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Die größten Wertvernichter 2011 – Praktiker, MPC Capital und Marseille Kliniken

„Alles außer Tiernahrung“ Wer kennt Ihn nicht, den Spruch der Rabattaktionen der Baumarktkette Praktiker. Leider ist dieses Marketingkonzept nicht ansatzweise aufgegangen und hat das Unternehmen in eine inzwischen extrem schwierige Situation geführt. Während andere Baumärkte wie Hornbach die Zahl der Kunden und die Umsätze stets weiter steigern konnten waren diese Daten bei Praktiker stark rückläufig. Seitdem Vorstandschef Fox seine Pläne für eine Restrukturierung des Unternehmens vorgestellt hat, ist der Aktienkurs noch einmal um mehr als 50 Prozent gesunken. Positive, und dringend notwendige Informationen bezüglich des künftigen Marketing- und Absatzkonzeptes wurden weiterhin nicht bekannt. Praktiker muss nun nach jüngsten Meldungen kurzfristig 300 Millionen Euro aufbringen, was eigentlich nur über eine Kapitalerhöhung funktionieren kann, und den Aktienkurs weiter belasten dürfte. Die Baumarktkette Praktiker wird aus unserer Sicht bereits seit Jahren schlecht geführt, und somit fassen wir kurz zusammen: „Investiere niemals in eine Unternehmen mit einem schlechten Management!“

Ähnliches gilt wohl für die Aktie von Marseille Kliniken. Die Aktie des Unternehmens, einem privatern Betreiber von Seniorenheimen und Reha-Kliniken, verlor rund und 80 Prozent an Wert in den vergangenen fünf Jahren. Im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres konnte sich der Aktienkurs wieder deutlich erholen, und zog von 1,34 bis auf 2,60 Euro an. Der Grund: Der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer hat sich kürzlich mit 5,33 Prozent an Marseille Kliniken beteiligt, und dürfte die Umsätze in der Aktie somit entsprechend positiv beeinflusst haben. Die Beteiligung sei Finanzkreisen zufolge nicht strategisch, Maschmeyer setze nach eigenen Angaben auf einen Kursanstieg und plane keine Übernahme, hieß es. Kurzfristig könnte dieser Umstand den Aktienkurs wohl stützen, allerdings sollte man bedenken das der Titel nun schon über 100 Prozent gelaufen ist, und solche Renditen auch für die Maschmayers dieser Welt interessant für baldige Gewinnmitnahmen sein könnten. Für uns bleibt die Aktie des Klinikbetreibers ein Zockerpapier von dem man die Finger lassen sollte.

Und wo wir schon bei Kapitalanlagen und deren professionellen Betreuung sind…ein weitere großer Verlierer des letzten Jahres war die Aktie des Hamburger Emissionshauses MPC Capital AG. Der Finanzdienstleister entwickelt, vertreibt und managt renditeorientierte Kapitalanlagen für vermögende Privatkunden sowie institutionelle Investoren. Zuletzt machte das Unternehmen aber eher in Zusammenhang mit der Schmiergeldaffäre um Ferrostahl auf sich aufmerksam. MPC Firmenchef Axel Schröder findet sich somit unter den Top Ten der Wertvernichterliste wieder. Die Münchmeyer Petersen Capital AG war einst ein erfolgreiches Unternehmen, der Aktienkurs stand noch im Jahr 2007 bei stolzen 65,- Euro. Heute ist die selbe Aktie noch 1,38 Euro wert, Tendenz weiter fallend. Zudem wird die Aktie seit längerem schon nur noch sehr sporadisch an den Börsen gehandelt, was das Risiko für die Anleger noch einmal deutlich erhöht.

Alle drei hier aufgeführten Titel sind nach Meinung unserer Redaktion auch m Börsenjahr 2012 echte „Finger-Weg-Aktien!“

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  • max otte praktiker

Praktiker „30 Prozent auf alles!“

Mal ehrlich – eine Aktie die aufgrund einer drohenden Gewinnwarnung bereits am Freitag deutlich zweistellig gefallen ist, und heute noch einmal ein sattes Minus von knapp 16 Prozent verzeichnet, die packt normalerweise niemand an. Die Rede ist hier natürlich von der Aktie des Baumarktbetreibers Praktiker. Das eigentlich faszinierende bei dieser Aktie ist für mich aber das eigentlich noch gar nichts passiert ist, bzw. das niemand etwas konkretes zu wissen scheint, offenbar aber jeder seine Aktien in den letzten beiden Handelstagen verkauft hat. Angst und Panik waren wohl noch nie gute Ratgeber an der Börse! Grund genug sich heute die Aktie einmal etwas näher anzusehen..

Kürzlich hatte der Baumarktketten-Konkurrent Hornbach noch ganz ansehnliche Zahlen präsentiert, die Aktie darauf hin den Weg weiter in Richtung Norden angetreten. Umso enttäuschender war wohl die Meldung vom Freitag für die Praktiker Aktionäre, in der es hieß  dass das operative Ergebnis werde selbst vor Sonderereffekten nicht besser sondern schlechter als das Letzte sein werde. Konkrete Zahlen werde man aber erst am 27.07.2011 vorlegen, hieß es weiter. Das mutet für meinen Geschmack doch ein wenig befremdlich an. Welchen Grund sollte ein Unternehmen haben so eine bescheuerte Meldung raus zugeben und damit den Aktienkurs um über 30 Prozent einbrechen zu lassen???

Nun gut! Weiter ließ man verlauten, dass Praktiker Wertberichtigungen und zusätzliche Rückstellungen in niedriger dreistelliger Millionenhöhe verbuchen müsse, und dass die Umsatz- und Ertragsentwicklung in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibe, ebenso wie das schwächere Geschäft in der Region Südost- und Osteuropa. Das Restrukturierungsprogramm „Praktiker 2013“ scheint, zumindest im Moment, noch nicht zu greifen. Dennoch die Kursreaktion dürfte zum jetzigen Zeitpunkt deutlich übertrieben sein. Zumindest kann man darauf setzen, dass sowohl die Unterstützung bei 4.04 Euro gehalten hat, als auch in Kürze wohl eine technische Gegenreaktion bis mindestens 4,50 Euro stattfinden sollte.

Ich halte die Praktiker Aktie auf dem jetzigen Niveau auch unter langfristigen Gesichtspunkten für eine durchaus interessante Aktie. Greift die Restrukturierung in den kommenden Monaten dürften die Ergebnisse bei der Baumarkt-Kette für 2012 und 2013 dann wieder deutlich anziehen. Wir haben heute eine Trading-Position gekauft, und spekulieren gegen den Markt auf einen Rebound!

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