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10 goldene Regeln für den Handel mit CFD´s

CFD´s oder Contracts for Difference, sind spannende Handelsinstrumente, die es ermöglichen mit einem relativ kleinen Kapitalstock große Summen an den Börsen zu bewegen. Sprich sie ermöglichen einem Trader mit einem überschaubaren Depot große Gewinne zu erzielen. Dem gegenüber stehen aber natürlich auch große Risiken!  Nachdem ich in der Vergangenheit schon einige Anfragen zu dem Thema bekommen habe, die sich hauptsächlich damit beschäftigt haben, wie man dieses Instrument am besten einsetzt, habe ich mich kurzerhand entschlossen nun meine ultimativen Grundregeln für den Handel mit CFD´s hier zu veröffentlichen. Ich hoffe diese kleine Anleitungen hilft Ihnen dabei sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und dauerhaft erfolgreich zu sein, denn solche Instrumente gehören heute einfach zu einer ausgewogenen Anlagestrategie. Hier sind Sie nun also, die 10 goldenen Regeln für den Handel mit CFDs:

1. Niemals ohne Fallschirm

Der wichtigste aller Punkte gleich zuerst…Niemals ohne eine Absicherung traden! CFDs sind gehebelte Handelsinstrumente, bei denen der Hebel leider in beide Richtungen funktioniert. Sprich, liegt man richtig und hat den Einstiegszeitpunkt in einen Trade gut gewählt, kann man mit überschaubarem Einsatz große Gewinne erzielen. Liegt man hingegen falsch, oder war der Einstiegszeitpunkt nicht gut gewählt, können schnell hohe Verluste anfallen. Dies gilt es natürlich unbedingt zu vermeiden in dem man mit einem entsprechend Stopp-Loss arbeitet, oder Positionen erst dann aufmacht wenn charttechnische Signale ein klares Kaufsignal auslösen. Ãœberlegen Sie sich also vor jedem Trade wie viel Kapital Sie maximal verlieren können, ohne das es Ihrem Depot allzu großen Schaden zufügt und geben Sie immer umgehend nach der Eröffnung der Position einen entsprechende Stopp-Loss-Order in Ihr System ein. Mit einem kleinen Verlust ausgestoppt zu werden gehört zum täglichen Brot eines Traders und ist nicht weiter schlimm, weil man den Trade dann zu einem späteren Zeitpunkt unter besseren Bedingungen erneut versuchen kann. In einen großen Verlust hinein zu laufen, kann hingegen schnell das Ende einer vielleicht hoffnungsvollen Trader-Karriere bedeuten. Mehr dazu im Punkt Margin Call…

2. Den Ãœberblick behalten

Nicht zu viele Positionen auf einmal! Beim CFD Handel ist es absolut schädlich sich auf zu viele Baustellen gleichzeitig zu konzentrieren, weil man sich dann eben nicht mehr richtig konzentrieren kann. Auch wenn Sie Ihr Risikomanagement nahezu perfektioniert haben, werden Sie so höchstwahrscheinlich niemals das optimale Ergebnis erzielen. Aus der Erfahrung heraus hat sich gezeigt, dass alleine die Beobachtung zu vieler Basiswerte zu einer gewissen Handlungsunfähigkeit führen kann. Weil man sich mit jeder weiteren Position schlicht immer schwerer auf einen Trade festlegen kann. Um diese Falle zu vermeiden sollten Sie bereits eingegangene Trades optimieren, sprich aufstocken wenn Sie im Gewinn sind und Positionen die nicht laufen umgehen wieder schließen. Es besteht ansonsten die Gefahr dass eine solche Position dann zu einem längeren Investment wird und unnötig lange Kapital bindet, dass Sie an anderer Stelle besser gebrauchen könnten. Konzentrieren Sie sich also gleichzeitig auf maximal fünf Trades die Sie noch gut beherrschen können!

3. Immer das Ziel vor Augen

Genau so wichtig wie der richtige Einstiegszeitpunkt für einen Trade ist der richtige Ausstiegszeitpunkt. Dieser sollte im Optimalfall bereits vor dem eigentlichen Trade festgelegt werden. Denn, nur wer ein klares Ziel vor Augen hat wird langfristig erfolgreich sein. An Gewinnmitnahmen bist bekanntlich noch niemand gestorben. Dieser etwas platte Spruch beinhaltet eine Börsenweisheit die immer Gültigkeit haben wird. Insbesondere beim CFD Handel sind die kleinen Schritte diejenigen die am Ende zum Erfolg führen werden. Jeden Tag einen kleinen Gewinn zu erzielen, kann am Jahresende eine beträchtliche Summe ausmachen. Die meisten CFD Trader scheitern aber daran, dass sie gierig werden und ihre Positionen länger laufen lassen als ursprünglich geplant. Über Nacht kommt dann eine Nachricht die den Kurs in die nicht gewünschte Richtung bewegt. Die Gewinne sind weg und im ungünstigsten Fall ist man sogar kräftig im Minus. CFDs sind ein Instrument für zielorientierte und disziplinierte Trader!

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Gold – Quo Vadis?

Wie wir nun alle sehen konnten ist die Trendwende bei den Rohstoffen und insbesondere aber bei den Edelmetallen alles andere als beschlossene Sache. Ich hatte ja bereits vor meiner kurzen Pause darauf hingewiesen, dass hier die Bäume vorerst nicht in den Himmel wachsen werden, und leider habe ich damit auch Recht behalten. Grund meiner Annahme war in erster Linie der, dass es schon sehr unüblich gewesen wäre, wenn wir nun einen – sozusagen aus dem Stand durchstartenden Markt – sehen würden, ohne noch einmal zu testen ob der neu ausgebildete Boden auch wirklich tragfähig ist. Denn wenn ein Sektor über viele Monate so unter Druck gerät, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das erste Anzeichen eine ernsthaften Stabilisierung noch einmal einer intensiven Prüfung unterzogen, bevor sich dann tatsächlich ein neuer Trend bildet. Zumindest sind das meine Beobachtungen in den letzten fast 20 Jahren Börse…

Genau dieses angenommene Szenario dürfte nun gerade im Gange sein, weswegen ich mich auch zunächst nur verhalten optimistisch für den Sektor gezeigt habe und Ihnen in der entsprechenden Börsenbrief-Ausgabe zu diesem Thema zu einer eher vorsichtigen Vorgehensweise bei Ihren Engagements geraten hatte. Auch Ich kann Ihnen natürlich nicht mit Gewissheit sagen, ob dieser Test nun grundsätzlich erfolgreich verlaufen wird, aber ich persönlich gehe momentan eher davon aus, dass wir bei den meisten Aktien aus Rohstoff-Sektor keine neuen Tiefstände mehr sehen werden. Exemplarisch möchte ich mir mit Ihnen zusammen heute den Gold-Chart etwas genauer angesehen, da hier die Kursverluste mit am größten gewesen sind:

Gold Chart mit Fibo und Marken

 (…bitte zum Vergrößern zweimal auf den Chart klicken!)

Der Goldmarkt ist seit Donnerstag wieder ernsthaft unter Druck geraten, was natürlich auch mit den erneut negativen Aussagen von Goldman Sachs zusammenhängen dürfte. Ich persönlich finde es doch immer wieder faszinierend welche Marktmacht das größte amerikanische Investmenthaus hat. Kurzfristige Analysen werden hier regelmäßig zur selbsterfüllenden Prophezeiung und müssen somit zwangsläufig auch Beachtung bei der Umsetzung unserer Strategie finden. Wie beim der letzten Negativprognose von GS auch sollte man diesen Aussagen aber wohl mit einer gesunden Skepsis gegenüber stehen und nun keinesfalls in Panik verfallen, auch wenn der Kursrutsch am Donnerstag doch recht beeindruckend war. Denn, selbstverständlich spielen hier andere Faktoren, wie die kommende FED Sitzung eine weitere tragende Rolle, und sorgen für zusätzliche Unsicherheit, die von einigen Adressen mal wieder gezielt genutzt wurde um kurzfristig hohe Profite einzufahren.

Wie man in dem Chart oben sehen kann, hat Gold nun, nach dem starken Anstieg der letzten Wochen, den Trend (grün) wieder deutlich gebrochen. Ein erstes Warnsignal war zuvor das Unterschreiten der hier eingezeichneten schwarzen Linie…Diese Korrektur ist nun mustergültig in einem klassischen Fünf-Wellen-Muster abgelaufen, deren Ende der fünften und (voraussichtlich) letzten Welle noch nicht endgültig feststeht. Ich würde an dieser Stelle aber mal ganz ersthaft davon ausgehen, dass die 1.300er Marke halten wird, und wir eventuell am Freitag bereits das Ende dieser Bewegung gesehen haben. Ob der Goldpreis allerdings nun im Anschluss wieder nach oben drehen wird, kann natürlich nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber zumindest deutlich gegeben. Der positive Fall sieht somit nun so aus, dass der Goldpreis sich ab diesen Niveaus wieder erholen wird und im Optimalfall den grünen Trend wieder aufnehmen kann. Hierfür würde auch sprechen dass mit dem erreichen des 50-ger Fibonacci Retracements der vorangegangene Kursanstieg zu 50 Prozent korrigiert wurde, was ebenfalls mustergültig wäre. Zwar wäre mir grundsätzlich eine kleinere Korrektur bis an die 38er Levels lieber gewesen, aber wie wir alle wissen ist das Börsen-Leben ja kein Wunschkonzert. Der einfache Grund hierfür ist, dass das 50er Fibo Retracement nicht mehr unterschritten werden sollte, weil dann ganz schnell die Stimmung ins Negative kippen kann. Wir bewegen uns aus diesem Blickwinkel  somit noch im grünen Bereich aber nur einen Schritt vom Abgrund entfernt.

Gelingt es hingegen nicht den Preis für das Edelmetall zu stabilisieren, droht ein weiteres Abtauchen in Richtung der hier eingezeichneten roten (!) Linie, die sozusagen die letzte Verteidigungslinie darstellt. Ein nachhaltiges Unterschreiten dieser Zone wäre dann wohl spätestens das Signal die Gold- und Silberpositionen wieder aufzulösen. Ein Rücksetzer bis auf 1.268,- Dollar und ein anschließend starker Anstieg bis in den Bereich um die 1,350,- Dollar würde zudem eine mögliche SKS-Formation produzieren, die den Kurs dann im Anschluss bis in den Bereich um die 1.100,- Dollar je Feinunze führen könnte. Goldanleger sind also aus charttechnischer Sicht erst wieder ab Kursen deutlich oberhalb von 1,350,- Dollar je Feinunze aus dem Schneider…Soweit zu dem Offensichtlichen.

Fazit: Ein Investment in Gold und Silber bleibt eine Glaubensfrage! Der Glaube daran, dass wir keine übermäßige Inflation in den kommenden Jahren erleben werden, kann sehr trügerisch sein. Die Frage ist wohl eher, wo sich diese Inflation zeigen wird, und ob Gold auch einer der Profiteure dieser Entwicklungen sein wird? Bei den Immobilienpreisen und den Aktienmärkten kann man wohl schon davon ausgehen, dass ein gewisser Teil dieser kommenden Inflation gerade eingepreist wird. Bei den Rohstoffen im Allgemeinen und den Edelmetallen im Speziellen lässt dieser Prozess noch etwas auf sich warten. Aber ich bin mir sicher auch hier wird eine Rückbesinnung auf reale Werte stattfinden – und das schon bald!

Am Ende solcher Ãœberlegungen bleibt nur noch die Frage nach dem richtigen Timing…! Bei Gold ist es mittel- bis langfristige dabei wahrscheinlich nicht so entscheidend, ob man es zu 1.400,- Dollar oder 1.300,- Dollar gekauft hat. Wichtig ist wohl nur, dass man überhaupt mit einem Teil seines Kapitals in diesem Segment engagiert ist… Bei den Industrie-Rohstoffen hingegen stellt ein Investment nicht unbedingt eine Versicherung gegen drohende Inflation, sondern viel mehr eine interessante Chance auf eine Wiederbelebung der Emerging Markets, mit entsprechend hohen Gewinnen dar. Doch dazu mehr in den kommenden Tagen auf Investors Inside

Indizes, Aktien, Gold, Rohstoffe… das letzte Quartal wird heiß!

Liebe Leser,

auch ein Blogger braucht in regelmäßigen Abständen ein wenig Pause… ein Trader vielleicht sogar noch dringender. Und da ich beides bin, habe ich beschlossen meine Schreibaktivitäten in den kommenden zwei Wochen etwas ruhen zu lassen, um mich wieder einmal den anderen Dingen des Lebens etwas mehr zuzuwenden und im Hintergrund diese Seite wieder ein Stückchen weiter zu optimieren.

Auch auf der Trading-Seite sehe ich keinen Anlass mich hier momentan allzu weit aus dem Fenster zu lehnen. Denn, in den letzten Wochen hat sich der Markt erwartungsgemäß ruhig verhalten und ist weiter seitwärts gelaufen. Einzelne Aktien, die zuvor recht ordentlich gelaufen sind, und inzwischen ordentliche Bewertungen aufweisen, zeigen erste Ermüdungserscheinungen. Andere Märkte wie der gesamte Rohstoffsektor und insbesondere die Edelmetalle, Gold und Silber sind hingegen auch weiterhin einen genaueren Blick wert, Bei anderen Rohstoffen hingegen werden die Bäume wohl auch in den kommenden Wochen nicht in den Himmel wachsen…!

Ich persönlich gehe weiterhin auch nicht davon aus, dass sich an der Gesamtsituation an den Märkten in naher Zukunft grundsätzlich etwas ändern wird. Zumindest erwarte ich keinen nachhaltigen Ausbruch nach oben, da die Anleger – nicht ohne Grund – wieder zusehends von Unruhe und Unsicherheit erfasst werden. Auf der anderen Seite werden die Notenbanken den Markt wohl auch in den kommenden Wochen verbal soweit stimulieren, dass auch mit einem starken Ausbruch auf der Unterseite vorerst nicht zu rechnen ist. Einen kleinen Schwächeanfall halte ich aber demnächst für durchaus wahrscheinlich…!

Eine erste genauere Einschätzung der aktuellen Situation und des letzten Quartals dieses Jahres, ebenso wie konkrete Anlageideen erhalten Sie wieder in unserer nächsten Newsletter-Ausgabe, die Mitte September erscheinen wird. Für interessiere Anleger, die sich noch nicht für den kostenlosen Investors Inside Börsenbrief angemeldet haben, besteht somit die Möglichkeit dies noch vor dem Jahresendspurt nachzuholen.

Bitte tragen Sie dazu einfach kurz Ihren vollständigen Namen und eine gültige Email Adresse ein.

In diesem Sinne wünsche ich allen regelmäßigen Lesern dieses Blogs und natürlich auch den „Neuzugängen“ und „Gelegenheitsnutzern“ bis dahin erst einmal entspannte Tage und stets die richtigen Entscheidungen.

Bis bald…Ihr

Lars Röhrig

 

P.S. Abschließend noch einmal der kurze Hinweis: Aus schon genannten Gründen können unvollständige oder fehlerhafte Registrierungen künftig leider nicht mehr berücksichtigt werden, bzw. müssen leider wieder entfernt werden.

Die Korrektur ist da! DAX in Richtung 7.175 und S&P 500 runter bis auf 1.460 Punkte?

Heute melde ich mich aus gegebenem Anlass, und weil ich einige Emails besorgter Leser bekommen habe, mal wieder zu Wort, auch wenn ich grundsätzlich den nun endlich angekommenen Frühling genieße…Anfang diesen Monats habe ich Ihnen ja in der Investors Inside Newsletter Ausgabe und auch hier im Blog folgendes Fazit mit auf den Weg gegeben: „Die Frage ist nun also ob man noch versuchen sollte den letzten Euro aus der aktuellen Situation an den Märkten heraus zu pressen, oder aber lieber einen Schritt zurücktreten sollte? Denn die Risiken werden spätestens am Mitte des nun laufenden Monats aus saisonaler Betrachtung wieder zunehmen. Zudem startet nun die Berichtssaison für das erste Quartal des laufenden Jahres, die traditionell wieder etwas mehr Volatilität in die Märkte bringt….“ An dieser grundsätzlichen Einschätzung hat sich auch nichts geändert, bzw. die strukturelle Schwäche bei den meisten Aktien bestätigt diese Theorie.

Inzwischen hat die von mir erwartete Korrektur bei einzelnen Aktien und ganzen Sektoren nun kräftig Fahrt aufgenommen. Die US Indizes und auch der Dax notieren aber immer noch auf gefährlich hohem Niveau, während einzelne Titel sogar neue Tiefstände ausgebildet haben. Rohstoffe bleiben weiterhin unter Druck, ebenso wie die Edelmetalle, aber auch der Stahlsektor scheint seinen Boden noch (lange) nicht gefunden zu haben. Insgesamt sehen konjunktursensitive Branchen gerade alles andere als gut aus. Das Motto an den Börsen heißt damit ganz eindeutig wieder „Risk Off“. Die deutlichen Warnzeichen sind seit Wochen eigentlich nicht zu übersehen, weswegen ich ja auch erst einmal an die Seitenlinie getreten bin und es hier im Blog momentan etwas ruhiger zugeht.

Die spannende Frage an dieser Stelle ist also ob die Aktien bereits teilweise das vorweg genommen haben was bei den Indizes demnächst zu erwarten ist, oder ob man davon ausgehen sollte dass die aktuelle Schwäche bald ihr Ende findet und auch die Aktien dann zu einer neuen Rally ansetzten werden. Ich persönlich halte die erste Variante für deutlich wahrscheinlicher! Und während ich das hier gerade schreibe rutscht der Dax in einem erneuten Schwächeanfall unter die Marke von 7.500 Punkten und damit unter die Nackenlinie einer möglichen SKS Formation mit einem rechnerischen Kursziel im DAX bei ca. 7175 Punkten.

DAX Chart vor Korrektur

Dieses erste Kursziel für den deutschen Leitindex macht in dreifacher Hinsicht Sinn, denn zum einem liegt um die 7.200 Punkte eine noch offene Kurslücke, die noch geschlossen werden sollte… und zum anderen verläuft knapp darunter der seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend, der bei erfolgreichem Test eine solide Basis für einen weiteren Anstieg bieten könnte. Das Verlaufshoch aus dem Februar 2012 wäre eine weitere wichtige Marke die eine charttechnische Unterstützung bieten könnte. Ob der hier grün eingezeichnete Trend  im weiteren Verlauf dieses Sommers allerdings gehalten werden kann bleibt allerdings noch abzuwarten. Darüber zu spekulieren was in eine paar Wochen passieren könnte ist in Zeiten wie diesen reine Kaffesatzleserei. Kurzfristig halte ich das oben geschilderte Szenario aber für durchaus wahrscheinlich, denn die Situation beim S&P 500 sieht nun ähnlich kritisch aus:

S&P 500 Trendkanal

Das heißt, die Korrektur  könnte gerade erst begonnen haben, auch wenn einzelne Aktien bereits wieder „ganz unten“ sind. Eine weiterführende Korrektur in den USA, bzw. das Verlassen des aktuellen Aufwärtstrends beim S&P 500 nach unten, würde sicherlich auch die europäischen Indizes noch einmal kräftig rutschen lassen. Aktien die ohnehin schon wieder einen Großteil der Zuwächse in diesem Jahr abgeben mussten, könnten dann sogar noch einmal neue Tiefststände ausbilden. Es ist also weiterhin nicht die Zeit für Heldentaten indem man sich gegen den offensichtlich erschöpften Markt stellt. Bleiben Sie also auch weiterhin geduldig und warten Sie auf die richtige Gelegenheit!

Ich hoffe somit Sie sind meinem Rat von vor zwei Wochen gefolgt und haben Ihre Positionen entsprechend verkleinert, eng abgesichert oder gar ganz abgebaut. Natürlich hat meine Sichtweise auf die aktuelle Situation an den Börsen keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit, wie immer geht es nur um das Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Sollte es aber demnächst zu einer echten Korrektur an den Märkten kommen halte ich persönlich noch einmal Dax Stände zwischen 6.200 und 6.000 Punkten im Sommer für möglich. In den USA könnte man dann wohl von einer Korrektur des S&P 500 bis auf ca. 1.400 Punkte ausgehen. In diesem Sinne, bleiben Sie gelassen und genießen Sie den endlich eingetroffenen Sommer bis sich wieder die richtigen Gelegenheiten ergeben. Ich halte Sie auf dem Laufenden…!

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TradingUpdate zu Metro, Wacker Chemie, Hochtief, Deutsche Bank, Commerzbank K+S und ThyssenKrupp

Erwartungsgemäß zeigen die Märkte heute deutliche Schwäche nach den politischen Ereignissen in Italien und den USA. Der Markt tendiert deutlich leichter, kann sich aber zunächts auf diesem Niveau stabilisieren. Wie bereits am Wochenende in unserem Newsletter berichtet gibt es einige Sektoren die die Kursverluste bereits seit Tagen anführen. Dazu gehören in erster Linie die Rohstoffe und die Banken. Aber auch andere Aktien sind heute deutlich unter Druck:

Allen voran wäre hier wohl die Metro AG zu nennen, die nach der neuesten Einschätzung der Citigroup deutlich an Wert verliert. Die Analysten sehen die zuletzt veröffentlichten Zahlen als deutliche Enttäuschung an. Das vom Handelskonzern für 2012 avisierte Ergebnis je Aktie (EPS) liege um 21 Prozent unter den Markterwartungen und sogar 38 Prozent unter den Expertenschätzungen zu Jahresbeginn, hieß es in der Meldung. Citigroup behält das Rating „Sell“ bei und senkt das Kursziel nun noch einmal von zuvor 19,- Euro auf nunmehr 15,- Euro. Eine echte Klatsche möchte man sagen! Grundsätzlich erwarte ich in nächster Zeit auch eher fallende Kurse bei der Aktie. Ob das genannte Kursziel aber tatsächlich erreicht wird wage ich nicht zu beurteilen. Unter 20,- Euro kann man mal wieder etwas genauer hinsehen.

Bei Wacker Chemie hat sich die Charttechnik zuletzt wieder deutlich eingetrübt. Auch in den USA leiden die Solaraktien, wie beispielsweise FirstSolar, unter den geänderten Rahmenbedingungen. Der sogenannte Obama Effekt könnte nun, nachdem die automatischen Ausgabenkürzungen in den USA in Kraft treten werden, vorbei sein. Das Marktumfeld dürfte somit auch für Firmen die gerne mit in den Topf „Solaraktien“ geschmissen werden in nächster Zeit schwierig bleiben. Aus charttechnischer Sicht wäre bei der Aktie nun Platz bis unter die 60,- Euro Marke wobei Kurse um die 64,40 Euro eigentlich eine Unterstützung bieten sollte. Erst wenn diese Marke fällt, muss man davon ausgehen das auch die nächste Haltezone bei ca. 59,60 Euro oder gar 56,80 Euro erreicht wird.

Hochtief bleibt, wie in der letzten Woche schon berichtet, unter Druck. Der von mir genannte Unterstützungsbereich um die 49,- Euro muss halten sonst droht ein weiteres Abrutschen der Aktie bis in den Bereich um die 45,- bis 47,- Euro. Mehr dazu hier!

Die Kali und Salz Aktie hatte bis zuletzt deutliche Stärke bewiesen und war vor dem aktuell laufenden Kursrutsch sogar aus der mehrmonatigen Abwärtsformation nach oben ausgebrochen. Die 200-Tage Linie konnte endlich überwunden werden, bevor es zum Leidwesen vieler Anleger dann wieder nach unten ging. Dennoch sieht der Chart weiterhin äusserst vielversprechend aus. Zwar ist auch hier ein erneuter Rücksetzer bis in den Bereich um die 33,- Euro durchaus vorstellbar, die Wahrscheinlichkeit das die K+S Aktie aber beim nächsten Anstieg der Indizes aber nach oben ausbricht sehe ich als relativ hoch an. Gelingt nun der Anstieg über 36,65 Euro, und damit über die deckelnde Trendlinie, hätte die Aktie Luft bis zum Zwischenhoch bei 38,30 Euro.

Bankaktien bleiben weiterhin unter Druck, wie eingangs schon erwähnt. In meinen letzten Analysen zur Deutschen Bank und Commerzbank habe ich mich ja schon ausführlich dazu geäussert wo hier die relevanten Marken liegen. Dennoch hier noch einmal ein kurzes Update: Die Deutsche Bank Aktie steuert nun zielstrebig auf das genannte Mindest-Kursziel von 32,- Euro zu. Ob die Abwärtsbewegung hier zum Stillstand kommt bleibt hingegen noch abzuwarten. Grundsätzlich sollte diese Unterstützungszone nicht unterschritten werden, denn dann droht ein erneutes Abrutschen bis zur 30,- Euro Marke. Genauer gesagt liegt bei 30,45 Euro eine wesentliche Linie, die dann noch einmal getestet werden dürfte.

Die Aktie der Commerzbank hat heute erneut die 200-Tage-Linie unterschritten. Die nächste nennenswerte Unterstützung liegt nun im Bereich 1,355 und 1,338 Euro. Auch hier droht ein deutlicher Rückgang, wenn die Aktie an den genannten Marken nicht spätestens wieder nach oben dreht. Die letzte Analyse dazu finden Sie hier.

Und last but not least …das DAX Sorgenkind ThyssenKrupp. Die Aktie hat heute das von mir genannte Kursziel bei 16,40 Euro erreicht. Angesichts der durchaus schwierigen Verkaufsverhandlungen für die beiden Werke in Amerika sollte man aber in jedem Fall abwarten zu welchem Preis die Werke veräussert werden können. Denn es ist nach wie vor anzunehmen dass den potenziellen Käufern die Situation bei Thyssen durchaus bewusst ist uns sie dies zu ihrem Vorteil nutzen werden. Ein noch geringerer Verkaufspreis und weitere Abschreibungen würden sich sicherlich auch im Aktienkurs niederschlagen. Fällt die Aktie also unter das momentane Niveau ist bei 15,40 oder 14,90 Euro das nächste Kursziel zu finden.

Leider kann ich Ihnen zu diesem Artikel heute nicht die passenden Charts liefern, da mir heute morgen einer meiner Computer abgeraucht ist, bzw sich nicht mehr hochfahren ließ. Ich arbeite daran, was aber auch heißt dass Sie heute den Rest des Tages wahrscheinlich nichts mehr von mir hören werden.Ich wünsche Ihnen heute einen erfolgreichen Handelstag!

Achten Sie auf Bankaktien, Rohstoffe und den Transportsektor

Der Markt ist nach den Ankündigungen der EZB, der FED und jetzt auch der Bank of Japan weiterhin im überkauften Bereich. Diese Situation wird nun nach und nach wieder abgebaut. Somit muss man die aktuelle Schwäche grundsätzlich als durchaus gesunde Konsolidierung betrachten, Solange die wichtigen Marken beim Dax S&P 500 und Co. nicht unterschritten werden ist also nach wie vor alles in Butter. Die kritischen Bereiche sehe ich nach wie vor zunächst bei 7.185 Punkten im DAX und 1.425 Punkten für den S&P.

Ab diesen Niveaus könnte die Stimmung beginnen zu kippen. Auffällig war in der abgelaufenen Woche insbesondere die Schwäche bei den Finanzwerten und auch bei den Rohstoffen. Das lag natürlich auch daran dass hier zuvor die größten Gewinne verbucht werden konnten. Das somit die Konsolidierung etwas deutliche ausfällt als in anderen Sektoren ist normal. Die beiden Sektoren stehen bei mir weiterhin unter intensiver Beobachtung. Ein weiterer Anstieg der Indizes kann wahrscheinlich nur gelingen wenn Banken und Rohstoffe zu einer weiteren Rally ansetzen, nachdem diese Konsolidierung abgeschlossen ist.

Der Transportsektor hat ebenfalls geschwächelt, und das obwohl wir im Baltic Dry Index einen echten Sprung nach oben gesehen haben. Die schwachen FedEx Zahlen haben hier auf die Stimmung gedrückt ebenso wie schwächere Konjunkturdaten aus China. Deswegen bleibt aber auch die Beobachtung dieses Sektors extrem wichtig denn hier wird am ehesten signalisiert ob wir eine breite Erholung der weltweiten Handelsaktivitäten sehen werden. Für die Quartalszahlen zum nun bald abgelaufenen dritten Quartal rechne ich persönlich noch einmal mit schlechteren oder zumindest gemischten Ergebnissen aus dem Transportsektor. In den kommenden Quartalen sollte es dann wieder etwas freundlicher aussehen und somit der Ausblick der Unternehmen bereits jetzt schon verhalten optimistisch ausfallen.

Insgesamt bleibt auch das Sentiment für Aktien weiterhin negativ, was in diesem Falle bullish zu werten ist. Selten gab es eine Börsenphase in der der DAX um 1000 Punkte zugelegt hat und an der gleichzeitig so wenige Marktteilnehmer teilhaben konnten. Der Investitionsdruck der institutionellen Investoren bleibt extrem hoch, bzw. nimmt täglich weiter zu. Die Price Action ist weiterhin ganz klar freundlich für weiter steigende Kurse. Sämtliche Pullbacks wurden, auch in der abgelaufenen Börsenwoche, umgehend wieder gekauft. Man muss somit davon ausgehen dass sich dieses Verhalten auch zum Monats- und Quartalsende weiter fortsetzen wird. Wie schon erwähnt befinden wir uns bereits jetzt wieder in der Zeit des Window Dressing..

Wird Mario Draghi liefern was er versprochen hat?

Die vergangene Handelswoche war mal wieder eher unspektakulär. Große Kursbewegungen blieben aus, und auch der Rücksetzer vom Donnerstag erwies sich einmal mehr als kurzes Intermezzo der Bären, die weiterhin nicht überzeugen können bzw. trotz der immer noch sehr dünnen Börsenumsätze eine weitere Chance verpasst haben das Bild zu drehen. Ben Bernankes Rede am Freitag brachte das erwartete Ergebnis – nämlich gar keines. Und das war am Ende auch gut so, denn eine konkrete Ankündigung für Anleihekäufe oder ähnliches hätte wahrscheinlich sogar mit einer „Sell the News“ Reaktion des Marktes geendet. Meine Erwartung dahingehend dass wir eher eine Bestätigung der bisherigen Aussagen der FED sehen werden, und damit die Hoffnung der Marktteilnehmer weiterhin aufrecht erhalten wird, hat sich somit bestätigt. Der Markt geht nach der Rede Benankes nun fest davon aus dass ein weiters QE3 Programm noch im September beschlossen wird…!

Am kommenden Donnerstag wird Mario Draghi seinen vollmundigen Worten „alles zu tun“ auch Taten folgen lassen müssen. Der Markt erwartet das sich der EZB Chef auch gegen den Widerstand Weidmanns und der Bundesbank dazu entschlossen haben könnte erste konkrete Details zu seinem Anleihekaufprogramm bekannt zu geben. Ich gehe davon aus dass zumindest mögliche Varianten vorgestellt werden, wenn diese auch noch an die ESM Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichtes gebunden sein dürften. Im Gegensatz zur Rede Bernankes ist das Enttäuschungspotenzial bei einer Verfehlung dieser Erwartungen aber auch deutlich höher. Denn letztlich hängt nicht nur Europa sondern auch die US Wirtschaft und der Rest der Welt an der Zukunft und Stabilität Europas. Mario Draghi dürfte sich dieser Verantwortung durchaus bewusst ist. Nicht zuletzt die Absage der Teilnahme an dem Notenbänker Treffen in Jackson Hole, wegen eines überhöhten Arbeitspensums, lässt darauf schließen dass hier nun auch an konkreten Umsetzungen zur Stabilisierung der Situation in Europa gearbeitet wird.


Für die kommende Woche erwarte ich zudem dass wir nun endlich eine deutliche Zunahme der Handelsaktivitäten an den Börsen sehen werden. Viele Marktteilnehmer sind aus Ihrem wohlverdienten Urlaub zurückgekehrt und dürften Ihre Tätigkeit bald wieder aufnehmen. Die Volatilität könnte also kurzfristig noch einmal etwas zunehmen. Am Montag wird in den USA der Labor Day gefeiert, die Börsen bleiben somit traditionell geschlossen. Gerade die positive Reaktion des US Marktes am Freitag – nach der Rede Bernankes – und vor allem vor dem langen Wochenende in Amerika, spricht weiterhin für steigende Aktienkurse am Anfang der Woche. Marktteilnehmer die immer noch an der Seitenlinie stehen, ebenso wie die Halter von Short-Positionen werden spätestens nach der Rede Draghis am Donnerstag extrem nervös werden, wenn der EZB Chef liefert was er versprochen hat.

Aus meiner persönlichen Sicht war die abgelaufene Handelswoche ein deutlicher Erfolg. Sowohl unsere Trading Position bei Jungheinrich hat sich weiterhin stabil durch alle Turbulenzen gehalten als auch Stada ist planmäßig nach oben ausgebrochen. Mit 16 und knapp 5 Prozent Plus liegen die beiden Positionen bereits in der Komfortzone. Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle, auch bei der Bauer Aktie deutet sich in Kürze ein ähnliches Setup an wie bei Stada… Noch besser sieht es bei unseren spekulativen Tading Tipp aus. Die Vestas Aktie die ich hier vor zwei Wochen vorgestellt habe, notiert seitdem satte 41,8 Prozent im Plus, der Trend ist absolut intakt. Nach dem deutlichen Rücksetzer des Seltene Erden Produzenten Molycorp habe ich auch hier eine erste Position aufgebaut die bereits 19 Prozent im grünen Bereich liegt. Ich hoffe Sie konnten an diesen Entwicklungen teilhaben.

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In diesem Sinne, es bleibt gerade in den kommenden Wochen ganz entscheidend wann man in welchem Sektor investiert ist. Ich werde Sie wie immer bei der Auswahl unterstützen und Sie natürlich auch auf Investors Inside regelmäßig über die wichtigsten Veränderungen auf dem Laufenden halten. Für den DAX hat sich in den letzten 8 Tagen nichts zu meiner Einschätzung von letzter Woche geändert. Somit gibt es hier auch nichts Neues zu berichten. Zunächst einmal wünsche ich Ihnen somit noch ein schönes Rest-Wochenende und einen guten Start in die kommende Handelswoche.

Gastkommentar: Volatile Öl-Preisentwicklung im Spannungsfeld der Nahost Embargo-Politik 2012

Pünktlich zum Jahresbeginn 2012 sind die Preise für unsere kostbare Energie wieder angezogen, weshalb wir in Europa sorgenvoll in Richtung Nahen Osten, Saudi-Arabien, Irak und insbesondere den Iran schauen, um die Entwicklungen zu analysieren. Fest steht bisher, dass wir in Europa nicht damit rechnen dürfen, weniger Geld für Energie und Benzin bezahlen zu müssen. Im Gegenteil – die Kraftstoffpreise, die sich aktuell ohnehin schon auf einem hohen Niveau befinden, könnten schnell weiter anziehen, sollten die Spannungen mit dem Iran weiter eskalieren. Im Zentrum der Betrachtung steht daher der Iran in seiner Rolle als Erdölexportierender Staat:

  • Der Iran rangierte im Jahr 2010 mit rund 203,2 Mio. Tonnen gefördertem Erdöl auf Platz 4 des internationalen Ranking der Erdölexportierenden Staaten, ist daher eine feste Größe im Handel mit fossilen Brennstoffen und ein Schwergewicht mit Bedeutung für die globale Weltwirtschaft. Der Iran verfügt über bekannte Erdölreserven von etwa 18 Mrd. Tonnen (136 Mrd. Barrel) und demnach weltweit über die drittgrößten Erdölreserven.
  • Zudem steht der Iran mit geschätzten 27 Billionen m³ Erdgasvorräten auf Platz 2 der weltweiten Erdgasreserven und belegte im Jahr 2005 Platz 7 der weltweiten Erdgasförderung mit etwa 80 Mrd. m³. Für den Eigenbedarf ist der Iran ferner auf den überwiegenden Anteil der Erdgasförderung angewiesen.
  • Um mit dem Export von fossilen Energien dringend benötigte Devisen einnehmen zu können, setzt der Iran bereits seit einigen Jahren auf Atomenergie, um den nationalen Energiebedarf an Strom abzudecken. Im Jahr 2005 besaß der Iran eine Kraftwerksleistung von 41.000Megawatt. Um das geförderte Erdöl für den Export verfügbar zu haben, ist der Bau von ca. 20 AKWs geplant. Bekanntlich ist außerdem der Bau von Anlagen für die Produktion von Kernbrennstoffen vorgesehen, was internationale Proteste, Aktionen und Sanktionen auslöst. Und genau hier liegt das Hauptproblem im Schnittstellenbereich von Energie-, Wirtschafts-, Finanz- und Machtpolitik.

Ein Teil der internationalen Staatengemeinschaft, insbesondere die USA und die EU wollen die Regierung in Teheran mittels eines Öl-Embargos zu einem Kurswechsel in der Atompolitik zwingen. Geostrategisch gehört der Iran zu den Ländern, die in der sogenannten „strategischen Ellipse“ liegen. Die Regierung im Iran ist bestrebt, sich als Hegemonialmacht im Nahen und Mittleren Osten zu positionieren und Experten gehen davon aus, dass neben der friedlichen Atomenergie im Iran auch an der optionalen Nuklearwaffenentwicklung gearbeitet wird, was die Anrainerstaaten in dieser Region in dauerhafte Aufregung versetzt und die Aufrüstung in der Region weiter anheizt. Das Problem ist daher durchaus real und greifbar.

Nun sollen die Sanktionen der EU gegen den die Regierung des Iran früher als bisher geplant verschärft werden. Die EU-Außenminister werden bereits am 23. Februar in Brüssel über einen Stopp der Öleinfuhren aus dem Iran und über zusätzliche Verbote gegenüber iranischen Banken entscheiden, was ursprünglich erst für den 30. Februar geplant war und sich mit dem Brüsseler EU-Sondergipfel terminlich überschnitten hätte. Zusätzlich könnte US-Präsident Obama ab März einen großen Teil des internationalen Zahlungsverkehrs des Landes blockieren – so glaubt man jedenfalls – und damit die Abwicklung der Ölgeschäfte durch die iranische Zentralbank zumindest erschweren.

Fraglich ist und bleibt nach wie vor, ob das EU-Embargo den avisierten Zweck erfüllen kann und zugleich außen- und sicherheitspolitische Probleme zu lösen vermag. Experten bezweifeln dies stark.

Zwar importierte die EU im Jahr 2010 nur rund 5,7 % des im Iran geförderten Erdöls zur Weiterverarbeitung in den Raffinerien der Europäischen Union. Die EU-Staaten Griechenland, Italien und Spanien mit einem Anteil iranischen Öls zwischen 12 bis 14 % wären allerdings von einem Embargo ganz besonders stark betroffen, wenn es der EU nicht zeitnah gelingt, vor allem für diese Länder Ersatzlieferungen aus den Golfstaaten zu akquirieren, was zunächst einmal einen Beschluss der OPEC-Staaten erfordert, in einem abgestimmten Umfang die Fördermengen zu erhöhen.

Aber auch in Deutschland wird Autofahren wieder teurer werden. Der Ölpreis stieg aufgrund der Spannungen bereits in den vergangenen Tagen auf 113 Dollar pro Fass (159 Liter) Weltweit wird sich der Ölpreis um 10 bis 20 Dollar verteuern, weil die logistischen Versorgungsketten bei einem Embargo mit großem Aufwand umgebaut werden müssen und die amerikanischen Interessen an der Aufrechterhaltung des hohen Bedarfs durch Ölexport-Staaten wie Saudi-Arabien vorrangig berücksichtigt werden. In der internationalen Politik bestehen neben Embargo-Entscheidungen auch bestimmte Allianzen und sogenannte stille Bündnisse.

Profitieren von einem Embargo dürften vor allen Dingen liquide Großkunden wie insbesondere China und Indien, denen sowohl Embargo wie die Entscheidungslage in der EU oder den USA keine Kopfschmerzen bereitet und die durchaus Profiteure der neuen, im Umbruch befindlichen globalen Weltwirtschaftsordnung sind. Die USA könnten allenfalls  auf Japan und Südkorea, die ebenfalls große Abnehmer des iranischen Erdöls sind, Einfluss nehmen, wären aber zugleich in der Zwickmühle, den Bündnispartnern in Asien keine Ersatzlieferungen anzubieten zu können.

Die andauernde, globale Abhängigkeit vom Erdöl bleibt auch aktuell ein Segen und Fluch zugleich. Sandro Valecchi

Liquidität und Rohstoffe – eine dynamische Mischung

In meinem Artikel hier zu den Konsequenzen der heutigen Notenbank – Aktion hatte ich es schon erwähnt. Den Zusammenhang zwischen Liquidität und den Rohstoffpreisen.

Ich halte das Thema für so bedeutend, dass ich ihm noch einen extra Artikel widmen möchte. Denn wer jetzt Geld verdienen will, kommt an dem Thema nicht vorbei. Denn die Notenbanken haben unmissverständlich klar gemacht, dass sie einen Liquiditätsmangel in keinem Fall zulassen werden. In der momentanen Situation fliesst diese Liquidität aber nicht in die normalen Verbauchermärkte, dafür ist die Konkurrenz und die Krise der Konsumenten dort zu gross. Bei den klassischen Inflationsindikatoren, die auf die normalen Preiskörbe gehen, ist daher auch Ruhe und wird es auch weiter sein. Die Inflation wird in meiner Erwartung auch dort ihr grausiges Haupt erheben und dann mit aller Macht, das dauert aber bis die Konjunktur die Kurve bekommt.

Aber irgendwo muss die Liquidität halt hin die verzweifelt Anlagemöglichkeiten sucht, und das ist immer der Ort mit der grössten erwarteten Knappheit. Und strukturelle Knappheit herrscht halt an den Rohstoffmärkten, der weltweite Kampf um Resourcen ist ja im vollen Gange und wird uns auf Jahrzehnte begleiten. Die Liquidität wird also mit Macht in diese Märkte drängen. Wer das nicht glaubt oder den Zusammenhang nicht sieht, dem möchte ich heute nach Handelsschluss mal die Kursbewegungen einiger ausgewählter Rohstoff-Aktien vors Auge führen, über die wir in der nahen Vergangenheit hier auf Investors Inside schon berichtet haben. Die folgenden Bewegungen sind die Kurssteigerungen alleine des heutigen Tages in USD, in Euro sieht es nicht viel anders aus.

Yamana Gold (CA98462Y1007) (Gold) +7,9%
Hecla Mining (US4227041062) (Silber) +10,8%
Arch Coal (US0393801008) (Kohle) +12,2%
Patriot Coal (US70336T1043) (Kohle) +19,9%
Freeport McMoran (US35671D8570) (Kupfer und Gold) +8,6%
Rio Tinto (GB0007188757) (Alles von Erz bis Kohle) +9,2%
Cameco (CA13321L1085) (Uran) +8,3%

Ich könnte endlos so weitermachen. Gegenüber diesen Anstiegen verblassen selbst die sensationellen +5% des DAX heute, nur besondere Fälle wie Rheinmetall mit +11% können da mithalten.

Das ist also die Sicht, die offensichtlich das „Fast Money“ auf die Aktion der Zentralbanken hat. Die Kursbewegungen sprechen eine eindeutige Sprache. Nicht die Banken sind die grössten Gewinner des Tages, sondern die Rohstofftitel. Dabei waren die Banken das eigentliche Ziel der Aktion der Notenbanken, höhere Rohstoffpreise haben die Notenbanken sicher nicht auf der Agenda. Ich nehme das sehr ernst und viele der Werte oben sind trotz dieser gewaltigen Bewegungen noch kaum von ihren Tiefstständen entfernt. Ein typischer Verlauf wäre in meinen Augen nach diesem Anstieg eine Konsolidierung, die bis maximal 50% des heutigen Anstieges wieder abgibt, bevor dann der nächste Schwung nach oben kommt.

Wie alle Wetten kann auch diese ganz anders kommen und volatile Bewegungen gehen nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Anlegen ist letztlich ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten ohne absolute Sicherheit. Aber mit der klaren Ansage der Notenbanken die Welt mit Liquidität zu fluten, ist die Wahrscheinlichkeit steigender Rohstoffpreise nun nach meiner Analyse deutlich höher als das Gegenteil ! Was die Absicherung angeht, haben viele der Aktien zusammen mit dem Tief von Anfang Oktober nun einen schönen Doppelboden ausgebildet, den man hervorragend zur Absicherung per Stop nehmen könnte.

Wer diese Wette zwar eingehen, aber nicht den DAX verlassen will, ist durch den Mangel an reinen Rohstofftiteln in Deutschland etwas beschränkt. Mit den Stahlwerten wie Thyssen-Krupp oder Salzgitter oder einer Heidelberg Cement, schlägt man aber in meinen Augen zumindest näherungsweise in die selbe Kerbe. Alle diese Titel werden unter steigenden Grundstoffen auch leiden, insofern ist der Effekt für diese Titel nicht nur positiv, das wird aber in meiner Erwartung von höheren Verkaufspreisen überkompensiert.

Ein positives Chance-Risiko Verhältnis verbunden mit der Möglichkeit einer markttechnisch bedeutenden Sicherungslinie wie es ein Doppelboden darstellt, das zeichnet einen guten Trade aus. Ich bin daher bei allen oben in der Liste genannten Aktien long, bei einigen schon länger, bei anderen seit Montag bzw. Dienstag, als ich wie hier in Artikeln beschrieben sofort auf die Rally gesprungen bin. Und meine Stops liegen etwas unter dem Doppelboden, bzw wo das Muster nicht so ausgeprägt ist unter dem Tief von letzter Woche. Wenn man seine Positionen so konsequent absichert, sind die Risiken nach unten auf 10-20% beschränkt. Nach oben ist aber viel mehr denkbar, wie der heutige Tag deutlich gezeigt hat.

Sollte der Markt nun weiter hochschieben, werde ich vor der EU Sitzung am 09.12.11 einige Gewinne mitnehmen, bzw die Stops dann näher an die Kurse heran schieben. Denn der 09.12.11 ist nun die nächste für mich derzeit erkennbare Hürde des Marktes, die auch für die Rohstoffwerte eine bedeutsame Wegscheide sein wird. (HS)

Rally ! – Was die Notenbanken Aktion für die Märkte bedeutet

Die Notenbanken fluten die Märkte in einer konzertierten Aktion mit weiterer Liquidität ! Gerade die europäischen und speziell die italienischen und französischen Grossbanken hatten es zuletzt schwer, überhaupt an USD Liquidität zu kommen, da massiv Gelder aus dem Euro – Raum abgezogen wurden. Durch die heutigen Massnahmen wird das Risiko einer derartigen Liquiditätskrise nun deutlich verringert. Damit scheint die Gefahr gebannt, dass die weltweite Konjunktur in einer Liquiditätsklemme zusammen bricht. Die dahinter liegenden grundsätzlichen Verschuldungsprobleme sind damit aber keineswegs gelöst, sondern erst einmal für kurze Zeit mit Unmengen an Papiergeld zugeschüttet.

Parallel dazu kam heute Vormittag die Nachricht, dass auch die chinesische Notenbank nun die Geldschleusen öffnet, in dem sie die Mindestreserve-Quote der Banken drastisch senkt und damit die Kreditvergabe antreibt. Auch in China, das schon heute ein massives Problem fauler Kredite hat, wird die Krise also damit „bekämpft“, dass die Medizin die die Krankheit auslöste, nun noch höher dosiert erneut verschrieben wird.

Viel wichtiger als die konkreten Massnahmen ist aber für die Märkte heute das eindeutige Signal, dass die Notenbanken weltweit geben. Es lautet :

–> Wir drucken so viel Geld wie nötig und decken damit jedes Problem zu ! Dont fight the FED ! <--

Diese Nachricht ist heute schon bei den Märkten angekommen und wird in den nächsten Tagen weiter einsickern. Die Märkte werden das als Signal sehen, dass eine Deflation als Szenario vom Tisch ist und werden nun einen inflationären Schub einpreisen.

Was sind die kurzfristigen Folgen bis Jahresende ?

Ich wage mal mutig einen Blick in die Glaskugel. Ich weiss ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, ich weiss aber, was Liquidität für die Märkte bedeutet. Wenn keine anderen störenden Faktoren dazu kommen, bedeutet das :

1. Rally ! Vagabundierende Liquidität bedeutet steigende Kurse. So einfach ist das. Nur ein Scheitern der politischen Bemühungen in Europa beim Gipfel am 09.12. kann diese Jahresendrally jetzt wohl noch gefährden. Ich glaube nicht, dass das passiert, der Einigungsdruck ist nun zu hoch. Sehr kurzfristig wäre eine Konsolidierung um 1-2% nach unten nach dem heutigen Schub wohl zwangsläufig, solange die Geldschleusen auf sind, bleibt der Rally-Modus aber wohl über den Tag erhalten.

2. Haupt-Profiteure werden Rohstoffe, Öl und Edelmetalle sein und damit alle Unternehmen, die diese harten Assets aus der Erde holen. Titel wie Rio Tinto, Freeport Mc Moran, Statoil, Arch Coal oder Barrick – um nur ein paar sehr bekannte Beispiele zu geben – sollte man also nun im Auge behalten.

3. Die Konjunkturwerte werden nur insofern stark profitieren, als sie nicht zu stark von steigenden Rohstoffpreisen abhängig sind. Die deutschen Autobauer mit ihrer hohen Preismacht im Luxussegment werden also sicher profitieren.

4. EURUSD wird steigen, die Liquidität der Wallstreet wird in weltweite Assets fliessen und damit den USD wieder schwächen. XAUUSD (Gold) wird deutlich steigen und den inflationären Schub vorweg nehmen.

5. Die Märkte werden nun bis zum Jahresende immer wieder von zufliessender Liquidität befeuert werden. Denn viele Institutionelle stehen im Moment an der Seitenlinie und sehen nun mit Schrecken, wie ihnen die Kurse weglaufen. Im Moment werden sicher gerade unzählige hektische Strategie-Sitzungen abgehalten und das Ergebnis dürfte wohl in der Mehrzahl sein: „wir müssen nun schnell rein in den Markt, wenn wir uns vor unseren Anlegern nicht zum Jahresende lächerlich machen wollen“. Das befeuert die Rally immer weiter.

Summa Summarum kann man sich ein Muster beim Marktverhalten im Oktober-Dezember 2011 – nach QE2 – holen. Was in dieser Phase stark stieg, wird nun wohl auch bis zum Jahresende steigen.

Und was kann diese Vorhersage bis zum Jahresende noch stören ? Zwei Dinge:

Erstens natürlich ein Scheitern des EU Gipfels am 09.12.11. Die Märkte haben nun einen positiven Abschluss eingepreisst. Kommen keine klaren Beschlüsse, sondern wachsweiches herum-eiern der Politik, dann hilft auch Liquidität nicht mehr. Ich glaube es nicht, aber ich wage da auch keine Voraussagen. Gott helfe unseren Depots, wenn dieser Termin in die Hose geht ! Sollte der Markt bis zum Gipfel gut laufen, ist es sicher keine schlechte Idee zum Gipfel etwas Risiko vom Tisch zu nehmen.

Und Zweitens das Thema Iran. Die Eskalation ist im vollen Gange, siehe Grossbritannien. Ob und wann es zu einem militärischen Konflikt kommt weiss keiner, das Risiko steigt aber jeden Tag.

Und was sind die mittelfristigen Folgen für 2012 und darüber hinaus ?

Genau die gleichen wie auch nach QE2. Diese Liquiditätsmassnahmen sind wie eine Droge, die dem Weltfinanzsystem in immer kürzerem Abstand und mit höherer Dosis gegeben werden muss um den Exit der Weltkonjunktur zu verhindern. An den Ursachen der Probleme ändert das nichts, nur an den momentanen Symptomen. Am Ende des Prozesses steht dann hohe weltweite Inflation und danach ein Reset des Finanzsystems. Ein Heroinsüchtiger ist auch noch nie dadurch „clean“ geworden, dass man ihm immer höhere Dosen der Droge spritzte. „Clean“ zu werden hat immer mit Schwerzen und Leid zu tun. Und dieser Moment ist unvermeidlich. Das gilt auch für die Welt, die nun von billigem Geld abhängig ist.

Meine schon mehrmals skizzierte langfristige Strategie wird damit bestätigt. Diese politisch induzierten Rallys muss man mutig zupackend mitnehmen. Und dann aber wieder schnell auf Kapitalerhalt und Sicherheit schalten. Denn jedes Strohfeuer geht irgend wann aus. Und dann kommt das tiefe, depressive Loch.

Bis dahin sollten wir uns aber an so einer Rally erfreuen und so viel mitnehmen wie wir können. Die Zukunft kommt auch ohne unser Zutun noch schnell genug…… (HS)

DAX, Eurostoxx, S&P500 & Co. – Ein Tag für die Geschichtsbücher !

Ich weiß, Sie erwarten nun tiefschürfende Analysen und Ausblicke, aber an diesem denkwürdigen Abend des 27.10.11 kann und will ich damit nicht dienen.

Ich finde an so einem Abend sollte man einfach mal nur die Zahlen für sich sprechen lassen und diese damit für die Nachwelt konservieren. Ich greife einfach mal ein paar herausragende Bewegungen heraus. Die folgenden Zahlen beziehen sich jeweils auf den letzten mir verfügbaren Kurs, teilweise also von 20Uhr, teilweise also von 22Uhr, teilweise aus den Futures-Märkten:

DAX +6%
Eurostoxx 50 +6%
S&P 500 +3,5%
Silber +5%
EUR/USD + 2%

Commerzbank + 16%
Deutsche Bank + 15%
Volkswagen + 10%
Heidelberg Cement + 8%
Arch Coal +8%
Freeport McMoran +10%
Rio Tinto +10%

Diese Zahlen sprechen für sich, mehr muss man zum 27.10.11 nicht sagen. Finanzaktien, Konjunkturaktien und Rohstoffe, das waren die ganz großen Gewinner des Tages. Glücklich kann sein, wer dabei war.

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie diesen Ausbruch mitgenommen haben. Gestern, vor der Entscheidung, waren wir im DAX noch im definierten Band von 5700-6100 und haben intraday sogar noch einmal Richtung 5900 geschaut. Ich hatte letzten Sonntag ->hier-< in einem Marktausblick geschrieben, dass wir nach dem Ausbruch aus dem Band je nach politischer Nachricht und damit Richtung ganz schnell die 6300 oder 5500 sehen werden. Das war offensichtlich noch untertrieben, denn nun sind wir 7% höher als beim Tief gestern, das nenne ich denkwürdig !

Und wer jetzt unbedingt von mir noch einen Ausblick will, für den habe ich noch 4 kurze Punkte zur Erinnerung an alte Börsenregeln:

1. Wenn der Markt einmal so ein Momentum entwickelt wie aktuell, dann ist es ganz schwierig diese Stampede wieder zu drehen, wie bei einer Stampede 4-beiniger Bullen mit Hörnern auch. Sprich es ist nun in meinen Augen unwahrscheinlich, dass der Markt von sich aus einfach so auf dem Fuß und ohne Ankündigung wieder nachhaltig nach unten dreht. Denn viele haben diese Bewegung verpasst und werden nun aufspringen und so die Kurse weiter treiben. Wenn der Markt wieder dreht, dann kündigt Mr. Market das in der Regel erst einmal in Form einer länger dauernden Topbildung an. Eine Jahresendrally Richtung 7000 im DAX ist nun also wahrscheinlich geworden und die Reflexe die beim Absturz im August / September richtig waren – sprich jeden Gewinn schnell mitzunehmen – dürften in den nächsten Wochen wohl nicht mehr gültig sein.

2. Auch wenn die aktuelle Bewegung mittelfristig die Börsenampeln wieder auf Grün gestellt hat, geht so eine Bewegung kurzfristig nicht tagelang so weiter und es wird definitiv schon in Kürze Gewinnmitnahmen geben, die bei diesem Hub den Markt auch mal schnell um 2-3% Intraday drücken. Solange wir aber im DAX die 6100 nicht wiedersehen, sehe ich das ganz entspannt und nutze diese Rücksetzer als „Buy the Dip“.

3. Wie immer bewegen sich die hoch kapitalisierten Bluechips in den Indizes am schnellsten, weil zunächst dort das Geld der Marktteilnehmer hinein fliesst. Wir haben alle nur zwei Hände um Kauforders einzugeben und die grossen Titel werden als erste ins Depot geworfen. Die vergleichbaren Titel der zweiten Reihe in MDAX und SDAX hängen etwas nach, das ändert sich bei jedem Bullenmarkt dann aber in der zweiten Phase. Hier liegen Chancen für die, die bei dieser Bewegung zu spät gekommen sind.

4. Die obigen 3 Sätze stehen nach wie vor unter dem Vorbehalt der Politik. Wir dürfen nie vergessen, dass wir es eben nicht mit einem „normalen“ Markt zu tun haben, der frei nach seinen eigenen Stimmungen schwingt. Wir haben immer noch einen hoch politischen Markt, der durch entsprechende Äusserungen und Taten ganz schnell und unvorhersehbar die Richtung ändern kann. Bei aller Euphorie und Hoffnung auf eine schöne Rally zum Jahresende dürfen wir das nie vergessen !

Und jetzt mache ich ein Flasche Wein auf, für mich war es – was meine Depots angeht – der beste Tag des Jahres 2011. Ein Prost auf den 27.10.2011 ! (HS)

Gold und Silber – kommt jetzt der Absturz? Bayer im Aufwind!

Und wieder einmal ging gestern eine wilde Handelswoche in Deutschland zu Ende. Nachdem es zwischenzeitlich so aussah, als ob der DAX nun gnadenlos durch rauscht hat er es sich kurzfristig noch einmal anders überlegt, was allerdings nicht viel heißen muss. Dennoch gibt es einige Faktoren die dafür sprechen würden, dass wir das Tief nun bald gesehen haben könnten. Zum einen wäre da die Charttechnik, die nun nach dem zweiten erfolgreichen Test der 5.000er Marke dafür sprechen würde dass wir hier einen Doppelboden ausbilden. Wie in der letzten Woche in unserem Newsletter geschrieben, haben wir damit gerechnet das dies erneut passieren müsste. Die teilweise panikartigen Verkäufe, am Donnerstag und Freitag, mit Tagesverlusten zwischen 8 bis 12 Prozent in einzelnen BlueChips spricht ebenfalls grundsätzlich für das Finale der aktuellen Bewegung.

Schön zu sehen ist auch das Gap, das am Donnerstag hier gerissen wurde. Ich gehe davon aus das dies zumindest in der kommenden Woche geschlossen wird. Die Erholungsversuche bei den meisten Aktien  scheinen nun immer schwächer zu werden, was auf einen allmählich einsetzenden Käuferstreik und große Frustration hindeutet. Auf gut deutsch, die Anleger sind nun hochgradig frustriert und haben die Schnauze von Aktien anscheinend gestrichen voll. Auch die neuesten Sentimentdaten untermauern diese These. Dies war in den letzten Wochen noch deutlich anders. Der Optimismus regierte weiterhin, jede Schwäche wurde umgehend wieder gekauft. Die gestrige Erholung war im direkten Vergleich zu den vorherigen deutlich schwächer, insbesondere bei den zyklischen Titeln aus den Sektoren Stahl und Automobil.

Absolut überzeugt hingegen hat am Freitag die Bayer Aktie nach positiven Nachrichten. Plus 7,33 Prozent und das in dem Umfeld. Der vorangegangene Abschlag dürfte deutlich überzogen gewesen sein, und auch aus charttechnischer Sicht spricht einiges für deutlich höhere Kurse. Die Bayer Aktie sollten Sie unbedingt im Auge behalten! Banken waren nach anfänglicher Schwäche ebenfalls wieder sehr stark, und das trotz der katastrophalen Nachrichtenlage und der großen politischen Unsicherheiten. Ich denke hier ist so langsam alles eingepreist. Wie bereits geschrieben ist der Finanzsektor (Banken und Versicherer) einer unserer Favoriten für den nächsten Bounce.

Übel schaut es dagegen bei Gold aus! Silber ist regelrecht abgestürzt und massiv unter die 200 Tage Linie gefallen… Kurse um die 25,- bis 26,- Dollar nächste Woche würden mich nicht wundern. Gold könnte nun in den Bereich um die 1.500,- Dollar zurücklaufen. Ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen mussten Rohstoffaktien aller Art. Auch dies ist im Übrigen ein Zeichen für die finale Phase einer Korrektur. Wenn die Assets die bislang als sichere Hafen angesehen wurden anfangen dramatisch zu fallen, ist die Wende meistens nicht mehr allzu fern. Allerdings ist die theoretische Fallhöhe aufgrund der vorangegangenen Übertreibung hier noch sehr Hoch! Dieses Bild sollte veranschaulichen wo wir gerade bei welcher Asset-Klasse stehen:

Bleibt also weiterhin abzuwarten wie sich insbesondere die Edelmetalle und die Rohstoffe in der kommenden Woche verhalten werden. Gegen Ende September ist, unter normalen Umständen, zu den bereits oben genannten Faktoren, zusätzlich mit dem Window-Dressing der Fonds, und institutionellen Anleger zu rechnen. Diese werden höchstwahrscheinlich versuchen Ihre Quartalsbilanz noch positiv abzuschließen… Vieles spricht also dafür, dass der Markt nun wieder drehen könnte – zumindest kurzzeitig! Darauf wetten würde ich allerdings nur mit Teilbeträgen, denn die politische Situation in Europa und den USA ist nach wie vor katastrophal, und einen weiterer deutlicher Rückschlag jederzeit möglich.

Ich wünsche allen eine erfolgreiche, und hoffentlich mal wieder positive, Handelswoche!

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