Intercell AG, einer der einstigen Highflyer an der Wiener Börse stürzt heute ab. Mit einem satten Minus von über 40 Prozent quittieren die Anleger des Biotechnologie Unternehmens heute die Meldung, dass einer der Hoffnungsträger des Unternehmens, ein einfach anzuwendenden Pflaster gegen Reisekrankheiten, doch nicht den erwünschten Erfolg erzielt hat. Das Produkt hatte bereits die Phase II-und Phase III-Studien durchlaufen und dabei Entwicklungskosten in Höhe von 167 Millionen Euro verschlungen.
Der Verlust werde im Geschäftsjahr 2010 daher erheblich höher ausfallen als das bislang erwartete Minus von ca. 40 Millionen Euro, hieß es weiter. Die Intercell AG hatte den Verlust bereits im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu verdoppelt. Die Geschäftsleitung reagierte Enttäuscht, die Anleger geschockt. Man wolle sich nun auf andere Präparate konzentrieren hieß es in der heutigen Pressemitteilung. Dazu zählen vor allem Impfstoffe gegen Krankenhausinfektionen, sowie ein weiteres Projekt in Kooperation mit der US-Firma Merck & Co.
Der Chart sieht wirklich böse aus. Fachleute beziffern den heutigen Totalverlust des Hoffnungsträgers mit mindestens sieben Euro je Aktie. Auch wenn ein kurzfristiger Zock bei solchen Abstürzen immer reizvoll erscheinen mag dürfte hier das letzte Wort über die künftige Richtung des Kurses noch nicht gesprochen sein. Wir setzten den Titel auf unsere Watchlist, werden aber frühestens bei Kursen unter 8,- Euro die Beobachtungen intensivieren.