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Es gibt noch Hoffnung bei Pfleiderer..

Bei Pfleiderer war gestern der Tag der ersten großen Entscheidung über die Zukunft des Unterenehmens. Die Gläubiger der 275 Millionen Euro schweren Hybrid-Anleihe des deutschen Holzverarbeiters stimmten mit einer für manche Beobachter überraschend deutlichen Mehrheit für das Rettungskonzept des Vorstands. Nachdem die Alternative zu einer solchen Zustimmung die sehr wahrscheinliche, und unmittelbare, Pleite des Unternehmens gewesen wäre, hatten wir einen solchen Ausgang der Abstimmung erwartet. Demnach müssen die Hybrid-Investoren nun deutliche Verluste in Kauf nehmen indem sie auf einen Großteil der Forderungen aus einer Anleihe, die 2007 an den Markt gebracht wurde verzichten. Im Gegenzug bekommen die Gläubiger nun insgesamt vier Prozent der Aktien der Pfleiderer AG. Wie werthaltig dieses „Investment“ aber in Zukunft sein wird bleibt weiterhin aufgrund der immensen Schuldenlast des Unternehmens fraglich.

Das Konzept des Vorstandes sieht vor den Konzern um mehr als 700 Millionen Euro zu entschulden. Die Gesamtverschuldung liegt bei etwa 1,3 Milliarden Euro. Die weiter benötigten Gelder kommen dann von den finanzierenden Banken und einigen HedgeFonds die auch das Ruder bei Pfleiderer übernehmen werden und somit 80 Prozent der Firmenanteile kontrollieren. Dafür verzichten diese ebenfalls auf ca. 40 Prozent ihrer Forderungen. Der nächste große Termin für Pfleiderer dürfte nun der 21.Juli werden wo in der Hauptversammlung den Aktionären das Konzept schmackhaft gemacht werden soll. Letztlich wird die dann anschließend stattfindende Abstimmung wohl über die Zukunft des Unternehmens entscheiden. Mangels einer echten Alternative gehe ich aber auch da von einer überwiegenden Zustimmung aus. Es gibt noch Hoffnung bei Pfleiderer…

Pfleiderer – das wars dann wohl, erstmal!

Erneut gibt die Pfleiderer Aktie zweistellig ab! Grund für diesen weiteren Kursrutsch, der die Aktie des angeschlagenen Unternehmens nun auch unter die letzte Unterstützung bei 1,35 Euro geführt hat ist wohl die Meldung vom vergangenen Freitag. Zwar konnte man seitens des Bau- und Möbelzulieferers nun eine Verlängerung des Stillhalteabkommens mit seinen Gläubigern bis Anfang Mai erreichen, und weitere 100 Millionen Euro an Kapitalspritzen erhalten, dies reicht aber offenbar nicht aus, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bekommen.

Neben einer Hybridanleihe wird nun eine Kapitalerhöhung geplant an der die Altaktionäre dann nur zu einem sehr geringen Teil beteiligt werden sollen. Letztlich würde das Unternehmen nach Durchführung all dieser Maßnahmen in die Hände der beteiligten HedgeFonds und Banken fallen. Lediglich knapp fünf bis zehn Prozent des Unternehmen dürften dann den Altaktionären und Hybridkapitalgebern gehören während die Hedge Fonds rund 60 Prozent an Pfleiderer halten, und die Banken rund 30 Prozent.

Wie leider so oft in solchen Fällen werden die Aktionäre bei Übernahme durch einen oder mehrere Hedge Fonds wohl die Leidtragenden sein. Ich schätze mal das wars dann auch für die letzten Aktionäre in Sachen Vertrauen. Weitere Unterstützungen könnten nun bei 1,18 bzw. 0,92 Euro liegen, allerdings ist das alles nur noch Makulatur unter den gegebenen Umständen. Ich hoffe unsere Leser sind den Empfehlungen der letzten Wochen gefolgt und haben die Restbestände an stärkeren Tagen eher verkauft!

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