv bemüht die künftige Strategie des Institutes zu überprüfen. Auf dem Commerzbank-Investorentag am 8. November will er die neue Richtung bekanntgeben. Unterm Strich dürfte alle dann getroffenen Maßnahmen auf eine simples Ergebnis rauslaufen: Den Abbau der Altlasten, der weiterhin mit Nachdruck betrieben werden muss. Wie die Maßnahmen im Einzelnen aussehen werden, bleibt bis zum 08. November reine Spekulation. Als Anleger sollte man sich somit von diesem ganzen medialen Grundrauschen nicht beeindrucken lassen. Viel mehr ist hier lediglich der tägliche Blick auf den aktuellen Chart nötig um sich ein Bild der aktuellen Situation zu machen.
Auch der leicht zurück gegangene Quartalsgewinn der Commerzbank Tochter Comdirect bleibt dabei dann eher eine Randnotiz. Zumindest gehe ich nicht davon aus dass diese Nachricht im gestrigen Handel für deutliche Schwäche des Commerzbank Aktienkurses verantwortlich war. Der gestrige Rücksetzer könnte auch als eine Bewegung betrachtet werden, die aus charttechnischer Sicht durchaus Sinn macht:
Die Probleme der Commerzbank werden nicht in den nächsten zwei Wochen gelöst. Auch der Investorentag wird nur einen kleinen Einblick in die tatsächliche Situation bei Deutschlands zweitgrößter Bank liefern können. Die dann vorgestellte Strategie kann erneut die Gemüter beruhigen, oder eben auch nicht. Der Markt erwartet konkrete Aussagen zur Zukunft des Depotbankgeschäfts und des schwächelnden Privatkundengeschäfts ebenso wie zu den Gerüchten dass die interne „Bad Bank“ der CoBa mit 160 Milliarden Euro auf fast ein Drittel der gesamten Bilanzsumme des DAX-Konzerns angestiegen sein soll. Dennoch ist es wenig hilfreich jede mögliche Veränderung der Bank permanent und immer wieder bereits im Vorfeld der eigentlichen Veranstaltung zu zu kommentieren.
Mein persönliches Fazit bleibt somit:  Die charttechnisch relevanten Marken stehen fest. Gelingt ein weiterer Anstieg der Aktie in Richtung 1,655 Euro dann wäre auch ein Überschreiten dieser wichtigen Marke wahrscheinlich. Das Kursziel läge dann bei 2,- Euro oder gar darüber. Zunächst einmal müsste dazu aber die wichtige Marke von 1,54 Euro zurückerobert werden. Fällt die Aktie hingegen erneut aus dem hier eingezeichneten Aufwärtstrend nach unten heraus dann sehen wir wohl in diesem Jahr keine neuen Höchststände mehr. Spätestens mit dem Unterschreiten der hier eingezeichneten Unterstützungszone um die 1,46 Euro wäre dies wohl der Fall.