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Ausverkauf bei VW, Daimler, Porsche – Die nächsten Zielmarken

Wie bereits in unserer letzten Newsletter Ausgabe geschrieben, wird die Luft an den Märkten spätestens dann deutlich dünner, sobald die Aktien der Autobauer und anderer Konjunkturzykliker ins Rutschen kommen… Genau das scheint nun eingetreten zu sein, weswegen erhöhte Alarmbereitschaft unter den Anlegern gegeben ist. Nicht nur der inzwischen dreimal in Folge schlechter als erwartet ausgefallene IFO-Index macht den Anlegern zusehends Sorge, sondern auch die politische Situation um den Absatzmarkt Russland und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen fangen an erste Wirkungstreffer zu zeigen – leider auf beiden Seiten.  Wie entscheidend der gestrige Handelstag für die deutschen Autobauer war, möchte ich Ihnen hier kurz anhand der Charts noch einmal zeigen:

Volkswagen:

VW Chart Analyse

Porsche:

Porsche Chart Analyse

Bei den Aktien von VW, Porsche und auch Daimler hat sich somit nun eine charttechnische Situation ergeben, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Die mittelfristigen Aufwärtstrends wurden zunächst einmal verletzt, bzw. möglicherweise gebrochen. Ob es sich hierbei um eine nachhaltige Bewegung handelt, oder wir an diesen charttechnischen Marken nun wieder nach oben drehen, bleibt somit vorerst einmal abzuwarten.

Aus rein charttechnischer Betrachtung haben alle drei genannten Aktien durchaus noch weiteres Abwärtspotenzial, bis sie auf die nächsten relevanten Unterstützungen treffen. Hier wäre für die Daimler Aktie die horizontale Unterstützung zwischen 58,50 und 59,- Euro als erstes Kursziel zu nennen und für die VW Aktie der Bereich um die 170,- Euro, wo sich der mittelfristige Aufwärtstrend und das 50er Fibaonacci Retracement treffen. Grundsätzlich ist auch ein kurzes Abtauchen bis an die Unterstützungslinie bei ca 166,50 Euro vorstellbar. Bei der Porsche Aktie kann man gar darauf spekulieren, dass das hier eingezeichnete, offene Gap (roter Kreis) noch geschlossen wird.

In jedem Falle ist die aktuelle Situation bei den Automobil-Aktien aus der Sicht eines Traders nach vielen Monaten „Langeweile“ nun wieder hochinteressant….!

Crash in Dubai als Vorbote einer neuen Finanzkrise?

Wie erwartet zeigten die Indizes gestern weiterhin Schwäche. Nachdem der IFO-Index bereits im frühen Handel enttäuscht hat war die Luft zunächst einmal raus. Dennoch konnte der US Markt anfangs noch stärker in den Tag starten. Der Auslöser für den späteren Kursrutsch ist somit nur wage zu erahnen… Ein Ereignis das aber sicherlich vom Markt nicht unentdeckt geblieben ist, waren die herben Kursverluste in Dubai. Der Dubai Financial Market General Index ist seit Tagen unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass die Bauholding Arabtec offenbar in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten steckt. Der Aktienkurs des weltgrößten Bauunternehmens hat sich innerhalb weniger Tage halbiert und die gesamte Börse dort mit hinunter gerissen. Die Kursverluste an Dubais Börse sind, mit über neun Prozent, wohl als Crash zu bezeichnen…!

Anleger verließen fluchtartig den Marktplatz Dubai, was wiederum auch Kursverluste in nahezu der gesamten arabischen Welt mit sich brachte.  In Abu Dhabi verlor der Börsenindex ADI zunächst aber „nur“zwei Prozent. In Saudi-Arabien und in Kuwait gaben die Börsen um rund ein Prozent nach. Bankenwerte und Immobilienaktien gehörten verständlicherweise zu den größten Verlierern am Markt.

Heute befindet sich die Börse in Dubai  im frühen Handel zwar schon auf kräftigem Erholungskurs, dennoch sollte man hier nun die weitere Entwicklung unbedingt genauestens beobachten: Bereits im Jahr 2008 waren crashähnliche Zustände in Dubai ein Vorbote der dann folgenden, weltweiten Finanzkrise. Nicht das ich nun zwingend davon ausgehen würde, dass es sich hier um einen verlässlichen Crash-Indikator handelt, da die Probleme in Dubai absehbar gewesen sind, zumal die Börse in Dubai zuvor überproportional gut gelaufen ist.

Unabhängig davon mahnt aber eine scharfe Korrektur der vorangegangenen Exzesse durchaus zu etwas mehr Vorsicht und verdeutlichen wie schnell der Wind auch an anderen Börsen plötzlich drehen könnte, wenn ernsthafte Störfaktoren auftauchen. Insbesondere Anleger von international agierenden Banken sollten sich in den kommenden Tagen somit wohl eher warm anziehen. Nehmen Sie den DFM General Index unbedingt auf Ihre Watchlist und beobachten Sie genau was hier passiert um nicht eines schönen Tages völlig auf dem falschen Fuss erwischt zu werden!

Ifo Index und Hexensabbat…

Heute ist es mal wieder soweit, es ist Hexensabbat, und zwar der letzte des Jahres. Traditionell finde ich diesen Tag einen der spannendsten des Jahres. Nicht selten werden hier kurz vor dem Jahresende nochmal ordentliche Positionen gedreht. In den letzten beiden Jahren hat sich dieser besondere Tag als gute Einstiegsgelegenheit bei einzelnen Aktien erwiesen, die dann im Anschluss bis zum 05. Januar gut gelaufen sind. Die Vorgaben für den heutigen Tag sind gar nicht mal so schlecht. Die US Indizes konnten gestern Ihre Tagesgewinne mal wieder halten, nachdem diese die letzten drei Tage zuvor jeweils wieder abverkauft worden sind. Es ist also durchaus möglich, dass wir heute mal wieder einen sehr freundlichen Wochenausklang sehen.

Am so genannten „Hexensabbat“, laufen viele Futures und Optionen auf Einzelaktien und Indizes aus . Bereits im Vorfeld dieses alle drei Monate stattfindenden Ereignisses kommt es dadurch häufiger zu große Kursschwankungen. Hier in Deutschland ist der Spuk dann gegen 13:00 Uhr meistens schon wieder vorbei. Allerdings sollten Anleger auch um 10.00 Uhr auf die Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex achten. Volkswirte gehen mehrheitlich davon aus, dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zum Ende des Jahres erstmals seit Februar leicht verschlechtert hat. Ansonsten stehen heute keine allzu relevanten Konjunkturdaten mehr auf der Tagesordnung. man kann sich also voll und ganz auf die Einzelwerte konzentrieren!

ifo Präsident Werner Sinn zu Irland, Portugal und dem Euro

Die Irland-Krise ist nach den Worten von ifo-Präsident Hans Werner Sinn nicht so dramatisch wie dargestellt. «Die Lage ist überhaupt nicht so schlimm, wie getan wird», sagte der Ökonom. Die Probleme der deutschen Banken im Fall Irland würden überdramatisiert: «Es wird immer von 130 Milliarden Euro geredet; so hoch seien die Forderungen der deutschen Banken, die angeblich gefährdet sind. Davon sind aber 100 Milliarden Euro Forderungen der Banken gegenüber ihren eigenen Zweckgesellschaften, die in Irland sitzen.» Diese hätten ihr Geld in der weiten Welt investiert und mit den irischen Problemen nichts zu tun.

Sinn erwartet, dass Irland in der Lage sein wird, seine Haushaltsprobleme aus eigener Kraft zu lösen. «Irland hat eine starke Wirtschaft. Die irische Wirtschaftsleistung pro Kopf ist fast 20 Prozent höher als die deutsche; selbst jetzt, nachdem die irische Wirtschaft eingebrochen ist», betonte er. Er empfahl der irischen Regierung die Steuersätze zu erhöhen: «Hätten sie unsere Abgabenquote, die immerhin um elf Prozentpunkte höher ist, würden sie im Geld schwimmen. Sie hätten jedes Jahr 17 Milliarden Euro mehr im Staatssäckel.»

Sinn erwartet, dass die Schuldenprobleme den Euro-Raum nachhaltig verändern werden: «Es wird den Euro in zehn Jahren noch geben», erklärte er. Vermutlich werde Griechenland dann aber nicht mehr dabei sein, ob Portugal dann noch dabei sein werde, wisse er nicht. Quelle: dpa-AFX

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