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Uralkali macht Druck, K+S, Mosaic und Potash leiden – Was steckt wirklich dahinter?

Vladislav Baumgertner heißt der Mann, der gestern eine ganze Industrie weltweit in Angst und Schrecken versetzt hat. Die Rede ist natürlich vom Uralkali CEO der sich offensichtlich schon fast darüber zu amüsieren scheint dass nicht nur für zig Milliarden an Börsenverlusten verantwortlich zeichnet sondern auch sehr wohl bewusst ist  dass seine Firma diejenige mit den geringsten Produktionskosten in dem Segment ist. Einen Rückgang der Kalipreise könnte Uralkali somit wohl am besten wegstecken. Ob ihm die Uralkali-Aktionäre sein forsches Vorgehen aber danken werden ist die andere Frage, geschweige denn ob die eingeschlagene Strategie dauerhaft Erfolg versprechend ist. Die Uralkali Aktie ist auch heute wieder unter Druck.

Es wurde bereits gestern viel über die Motivation des CEOs spekuliert, sich auch ins eigene Fleisch zu schneiden. Dabei machten Vermutungen die Runde, man wolle eventuell verhindern dass einer der großen Rohstoffkonzerne wie Rio Tinto oder BHP Billiton in den Kalimarkt einsteigen weil dieser, nach einem entsprechenden Kursverfall der Kalipreise, dann unattraktiv wäre. Andere wiederum äusserten sich dahingehend, dass man eine Konsolidierung im Markt erzwingen will um selbst dann Marktanteile ausbauen zu können.

Ich gewinne bei diesem Interview irgendwie den Eindruck, dass es sich hier um einen kleinen Privatkrieg handelt, bei dem der Größere dem Kleinen mal zeigen möchte wo der Hammer hängt und dabei natürlich auch billigend in Kauf nehmen würde, dass dieser am Ende gar pleite geht. Das deute ich zumindest in die Äusserungen des Herren im Anzug hinein. Letztlich kann ich mich also des Eindrucks nicht erwehren, dass hier jemand ganz massiv und russisch zum Einlenken, in welcher Form auch immer, bewegt werden soll. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung… Aber sehen sie selbst und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Hier geht’s  zum Interview mit Vladislav Baumgertner auf Bloomberg TV.

Die Gildemeister Aktie ist unter Druck

Eine der schwächsten werte im MDax ist heute die Aktie des Weckzeugmaschinenbauers Gildemeister. Grund für den heutigen Schwächeanfall sind die Aussagen von Gildemeister-Chef Rüdiger Kapitza in einem Interview das er kürzlich der Financial Times Deutschland gegeben hat. Demnach erwartet der Firmenchef im nächsten Jahr signifikante Auftragsrückgänge zwischen 20 und 30 Prozent. Das zu erwartende Minus sei allerdings zum Teil auch auf den statistischen Basiseffekt, wegen des bereits erreichten hohen Auftragsniveaus, zurückzuführen, hieß es in der Meldung weiter. Einen deutlichen Einbruch der Geschäfte, wie nach der Lehman Pleite erwartet Kapitzka hingegen nicht. Die Aktionäre von Gildemeister waren heute dennoch „not amused“ über diese Prognose, und schickten den Aktienkurs um über fünf Prozent in die tiefe. Gildemeister bleibt jedoch, trotz gekürzter Prognose, eines der interessantesten Unternehmen aus dem deutschen Maschinenbau. Grund genug sich den Titel heute einmal etwas näher anzusehen…

Mit dem heutigen Kursrutsch hat die Aktie ein deutliches Verkaufssignal generiert. Entscheidend für den weiteren Verlauf dürfte sein ob die 11,- Euro verteidigt werden können. Hier verläuft die 30-Tage Linie, die nach Möglichkeit nicht erneut unterschritten werden sollte. Gelingt dies nicht dürfte relativ Zügig die letzte Unterstützung bei 10,20 Euro angelaufen werden. Wir gehen kurzfristig von einer weiteren Schwäche des Titels aus, die bis in den Bereich um die 10,- Euro führen dürfte. Die aktuelle Unterstützung bei 10,20 Euro hat bislang gehalten, auch wenn Diese beim Kursrutsch des DAX unter die wichtige Marke von 5.000 Punkten kurzzeitig unterschritten worden ist.

Fundamental betrachtet erscheint die Gildemeister Aktie weiterhin attraktiv zu sein. Das hohe Wachstumstempo des vergangenen Jahres konnte aber auf Dauer nicht gehalten werden, und das verwundert angesichts der aktuellen Währungsturbulenzen und Rezessionsängste auch nicht weiter. Entscheidend dürfte nun sein wie erfolgreich das Unternehmen die letzten Monate des Jahres  absolviert. Gelingt also ein Rebound an der genannten 10,- Euro Marke dürften sich hier mittelfristig wieder interessante Einstiegschancen ergeben. Erst bei Kursen über 12,- Euro kann aber, aus charttechnischer Sicht, wieder Entwarnung gegeben werden.

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