Der gestrige Kursverlauf der Klöckner & Co. Aktie hat mich dann heute doch veranlasst wieder mal etwas über den Stahlhändler zu schreiben. Grundsätzlich will ich vorausschicken, dass ich die Reaktion des Marktes auf die Zahlen gestern für maßlos überzogen halte. Die Bewertung des Unternehmens hat inzwischen nach meinen Beobachtungen ein gradezu lächerliches Niveau erreicht, und das sehen offensichtlich auch noch andere Menschen so. Firmenchef Gisbert Rühl unterstreicht diese Aussage mit seinem heutigen Insider Kauf von 10.000 Klöckner Aktien zum Kurs von 8,33 Euro. Rühl muss es wissen und hat in den letzten Jahren immer ein sehr glückliches Händchen bei seinen Käufen der eigenen Aktie bewiesen.
Die Klöckner Aktie notiert heute auf einem neuen Tiefstand unter der letzten Marke von 8,20 Euro, die im November auf dem absoluten Höchstpunkt der aktuellen Krise erreicht wurde. Inzwischen hat sich aber bei dem Unternehmen einiges getan. Nicht nur der Cashbestand von einer knappen Milliarde Euro und einer aktuellen Marktkapitalisierung von 900 Millionen Euro sind bemerkenswert, sondern auch die Tatsache das die Integration des letzen Zukaufes, MacSteel in den jetzigen Zahlen weitestgehend eingepreist sein dürften. In Zukunft sollte diese Beteiligung also eher deutlich zum Firmenergebnis beitragen. Und es läuft richtig gut in den USA, zudem ich dort für die kommenden Jahre eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Stahl erwarte.
Analysten haben gestern reihenweise ihre Kursziele für die Aktie nach unten angepasst, und das aus meiner Sicht wohl mal wieder zu dem absolut falschesten Zeitpunkt. Keines der ausgegebenen Ziele liegt allerdings in dem Bereich der heutigen Notierungen, sondern mindestens 12 Prozent darüber. Die Commerzbank Analysten gaben gestern gleich mehrfach Einschätzungen zur künftigen Entwicklung der Aktie an und bestätigten erst das Kursziel 11,- Euro um es dann wenige Minuten später auf 9,- Euro zu senken. Ein weiters Beispiel dafür wie konfus der Markt inzwischen auf Nachrichten reagiert…!
Ich persönlich halte es da eher mit Gisbert Rühl und habe heute zu historisch günstigen Kursen gekauft. Sollten noch mehr Anleger bereit sein den künftigen Weltmarktführer im Stahlhandel, der unter den Barmitteln in der Kasse notiert,  zu diesen Preisen auf den Markt zu werfen, werde ich die Position selbstverständlich weiter ausbauen. Das operative Geschäft  bekomme ich bereits heute umsonst, und die 10,- Millionen Euro Quartalsverlust (erwartet wurden 8,-) rechtfertigen sicherlich nicht einen um 100 Millionen Euro geringeren Börsenwert des Unternehmens.