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Commerzbank – The Good, the Bad and the Ugly…

Eine erneut – fast schon tragische – Woche liegt hinter den Commerzbank Aktionären. Nachdem zunächst alles danach aussah als könnte das zweitgrößte deutsche Bankhaus die Kurve nun endlich genommen haben, stürzte das Papier umgehend wieder ab. Die spannende Frage ist nun wie es hier weiter gehen könnte. Dazu heute ein kurzer Blick in die Charttechnik. Natürlich ist mir an dieser Stelle völlig bewusst das charttechnische Betrachtungen, insbesondere bei einer Commerzbank Aktie, die permanent durch Nachrichten beeinflusst wird, eher eine untergeordnete Aussagekraft haben. Dennoch möchte ich hier den Versuch unternehmen den Blick, trotz all dem medialen Getöse, weiterhin auf das Wesentliche zu richten.

The Good

 

Deutlich zu sehen ist, oder besser war, der Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend im Drei-Jahres-Chart der Commerzbank Aktie. Deutlich zu sehen ist auch dass die Aktie weiterhin an der Bodenbildung arbeitet. Zudem habe ich Ihnen hier einmal mein bereits seit längerem bestehendes und ganz persönliches Kursziel eingezeichnet, dass ich für den Fall eines Ausbruchs nach oben (Ãœber 2,20 Euro) als realistisch angesehen hätte. Zum einen verläuft hier der langfristige Abwärtstrend der Aktie, der irgendwann zumindest getestet werden dürfte, und zum anderen sehen Sie das deutliche Gap, dass es noch zu schließen gilt. Weitere kurzfristige Gaps auf der Oberseite hat der letzte Kursrutsch hinterlassen, sodass grundsätzlich eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht dass diese demnächst wieder geschlossen werden. Soweit zur grauen Theorie…

The Bad

 

Der Ausbruch aus dem mittelfristigenAbwärtstrend ist zwar geglückt, wie wir alle wissen, aber leider hat die Aktie dann im Anschluss umgehend auf der Hacke kehrt gemacht. Die hier eingezeichnete Unterstützung (zwischen 1,47 und 1,48 Euro) hätte eigentlich nicht mehr unterschritten werden dürfen. Die hier eingezeichneten Fibonacci Retracements wurden nahezu perfekt abgearbeitet, sodass ein weitere Anstieg im Anschluss an diese Bewegung geradezu mustergültig gewesen wäre. Aber dann kam wiedermal alles anders…

The Ugly

 

Gestern nun kippte der Aktienkurs der Commerzbank unter die wichtige Marke von 1,40 Euro, was sicherlich dazu geführt hat, dass spätestens hier einige Stopp Loss Orders ausgeführt wurden. Hier liegt auch das 61,80 Retracement, dass auch meiner Sicht den letzte Halt bieten dürfte, bevor die Aktie dann endgültig komplett abtaucht. Noch ist sicherlich nicht alles verloren, auch wenn die Entwicklung der Aktie durchaus als enttäuschend bezeichnet werden kann. Gelingt hier die Trendwende, und kann die Aktie wieder über das Level von 1,48 Euro in den kommenden Tagen ansteigen, dann ist alles in Butter. Ein erstes wichtiges Ziel für heute wäre dabei ein Schlusskurs über 1,43 Euro! Fällt die CoBa Aktie hingegen nachhaltig unter die Marke von 1,40 Euro dann wäre zunächst 1,29 Euro und später dann 1,22 Euro das Ziel.

Grundsätzlich habe ich mir persönlich allerdings in den letzten Tagen –  wie offensichtlich viele andere Anleger auch – die „Vertrauensfrage“ gestellt. Nachdem nicht nur von medialer Seite weiterhin und permanent Querschüsse kommen, sondern auch Commerzbank Chef Martin Blessing, aus meiner Sicht nicht gerade ein Meister der positiven Suggestion ist, muss man sich fragen ob ein Investment in die Commerzbank wirklich ein Investment ist oder eher ein Glücksspiel. Ich für meinen Teil habe meine Konsequenzen aus den letzten Pressekonferenzen der Commerzbank gezogen in denen Herr Blessing einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland herbeiredet. Commerzbank Analysten sehen das offenbar anders. Ich werde den Teil, den ich wie geplant zu 1,65 Euro verkauft habe, nicht wieder in die Commerzbank Aktie stecken. Natürlich bleibt meine Grundposition in der Aktie bestehen, dazu ist die Story einfach zu interessant, den Rest lege ich vielleicht mal vertrauensvoll in die Hände von Herrn Jain und Herrn Fitschen…

Was macht die Commerzbank Aktie nach dem Schuldenschnitt ?

Nachdem das von mir vor zwei Tagen skizzierte Szenario des Gap Close nun offensichtlich ausgeblieben ist, und vor dem Hintergrund der heutigen Nachrichten muss man die Commerzbank Aktie nun wohl endgültig aus einem neuen Blickwinkel betrachten. Die Bereitschaft zur Beteiligung privater Gläubiger am griechischen Schuldenschnitt wurde soeben von der griechischen Regierung als großer Erfolg gefeiert. Insgesamt haben zwischen 83,5 und 85,8 Prozent der Gläubiger dem Neuanfang zugestimmt. (Eine genaue Zahl wahr bislang nicht zu ermitteln.) Nach Angaben des Finanzministeriums in Athen wurde die wichtige 75-Prozent-Marke deutlich überschritten. Von den 177 Milliarden Euro an Anleihen unter griechischem Recht seien 152 Milliarden Euro zum Umtausch eingereicht worden. Damit wurde aber auch die magische Zielmarke von 90 Prozent nicht erreicht, was nun zur Folge haben dürfte dass die griechische Regierung von der Möglichkeit Gebrauch macht die verbleibenden Gläubiger zu einer entsprechenden Beteiligung zu zwingen.

Die gute Nachricht ist das überhaupt eine Einigung zustande gekommen ist. Damit sollte zunächst auch eine weitere Entspannung an den internationalen Kapitalmärkten folgen. Die Lage für die europäischen Banken sollte sich damit auch wieder deutlich entspannen. Insbesondere die Commerzbank Aktie, die ja in den Tagen vor dieser Entscheidung wieder deutlich nachgegeben hatte, sollte nun wieder entsprechend profitieren können. Erst gestern im Vorfeld der Verhandlungen kam es noch einmal zu einem größeren Kursrutsch, der aber offensichtlich von größeren Adressen gezielt zu Einstieg genutzt wurde.

Ich persönlich rechne nun damit, dass die Commerzbank Aktie weiter steigen wird. Mit einem Ãœberschreiten der Marke von 1,90 Euro würde das „alte“ Szenario wieder aufgenommen werden. Die 200 Tage Linie verläuft inzwischen bei ca. 1,97 Euro. Kann diese im Anschluss überwunden werden, und in den kommenden Tagen auch der massive Widerstand bei 2,05 Euro, dann wären weitere Anschlusskäufe die Folge. In diesem Falle ist das letzte Hoch bei 2.20 Euro das erste Ziel. Der grundsätzliche Trend der Aktie bleibt aber zunächst negativ. Erst wenn wirklich das letzte Hoch aus dem Februar diesen Jahres erreicht, bzw. überschritten wird kann auch aus charttechnischer Sicht Entwarnung gegeben werden.

An meiner grundsätzlichen Einschätzung zu den Chancen und Risiken bei einem Investment in die Commerzbank Aktie hat sich nichts geändert. Auch wenn das Gap im Chart nicht mehr geschlossen wurde und diese Kurslücke somit weiter mahnend zu erkennen ist. Ich persönlich bin fest davon ausgegangenen dass die Verhandlungen um den Griechischen Schuldenschnitt „positiv“ ausgehen werden, alleine schon weil ein Scheitern hier zu großen Verwerfungen an den Kapitalmärkten geführt hätte. Dieses Risiko wollte man am Ende wohl doch nicht eingehen. Ob die Märkte dieses Ereignis heute nun überschwänglich feiern werden wage ich aber zu grundsätzlich zu bezweifeln. Letztlich ist nur das eingetreten was unsere Kanzlerin als alternativlos bezeichnen würde…Der Bankensektor dürfte heute dennoch von der Einigung in Griechenland profitieren – allen voran die Commerzbank Aktie.

Es gibt noch Hoffnung bei Pfleiderer..

Bei Pfleiderer war gestern der Tag der ersten großen Entscheidung über die Zukunft des Unterenehmens. Die Gläubiger der 275 Millionen Euro schweren Hybrid-Anleihe des deutschen Holzverarbeiters stimmten mit einer für manche Beobachter überraschend deutlichen Mehrheit für das Rettungskonzept des Vorstands. Nachdem die Alternative zu einer solchen Zustimmung die sehr wahrscheinliche, und unmittelbare, Pleite des Unternehmens gewesen wäre, hatten wir einen solchen Ausgang der Abstimmung erwartet. Demnach müssen die Hybrid-Investoren nun deutliche Verluste in Kauf nehmen indem sie auf einen Großteil der Forderungen aus einer Anleihe, die 2007 an den Markt gebracht wurde verzichten. Im Gegenzug bekommen die Gläubiger nun insgesamt vier Prozent der Aktien der Pfleiderer AG. Wie werthaltig dieses „Investment“ aber in Zukunft sein wird bleibt weiterhin aufgrund der immensen Schuldenlast des Unternehmens fraglich.

Das Konzept des Vorstandes sieht vor den Konzern um mehr als 700 Millionen Euro zu entschulden. Die Gesamtverschuldung liegt bei etwa 1,3 Milliarden Euro. Die weiter benötigten Gelder kommen dann von den finanzierenden Banken und einigen HedgeFonds die auch das Ruder bei Pfleiderer übernehmen werden und somit 80 Prozent der Firmenanteile kontrollieren. Dafür verzichten diese ebenfalls auf ca. 40 Prozent ihrer Forderungen. Der nächste große Termin für Pfleiderer dürfte nun der 21.Juli werden wo in der Hauptversammlung den Aktionären das Konzept schmackhaft gemacht werden soll. Letztlich wird die dann anschließend stattfindende Abstimmung wohl über die Zukunft des Unternehmens entscheiden. Mangels einer echten Alternative gehe ich aber auch da von einer überwiegenden Zustimmung aus. Es gibt noch Hoffnung bei Pfleiderer…

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